Die DDC Frage - ist kompliziert besser als einfacher?

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cantusfirmus
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Die DDC Frage - ist kompliziert besser als einfacher?

Beitrag von cantusfirmus »

Werte DDC Spezialisten, liebe Digitalos,

Im Moment fungiert bei mir ein Yellowtec PUC lite als DDC. Wegen Kästchenminimierung möchte ich auf ein Wave I/O umstellen und es direkt in meinen PC einbauen.

Eine ganz grundsätzliche Frage zur digitalen Wandlung, die mir nicht sofort einleuchtet: Warum ist kompliziert besser als einfacher?

Also: ich schließe über eine PPA Karte das Wave I/O an (oder wie bei mir jetzt das Yellowtec PUC) und gehe von dort digital weiter (per AES oder SPDIF) in den Mutec Reclocker und von dort per AES oder SPDIF in meinen DAC. Im Speziellen Fall in einen Yulong DA8. Extra für Stereo sozusagen.

Gestern habe ich zwecks Vereinfachung umgesteckt: Direkt von der PPA Karte per USB in den Yulong. Wie hat es geklungen: Erstmal viel luftiger und räumlicher als via Fireface. Feingliedriger könnte man auch noch sagen. Es klingt nach weniger Jitter, wenn man weiss, wie sich Jitter halt auswirkt. Die Höhen klingen weniger nervig, der Bass wird schlanker. Kurz: es hat sehr gut geklungen.

Warum aber klingt der noch komplizierte Weg: PPA USB-Karte -> DDC - > Mutec -> DAC trotzdem besser? (Nuancen, aber besser). Klar der Mutec minimiert wiederum den Jitter, aber jedes Gerät in der Kette fügt ja auch wieder Jitter hinzu...

Warum ist hier "Keep it simple" nicht der Weg zum Erfolg?

Mein Namensvetter Horst (Trinnov) geht in seinem Referenz Audio PC (ich nenn den jetzt einfach mal so, nehmt es mir nicht übel ;) ja auch diesen weg. (ohne Mutec)

Generell sagt man doch, dass SPDIF auch nicht das gelbe vom Ei sei...

Klärt mich doch bitte mal auf. Ich danke Euch herzlich,

Horst
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Horst,

wenn wir uns mal auf das Thema Jitter beschränken, dann hat Dein Namesvetter alles erdenkliche getan, um diesen in der Endstehung zu eliminieren. Wie Fujak irgendwo schon mal beschrieben hat, macht es dann irgendwann Sinn die 3er Mutek Kaskade abzurüsten, da eine Verschlechterung eintritt.
Es kommt also ganz drauf an, wieviel Jitter aus Deiner Quelle kommt und wie der DAC damit umgeht.
Je nachdem ist Reclocking sinnvoll oder eben kontraproduktiv.
Einfacher ist besser, wenn weniger Jitter an der Quelle, sonst muss man eben optimieren.
So einfach ist das, bzw. eben nicht. :cheers:

Grüsse Jürgen
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cantusfirmus
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Beitrag von cantusfirmus »

Lieber Jürgen,

danke für Deine Gedanken zum Thema. Ja womöglich ist es so einfach. Wobei ich mich nicht nur auf die Jitter-Problematik reduzieren möchte. Ich habe sie als mögliche Ursache mal angesprochen.

Im Dac selber werkelt ja auch ein DDC-Chip. Trotzdem hat Horst z.B. via SPDIF angeschlossen, auch Fujak und viele andere wählten den komplizierteren Weg. Audio-GD hat sicher auch versucht eine gute USB-Implementierung zu schaffen, trotzdem klingt es via DDC und Mutec(s) besser.

Spielt die Entkopplung eine Rolle (Stichwort: Galvanische Trennung) oder die verschiedenen Netzteile und die damit verbundene bessere Versorgung der einzelnen Geräte?

Viele Grüße, Horst
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Horst,

mal wieder im Lande?

Zur Fragestellung:

Den DDC - möglichst gut -mit einem digitalen Datenstrom zu füttern, damit er in Ruhe und Frieden (Stichwort galvanische Trennung und sehr gute Spannungsversorgung) daraus ein Musiksignal macht, ist die Kunst.

Klingt einfach, unterteilt sich aber in viele kleine Schritte, die man überlegt angehen muss.

Parallel dazu: welcher DDC und was für eine Anbindung an den DAC?

Insgesamt mehr als genug Baustellen und Fallgruben.

Dafür bleiben wir in regem Austausch und Geplaudere, sprich die PC-Audiofraktion ist und bleibt die aktivste Quasselstation des Forums.

Nette Grüße

Bernd Peter
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engineer
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Beitrag von engineer »

Wer ist denn da der ClockMaster in dem Setup? So wie sich das oben liest, wird da mindestens einmal resampelt, oder?

Zu der anderen These: S/PDIF sei nicht das gelbe vom Ei. Wenn sich der Sender synchronisiert ist es wurscht. Wenn aber der Empfänger auf den Sender synchen muss und hat nur den S/PDIF wird es niemals ohne Jitter gehen, der deutlich grösser ist, als das, was ein guter Taktgenerator kann.
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo,

die kleinen USB DDC Platinen, die in den DACs verbaut werden, haben in der Regel nicht die gewünschten guten Spannungsversorgungen onboard.

So ist trotz I2S Anbindung (Clock Master) ein externer DDC mit S/PDIF Anbindung (und Synchronisation) die klanglich oft bessere Lösung.

Eine Lösung wäre - ich bin gerade dabei - das WaveIO direkt in meinen audio-gd NFB 10.2

http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic.php?f=30&t=2933

einzusetzen und per I2S anzuschließen. Spannungsversorgung extern über ein eingeschleiftes 5V Netzteil von Daniel mit USB Adapter.

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Gruß

Bernd Peter

PS: der linke XLR Ausgang musste dafür weichen, 2 Löcher für die Abstandshalter an der Unterseite des DAC neu gebohrt werden. Der audio-gd DAC wird ja nur - noch - für symmetrischen Kopfhörerbetrieb mit meinem Hifiman verwendet.
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Bernd Peter,

ein aktiver Beitrag zur Integration - tolle Idee, finde ich.

Grüße
Fujak
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo,

auf Grund meiner besonderen Anschlußsituation mit der Focus XD habe ich den BNC Eingang des DAC zum BNC Ausgang umlöten lassen, da das WaveIO ja gleichzeitig S/PDIF und I2S ausgibt.

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So kann ich je nach Belieben das WaveIO benutzen. Entweder über den BNC als externen DDC oder eben als USB Eingang über I2S für den audio-gd NFB 10.2.

Was anfangs Schwierigkeiten und Ärger verursachte, das WaveIO wurde erkannt und spielte, dann mal wieder nicht, hat sich geklärt. Der eingeschleifte USB Isolator kann nicht störungsfrei mit dem WaveIO. Also raus damit und alles funktioniert wie es soll.

Mit USB Isolator kam bei den JPlay Settings (wenn es lief) oben: KS: Luckit Audio 1.0 Output, ohne steht KS: Luckit Audio 2.0 Output.

Was man auf dem Bild auch etwas erkennt, ist mein neues USB Kabel.

Dies hat ein Forenmitglied namens Solid core vom open-end-music gefertigt.

Dicke Empfehlung für alle, die was ausgesprochen Gutes für wenig Geld suchen, siehe

http://www.open-end-music.de/vb3/showth ... a56&t=9057

Gruß

Bernd Peter
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Tinitus
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Beitrag von Tinitus »

Hallo Bernd Peter,

ich schlackere ja immer mit den Ohren (nachdem ich mir zuvor die Augen gerieben habe), wenn ich sehe wie manche Forenmitglieder ihre Gerätschaften modifizieren. Mir fehlt dazu das Wissen und der Mut. Ich genieße aber das bißchen Bastelei, das ich betreibe sehr, irgendwie wird die eigene Anlage dann eher meine.
Das Problem mit den USB-Isolatoren (mein Wissensstand) ist, dass die bezahlbaren nur USB 1.0 können. Das ist wahrscheinlich der Grund, warum Du mit Audio 1.0 und ohne 2.0 angezeigt bekommst. USB 1.0 funktioniert nach Aussage Kingwa nur bis 24/96, darüber hinaus geht es nicht (Frage braucht man mehr?). Falls irgend jemand mal einen USB Isolator findet der USB 2.0 kann, bitte an die große Glocke hängen.

Gruß

Uwe
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Uwe,

schau Dir mal Icron an, siehe z.B. das Datenblatt http://www.meilhaus.de/fileadmin/upload ... ranger.pdf mit bis 480 MB/s.

Ist unter High-End-Aspekten nicht soo teuer. Gibt es auch für USB3.0 wenn es sein muss (Datendurchsatz 5 GB/s) . Isolation per Lichtwellenleiter.

Grüsse
Uli
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Tinitus
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Beitrag von Tinitus »

Hallo Uli,

danke für den Hinweis. Ehrlich gesagt, bin ich mir nicht sicher, ob ich das Prinzip verstanden habe. Da werden die Daten also über ein Ethernetkabel übertragen. Kann das auch USB 2.0 asynchron? Es gibt hier ja die verschiedenstens Meinungen, meiner persönlichen Meinung nach ist die Möglichkeit, dass der empfangende DAC über USB 2.0 die Kontrolle über den Datenverkehr übernimmt, einer der entscheidenden Vorteile der Datenübertragung per USB. Für mein Verständnis müsste das in Kombination mit galvanischer Trennungmit die beste Lösung sein. I2S ist von der Konzeption für geräteinternen Datentransport ausgelegt, ob das über längere Wege noch die beste Lösung sein kann? Soweit ich weiß, gibt man mit dem Verzicht auf USB automatisch die Kontrolle über den Datenverkehr an das sendende Gerät ab.
Die entscheidende Frage für mich ist dann kann ich den Ranger einsetzen ohne auf die Vorteile von USB 2.0 asynchron verzichten zu müssen?
Problem ist das was ich mindestens bräuchte hat auch schon die gleiche Größe wie mein Odroid C1, da brauche ich dann noch zwei davon, das machte noch zwei Kistlein mehr, das ist dann wnig wohnzimmertauglich. Bliebe die Lösung von einem Odroid C1 die Audiodaten von mpd oder alsa über Ethernet an den zweiten Odroid C1(eventuell mit brutefir) zu senden, falls das geht. Knapp über 500 Euro für die beiden Ranger Kästchen sind ja auch ein ganz stolzer Preis. So langsam wird es aber etwas off-topic.

Gruß

Uwe
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Uwe,

bei dem angegebenen Link wird es auf Seite 6 dann aber optisch ...
Und wie geschildert dann bis USB3.0, siehe http://www.meilhaus.de/spectra,i1.htm

Grüsse
Uli
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