ich bin aktuell meinen Falt-/Wiedergaberechner am Vorbereiten und daher mit ALSA, Jack Audio und BruteFIR am Experimentieren. Nun stehe ich vor einer Grundsatzentscheidung: Entweder ich schlage den Weg über Jack Audio ein und erleichtere mir somit einen möglichen zukünftigen Umstieg auf moderne und noch mehr von PulseAudio abhängige Distributionen, oder aber belasse das System so minimalistisch wie möglich direkt über "plain" ALSA.
Vorhin habe ich dazu einmal einen Vergleichstest zwischen der Wiedergabe von Audacious über Jack (Abtastrate 192 kHz, Periodengröße 8192 Bytes, Anzahl Perioden 4) und eben direkt über ALSA (Resampling: beste Sinc-Interpolation, Bittiefe/Format S32_LE, Abtastrate 192 kHz, Periodengröße 8192 Bytes, Anzahl Perioden 4) gemacht. Ich muss dazusagen, dass ich wohl eher noch kein trainiertes Goldohr bin, ich meine aber eigentlich nicht unerhebliche Änderungen im Klangbild festzustellen.
Da man sich jedoch schnell auch einen vormachen kann, wenn man bereits teilweise voreingenommen an etwas herangeht, würde ich gerne einmal von euren Erfahrungen oder Meinungen diesbezüglich hören. Ich selbst frage mich nämlich seit Anfang an, was es genau mit der Abtastrate bei Jack auf sich hat. Es steht zwar nirgendwo etwas zu verwendetem Resampling geschrieben, aber wie soll Jack dann ohne solches das Software-Mixing händeln? Schaue ich mir außerdem unter /proc/asound beim entsprechenden Ausgabegerät die hw_params an, dann steht da bei einer 44,1 kHz Wiedergabe z.B. folgendes:
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access: MMAP_INTERLEAVED
format: S32_LE
subformat: STD
channels: 2
rate: 192000 (192000/1)
period_size: 8192
buffer_size: 32768
Geht man jetzt genau hiervon aus, stellt sich mir logischerweise die Frage, welcher Algorithmus dabei verwendet wird? Betrachte ich im Vergleich zum Resampling mit ALSA die Prozessorauslastung, so liegt diese mit Jack bei etwa einem Zehntel! Der oben genannte hochqualitative Resampler aus dem Paket libsamplerate wird also sicher nicht verwendet.
Hinzu kommt noch, dass Jack in keinem Wort mit guter Klangqualität beworben wird, sondern nur mit niedrigen Latenzen sowie dem komfortablen Routing zwischen unterschiedlichen Audio-Anwendungen.
Wäre natürlich schön, wenn ihr mir meine Bedenken austreiben könntet, bitte dann aber begründet!
Beste Grüße,
Jannis