Windows-PC zum Steuern - Raspi als Player

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lukivision
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Windows-PC zum Steuern - Raspi als Player

Beitrag von lukivision »

Hallo zusammen,

irgendwie kriege ich die Enden nicht zusammen: ich probiere gerade aus, ob der Raspi 2 zusammen mit dem IQ-Audio Pi-DAC ein "guter" Player ist oder nicht. Was ich bisher damit gehört habe, überzeugt mich noch nicht. Als OS verwende ich den piCoreplayer mit squeezelite ohne irgendeine Veränderung durch mich. Die Datenströme kommen über WLAN von einem Desktop-PC mit einem Logitech Media Server. Ich habe das Gefühl, da müßte noch mehr gehen. Aber ich bin kein Linux-Kenner und blicke da gar nicht durch.

Bisher verwende ich einen Laptop mit WIN Server 2012R2, AO, foobar und jplay. Die füttern DDC und DAC. Das ist klanglich bisher die bessere Variante. Verstärker und Boxen sind bei beiden Varianten dieselben.

Meine Idee ist nun, den Laptop zum Speichern, Verwalten und Bereitstellen der Daten weiter zu verwenden, auch und gerade mit foobar, aber dann auf DDC und DAC zu verzichten und die Kombi aus Raspi und draufgeschraubtem IQaudio Pi-DAC als Player ausschließlich zum Abspielen des Datenstroms zu verwenden. Ich weiß nur nicht, wie das geht. Ich weiß auch nicht, ob und wie man die Software des Raspi optimieren kann.

Ich würde foobar deshalb gerne weiter verwenden, weil ich die Organisation meiner Musik-Dateien damit mag. Meine Musik ist mit viel Mühe recht "individuell" organisiert, getaggt und abgelegt und folgt keinem gängigen Schema. Ich lege keinen Wert auf Cover-Bilder oder auf den Namen des Albums. Darüberhinaus: Foobar "frißt" alles, und hat auch passable Convolving- und Upsample-Funktionen.

Was würdet Ihr mir raten?

Luki aus Bochum
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo,
lukivision hat geschrieben:Was ich bisher damit gehört habe, überzeugt mich noch nicht.
lukivision hat geschrieben:Das ist klanglich bisher die bessere Variante.
Da wäre jeweils genauer zu definieren, was besser, was schlechter ist.
lukivision hat geschrieben: draufgeschraubtem IQaudio Pi-DAC
Der wäre mein Abschusskandidat Nr. 1, falls jemand meinen Verdacht bestätigen könnte, dass der nicht Jitter-optimiert ist. Lieber einen externen DAC ad libitum per USB anbinden. Wobei man sich dann je nach Gegebenheiten Ärger bei HiRes einfangen kann, weil sich USB-Schnittstelle und Netzwerkanbindung um den Datenverkehr prügeln.

Wenn Foobar bleiben soll, wäre meine Empfehlung:
1. squeezelite deinstallieren (damit kann Foobar nicht), statt dessen gmediarender oder mpd+upmpdcli installieren (dafür müsste auch eine andere Distribution her).
2. Foobar mit upnp-Plugin erweitern.
3. Falls das nicht mit Hires geht (trotz etwaiger Optimierung - danach dann bitte fragen), entweder bei der alten Lösung mit Laptop bleiben oder einen unkritischeren Scheckkarten PC nehmen (mein Cubietruck etwa kann problemlos mit HiRes).

Gruß

Jochen
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MPB
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Beitrag von MPB »

Melomane hat geschrieben:Lieber einen externen DAC ad libitum per USB anbinden. Wobei man sich dann je nach Gegebenheiten Ärger bei HiRes einfangen kann, weil sich USB-Schnittstelle und Netzwerkanbindung um den Datenverkehr prügeln.
Das muss ich leider für den Raspberry Pi (auch V2) bestätigen: ich habe die Ausgabe nie ohne ärgerliche crack/pop-Geräusche hinbekommen, trotz sämtlicher Firmware-Updates (die auch genau dieses Problem adressieren), Einstellungen in der boot.txt usw. Ja, es wird besser, aber immer noch mindestens ein Pop/Crack pro Minute.
Setup: Auf den Raspbian läuft Squeezelite, der seine Daten von einem LMS auf einem anderen Server bekommt.

Angebunden war bei mir der Gustard U10.

Grüße

Marcus
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Ergänzung noch von mir:

Bei der Variante LMS + Squeezelite + rpi + USB-DAC ist bei mir piCoreplayer die einzige Distribution, die auch bei HiRes störungsfrei läuft. Alle anderen brauchen Nachhilfe und werden dann wenigstens teilweise brav.

Gruß

Jochen
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo Marcus,
MPB hat geschrieben:ich habe die Ausgabe nie ohne ärgerliche crack/pop-Geräusche hinbekommen, trotz sämtlicher Firmware-Updates (die auch genau dieses Problem adressieren), Einstellungen in der boot.txt usw.
noch ein paar Tipps:
1. Auf eine MPD-Lösung setzen, die hat vermutlich gegenüber squeezelite/LMS den Vorteil, dass server und player auf einem Rechner sind und zusätzliches Netzwerkgezwitscher zwischen den beiden Komponenten reduziert wird. Der MPD lädt möglicherweise nur nach und gut. Ich habe das allerdings nicht mit tcpdump genauer verfolgt.
2. Schalte nach Möglichkeit das Syslog ganz ab oder reduziere Schreibvorgänge. Lagere dafür das Log in Ramdisks aus.
3. Reduziere den Netzwerkverkehr durch z.B. offene ssh-Verbindungen oder Clients. Gib dem MPD die Playlist und dann lass den rpi in Ruhe vor sich hinwerkeln. Dann klappt das zumindest bei mir störungsfrei bis 192/24.

Die bequemere Variante ist allerdings bei mir - wie gesagt - der piCorePlayer, zumal der ab Werk mein HiFace 1 unterstützt. Alles andere, z.B. Volumio oder Runeaudio, konnte ich für HiRes vergessen - die bringen zu viel Netzwerkaktivität als Störfeuer mit sich.

Gruß

Jochen
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lukivision
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Beitrag von lukivision »

Hallo Jochen,

danke für Deine Tips. Der gmediarender benötigt doch pulse audio, oder? Ist das nicht evtl. klangschädlich? Viele schreiben das, ich habs selbst noch nicht gehört. Ich möchte mich klanglich ja nicht verschlechtern, sondern verbessern. Deinen anderen Softwarevorschlag traue ich mir ohne Unterstützung schlicht (noch) nicht zu. Inzwischen habe ich ein Image gefunden, das schon direkt nach Installation besser klingt als picoreplayer (picoreplayer klang mir zu matt): http://tcmods.org/ Das nutzt ein modifiziertes volumio mit mpd und liefert immerhin eine Upsamplingmöglichkeit per sox mit. Aber leider auch keine Raumkorrektur. Mit HiRes hatte ich übrigens bei allen Systemen noch keine Probleme. Nur habe ich- im Gegensatz zu Dir- mit dem picoreplayer mein HiFace 1 nicht einbinden können.

Ich bin zuhause der einzige, der auf meine Musik zugreift, die auf einer externen FP liegt. Ich brauche daher eigentlich keine NAS, keinen Server und auch keine Multiroom- oder Zonenfunktionalität. Aber wenn es nicht anders geht - auch gut. Im Prinzip wäre es mir recht, wenn der Raspi nebst DAC sich völlig passiv verhalten würden und nur wie ein Client oder Renderer die Musik ins analoge gewandelt an die Verstärker weitergäbe. Oder- noch besser- wie ein normaler USB-DAC: einschalten/ausschalten. Die ganze Kombi ist nämlich nicht größer als eine Zigarettenschachtel und paßt locker noch in meinen Vorverstärker. Und so schlecht kann der IQaudio DAC wohl nicht sein, immerhin haben die Abacusse ihn auch in Verwendung. Danke übrigens an Herrn Sonder für sein nettes Hilfsangebot :P . Wenn die Abacus-Software veröffentlich wird, gibt es sicherlich ein weiteres ernstzunehmendes Image. Ich verspreche mir da viel von.

Luki aus Bochum
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo,

der gmediarender benötigt kein pulseaudio.

An das HiFace solltest du kommen, wenn du in der Weboberfläche das als USB-device auswählst. Aber ich habe die im Moment nicht vor Augen.

Gruß

Jochen
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lukivision
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Beitrag von lukivision »

Hallo zusammen,

Mittlerweile habe ich meinen Wunsch realisieren können. :D Foobar, mit dem ich einigermaßen vertraut und erfahren bin, läuft samt Raumkorrektur, (mathaudio für foobar), meiner kompletten Musik mit allen möglichen Formaten, meinen ausgewählten (und daher übersichtlichen) Radiostationen als Server, BubbleUpnP als Controller und der Raspi mit dem Moode-Image http://tcmods.org/ als Renderer.

Ich bin total zufrieden. Was ich nun nicht mehr brauche (bei Bedarf melden): HiFace 1 nebst spezieller Stromversorgung, SPDIF-Kabel nebst BNC-Adapter, mein Selbstbau DAC, Jplay 6 und evtl. auch den AudioOptimizer. :cheers:

Wie es sich anhört: Es ist schon sehr erfreulich, was diese zigarettenschachtelgroße Kombi aus PC und DAC für keine 100 Euro und versorgt durch eine 5V Powerbank leistet. Es ist das Beste, was ich bisher hatte - es ist aber nicht der audiophile Himmel, der kostet wohl etwas mehr. Immerhin wähne ich mich nun nur noch wenig unterhalb der Ebene eines Abacus Preamp 14, eines Aurender oder Aries, die sehr ähnliche Software verwenden (und der Abacus sogar dieselbe Hardware). Ihr kennt die immergleichen Klangbeschreibungen, der immer wieder neu entdeckte Schleier, der auf einmal nicht mehr da ist, etc. pp. Wer möchte, kann sich das Ergebnis sehr gerne bei mir mit seinen eigenen Ohren anhören. Hier noch eine zutreffende Review : http://parttimeaudiophile.com/2015/05/2 ... -streamer/

Hinweisen möchte ich noch auf den im IQaudio-DAC verbauten TI Burr Brown 32-bit/384kHz DAC (TI PCM5122) Chip, der die Möglichkeit bietet, auch FIR-Filter, Eq etc. zu programmieren.

Luki
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo Luki,

da du dich ja mit foobar2000 auskennst, eine Frage an dich (natürlich auch an alle anderen mit foobar Vertrauten):

Ich habe das upnp-Plugin installiert und schicke mit dem Upnp-Controller Musik an den rpi, auf dem upmpdcli läuft. Das klappt wunderbar, solange ich nicht dem upnp-Plugin sage, es möge doch bitte alle Musikdateien vor dem Absenden an den rpi nach wav wandeln. Dann kommt nur noch wirres Zeug bei den Lautsprechern an. ;)

Die Wandlung nach wav möchte die DSP-Chain haben...

Welche Einstellungen möchte das upnp-Plugin genau haben? Fehlen evtl. Converter, die ab Werk nicht installiert werden?

Gruß

Jochen
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Beitrag von Melomane »

Die Frage wird zurückgezogen:

Mit dem rpi2 läuft es wie gewünscht, der rpi1 mag nicht. Warum auch immer. Die Vermutung, dass das auf das Konto unterschiedlicher Kompilate von upmpdcli geht, liegt natürlich nahe. Man wird sehen, eines Tages... ;)

Gruß

Jochen
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Beitrag von lukivision »

Hallo Jochen,

Auch wenn Du das Problem gelöst hast - das Problem nervt auch andere. Manche umgehen es, indem sie dem foobar-plugin vorgeben, statt in WAV oder lcpm in mp3 zu streamen , damit verzichten sie auf Klangqualität - aber das kann ja nicht Sinn der Sache sein. Ich habe eine andere Umgehungslösung gefunden, mit der ich bei upesampeltem wav bleiben kann . Dazu verwende ich BubbleUpnP auf meinem Androidtablet. In Bubble UpnP gehe ich über "Server - foobar - media - playback stream capture" in die Metadaten des streams. Dort wähle ich den stream, der mir 24 bit und 192000 khz zeigt, wie zuvor in foobar gewählt. Der ist blau unterstrichen in Form eines links dargestellt. Jetzt kommt der Trick: einfach drauf tappen! Nach ein paar Augenblicken beginnt die Musik zu spielen. Aders habe ich es noch nie hinbekommen. Keine Ahnung, warum das so ist. Ich weiß auch nicht, ob das Problem bei foobar oder beim moodeplayer liegt.

Viel Spaß
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