MacBook 12" - das lange Warten hat ein Ende

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alsterfan
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MacBook 12" - das lange Warten hat ein Ende

Beitrag von alsterfan »

Nachdem die Gerüchteküche seit Monaten mit immer neuen Details befeuert wurde, kam gestern mein MacBook. Ausgestattet mit dem langsamsten Broadwell 1,1 GHz Dual-Core Intel Core M Prozessor und 256 GB PCIe‑basiertem Flash‑Speicher war die Erwartung bezüglich der klanglichen Qualitäten hoch. Gleichzeitig sollte herausgefunden werden, wie sich dieses kleine Notebook beim Abspielen von hochauflösender Musik (24/192) verhält.

Das Letzte zuerst: Sofern nicht mehrere Programme gleichzeitig laufen, gibt es hier keine Probleme. Auch die Reagibilität ist trotz des kleinen Prozessors gut. Ich habe auf dem Flash-Speicher eine zweite Partition erstellt und hierhin mein Musik OS X kopiert. Nach Kopieren der gewünschten Musik auf eine RAM disk (hierfür ist ein USB-C auf USB Adapter zum Anschließen einer externen Festplatte erforderlich) begannen Hans (Lübeck) und ich die Session. Sofort fiel uns ein Zuwachs an Details in der Musikwiedergabe auf.

Meine anfängliche Freude wich nach längerem Hören der gemeinsamen Überzeugung, dass das Mehr an Details durch eine Betonung von Mitten und Höhen zustande kam (ohne aber den Bass zu schlank wirken zu lassen) und dass die Musik "digitaler", etwas künstlich, flach und farblos klang. Sie wirkte analytisch durchsichtig, aber unemotional.

Binnen Sekunden konnten wir auf die vertraute Quelle umschalten (iMac late 2012 mit Musik OS X auf SD Karte) und so soeben Gehörtes gut mit der neuen (alten) Quelle vergleichen. Sofort war der Wippfaktor wieder da. Ein emotionales Mitgenommen-Werden von der Musik zeigte uns, dass ein Bündel aus energieeffizientem Prozessor, lüfterlosem Design, PCIe basiertem Flash-Speicher und Batteriebetrieb noch keinen Garant für eine klangliche Verbesserung darstellt.

Alles oben Beschriebene ist aber "Klagen" auf hohem Niveau. Denn hätten wir erst heute mit dem MacBook die Suche nach Klanggenuss begonnen, unser Urteil hätte - mangels Vergleichsmöglichkeiten - geheißen: Hervorragend.

Gruß,
Uwe
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audiokarl
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Beitrag von audiokarl »

Dass die Daten, die aus den Geräten herauskommen, die gleichen waren, die meisten DACs einen Pufferspeicher verwenden (was sd, ssd und festplatte auf das gleiche Niveau hebt) kann ich das nicht nachvollziehen. Da müsst ihr irgendwo einen Fehler eingebaut haben.
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alsterfan
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Beitrag von alsterfan »

audiokarl hat geschrieben:Da müsst ihr irgendwo einen Fehler eingebaut haben.
Möglichkeiten dafür kann ich nicht erkennen. Der Akku des MacBook war vollständig geladen. Das OS X wurde 1:1 von der SD Karte auf die SSD übertragen. Die Musik-files stammten aus identischer Quelle. Darüber hinaus kann ich nur Auswirkungen unterschiedlicher Hardware vermuten. Die hierzu erwähnten 4 Punkte könnten noch ergänzt werden durch den nicht mehr gesteckten (wie beim iMac), sondern gelöteten RAM Riegel (hier 8 GB statt 16 bei meinem iMac) und die deutlich kleinere Hauptplatine. Zudem ist ein neuartiges Force Touch Trackpad verbaut (statt der Nutzung kabelloser Tastatur und Maus beim iMac), sodass unterschiedliche Treiber im Hintergrund laufen.

"...kann ich das nicht nachvollziehen." Als nicht IT-Kundiger kann ich fast nichts nachvollziehen, sondern muss meinem Gehör vertrauen. Mich beruhigt ein wenig, dass sich schon die Fachgeister scheiden bei der Frage, ob für unsere Zwecke die Verwendung eines schnellen oder langsamen Prozessors die bessere Wahl ist. Beide Fraktionen führen ihre nachvollziehbaren Argumente ins Feld. Siehe hier:

http://www.computeraudiophile.com/f10-m ... post422673

Chris Connacker (als "Vater" des CAPS) und PeterST von XXHighEnd könnten als Stellvertreter der jeweiligen Fraktion gesehen werden. Doch am Ende müssen immer meine Ohren entscheiden.

Gruß,
Uwe
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audiokarl
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Beitrag von audiokarl »

So ist es, die Ohren entscheiden.

Ich bin als IT-Kundiger nur sehr sehr skeptisch wenn solch akustische Auswirkungen trotz Datengleichheit. Durch euphorisch gefärbte Erwartungssituationen hab ich mir schon öfter ein audiophiles Luftschlösschen gebaut, das im laufe der Zeit sich wieder ernüchterte. Und da war ich auch nicht allein!

Deswegen bin ich vorsichtig mit den kurzentschlossenen Hörbeurteilungen.

karl
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capucino
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Beitrag von capucino »

Hallo Uwe,

vielleicht hab ich das überlesen, aber wie war der Mac mit welchem DA Wandler verbunden?
Und welchen Player hattet ihr im Einsatz (iTunes? Audirvana? Amarra? ...?)

Gruß
Herbert
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alsterfan
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Beitrag von alsterfan »

Hallo Herbert,

mein Weg: MacBook mit La Rosita Plugin (in iTunes) via WLAN --> La Rosita Pi (Streamer/Wandler) --> MFA Vorstufe --> Geithain.

Gruß,
Uwe
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audiokarl
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Beitrag von audiokarl »

Na, da jetzt über Rechnerkapazitäten zu lamentieren und dann Daten per w-lan zu streamen beißt sich meiner Meinung nach.
Sie Streamingteile klingen bei Gott nicht schlecht und wer unbedingt dem Trend nacheifern will hat damit schon gute Qualität.

Nur mit Boliden wie z.B. den DCS, TotalDac, Esoteric Dac´s muß man das nicht vergleichen. Die Rositas z.B. basieren halt, auch wenn optimiert, auf Apples Airport Protokoll. Das hatte ich schon vor Jahrzehnten mit Airport Express oder heut mit Apple TV, das mit anständiger Stromzuführung in diese Richtung ging.

Feinheiten in den Übertragungsketten höre ich sowieso bestenfalls in der Stax Kopfhörerkette heraus.
Ansonsten wird die Geschichte schon sehr sehr subjektiv.
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taggart
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Beitrag von taggart »

audiokarl hat geschrieben:Durch euphorisch gefärbte Erwartungssituationen hab ich mir schon öfter ein audiophiles Luftschlösschen gebaut, das im laufe der Zeit sich wieder ernüchterte. Und da war ich auch nicht allein.
Diesem Phänomen ist sicherlich schon jeder hier begegnet. Nur passt dieser Einwand in diesem Fall nun gerade nicht, da Uwe ja das neue Gerät, von dem er gehofft/erwartet hätte, dass es besser sei, letztlich als schlechter beurteilt.
Christoph
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