iMac vs. Mac mini im Hörvergleich

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alsterfan
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iMac vs. Mac mini im Hörvergleich

Beitrag von alsterfan »

Nach meiner Wahrnehmung wird in der Apple Welt der Mac mini häufig als Musik Server genutzt. Dafür gibt es gute Gründe.
Ich habe mich vor 2 Jahren anders entschieden und nutze einen iMac late 2012 in der höchsten Ausbaustufe für diese Zwecke. Auch wenn vergleichende Hörsessions bei Hans, Vittorio und lessingapo meine Lösung nie wirklich „alt“ aussehen ließen, tauchte in mir immer wieder die Frage auf, wie ein Mac mini in meiner Kette klingen würde.
Hans machte nun einen Vergleich möglich und lieh mir für einen ausgiebigen Hörvergleich sein Exemplar aus, ebenfalls late 2012 mit einem 2,5 GHz Dual-Core Intel Core i5 Prozessor und ebenfalls 16 GB RAM.

Gebootet wurde in beiden Fällen von einer SD Karte mit hierauf installiertem Yosemite 10.10.3.

Überrascht war ich schon, dass identische Musikstücke - über beide Server an La Rosita Pi
gestreamt - unterschiedlich klangen. Aber erst ein sich über mehrere Tage erstreckendes ausschließliches Hören über den Mm als Server mit anschließendem Wechsel auf den iMac machte die Unterschiede deutlicher.
Im Vergleich klang der iMac ein wenig flacher, steriler, weniger packend.
Der Mm ließ mehr Details erkennen, hatte ein etwas tieferes Bassfundament. Am beeindruckendsten war aber der Zugewinn an Bühnentiefe und die dadurch bessere Staffelung der Instrumente. Die Musikdarbietungen wirkten offener, musikalischer, live-haftiger.

Wegen der Eindeutigkeit des Ergebnisses habe ich nun schweren Herzens beschlossen, die Nutzung meines iMac als Musikserver aufzugeben.
Ein Mac Mini late 2014 mit 3,0 GHz (leider) Dual Core Prozessor, PCIe Flash Karte und 16 GB RAM wird in ein paar Tagen zur Erweiterung des Vergleichs beitragen. Er wird zudem klären helfen, ob dieses aktuelle Modell einen "audiophilen" Fortschritt darstellt (PCIe Flash Karte und gelöteter RAM lassen mich hoffen), oder ob ein late 2012 Mm mit Quad Core i7 Prozessor die für meine Bedürfnisse bessere Wahl wäre.

Meine Rangfolge bis jetzt (bezogen auf die oben beschriebene jeweilige Ausstattung):

1. Mac mini late 2012
2. iMac late 2012
3. MacBook 12´´ (http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic.php?f=30&t=6422)

Gruß,
Uwe
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dark cloud
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Beitrag von dark cloud »

Hallo Uwe,

diese Überlegungen habe ich ebenfalls. Vor einiger Zeit habe ich meinen alten iMac (2009) gegen den meiner Frau (2013/i7) getauscht und festgestellt, dass sich das Klanggeschehen zum Positiveren verändert hat.

Ich stelle mir allerdings noch die Frage, ob mit einem neuen MacBook (2015/i7) die gleiche Performerance wie mit einm MacMini erreicht wird. Der Vorteil ggü. einem MacMini oder iMac wären aus meiner Sicht z.B. der Akkubetrieb (kaufe ich mir mit zusätzlichen Prozessen ein) und die kompaktere Bauweise.

Bin auf Deine Ergebnisse gespannt. Vielleicht kann ich diese auf ein MacBook übertragen.

Ich nutze übrigens itunes und amarra.

Gruß - Lothar
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bvk
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Beitrag von bvk »

Hallo Uwe,

habe ebenfalls einen Mini im Einsatz. Derzeit noch 2012 i5 werde aber nächstens einen i7 Server quadcore einsetzen. Wie ich lese hast du das System auf SD Karte. Hast du die originale Platte ausgebaut oder abgehängt ? Ich frage deshalb weil ich überlege ob ich bei dem i7 die beiden Festplatten einfach rausnehme oder den Stecker löse. Bei den 2012 Minis wird die SD Karte über den PCIe Bus angesprochen. Hat sich das aus deiner Sicht klanglich bemerkbar gemacht oder liegt für dich eher der Vorteil darin dass du schnell "maßgeschneiderte" Systemkonfigurationen einschieben kannst?
Letzte Frage : welche SD ?

Grüße Bernd
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alsterfan
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Beitrag von alsterfan »

bvk hat geschrieben:Hast du die originale Platte ausgebaut oder abgehängt ?
Letzte Frage : welche SD ?
Hallo Bernd,
wegen der Fortsetzung meiner Vergleiche (mehr dazu in den nächsten Tagen) habe ich erst jetzt Deine Fragen lesen können.
1. Auf der internen HDD ist mein "Arbeits-OS X" installiert. Ein Vorteil der SD-Kartenlösung besteht ja darin, dass Du diese Platte über das Festplattendienstprogramm auswerfen kannst.
2. Hätte ich Deine Lösung, würde ich die beiden Platten zum Speichern Deiner Musik nutzen. Solltest Du auch eine RAM disk nutzen - was ich Dir wünsche - kannst Du nach Kopieren der zu genießenden Musik diese Medien dann auswerfen.
3. "Bei den 2012 Minis wird die SD Karte über den PCIe Bus angesprochen. "
Das ist ein großer Vorteil dieser Lösung (der größte?). Das Klangresultat kann nur noch - nach meiner Erfahrung - übertroffen werden durch das Hören der Musik aus dem RAM. Dabei klingt dieser Schritt besser, wenn Du von der SD Karte startest. Die klanglichen Einbußen sind deutlich zu hören, wenn ich das Arbeits-OS X starte und hierin eine RAM disk erstelle. Das liegt wohl daran, dass dieses OS X nicht präpariert und die interne Platte an den SATA Port angehängt ist.
4. Die SD Karte in Verbindung mit der RAM disk ist für mich momentan die klanglich beste Lösung, die dazu den Charme besitzt, "...schnell " maßgeschneiderte" Systemkonfigurationen..." erstellen zu können. Wobei schnell sich nur auf die Nutzung des CAD Skripts bezieht. Alles andere (dauerhaftes Entfernen der Auslagerungsdatei, Entfernen nicht benötigter Dienste) ist mühsam, weil stupide Arbeit, die sich klanglich aber auszahlt.
5. Es ist schon länger her, dass ich verschiedene SD Karten verglichen habe. Auch hier sind klangliche Unterschiede auszumachen. Für meine Ohren sind 2 Kriterien von Bedeutung: Polierte Kontakte und langsame Karte. Ich nutze aus Überzeugung Sony SDHC 32 GB, 15MB/sec.
Gruß,
Uwe
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alsterfan
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Beitrag von alsterfan »

alsterfan hat geschrieben:Meine Rangfolge bis jetzt (bezogen auf die oben beschriebene jeweilige Ausstattung):
1. Mac mini late 2012
2. iMac late 2012
3. MacBook 12´´ (http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic.php?f=30&t=6422)
Update:
Seit ein paar Tagen steht ein Mac Mini late 2014, 256 PCIe bound flash, 16 GB RAM und 3,0 GHz Prozessor auf meinem Tisch.
Die Erwartungen waren hoch wegen dieser Hardwareausstattung. Bevor ich mich an das Modifizieren des OS X gemacht habe, habe ich über meine SD Karte gehört. Wieder einmal war nicht viel Zeit erforderlich, um den klanglichen Fortschritt herauszuhören.

3 Dinge sind mir aufgefallen:

1. Alles klingt straffer, insbesondere am gezupften Bass gut zu hören.
2. Mehr Details werden dargestellt, ohne dass ich mich überfordert fühle.
3. Die Instrumente wandern nicht mehr. Bei einigen Aufnahmen hat mich der Effekt irritiert, dass ein Instrument seinen Ort ändert, wenn ein Wechsel von hohen zu tiefen Frequenzen stattfindet.

Nun galt es, dem auf dem Flashspeicher installierten OS X 10.10.3 gleich gute Tugenden zu entlocken. Es wurden die Auslagerungsdatei und 29 Dienste entfernt und das CAD Skript V. 1.3 aktiviert (weitere Dienste könnten noch deaktiviert werden, doch dann evtl. um den Preis, dass der Bootvorgang sich deutlich verlängert - durch Pausen, in denen wohl diese Dienste gesucht werden - und die Reagibilität leidet.

Diese Arbeit wurde belohnt. Mit der alleinigen Nutzung des Skripts hatte die SD Karte noch knapp die Nase vorn. Doch jetzt lüftete sich der dünne aber "hörbare" Schleier. SD Karte und Flash-Speicher stehen nun auf demselben Niveau.

Fazit:
Mein Umstieg vom iMac auf diesen Mac Mini hat sich gelohnt. Ein Mac Mini late 2012 mit Core i7 wäre eine kostengünstigere Alternative gewesen. Doch zumindest der super klingende und oben beschriebene Mac Mini late 2012 kommt hier nicht mit. Die PCIe Flashkarte und der verlötete RAM machen wohl den positiven Unterschied aus.
Gruß,
Uwe
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alsterfan
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Beitrag von alsterfan »

P.S.
Sinngemäß habe ich obigen Text auch im CA Forum gepostet. Alex C.s Antwort u.a.:
"...I don't recall promoting that people opt for the upgraded 3.0GHz processor--unless one is planning to use HQ Player for high rate SRC/SDM--but I am sure it can't hurt. It is the SATA-less PCIe Flash option (no Fusion drive please) that I suspected would be the hot ticket to rival SD-card booting for SQ..."
Hier kann im Vergleich mit meiner Lösung noch gutes Geld beim Prozessor gespart werden. Ich hatte mich wegen des etwas höheren L3 Cache (4MB zu 3 MB --> ob man das hört?) für den stärksten Prozessor entschieden.

Gruß,
Uwe
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Beitrag von alsterfan »

bvk hat geschrieben:ich überlege ob ich bei dem i7 die beiden Festplatten einfach rausnehme oder den Stecker löse.
Hallo Bernd,
hierzu ist mir noch etwas eingefallen, was für Dich hilfreich sein könnte.
Solltest Du erwägen, Dir zur Speicherung Deiner Musik externe Festplatten zu beschaffen:
1. Nach meiner Erfahrung sind 3,5´´Platten lauter als 2,5´´
2. Unter den 2,5´´ Platten hat sich bei mir die Samsung M3 Portable als die leiseste herausgestellt. Ihr Rauschen ist wirklich kaum wahrnehmbar.
3. Wenn ich die Samsung M3 Portable deaktiviere, erlischt die Funktions-LED
4. Wenn ich die Western Digital My Passport, die lauter ist, deaktiviere, verschwindet auch sie im Finder, ihre LED leuchtet aber weiter.

Gruß,
Uwe
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Beitrag von bvk »

Hallo Uwe,
hat auch bei mir ein Weilchen gedauert, gerade viel zu tun. Danke für die Empfehlungen. Wichtig scheint dass die Musik nicht auf den internen Platten gespeichert ist ( wird auch so empfohlen ). Deshalb habe ich die Lagerplatte extern, übrigens eine absolut unhörbare, weil speziell gedämpft.
Ich muss mich auch entscheiden ob ich den verfügbaren i7 Mini einsetze, dann würde ich vielleicht die beiden internen Terabyte Platten lahmlegen und das System auf eine SD Card schicken. Alternative ist die Anschaffung eines aktuellen 2014 er Minis mit PCIe Flash Speicher. Bin noch am Überlegen, wahrscheinlich wird es der 2014er weil ich keine große Lust habe den anderen zu zerlegen um an die Platten ranzukommen. Die sind leider ganz ganz unten. RamDisc ist eine gute und vor allem kostenlose Emfehlung, man muss halt immer erst die Musik draufkopieren. Bringt das echt was? Die abzuspielenden Stücke werden doch ohnehin vor Musikstart komplett in den Ram geladen, sodass Zugriffe auf die externe Lagerplatte gar nicht mehr erfolgen.
Grüße, schönen Abend,
Bernd
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Beitrag von alsterfan »

bvk hat geschrieben:RamDisc ist eine gute und vor allem kostenlose Emfehlung, man muss halt immer erst die Musik draufkopieren. Bringt das echt was?
Hallo Bernd,
ich stehe nicht allein mit der Überzeugung, dass die RAM Disk das (zugegebenermaßen umständliche) Optimum darstellt. Da sie leicht zu erstellen ist, sollte es für Dich kein Problem sein, das auszuprobieren.
Ich habe jetzt schon viel über meinen neuen MM late 2014 gehört. Wenn Du das Geld locker machen kannst, dann gönne Dir diese Freude.

Liebe Grüße,
Uwe
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Beitrag von alsterfan »

bvk hat geschrieben: Wichtig scheint dass die Musik nicht auf den internen Platten gespeichert ist
Hallo Bernd,
kleiner Nachtrag. Ich glaube nicht, dass das so stimmt. Nach meiner Meinung ist es wichtig, einen Weg zu finden, den SATA Port zum Schweigen zu bringen. Es kann durchaus sein, dass, wenn Du über die Nutzung einer SD Karte in der Lage bist, die internen Platten auszuwerfen, der SATA Anschluss trotzdem aktiv bleibt. Deshalb wäre Deine Idee, das Kabel vom MB zu ziehen, durchaus konsequent (PCIe flash storage wäre noch konsequenter).
Gruß,
Uwe
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Beitrag von bvk »

Hallo Uwe,
Der Entwickler von PureMusic empfiehlt jedenfalls ausdrücklich als Musiklager nicht die Festplatte zu verwenden auf der das System läuft und vor allem auch die Busse nur einfach zu benutzen. Im Grunde läuft es darauf raus den Playerrechner nur eines machen zu lassen: Abspielen
Schau mal hier: http://channld.com/computeraudio.html
Grüße, Bernd
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Beitrag von alsterfan »

bvk hat geschrieben:Im Grunde läuft es darauf raus den Playerrechner nur eines machen zu lassen: Abspielen
Hallo Bernd,
ich glaube wir meinen das gleiche: Meine Situation vor Nutzung des Mac mini war, den iMac über eine SD Karte zu starten. Die Musik HDDs waren (und sind auch beim Mac mini) über USB angeschlossen. Nach Kopieren der Musik auf die RAM disk wurden (werden) sie ausgeworfen.
Gruß,
Uwe
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