Erfahrungen mit Audio-over-IP

Fujak
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Beitrag von Fujak »

190er-audio hat geschrieben:@Fujak:
Mir stellt sich jetzt eine Frage, worauf mich bereits ein Forenmitglied aufmerksam gemacht hat über pn.
Ich habe die DVS auf meinem Macbookpro aktiviert und über die gleiche Lizenz auf meinem Windows rechner. Es gab keine Fehlermeldungen...Vermutlich habe ich aber die maximale Anzahl der Lizenzierung noh nicht erreicht...Somit sollte das nicht das Problem für mein fehlgeschlagenes Routing sein?
Hallo Harut,

nein, das wird nicht das Problem sein. Das Erreichen der maximalen Anzahl der Lizenzen wird explizit als Fehlermeldung in einem Fenster angezeigt.

Grüße
Fujak
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Thomas,
music is my escape hat geschrieben:Um das von Fujak benannte Problem zu umgehen, würde ich einfach so lange verschiedene Testlizenzen beziehen, bis abzusehen ist, dass die Konfig mehr oder minder final steht und erst dann endgültig aktivieren.
Stimmt das ist ein guter Workaround. Dennoch missfällt mir diese Lizenzierungspolitik, denn: Wann ist ein Setup bei uns final? Eine Änderung der Hardware ist in unserem Hobby ja fast unausweichlich. :mrgreen:

Grüße
Fujak
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Matty
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Beitrag von Matty »

Fujak hat geschrieben: Dennoch missfällt mir diese Lizenzierungspolitik, denn: Wann ist ein Setup bei uns final? Eine Änderung der Hardware ist in unserem Hobby ja fast unausweichlich. :mrgreen:
Ja, leider sind wir noch nicht als (lohnender) Markt von Audinate identifiziert worden:

https://audinate.com/solutions/markets

Aber es gibt einen Funken Hoffnung!

Auf der Übersichtsseite zum Dante Domain Manager taucht der Hersteller Devialet, der ja eindeutig dem Consumer HiFi Bereich zuzuordnen ist, auf:

https://www.audinate.com/products/softw ... in-manager

Mal schauen, ob sich daraus etwas entwickelt und wir Hobby-Dantisten bald auch als Markt wahrgenommen werden. :mrgreen:

Viele Grüße
Matthias
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music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

Hallo Fujak,

Ein finales Setup ist in unserem Fall ein klarer Widerspruch in sich, da hast Du Recht. Im aktuellen Thema können wir also durchaus berechtigt darauf hoffen, recht bald einer neuen Sau hinterherzuhecheln, so dass die Lizenzpolitik der virtuellen Soundkarte die Geduld nicht über Gebühr strapaziert.

Was das dann sein wird? Keine Ahnung, evtl. etwas Handfestes, Unvirtuelles. Hier ist ja fast alles möglich - außer, das USB-Audio in der bisher bekannten Form noch einmal zurückkehrt. Dieser Zug scheint endgültig abgefahren zu sein...

Viele Grüße,
Thomas
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music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

Matty hat geschrieben:
Mal schauen, ob sich daraus etwas entwickelt und wir Hobby-Dantisten bald auch als Markt wahrgenommen werden. :mrgreen:
Hallo Matthias,

Ich denke, dass das nur eine Frage der Zeit sein kann. Seit ein paar Tagen hab auch ich die Gelegenheit, mit einem der von Fujak freundlicherweise zum Selbstkostenpreis bereitgestellten Audinate-XLR-DAC-Kästchen Erfahrungen zu sammeln (bisher gabs dazu nur größere Kisten und die nicht im eigenen Hörraum) und was aus dem dort verbauten 1,50 EUR DAC-Chip nach etwas Einspielzeit plus ein bisschen Sorgfalt am Strom, der Aufstellung und vorallem dem Zuspieler rauskommt, ist schlicht sagenhaft und in Bezug auf die üblichen USB-Mitbewerber schwer zu glauben - ich mag mir kaum vorstellen, was ein fähiger und erfahrener Konstrukteur unter Verwendung anständiger Bauteile da noch rauszuholen vermag.

Spannende Geschichte und schön, durch das Forum und die üblichen Verdächtigen die Gelegenheit zu haben, hautnah dabei zu sein. Dante dafür!

Grüße,
Thomas
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taggart
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Beitrag von taggart »

Fujak hat geschrieben:Aus meiner Sicht hat der klangliche Vorsprung von Dante in aller erster Linie damit zu tun, dass der nachfolgende DAC bei Dante mit seinem eigenen Takt frei läuft, sich also nicht auf das einkommende Signal synchronisieren muss.
Hallo Fujak,
Wie meinst du das genau? Mein DDDAC z.B. (dessen Nachfolger Christian ja auch mit Dante verwendet) arbeitet als I2S-Slave und bekommt den Takt vom I2S-Master (bei mir bisher das WaveIO). So zumindest mein bisheriges Verständnis.

Wie kann der DAC dann "frei laufen"? Womit generiert er seinen eigenen Takt?

Gruß, Christoph
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Buschel
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Beitrag von Buschel »

Hallo Christoph,
taggart hat geschrieben:Wie kann der DAC dann "frei laufen"? Womit generiert er seinen eigenen Takt?
Fujak´s DAC hängt nach meinem Verständnis als I2S slave am DANTE device, wodurch dieses device dem DAC den Audiotakt aufprägt. "Frei laufen" bezieht sich wohl darauf, dass das DANTE device eine vom Datensignal unabhängige Clock besitzt.
Fujak hat geschrieben:Aus meiner Sicht hat der klangliche Vorsprung von Dante in aller erster Linie damit zu tun, dass der nachfolgende DAC bei Dante mit seinem eigenen Takt frei läuft, sich also nicht auf das einkommende Signal synchronisieren muss. [...] Man kann durch Dante förmlich hören, welch klangliches Nadelöhr die herkömmliche Synchronisierungsprozedur auf der SPDIF- oder USB-Strecke bedeutet.
Ich wundere mich, dass diese Aussage zu USB-Audio immer wieder kommt. Bei dem üblicherweise eingesetzten asynchronem USB läuft die Audioclock ebenfalls unabhängig von USB-Datensignal -- sprich: genauso "frei" wie bei DANTE. Die gehörten Unterschiede im Klang -- die ich niemanden abspreche -- sind eher an anderer Stelle zu suchen.

Grüße,
Andree
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Andree,
Ich wundere mich, dass diese Aussage zu USB-Audio immer wieder kommt. Bei dem üblicherweise eingesetzten asynchronem USB läuft die Audioclock ebenfalls unabhängig von USB-Datensignal -- sprich: genauso "frei" wie bei DANTE.
es geht nicht um die Musiktaktung, also die Audioclock, sondern um die Taktung der Übertragungsstrecke (ip-clocking) und deren technischer Ausführung.

Hier unterscheidet sich Dante deutlich von USB.

Siehe

https://us.focusrite.com/news/the-wonde ... p-clocking

Gruß

Bernd Peter
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Buschel
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Beitrag von Buschel »

Hallo Bernd Peter,

mir sind die technischen Zusammenhänge klar. Dein Link vergleicht ADAT/AES/SPDIF (hier wird der Audiotakt im Datensignal mitübertragen) mit asynchroner Übertragung über IP. Ich hatte aber Bezug auf die Aussage zu USB genommen. Und ansynchrones USB ist genauso ansychnron wie die Übertragung über IP.

Grüße,
Andree
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taggart
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Beitrag von taggart »

Hallo Andree,
danke dir für deine Einschätzung dazu.
Buschel hat geschrieben:Fujak´s DAC hängt nach meinem Verständnis als I2S slave am DANTE device, wodurch dieses device dem DAC den Audiotakt aufprägt.
So verstehe ich es ja auch. Da wäre dann zwischen einem USB-DDC und der Dante-Karte kein prinzipieller Unterschied.[/quote]
Buschel hat geschrieben:"Frei laufen" bezieht sich wohl darauf, dass das DANTE device eine vom Datensignal unabhängige Clock besitzt.
Ok, dann wäre ich dankbar, wenn jemand mir den Unterschied zwischen einer "Datensignal unabhängigen Clock" und einer "Datensignal abhängigen Clock" erklären könnte ... !?

Das PTP-Gedöns ist doch nur dafür da, mehrere Dante-Geräte untereinander zu synchonisieren, oder?

Ich würde das gern verstehen. Denn es scheint ja alles so viel besser zu klingen. Außer der Abwesenheit von USB hat sich mir bisher nur noch keine Erklärung dafür aufgetan.

Christoph
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Andree,

volle Zustimmung, beide Verfahren sind asynchron.

Man hat ja anfangs immer angenommen, daß damit der Zulieferer keine Rolle mehr spielen sollte, wenn extern getaktet wird.

Aber trotzdem wurde berichtet, daß Verbesserungen beim PC selbst oder eine sehr gute USB Übertragungsstrecke vom PC aus klangliche Auswirkungen haben.

Und bei Dante kommt dieser Datenzustrom anscheinend sehr sehr exakt und gleichmäßig an, wodurch die Wiederherstellung des Streams ohne viel Rechenarbeit und Bufferung möglich ist.

Die Vermutung ist die, daß "stockender Zulieferverkehr der Daten im Microsekungenbereich oder noch darunter" die anschließende Musiktaktung beeinflussen kann.

Gruß

Bernd Peter
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music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

Bernd Peter hat geschrieben: Die Vermutung ist die, daß "stockender Zulieferverkehr der Daten im Microsekungenbereich oder noch darunter" die anschließende Musiktaktung beeinflussen kann.
Hallo an alle,

Dazu würde es in meinem laienhaften Verständnis auch passen, dass geringstmögliche Latenzen und -Zwischenspeicher im Datenverkehr das Ergebnis erfahrungsgemäß günstig beeinflussen, nachdem alles Relevante vom eigentlichen Speicherort direkt in den RAM geladen wurde.

Aber wer weiß...

Grüße,
Thomas
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zonga
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Beitrag von zonga »

Weitere Möglichkeiten ?
https://www.atterotech.com/products/dante-wall-plates

Gruß
Roman
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo zusammen,

wenn im Zusammenhang von Dante von Taktung oder Master/Slave gesprochen wird, dann bezieht sich diese - im Unterschied zu SPDIF oder Wordclock - nicht auf die Übermittlung eines Clocksignals, auf das sich der DAC synchonisiert. Vielmehr handelt es sich hier um die Übermittlung eines Zeitsignals, um Latenzen zwischen verschiedenen Geräten zu vermeiden. Dabei übernimmt eine Dante-Komponente die Taktung des Zeitsignals - in meinem/unserem Falle das Digimedia-Board. Der Audio-PC als Datenlieferant ist der Slave dieses Zeitsignals. Das Zeitsignal oszilliert auch nicht wie bei SPDIF in der Frequenz der Samplerate, sondern stellt einen Steuerungsimpuls alle 250ms mit einer Genauigkeit von 1ms zur Verfügung. Jede digitale Komponente innerhalb eines Dante-Netzwerkes taktet sich im herkömmlichen Sinne selbst mittels seines eigenen Oszillators. Das Zeitsignal dient lediglich dazu, ein über die Zeit mögliches fortschreitendes Auseinanderdriften der beteiligten Komponenten zu vermeiden.

Der DAC bekommt neben dem Audio-Stream lediglich die Information, mit welcher Samplerate er das Digitalsignal wandeln soll, und alle 250ms eine Zeitmarke, die ihn wieder auf eine exakte Zeitbasis zu den anderen Geräten bringt. Sein interner Oszillator bleibt also viel weitgehender unbeeinflusst von externen Einflüssen, als beispielsweise bei der Anlieferung eines SPDIF-Signals mit seinem integrierten Taktsignal, auf das sich der DAC synchronisieren muss.

Ich hoffe, es ist nun deutlicher, was ich mit meiner Aussage meinte.

Grüße
Fujak

P.S.: Da es sich hier um ein Thema handelt, welches mehr in das grundlegende von AoIP geht, würde ich vorschlagen die Beiträge in den AoIP-Thread zu verschieben.
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Fujak hat geschrieben:Dabei übernimmt eine Dante-Komponente die Taktung des Zeitsignals - in meinem/unserem Falle das Digimedia-Board. Der Audio-PC als Datenlieferant ist der Slave dieses Zeitsignals. Das Zeitsignal oszilliert auch nicht wie bei SPDIF in der Frequenz der Samplerate, sondern stellt einen Steuerungsimpuls alle 250ms mit einer Genauigkeit von 1ms zur Verfügung. Jede digitale Komponente innerhalb eines Dante-Netzwerkes taktet sich im herkömmlichen Sinne selbst mittels seines eigenen Oszillators. Das Zeitsignal dient lediglich dazu, ein über die Zeit mögliches fortschreitendes Auseinanderdriften der beteiligten Komponenten zu vermeiden.

Der DAC bekommt neben dem Audio-Stream lediglich die Information, mit welcher Samplerate er das Digitalsignal wandeln soll, und alle 250ms eine Zeitmarke, die ihn wieder auf eine exakte Zeitbasis zu den anderen Geräten bringt. Sein interner Oszillator bleibt also viel weitgehender unbeeinflusst von externen Einflüssen, als beispielsweise bei der Anlieferung eines SPDIF-Signals mit seinem integrierten Taktsignal, auf das sich der DAC synchronisieren muss.
Großartige Information, Fujak, zum Verständnis von Dante, Danke!
Grüße Hans-Martin
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