USB-Umschalter

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chriss0212

USB-Umschalter

Beitrag von chriss0212 »

Ich habe einen AFI USB. Jetzt würde ich gerne im Wechsel entweder einen PC mit dem wtfplayer oder wenn er dann kommt einen Aries Mini daran betreiben. Damit ich nicht immer umstöpseln muss wäre eine Idee einen USB Umschalter mit dem man mehrere Quellen an einem USB Endgerät betreiben kann. Hat das schon mal jemand probiert oder hat vielleicht jemand Empfehlungen für solch einen Umschalter?

Danke und Gruß

Christian
dietert
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Beitrag von dietert »

Hallo Christian,

ja ich habe sowas schon mal gebaut, und zwar um eine Festplatte an zwei PCs zu betreiben, von denen einer mit dem Internet verbunden ist, der andere mit dem Büronetzwerk. Habe damals so kleine Hammond-Gehäuse 40 x 40 x 30 mm oder so gekauft und einen Umschalter mit ganz kurzen Drahtenden an den drei USB-Kabeln angelötet (weniger als 1 cm außerhalb der Abschirmung). Der Umschalter funktionierte zuverlässig mit USB2. Die Festplatte hatte ihre eigene Stromversorgung, deswegen wurden nur die beiden Datenleitungen D+ und D- umgeschaltet.

Grüße,
Dieter T.
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Christian,

aus klanglichen Gründen kann ich von solchen Umschaltern nur abraten. Es hat schon seine Gründe weshalb bei hochwertigen USB-Verbindungen auf geringste Übergangswiderstände innerhalb des Kabels aber auch bei den Kontaktstellen von Stecker und Buchse geachtet werden. Außerdem spielt auch der Wellenwiderstand (Impedaz) eine wesentliche Rolle. Sowohl geringste Übergangswiderstände wie auch die Einhaltung des Wellenwiderstandes kann ein Umschalter m.E. mit finanziell vertretbarem Aufwand schwerlich gewährleisten. Der Umschaltkomfort ist mit hoher Wahrscheinlichkeit mit klanglichen Einbußen erkauft.

Bei Deinem Setup kann man allerdings als "mildernde Umstände" ins Feld führen, dass der AFI-USB durch seine spezielle LWL-Konstruktion der USB-Anbindung einen großen Teil davon wieder kompensieren kann - leider jedoch nicht alles. Denn auch beim AFI-USB bleiben unterschiedliche USB-Kabelqualitäten immer noch heraushörbar.

Grüße
Fujak
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dietert
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Beitrag von dietert »

Hallo Fujak,

wer sich einmal die USB-Verbindungsaufnahme anschaut, sieht, dass da zu Beginn ein HF-Burst übertragen wird, um zu entscheiden, ob die Verbindung USB-2-tauglich ist. Wird in dieser Phase die Verbindung als USB-2-tauglich eingestuft, darf man getrost davon ausgehen, dass die weitere Datenübertragung einwandfrei funktionieren wird. Ich meine, genau dafür sind solche Mechanismen ja vorgesehen.

Natürlich, wer etwas mehr drauf hat, macht die Umschaltung mit Silizium statt mit einem einfachen Schalter. Übergangswiderstände sind dabei immer in Relation zum Wellenwiderstand des USB-Kabels zu betrachten, der 100 Ohm beträgt. Fehler durch kurze freie Leitungsstücke, auf denen der Wellenwiderstand nicht eingehalten wird, sind in Relation zur "Wellenlänge" eines Bits auf dem Kabel zu betrachten, die etwa 30 cm beträgt (480 MBit/sec => 2 nsec => 60 cm im Freifeld und etwa 30 cm im Kabel). Da es sich um eine digitale Übertragung handelt, dürfen die Abweichungen ohne weiteres etwa 10 bis 20 % betragen, bevor Fehler auftreten bzw. die Störsicherheit beeinträchtigt wird.

Wenn wir über USB-3 oder andere Schnittstellen mit Datenraten im GHz-Bereich reden, dann wird es sehr problematisch, da kann man nichts mehr selber machen.

Grüße,
Dieter T.
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Dieter,
dietert hat geschrieben:wer sich einmal die USB-Verbindungsaufnahme anschaut, sieht, dass da zu Beginn ein HF-Burst übertragen wird, um zu entscheiden, ob die Verbindung USB-2-tauglich ist. Wird in dieser Phase die Verbindung als USB-2-tauglich eingestuft, darf man getrost davon ausgehen, dass die weitere Datenübertragung einwandfrei funktionieren wird. Ich meine, genau dafür sind solche Mechanismen ja vorgesehen.
ich habe bei meinen Ausführungen nicht die Übertragungssicherheit der Daten angesprochen (daran hege ich ebenso wie Du keinerlei Zweifel).

Es geht mir vielmehr um Phasenungenauigkeiten des Signals, also Probleme im Zeitbereich (Stichwort Jitter). Wir haben ja mittlerweile eine Menge Threads zu dem Thema hörbare Audio-Effekte bei der USB-Übertragung.

Grüße
Fujak
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SolidCore
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Beitrag von SolidCore »

Hallo zusammen

Lese hier grade interessiert mit. Beim Grübeln kam mir eine Idee, ohne Garantie, ob es auch funktioniert.
Wieso kann man nicht einen USB-Hub nehmen, am besten sogar einen mit externen 5V, dann bekommt der
AFi auch eine saubere Spannung zugeführt. Klangliche Versuche diesbezüglich haben sich als positiv erwiesen.
Das Stück Kabel zum Afi könnte man noch auswechseln gegen ein gutes, und mit einem B-Stecker versehen.

Gruss
Stephan
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Stephan

Ich denke man muss schon wirklich einen Umschalter nehmen. Ansonsten versuchen ja beide quellgerätte gleichzeitig mit dem USB Endgeräte zu kommunizieren. Das wird sicher nicht funktionieren.

Es gibt ja auch USB Umschalter...aber die machen mir nicht gerade einen sehr vertrauenserweckenden high fidelen Eindruck ;)

http://www.pearl.de/a-PE6827-1171.shtml ... oCVvjw_wcB

Aber das nutzen von guten USB Kabeln und ein gutes Netzteil wären sicher ein Anfang ;)

Bin gespannt was noch an Ideen kommt ;)

Gruß

Christian
chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Das sieht ja erst einmal nicht sonderlich komplex aus und: man kann auch noch prima eine externe Stromversorgung einfließen lassen:

http://www.reinhardweiss.de/pictures/us ... lter2a.gif

Gruss

Christian
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