DDC Vergleich XMOS F-1 vs WaveIO

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SolidCore
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DDC Vergleich XMOS F-1 vs WaveIO

Beitrag von SolidCore »

Hallo zusammen

Hier mal ein kurzbericht zum neuem XMOS F-1 DDC Modul
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Dafür gibts auch ein schickes Gehäuse:
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Einleitung:
Dient bei mir als Verbindung eines Netbooks zu einem DAC.

Bisher war ich lange Zeit mit einem WaveIO sehr zufrieden. Nach anfänglichen Schwierigkeiten,
das es sehr penibel auf Stromversorgungen reagiert, fand ich nach langem hin- und her
endlich ein Netzteil, das wunderbar harmoniert. Dazu trennte ich die Versorgungsspannung vom
USB-Kabel, und ging mit dem Netzteil sofort in den USB-B Stecker des Kabels.

Nach erscheinen des F-1 war ich neugierig, ob der neuere, doppelt so schnelle XMOS-Chip Vorteile bringt.
Zusätzlich macht die Platine eine galvanische Trennung, und kommt ohne Murata Ausgangsübertrager aus.
Beim WaveIO hat man die Möglichkeit, mit und ohne Übertrager anzubinden, und mir gefiel die Version ohne besser.

Also nach Lieferung des F-1 erstmal 5 Tage Tag und Nacht einspielen lassen, und Hörtest gemacht.
Ich verwendete bei beiden immer mein Linearnetzteil, den gleichen Player (Foobar) usw.

Ich beschränke mich mal auf das wesentliche:
- Das F-1 zieht in der Disziplin Stimmenwiedergabe deutlich am WaveIO vorbei. Sie klingen immer natürlicher und farbstärker. Selbst bei schlechten Aufnahmen.
- Das F-1 zieht die größere Bühne auf. Es wirkt luftiger, räumlicher
- Der Bass vom F-1 geht einen Tick mehr in den Frequenzkeller. Das WaveIO macht enormen, präzisen Druck im Oberbass, das F-1 zeigt dafür mehr Tiefbass, z.B für Kontrabass, und wirkt darin einen Hauch "weicher".
- Das WaveIO kontert dafür mit absolut gleicher Sauberkeit, Kanaltrennung, Ausgewogenheit und Durchzeichnung.
Summa sumarum würde ich das F-1 als das bessere Device betiteln, Welten liegen aber nicht dazwischen.
Beide erfüllen ein sehr hohes Niveau, und man kann mit beiden wundervoll Musik hören.

Gruss
Stephan
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Nebusaradan
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Beitrag von Nebusaradan »

Hallo Stephan,
danke für den interessanten Bericht! Hast Du eine Idee, wie die galvanische Trennung funktioniert? Ich meine im Gegensatz zum Wave io (dort wahrscheinlich nur, wenn man den Übertrager nutzt) und zu der Intona Lösung...
Viele Grüße, Didi
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SolidCore
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Beitrag von SolidCore »

Hallo Didi

Ich bin leider kein Radio- und Fernsehtechniker. Weiss nur, das ein F-1 die USB- und Clockseite galvanisch trennt. Vielleicht können die Fachleute hier etwas mehr dazu sagen.

Gruss
Stephan
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Nebusaradan
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Beitrag von Nebusaradan »

Hallo Stephan,
das hört sich tatsächlich so an, als ob die Trennung prinzipiell ähnlich bzw. an gleicher Stelle wie beim Afi-Usb erfolgt. Haben wir hier einen China-Afi? Wobei wahrscheinlich u. a. das Reclocking anders gelöst ist. Spannend... Obwohl ich mich frage, ob es eine mehrfache galvanische Trennung überhaupt braucht und z. B. die Lösung Intona und wave io schon soweit das Optimum darstellt? Müsste man wahrscheinlich ausprobieren und in einem anderen Thread abhandeln... Aber vielleicht sagt ja tatsächlich einer unserer Fachleute etwas zu deiner Entdeckung.
Viele Grüße, Didi
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engineer
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Beitrag von engineer »

Hallo Stephan

darf ich fragen, mit welcher Taktrate Du das Gerät USB-seitig fährst?
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Trinnov
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Beitrag von Trinnov »

Taktrate Usb-seitig ??
Falls du die Datenübertragungsrate bei USB meinst, dann gehe ich mal von USB 2.0 und 480Mbit/s aus.

Das F-1 Interface ist auf keinen Fall ein "China AFI-USB" wie hier vermutet wird.
Die Umsetzung ist zu unterschiedlich. Zum Beispiel setzt Acousence keine Isolator-Chips und Optokopper-Chips ein.
Auf Details möchte ich hier nicht eingehen.

Ich setze jedenfalls klar auf den AFI-USB von Acousence.

Da das Singxer F-1 nur mit einer einzigen Spannung und zwar der 5V USB Spannung der Quelle arbeitet, muss die Betriebsspannung der "sauberen Seite, also nach der Isolation (SPDIF-Seite) auch aus den 5V generiert werden.
Hier bedient sich der Hersteller leider eines DC-DC-Converters. Siehe großes schwarzes höheres Bauteil, welches fast wie ein Relais ausschaut.
Damit treibt man quasi den Teufel mit dem Beelzebub aus. Zuerst isoliert man, um dann für die "saubere" Seite wieder einen Störungen verursachenden PWM-Converter einzusetzen.
Würde man eine gemeinsame Betriebsspannung einsetzen, hätte man logischerweise keine Isolation mehr.
Es gibt im Netz auch schon Anleitungen die beschreiben, wie man dieses Bauteil durch etwas besseres ersetzt.

Außerdem gibt es auf der USB Seite des F-1 leider zwei weitere DC-DC-Converter. Diese machen vermutlich die Core-Spannung sowie die 3,3V des XMOS Chips, also Step-Down-Converter.

Wer mit dem Gedanken spielt den Singxer F-1 anzuschaffen, sollte sich auch den ähnlichen aber etwas besser gemachten Singxer SU-1 anschauen.

Gruß,
Horst
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Beitrag von SolidCore »

Hallo zusammen

Angeschlossen ist es an einem USB 2.0 Port. Die 5V Spannung vom PC habe ich getrennt,
und speise mit einem Linearnetzteil ein. Allein diese Maßnahme ist sofort und deutlich als Verbesserung hörbar.
Horst hat vollkommen Recht, der nächste Schritt wäre wohl, den Baustein der Spannungsübertragung auf die Clockseite zu trennen, und dort eine eigene 5V einzuspeisen. Auf dem Board ist es sogar dafür vorgesehen, es sind freie Lötanschlüsse vorhanden.
Einen Vergleich zum Afi-USB habe ich leider nicht. Wäre auch nicht gerecht, da sie preislich doch einiges auseinanderliegen.
Allein betrachtet ist es jedoch ein sehr gutes Device, um günstig und unkompliziert aus jedem PC ein vernünftiges SPDiF Signal zu bekommen.

Gruss

Stephan
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo zusammen,

auch aus meiner Sicht sind AFi-USB und das hier angesprochenen F1-Board nicht vergleichbar - weder vom Preis noch vom Konzept. Der Aufwand im AFI-USB ist ein völlig anderer (das hört man auch klanglich). Das Preisleistungsverhältnis der hier besprochenen Platine ist jedoch auch nach meinen Erfahrungen mit dem WaveIO-Board wirklich sehr gut - insbesondere dann, wenn man ein wenig Fürsorge in die Peripherie steckt (allen voran die Stromversorgung, wie schon angesprochen).

Grüße
Fujak
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