Vinyl goes 24Bit/192kHz

Kienberg
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Vinyl goes 24Bit/192kHz

Beitrag von Kienberg »

Hallo Freunde der schwarzen Scheibe,

seit Jahren versuche ich die eine oder andere meiner LP-Schätzchen in bester Qualität zu hören. Ich war aber nicht gewillt weit über 10000€ in einen highendigen Gerätepark zu investieren und mir die ganze Arbeit vom Waschen, Auflegen, Umdrehen etc, nach 20 Jahren LP-Abstinenz, nochmal anzutun. Schon garnicht jetzt, im Zeitalter des CD-Rippens und Downloads von HD-Audiofiles.

Seit kurzem bietet jetzt Markus Spatz einen hochinteressanten Service an (Zitat von seiner HP):
Ist die LP bei mir angekommen, wird sie auf einer professionellen Plattenwaschmaschine gewaschen. Es können somit auch LPs geschickt werden, die "nass" abgespielt wurden.

Frisch gereinigt, wird sie mit einem hervorragend Laufwerk abgespielt (S.Bilder unten), das mit einem Clearaudio Tangentialtonarm und einem Clearaudio "Accurate"-System (4000,-Euro!) ausgestattet ist.

Die Signalaufbereitung erfolgt mit einer Phonovorstufe ebenfalls von Clearaudio.

Das eigentliche Digitalisieren und Aufzeichnen geschieht mit einer sog. DAW (Digital audio workstation) aus dem Studiobereich von SADIE (sadie.com). Mit solchen DAWs wird nur in außergewöhnlich guten Studios gearbeitet, einfach weil sie nicht nur sehr gut, sondern auch sehr teuer sind. Meines Wissens arbeitet z. B. Stockfisch mit Sadie.

Die Aufzeichnung erfolgt in dem Format, das Sie wünschen. Mindestens im CD Format 44,1 kHz, 16 bit und maximal in 192 kHz, 24 bit, selbstverständlich ohne Datenreduktion.
Endlich bietet also einer die Möglichkeit, mit allerfeinsten Equipment, aus seinen LPs 24Bit/192kHz files zu generieren. Ich habe nun einige LPs zusammengestellt und zur "Aufarbeitung" geschickt.

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Um die Qualität diese Verfahrens zu testen, sind auch welche dabei, die in der Zwischenzeit als CDs erschienen.

Aus den generierten 24Bit/192kHz files werde ich zunächst DVD-Audios (mit DVD-Audio Solo 2.0 der Fa. Cirlinca) erstellen. Ich gehe aber davon aus, dass demnächst eine der grossen HiFi-Schmiden entstsprechende Player anbieten wird (ein Thema das wir ja hier schon öfter "heiss" diskutierten ).

Sobald die Arbeiten abgeschlossen sind, werde ich hier über die jeweiligen Höreindrücke berichten und die Unterschiede zur "amtlichen" CD-Version darstellen.


Gruss
Sigi
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Franz
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Beitrag von Franz »

Interessante Sache, Sigi, bin an deinen vergleichenden Höreindrücken sehr interessiert. Aber ich sage es ganz ehrlich: Für mich kommt sowas nicht in Frage. ich habe ja nicht umsonst mir einen respektablen Dreher zugelegt. Und glaub mir, das Ritual des Plattenhörens mitsamt akribischer Vorbereitung hat was. Es dient irgendwie dem Genuss. Wenn ich eine Platte aus dem Regal nehme, sie reinige, dann auflege, den Tonarm absenke und lausche, dann hat diese gemütliche Langsamkeit gar etwas schön Nostalgisches. Ein insgesamt sehr angenehmes Gefühl. Trotzdem ist die von Markus Spatz skizzierte Vorgehensweise mit Sicherheit ein Gewinn für Leute, die sich ihre alten analogen Schätzchen digitalisieren wollen. Mir sträubt sich indessen jedes Haar an einem solchen Vorgang. :)

Gruß
Franz
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Danke für den Tipp Sigi!

Ich bin hin- und hergerissen...

Einerseits pflichte ich Franz bei, das Plattenabspielen hat "für mich" etwas ganz Eigenes, das ich beim Wählen eines Musikstückes vom PC einfach nicht spüre. Nennen wir es Nostalgie, aber das trifft's nicht wirklich...

Auf der anderen Seite:
- werden Platten vom Abspielen auch nicht besser, da ist der Service eventuell eine Rettung der Raritäten.
- Nicht zuletzt wollen meine Nachkommen zwar meine Musik hören aber trauen sich nicht an Platten und den Plattenspieler ran, sie gehören zur Generation, die mit dem "PC Musikspeicher" und MP-3 gross geworden ist. Da hilft die Digitalisierung auch.
- Meine Schwester hat z.B. alte Soulplatten, die ich unheimlich gerne hätte. So eine hervorragend digitalisierte Scheibe wäre doch in so einem Falle ein nettes Geschenk!
- usw., usw., usw.

Gibt's Preisvorstellungen oder vielleicht einen Link zum Websiteangebot? Wär' nett!

Gruss,
Winfried
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JOE
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Beitrag von JOE »

wgh52 hat geschrieben:Gibt's Preisvorstellungen oder vielleicht einen Link zum Websiteangebot? Wär' nett!
Ist doch unser Forumsmitglied Markus Spatz! Das spezifische Angebot findet sich hier:

http://www.ahhh-musik.de/16501.html

Gruß
Joe
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Danke Joe,

für der Link, ich war wohl zu faul zum suchen... :wink:

Ich stehe diesem Service grundsätzlich positiv gegenüber. Leider ist aus dem langen Verkaufstext aber noch nichtmal die Grössenordnung der entstehenden Kosten zu erahnen. Sowas erregt bei mir immer den Verdacht des "exclusiven/luxusmässigen", der Preis also "egal" ist. Sprich: dass es sich um relativ "astronomische" Kosten handeln könnte; ich spekuliere: vielleicht 100 oder 200 € pro LP...? :roll:

Markus? Geht es, etwas Licht ins (Preis-)Dunkel zu bringen? :cheers:

Gruss,
Winfried
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Markus Spatz
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Beitrag von Markus Spatz »

Es werde Licht!

Als Anfangsangebot gilt für 1 - 5 Platte(n): 59,00 Euro / Platte zzgl. Versand und Speichermedium (USB-Stick), wenn es nicht vom Kunden mitgeschickt wird.

Bei mehr als 5 Stück mache ich ein Angebot, je nach Umfang der Arbeit.

Gruß
Markus Spatz
wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Danke Markus,

das sollte sich für einige wenige, also die besten LPs die man so hat einigermassen rechnen: Waschen, Aufnehmen, Bearbeiten und Speichern ist ja dabei und das kostet auch Zeit. Um dieses Angebot stärker in Anspruch zu nehmen müsste für mich der Preis etwas näher an die Region guter CD heran...

Ich hab aber noch ein paar Fragen, wenn ich darf :oops: :

Wäre die Auflösung bei Auftrag fest anzugeben oder bekommt man immer 16/44, 24/96 und 24/192 (bit/kHz)?
Ich frage, weil sich der Anspruch ja ändern könnte und 16/44 irgendwann vielleicht nicht mehr gut genug wären, man aber heute 24/192 vielleicht noch nicht DA gewandelt bekommt.

Davon ausgehend, dass die Dateien im FLAC Format (und nicht WAV) sind; werden die einzelnen Titel auch gleich mit den entsprechenden "Taggs" bzw. "Infos" versehen?

Was passiert mit den Dateien auf der Workstation, nachdem diese dem Kunden auf den Memorystick gespeichert wurden?
Es würde da ja eventuell ein immenses Musikarchiv entstehen, aus dem man anderweitig schöpfen könnte...

Gruss,
Winfried
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Markus Spatz
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Beitrag von Markus Spatz »

Hallo Winfried,

natürlich darfst Du alles fragen. So kann ich Antworten und damit etwas mehr Information geben.

Ja, das ist kein Schnäppchenpreis. Aber es braucht mindestens zwei Stunden um alle Arbeitsschritte zu erledigen. LPs "rippen" geht eben nur in Echtzeit :D . Und dann kommen zwangsläufig noch anteilig die Kosten für die Geräte und das "Waschmittel" dazu.

- Technisch ist es sinnvoll das gewünschte Format vorab zu wählen. Ein Konvertieren ist -bei dem highend Anspruch, den ich verfolge- rechenintensiv und damit zeitaufwändig. Da kann es vernünftiger sein, das Material zweimal in verschiedenen Formaten einzuspielen.
Es gibt auch die Möglichkeit eine DVD-Audio mit 192 kHz/24 bit Files zu brennen.

- Ich kann keine FLAC Dateien erstellen. Und es gibt ein File pro Plattenseite.

- Ich habe keine Rechte an der Musik. Insofern werde ich sie auch nicht anderweitig nutzen, sondern nur archivieren, damit ein Kunde seine Files noch mal bekommen kann, wenn sie ihm aus welchen Gründen auch immer verloren gegangen sind.

Gruß
Markus Spatz
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Beitrag von Markus Spatz »

Hallo Winfried,

natürlich darfst Du alles fragen. So kann ich Antworten und damit etwas mehr Information geben.

Ja, das ist kein Schnäppchenpreis. Aber es braucht mindestens zwei Stunden um alle Arbeitsschritte zu erledigen. LPs "rippen" geht eben nur in Echtzeit :D . Und dann kommen zwangsläufig noch anteilig die Kosten für die Geräte und das "Waschmittel" dazu.

- Technisch ist es sinnvoll das gewünschte Format vorab zu wählen. Ein Konvertieren ist -bei dem highend Anspruch, den ich verfolge- rechenintensiv und damit zeitaufwändig. Da kann es vernünftiger sein, das Material zweimal in verschiedenen Formaten einzuspielen.
Es gibt auch die Möglichkeit eine DVD-Audio mit 192 kHz/24 bit Files zu brennen.

- Ich kann keine FLAC Dateien erstellen. Und es gibt ein File pro Plattenseite.

- Ich habe keine Rechte an der Musik. Insofern werde ich sie auch nicht anderweitig nutzen, sondern nur archivieren, damit ein Kunde seine Files noch mal bekommen kann, wenn sie ihm, aus welchen Gründen auch immer, verloren gegangen sind.

Gruß
Markus Spatz
wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Markus,

danke für Deine Antworten!

Gruss,
Winfried
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Kienberg
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Beitrag von Kienberg »

Hallo Winfried,

ich würde immer 24Bit/192kHz als Zielformat wählen, denn selbst der hier diskutierte WD-Player akzeptiert dieses, auch wenn er es dann downsampled. Und wenn hoffentlich demnächst neue Geräte auf den Markt kommen, kann man dieses dann auch voll nutzen.

Wie ich in einer Diskussion mit Markus erfuhr, gibt es auch bereits ein solches, durchaus bezahlbar und sogar im Profibereich angesiedelt. Werde mal morgen einen Fred dazu eröffnen.

Gruss Sigi
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Unicos
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Beitrag von Unicos »

Hallo Sigi,
mir faellt da spontan der Linn Sneaky ein... In UK schon unter 1000 Euro
Aber hast recht lieber in einem neuen thread sorry.

Gruss

Thomas
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Sigi,

danke für die Hinweise!

Spann uns bitte nicht zu lange auf die Folter mit dem "bezahlbaren" 24bit/192kHz Player...

Wir haben ja eigentlich bereits einen HD Mediaplayer Thread; wenn's da hineinpassen würde, braucht's vielleicht keinen extra Thread... Deine Entscheidung.

Gruss,
Winfried
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Höhlenmaler
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Beitrag von Höhlenmaler »

Franz hat geschrieben:Interessante Sache, Sigi, bin an deinen vergleichenden Höreindrücken sehr interessiert. Aber ich sage es ganz ehrlich: Für mich kommt sowas nicht in Frage. ich habe ja nicht umsonst mir einen respektablen Dreher zugelegt. Und glaub mir, das Ritual des Plattenhörens mitsamt akribischer Vorbereitung hat was. Es dient irgendwie dem Genuss. Wenn ich eine Platte aus dem Regal nehme, sie reinige, dann auflege, den Tonarm absenke und lausche, dann hat diese gemütliche Langsamkeit gar etwas schön Nostalgisches. Ein insgesamt sehr angenehmes Gefühl. Trotzdem ist die von Markus Spatz skizzierte Vorgehensweise mit Sicherheit ein Gewinn für Leute, die sich ihre alten analogen Schätzchen digitalisieren wollen. Mir sträubt sich indessen jedes Haar an einem solchen Vorgang. :)
:mrgreen:

Guten Morgen Franz :cheers:

Auch wenn die Hardware, die Markus Spatz verwendet, sicher ganz gute oder sehr gute Ergebnisse ermöglichen kann, werden die Schallplatten doch je nach Laufwerk, Tonarm, Tonabnehmer-System, usw. usw. immer unterschiedliche Erlebnisse eröffnen. Dazu die Kombination mit einem passenden Phonopre.

Diese Digitalisierung hier macht leider nur eine einzige Alternative möglich. Auch wenn hier das Laufwerk sehr gut sein mag und die Clearaudio Sachen O.K. oder besser sind, ist der Hörer doch irgendwie festgelegt. Wenn man sich mal umsieht, wie groß die Vielfalt sein kann, sich die Informationen aus der Rille zu Gemüte führen zu können und wie stark die Beschreibungen und Empfehlungen bezüglich der verschiedenen Phonopre und Tonabnehmer sind, steigt man hier einfach nur von einem Medium auf ein anderes um, ohne in Erfahrung bringen zu können, wie sehr die verschiedenen analogen Systemkomponenten den guten Ton beeinflussen können.


Gruß Ingo
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Franz und Ingo,

mit Markus' Angebot verhält es sich meines Erachten ähnlich wie mit Passiv- und Aktivlautsprechern:

Das analoge Hobby mit den Plattendrehern eröffnet dem Audiophilen nahezu unbegrenzte Freiheitsgrade des "Soundings". Dem gegenüber steht das Angebot eines Experten, LP's in einer optimierten Aufnahmekette zu digitalisieren. Wer also keine Lust mehr auf eine Optimierung seiner analogen Wiedergabekette hat, dem steht hier ein Weg zur Verfügung, seine LP's "standardisiert" in einen Netzwerkplayer zu packen. Allein sollte/muss zuvor anhand einer "Referenzscheibe" geklärt werden, ob das Ergebnis gefällt. Es kann ja gut sein, dass Markus' Ansichten von einer optimalen analogen Wiedergabe vom eigenen Hörgeschmack abweichen.

Die rituelle Handlung des Plattenauflegens ist natürlich ein Thema für sich. Hier muss jeder für sich wissen, ob er darauf verzichten kann und eine "Schärfung der Hörsinne" auf andere Weise erreichen kann.

Viele Grüße
Rudolf

Viele Grüße
Rudolf
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