ABX-Hörtest mit foobar2000

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Rudolf
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ABX-Hörtest mit foobar2000

Beitrag von Rudolf »

Liebe Freunde,

im Zuge unserer Gruppenlaufzeittests und auch bei der Implementierung von Acourate stellt sich die Frage, wie man am besten Vergleiche zwischen unmanipulierten und manipulierten Dateien ziehen kann. Hierfür bietet sich ein sogenannter ABX-Test an:

Ein ABX-Test ist eine akustische Testmethode, mit der festgestellt werden kann ob ein bestimmter Faktor (Audio-Codec am Computer, Lautsprecherkabel, etc...) einen hörbaren Einfluss auf das Audiosignal hat oder nicht.

Die Testperson hat Zugang zu drei Audioquellen: A, B und X. X wird zufällig gewählt und entspricht entweder A oder B. Der Hörer muss entscheiden, ob X der Quelle A oder der Quelle B entspricht. Dieser Vorgang wird mehrmals wiederholt. Hat die Testperson in allen oder fast allen Fällen richtig getippt und ist der Test oft wiederholt worden, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass geraten wurde. Man kann dann annehmen, dass die Testperson wirklich zwischen den beiden Quellen unterscheiden kann.


Quelle: Wikipedia

Soweit nichts Neues. Aber jetzt kommt die eigentliche Überraschung, zumindest für mich: Für foobar2000 gibt es einen fix-und-fertigen ABX-Comparator. Einfach beim Installieren (oder Nachinstallieren) ankreuzen und es kann Losgehen!

Eine Anleitung zum Gebrauch des ABX-Comparators findet man z.B. bei mpex-net.

Viel Spaß beim Vergleichen
Rudolf
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SirAeleon
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Beitrag von SirAeleon »

Hallo zusammen,

mit dem ABX-Comparator habe ich auch schon rumgespielt. Das ist in der Tat sehr einfach zu bedienen.
Leider funktioniert bei mir das Umschalten nicht allzu sauber, es gibt jedesmal einen hörbaren Knackser.

viele Grüße

Chris
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KSTR
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Beitrag von KSTR »

Bei mir klickt da nix (ich habe foo_abx 1.3.1) ... man muss aber auch die Fade-Einstellungen entsprechend gesetzt haben, default ist 100ms (ich nehme 50ms...200ms, je nach Aufgabe/Anwendung). foo_abx verwendet aber kein crossfade, sondern ein downfade+upfade, was hier jedoch von Vorteil ist. Ich nehme idR eine längere Fadezeit, 200ms für solche Tests.

Das viel größere Problem ist das das ABX-Plug kein "semantisches Alignment" der Daten vornimmt (weil das ziemlich viel "KI" erfordern würde), also wenn man zweimal den 1:1 gleichen Track hat, wobei der eine 100ms mehr Pause am Anfang hat, ist die Umschaltung nicht synchron und dann schon am Umschaltverhalten erkennbar, was was ist. Da muss man vorher von Hand beigehen durch Verschieben der Tracks gegeneinander, solange bis bei einer harten Umschaltung der Sprung nicht mehr hörbar wird (ein Knack kann aber immer bleiben). Das ganze koordiniert man iterativ mit einer Detailansicht der Wellenformen, und hat dann irgendwann einen Stand, dass dann bei Umschaltung zwischen den Tracks der Wechsel so unhörbar wie möglich wird.

Dieses Problem gab es z.B. beim GLZ-Test (worauf ich auch hinwies), dort habe ich aber auf die Ansicht der Wellenformen verzichtet, weil das Wissen über die Manipulationen erzeugt (das Original z.B. erkennt man idR sofort an der Hüllkurve, genauso wie massive GLZ-Manipulationen). Für weitere Tests würde das bedeuten, dass der Ersteller sich um dieses Alignment kümmern muss, sei es bei fertig gerechneten Trcks oder auch bei Konvolutionskernen, die müssen den "Primär-Peak" alle an der selben Stelle haben. Und es muss, so wie es foo_abx ja auch macht, genaugenommen mit einer kleinen Lücke, nicht mit einem Crossfade, gearbeitet werden, weil sonst dennoch das Verhalten im Crossfade (z.B. anderer Kammfiltereffekt) eine Fehl-Erkennung möglich macht, je länger dieser ist, umso eher.

Ist alles nicht so einfach, wenn sowas wasserdicht haben will, jede Variante ist ein Kompromiss, was auf der Hand liegt: je unterschiedlicher die Tracks sind, umso eher wird bei Umschaltung ein Nebeneffekt erkannt, und wenn diese Umschaltung nicht mit der optimalen "Weichheit" erfolgt (die von der Art der Manipulationen abhängt), umso stärker können solche Nebeneffekte werden.

Grüße, Klaus
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Im Zuge meiner Erforschung der Acourate-Welt habe ich den ABX-Comparator von foobar2000 jetzt auch auf der praktischen Ebene eingesetzt. Ein wunderbares Tool, wie ich meine:

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Mit dem ABX-Comparator kann man auf einfache Weise zwischen zwei Quellen hin- und herschalten. Beim Vergleich der Originale von 2 Musikstücken mit ihren "FIR-gefalteten" Pendants habe ich auf diese Weise

1. die Unterschiede* in Erfahrung bringen und
2. die Konsistenz meiner Einschätzungen prüfen können.

Welche dies sind, werde ich im Acourate-Thema schildern.

*selbstredend, dass Uli Brüggemann die Lautstärke von Original und Kopie zuvor sorgfältig aneinander angeglichen hatte. (Im Zweifel kann aber auch dies vom ABX-Comparator erledigt werden.)

Viele Grüße
Rudolf


PS: Chris, bei mir gibt es übrigens keine Knackser beim Umschalten.
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martino
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Beitrag von martino »

Ich habs gerade nochmal ausprobiert:

Leider arbeitet dieses praktische add-on NICHT mit der Streaming-Erweiterung (UPnP/DLNA Renderer, Server, Control Point) für foobar zusammen.

Schade, da halt für Hörvergleiche sehr praktisch! Hätte gerne mit dem Linn auf diese Weise komfortabel Redbook gegen HD verglichen.

Martin
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