Verbesserung der Abstrahlcharakteristik mit HK-Weichen

Udor
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Beitrag von Udor »

Hallo Axel

Ich bin jetzt nicht der Überflieger in solchen Sachen aber als ich deine Frage bezüglich des Dipols
las viel mir spontan ein Dipol konstrukt von Rudolf aus dem Visatonforum ein.

http://www.visaton.de/vb/showthread.php?t=21724&page=2

Wenn man es richtig macht dann ergibt sich durch den Dipol schon eine sehr gleichmäßige
Bündelung zumindest horizontal. Mit HK-Filtern könnte das also schon durchaus sinn machen.

Gruß Udo
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Shefffield
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Beitrag von Shefffield »

Moin, Udo!

Rudolfs Konstrukte sind nicht uninteressant. Allerdings verstehe ich den Horbach-Keele-Ansatz so, dass es auf sehr viel mehr ankommt als nur ein gleichmäßiges horizontales Abstrahlen. Ich hab's sicher noch nicht vollständig kapiert, aber was bisher bei mir ankam war etwas in der Größenordnung "gesteuerte Abstrahlung horizontal UND vertikal" und "Vermeidung sämtlicher Nebenkeulen im zum Hörer zeigenden Bereich".

Letzteres ist ein bekanntes Problem von D'Appolito-Konstruktionen - jedenfalls hat sich Lynn Olson nach seiner Aussage sehr schwer getan, bei seiner Ariel diesbezüglichen Ärger zu vermeiden. Das Basteln an der Passivweiche soll ein halbes Jahr verschlungen haben, eben weil er zusätzlich zum ausgeglichenen Frequenzgang auch nach vorne zeigende Nebenkeulen vermeiden wollte, die ihn beim Abhören gestört haben.

Gestern wurde ich allerdings gefragt, was genau denn der Vorteil des HK-Ansatzes sei, was also den doch erheblichen Aufwand eigentlich rechtfertigt. Eine griffige Antwort hatte ich darauf ehrlich gesagt nicht parat.

Wenn mir da jemand Erleuchtung spenden könnte, wäre ich dankbar dafür...

Bis bald,
Axel
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Hi,

schau mal z.B. rein in die HK-Präsentation.

Da wird gezeigt wie sich bei konventionellen Frequenzweichen der Frequenzgang abhängig von der Höhe der Hörposition, also in vertikaler Richtung ändert. Dem wird der Entwurf der Frequenzweichen gemäss HK gegenübergestellt und dann das Resultat gezeigt.

Fazit hieraus: auch wenn man argumentieren mag, dass man ja üblicherweise beim Hören eine fixe Höhe einnimmt (man steht aber auch mal auf), so bewirkt die HK-Weiche auch eine gleichmässigere Abstrahlung im Raum (Zylinderwelle). Der Vorteil würde sich voll auswirken in einer Kino-Anordnung mit Sitzplätzen in steigender Anordnung. Tatsächlich kommt der Entwurf denn auch aus Gedanken im PA-Bereich (Line-Array etc.).

Da das Thema nach wie vor Neuland ist, gibt es natürlich keine massenhaften Berichte über klangliche Vorteile.

Grüsse, Uli
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Shefffield
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Beitrag von Shefffield »

Moin, Uli!
uli.brueggemann hat geschrieben: Da wird gezeigt wie sich bei konventionellen Frequenzweichen der Frequenzgang abhängig von der Höhe der Hörposition, also in vertikaler Richtung ändert. Dem wird der Entwurf der Frequenzweichen gemäss HK gegenübergestellt und dann das Resultat gezeigt.
Klar, die Präsentation hab ich schon ein paar Mal inhaliert, aber Lesen und Verstehen passieren da mit einigen Samples Delay. :|
uli.brueggemann hat geschrieben:Fazit hieraus: auch wenn man argumentieren mag, dass man ja üblicherweise beim Hören eine fixe Höhe einnimmt (man steht aber auch mal auf), so bewirkt die HK-Weiche auch eine gleichmässigere Abstrahlung im Raum (Zylinderwelle). Der Vorteil würde sich voll auswirken in einer Kino-Anordnung mit Sitzplätzen in steigender Anordnung. Tatsächlich kommt der Entwurf denn auch aus Gedanken im PA-Bereich (Line-Array etc.).
Danke für die Klärung. Wenn das der einzige signifikante Vorteil dieses Konzepts ist, dann muss man sich wirklich fragen lassen, ob das den Aufwand im heimischen Wohnzimmer rechtfertigt. Ich habe mir das mit einer gleichmäßigeren Anregung des Raumes und tonal neutralen Reflexionen schöngeredet, aber kriegsentscheidend sind diese Punkte wohl eher nicht, oder?
uli.brueggemann hat geschrieben: Da das Thema nach wie vor Neuland ist, gibt es natürlich keine massenhaften Berichte über klangliche Vorteile.
Wie Du ja weißt, bin ich motiviert, das irgendwann dieses Jahr anzugehen. Allerdings könnte ich noch etwas mehr Motivation gebrauchen neben der reinen Neugierde, was H-K denn nun wirklich kann. :wink:

Bis bald,
Axel
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Shefffield
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Beitrag von Shefffield »

Moin!

Lesen bildet....

So langsam dämmert mir, dass der Horbach-Keele-Ansatz wohl folgende Besonderheiten bietet:
  • :D Der Frequenzgang ist nicht nur auf Achse sehr ausgeglichen, sondern auch außerhalb der Hauptachse im musikalisch wichtigen Bereich (im Bassbereich und oberen Hochtonbereich ist ein konstantes Bündelungsmaß kaum zu erreichen).

    :D Dies nicht nur horizontal außerhalb der Hauptachse, sondern, im Kontrast zu parktisch allen anderen Ansätzen, auch vertikal.

    :D Nebenkeulen werden vermieden, indem immer nur zwei benachbarte Zweige gemeinsam spielen.

    :D Jetzt kommt's: Per Weiche lässt sich die Breite der Abstrahlung einstellen. Den H-K-Lautsprecher kann man per Filterung vom Rundstrahler zum Engstrahler und zurück modifizieren, mit exakt wählbarem Pegel unter einem bestimmten Winkel.
So langsam reicht mir das, um neugierig genug zu sein für den Prototypenbau. Oder hab ich sogar noch was vergessen?

Bis bald,
Axel
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axxxxx

Beitrag von axxxxx »

Moin,
habs gerade auch mal überflogen.
Klingt sehr interessant, aber wie würde ich den FG der Weiche für den MT so hingetrimmt bekommen?

Gruß,
Kai
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Beitrag von uli.brueggemann »

aston456 hat geschrieben:Klingt sehr interessant, aber wie würde ich den FG der Weiche für den MT so hingetrimmt bekommen?
Acourate :mrgreen:

:cheers: Grüsse, Uli
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axxxxx

Beitrag von axxxxx »

Uli,

nachdem meine Erfolge mit Acourate (noch) relativ bescheiden sind, kommt für mich erstmal nur eine Realisierung über DSP in Frage.

Gruß,
Kai
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Beitrag von uli.brueggemann »

aston456 hat geschrieben:nachdem meine Erfolge mit Acourate (noch) relativ bescheiden sind, kommt für mich erstmal nur eine Realisierung über DSP in Frage.
Hallo Kai,

dann wird es aufwendig (eine DSP-Lösung ist mir nicht bekannt). War ein hartes Stück Arbeit, die HK-Weichen zu programmieren. Wobei in der Doku auch noch Fallen drin stecken.

Also insgesamt nicht ganz ohne. ff - viel Vergnügen :-)

Grüsse, Uli
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Shefffield
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Beitrag von Shefffield »

Oha!
uli.brueggemann hat geschrieben:Wobei in der Doku auch noch Fallen drin stecken.
Gib uns die schmutzigen, blutigen Details! :shock: :mrgreen:
uli.brueggemann hat geschrieben:Also insgesamt nicht ganz ohne. ff - viel Vergnügen :-)
Na, Du verstehst es ja, einen unbedarften Bastler zu motivieren. :cheers: :roll:


Kai,
was mir bei Deinem Post auffällt:
aston456 hat geschrieben:den FG der Weiche für den MT
Bei H-K-Konzepten treten Mitteltöner eher rudelweise auf. Vier bis acht davon muss man schon einplanen - pro Seite natürlich. :?
Realisierung über DSP
Ich glaube nicht, dass ein aktueller DSP auch nur annähernd die Fähigkeit hat, die PCs zu ersetzen, mit denen wir derzeit arbeiten (müssen). Ich halte es für lohnender, den bescheidenen Ergebnissen mit Acourate mal auf den Grund zu gehen.

Just my 2 cent,
Axel
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Shefffield hat geschrieben:Oha!
uli.brueggemann hat geschrieben:Wobei in der Doku auch noch Fallen drin stecken.
Gib uns die schmutzigen, blutigen Details! :shock: :mrgreen:
Nein, das macht dann keinen Spass. Wie auch bei offengelegten Zaubertricks. Erst beim Selbstmachen kommt einem was spanisch vor, dann 5 Iterationsschleifen etc. Und man freut sich, wenn man dann eine Lösung findet.

Damit ist es auch für die realisiert, welche sauber bleiben wollen. :mrgreen:

Gruss, Uli
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Shefffield
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Beitrag von Shefffield »

Hm, na gut.

Muss ich doch warten, bis die Amis irgendwelche blutigen Bilder rauslassen. Oder jemand anders schneller ist mit Photoshop.

Ich kann's verstehen, wenn Du Dir - gerade nach ausgiebigem Knobeln - nicht unter den Zaubererzylinder gucken lassen willst. :wink:

Ich bin mal gespannt, welche Anforderungen verschiedene Weicheneinstellungen an die Hardware stellen. Insgeheim freunde ich mich schon mit dem Gedanken an sechs Wege an.... :P

Bis bald,
Axel
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Daihedz
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Beitrag von Daihedz »

Grüsseuch Forenten

Hat hier im Forum jemand zwischenzeitlich mit Horbach-Keele-Konzepten eigene Erfahrungen gemacht?

Ich selbst habe keine neuen, substanziellen Horbach-Keele Nachrichten zu bieten, aber bin derzeit daran, meine Stuttgarter Horbach-Keele Dipol-Prototypen zu überarbeiten (Hochtonbereich, allgemeine Verbesserung der Abstrahlhomogenität, Optik), weswegen mich die Möglichkeit eines HK-Erfrahrungsaustausches interessieren würde.

Werkstattstaubige Grüsse
Simon
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