Aktive Frequenzweichen mit Acourate

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uli.brueggemann
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Aktive Frequenzweichen mit Acourate

Beitrag von uli.brueggemann »

Christoph hatte seine Frage ursprünglich hier gestellt: http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic.php?f=28&t=2227
veloplex hat geschrieben: Ihr habt bei der aktivierten Version zu den bereits frequenzkorregierten Filtern ein Delay hinzugefügt. Bisher kannte ich nur die Variante, ein Delay hinzuzufügen, wenn man die Crossover-Filter erstellt. Wenn man diese Filter aber mit den Korrekturfiltern convoliert sind (jedenfalls bei mir) die Delays hin. Ein nachträgliches Hinzufügen, wie ihr es gemacht habt, wäre die Lösung, aber wie? Kannst du etwas dazu sagen?
Christoph,

für die Linearisierung der Chasis haben wir eine Nahfeldaufnahme gemacht. Jedes Chassis einzeln, da spielt ein Delay erst einmal keine Rolle. Ein Chassis reagiert selbst minimalphasig und die Korrektur desselben ist ebenfalls minimalphasig.

Dann haben wir die Weichen erzeugt und mit der Linearisierung convolvt. Das Ergebnis wiederum auf passende Länge geschnitten und gefenstert, was dann die anzuwendenden neuen Weichen inkl. Linearisierug ergibt.

Nun der Trick: die MT-Weiche um 2000 Samples nach rechts rotiert, die HT-Weiche um 3000 Samples.
Wenn alle Chassis perfekt zeitgleich kämen, müsste die Messung nun die Verschiebungen 2000/3000 Samples zeigen. Wenn nun aber z.B. der Bass 150 Samples später kommt als der HT dann ist die gemessene Verschiebung nur 2850 Samples. Und wenn der MT 5 Samples Delay hat, dann ist der gemessene Abstand zwischen MT und HT nicht 3000-2000=1000 Samples sondern nur 995 Samples.

Daraus ergibt sich dann am Ende die Delays für die Chassis. Dabei reicht es auch, gemäß Beispiel die HT-Weiche um 150 Samples zu rotieren und die MT-Weiche um 145 Samples. Bezugspunkt ist dann immer der HT.

Zum Schluss kommt dann noch die Über-Alles-Korrektur der Gesamtmessung.

Grüsse, Uli
veloplex
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Beitrag von veloplex »

uli.brueggemann hat geschrieben:
Daraus ergibt sich dann am Ende die Delays für die Chassis. Dabei reicht es auch, gemäß Beispiel die HT-Weiche um 150 Samples zu rotieren und die MT-Weiche um 145 Samples. Bezugspunkt ist dann immer der HT.
Zum Schluss kommt dann noch die Über-Alles-Korrektur der Gesamtmessung.

Grüsse, Uli
Hallo Uli, danke für die Antwort.
Ich hatte mich wohl falsch ausgedrückt.
Wie die Ermittlung der Delay funktioniert, war schon klar. Meine Frage war, wie ich in Acourate die delays nach dem Convolieren/Convolven der der XO mit den Korrekturen der Chassis erhalte oder neu hinzufüge. Die delays gehen doch beim Convolieren in Acourate verloren oder?

Ich Merk schon Uli, der Workshop im Osten/Norden muss kommen.

Gruß Christoph
uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

veloplex hat geschrieben:
uli.brueggemann hat geschrieben: Meine Frage war, wie ich in Acourate die delays nach dem Convolieren/Convolven der der XO mit den Korrekturen der Chassis erhalte oder neu hinzufüge. Die delays gehen doch beim Convolieren in Acourate verloren oder?
Christoph,
Acourate verrechnet die XOs zusammen mit der Korrektur in Makro4 (die XOs müssen hierbei im aktuellen Workspace liegen). Dabei bleiben in den XOs vorhandene Delays bestehen, gehen also nicht verloren.
Falls danach Delays geändert werden sollen gibt es zwei Möglichkeiten:
- neue XOs mit anderen Delays erstellen, neu messen und Makros neu rechnen.
- vorhanden Cor-Dateien mit TD-Functions - Rotate rotieren (nur für kleine Verschiebungen).

Grüsse, Uli

PS: neben dem Begriff Falten wird mittlerweile auch convolven benutzt (Denglisch), was ja von 'to convolve' abstammt. "Convolieren" scheint mir gar nicht richtig, dazu condoliere ich gerne. :D
steos
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Beitrag von steos »

Hallo

mal so eine Queerfrage:
Ist es möglich bzw. macht es sinn die XO`s + Delays +Driverlinearisierung in Brutefir zu nutzen und die Raumkorrektur mit dem Convolver von Foobar.
So wäre es möglich schnell mall zwischen X Raumkorerekturen umzuschalten.

lg
steos
Udor
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Beitrag von Udor »

steos hat geschrieben:mal so eine Queerfrage:
Ist es möglich bzw. macht es sinn die XO`s + Delays +Driverlinearisierung in Brutefir zu nutzen und die Raumkorrektur mit dem Convolver von Foobar.
So wäre es möglich schnell mall zwischen X Raumkorerekturen umzuschalten.
Hallo Steos

Ich kann dir jetzt nicht sagen ob das geht bzw. sinn macht(ich vermute eher nicht) aber warum schaltest du die Filter nicht mit Brutefir um ?
veloplex hat geschrieben:Ich Merk schon Uli, der Workshop im Osten/Norden muss kommen.
Bitte westen/norden dann bin auch dabei :mrgreen:

Gruß Udo
steos
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Beitrag von steos »

Udor hat geschrieben:Ich kann dir jetzt nicht sagen ob das geht bzw. sinn macht(ich vermute eher nicht) aber warum schaltest du die Filter nicht mit Brutefir um ?
Hallo

Endstufen Brutefir Weiche usw steht im Nebenzimmer.
Mit LIRC und einer IR Fernbedienung blick ich leider nicht durch wie das geht.
Und über die Netzwerkverbindung kann ich den Brutefir Rechner nicht mal anpingen.

lg
Stefan
Udor
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Beitrag von Udor »

Ok, scheint etwas komplizierter zu sein. Lirc und co kenn ich auch (noch) nicht aber per Telnet kann man die Filter umschalten. Dazu brauchen wir aber mind. eine Netzwerkverbindung.
Gerne per PM oder du machst ein neues Thema auf.

Gruß Udo
uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

steos hat geschrieben:Und über die Netzwerkverbindung kann ich den Brutefir Rechner nicht mal anpingen.
Stefan,

was für ein Linux verwendest Du?
Im Fall von spblinux ist
a) LIRC tatsächlich schwierig bis unmöglich, weil spblinux nicht mehr gepflegt werden kann (Ableben meines Gentoo-Systems)
b) in /spblinux/spbcfg die Netzwerkverbindung anzugeben. Zum einen empfiehlt sich
ftp=yes
telnet=yes
ssh=yes
zu definieren
Zum anderen braucht es eine Angabe wie
net:addr=192.xxx.xxx.xxx mit xxx für die gewünschte IP-Adresse des Brutefir-Rechners. Ich nutze es so.
Vermutlich geht auch
net:config=d
um auf DHCP zu schalten. Dann muss man aber immer die Adresse ermitteln.

Grüsse, Uli
steos
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Beitrag von steos »

Hallo Ulli

das mit LIRC habe ich eh schon abgehakt.

Meine spbcfg:

Code: Alles auswählen

snd=snd-ice1712
# access from outside disabled:
#
# allow/deny ftp, telnet, ssh access: yes/no
ftp=yes
telnet=yes
ssh=yes
#
#net:config=1
#net:config=d
# addresses for net config 1 and 2:
net:addr=192.168.185.40
#net:addr2=192.168.185.45
#
#
#keys= us or ge or sg or ru
keys=ge
#language setting (used in mc user menu: F2)
#lng= us or ge
lng=ge
startprog=echo
#startarg0=
#
#
addons:subdir=basics
addons:nouse=directfb
leider kann ich den Rechner nicht anpingen auch bei ifconfig scheint die net addr nicht auf.

lg
Stefan
uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Stefan,

es macht Sinn, dem Rechner eine Adresse zu geben, die in das vorhandene Netzwerk passt. Das trifft also für die ersten drei Zahlen zu. Die vierte sollte eigenständig sein, so dass kein Adresskonflikt auftritt.

Weiterhin ist es möglich, dass der Netzwerktreiber nicht passt. Was mit neuerer Hardware passieren kann. Mit Kommandos wie lspci und lsusb kann man ja abfragen, was an Hardware erkannt wird. Evtl. die Ausgabe z.B. per lspci > lspci.txt in eine Datei umleiten, falls die Anzeige nicht auf einen Bildschirm passt, dann ist es mit dem Midnight Commander bequen anzuschauen.

Falls der Treiber nicht vorhanden ist wird es leider wiederum mager. Dann hilft nur eine zustzliche Karte mit bekanntem Treiber oder ein anderes Linux-Betriebssystem, siehe z.B. VoyageMPD

Grüsse, Uli
veloplex
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Beitrag von veloplex »

Hallo Uli und Forenten,

zurück aus dem Urlaub, will ich mich noch für die Hilfe bedanken.
uli.brueggemann hat geschrieben: - vorhanden Cor-Dateien mit TD-Functions - Rotate rotieren (nur für kleine Verschiebungen).
Das war die Antwort, nach der ich gesucht habe, danke!

Um alle Klarheiten zu beseitigen, unternehme ich nochmal einen Versuch, zu erklären, wonach ich eigentlich fragen wollte.

Es soll ein dreiwege Aktivsystem mit acouratefiltern vershenen werden. Dazu gehe ich volgendermaßen vor.

1. Nahfeldmessung der Treiber zur Ermittlung des optimalen Arbeitsbereichs
2. Erstellen der XO und falten mit den individuellen Korrekturdateien der einzelnen Treiber
3. Ermittlung der relativen Entfernung der einzelnen Chassis zum Hörplatz inkl messtechnischer Überprüfung
4. Versehen der einzelnen Filterdateien mit den ermittelten delays
5. Setreomessung des gesamten Systems und Durchlaufen der Makros zur Raumkorrektur.

Da ich die Delays nicht schon bei der Erstellung der Xo hinzufügen kann, da sie bem Falten mit den individuellen Korrekturdateien verloren gehen, benötige ich die Variante mit dem späteren Rotieren, wie Uli das vorgeschlagen hat.

Danke für die Geduld.

Gruß Christoph
uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

veloplex hat geschrieben:Da ich die Delays nicht schon bei der Erstellung der Xo hinzufügen kann, da sie bem Falten mit den individuellen Korrekturdateien verloren gehen, benötige ich die Variante mit dem späteren Rotieren, wie Uli das vorgeschlagen hat.
Hallo Christoph,

die Vorgabe von Delays beim Erzeugen der XOs ist eine Funktion, die viel später dazukam. Davor war das Time Alignment (so wie z.B. im Web-Tutorial dargestellt) eine Delay-Virgabe für Brutefir.

Nun ist es ja möglich, bei der XO-Generierung ein Delay einzugeben. Beim Laden der Weichen in Acourate zeigt sich dann eben ein Versatz der Peaks um eben das jeweilige Delay. Das Delay kann nun auch den Wert haben, der eben für die Versatzkorrektur erforderlich ist.

Wenn man nun eine Weiche mit der Chassiskorrektur faltet, entsteht hieraus ein doppelt langer Puls. Die Chassiskorrektur ist minimalphasig. Daher wird die Pulsspitze der neuen Weiche nicht mehr mittig (mehr oder weniger, weil ja möglicherweise eine Verzögerung mit vorgegeben wurde), sondern eher im ersten Viertel liegen. Nun wird ja ein CutNWindow angewandt, um den Puls wieder auf die halbe Länge zu schnibbeln. Also hierbei zuerst die Lage des Peaks feststellen, sagen wir hier den Wert n. Nun bei CutNWindow die Länge 65536 Samples wählen, als weiteres n Samples vor dem Peak, das Windowing aktivieren und fertig ist das linearisierte XO.

Wenn nun damit wiederum die Raummessung gemacht wird und diese XOs bei Makro4 im Workspace liegen, wird alles richtig erzeugt.

Grüsse, Uli
Udor
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Beitrag von Udor »

uli.brueggemann hat geschrieben:Nun wird ja ein CutNWindow angewandt, um den Puls wieder auf die halbe Länge zu schnibbeln. Also hierbei zuerst die Lage des Peaks feststellen, sagen wir hier den Wert n. Nun bei CutNWindow die Länge 65536 Samples wählen, als weiteres n Samples vor dem Peak, das Windowing aktivieren und fertig ist das linearisierte XO.
Hallo Uli

Verstehe ich das jetzt richtig, dass die "n Samples vor dem Peak" bei CutnWindow das Delay darstellt welche die Angabe des Delays in Brutefir überflüssig machen?

Ist es nicht einfacher wie gehabt das Delay in Brutefir anzugeben? Bei der obigen Variante müsste man ja die Filter immer neu rechnen.

Oder macht es einen Unterschied ob ich das Delay in Brutefir angebe oder in das Filter mit einbaue?

Gruß Udo
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veloplex
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Beitrag von veloplex »

Hallo Uli,

Das ist wohl die eleganteste Lösung, die Samples beim c'nWindow hinzu zu fügen. Nach deiner Erklärung erscheint das dann auch für mich logisch. Da hätt ich selbst drauf kommen können... Nein, hätte ich nicht :D

Hallo Udo,

Ich hatte nach der Möglichkeit, das Delay im Filter zu integrieren, gefragt,weil ich kein Brutfir nutze. Die Filter werden in foobar und cplay integriert.

Gruß Christoph
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Udor
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Beitrag von Udor »

Hallo Christoph

Sorry, an die Windows User hatte ich gar nicht gedacht. Somit macht das ganze natürlich sinn.
Trotzdem gut zu wissen das man auch noch andere möglichkeiten hat.

Gruß Udo
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