Aktivierung meiner B&W N804

Frank Levin
Aktiver Neuling
Beiträge: 105
Registriert: 25.02.2008, 15:16
Wohnort: Solingen
Kontaktdaten:

Beitrag von Frank Levin »

modmix hat geschrieben:Ich habe vor einiger Zeit das 'Quäken' einiger Frauenstimmen dadurch deulich besser in den Griff bekommen, daß ich die Schallwand meiner Box von 21 cm auf 26 cm verbreitert habe - alle EQ-Versuche wirkten schlechter. :wink:
Hallo Ulli

... dies bestätigt auch meine Erfahrung. Zuerst die physikalischen Möglichkeiten ausschöpfen, optimieren, dann, wenn nötig, elektronisch oder digital nachhelfen.

Grüße Frank
Bild
wgh52
Aktiver Hörer
Beiträge: 5623
Registriert: 25.01.2008, 15:17
Wohnort: Schweitenkirchen
Kontaktdaten:

Beitrag von wgh52 »

Liebe Leutz,

danke für Eure Hinweise, bei diesem Projekt ist das LS Gehäuse aber bekanntlich VORGEGEBEN, ich konnte also nur an den Übergangsfrequenzen und einigen anderen elektr(on)isch beeinflussbaren Parametern drehen.

Von daher gesehen sind Eure wohlgemeinten Vorschläge hier nur teilweise umsetzbar. Nichtsdestoweniger klingen diese aktivierten Teile wunderbar neutral und impulstreu, auch räumlich gut aufgelöst - nichts mit "typischer B&W Klang"...

Gruss,
Winfried
Bild
wgh52
Aktiver Hörer
Beiträge: 5623
Registriert: 25.01.2008, 15:17
Wohnort: Schweitenkirchen
Kontaktdaten:

Beitrag von wgh52 »

Aha Ulli,

ich glaube ich verstehe... Durch wechselweises Messen mit breiter oder schmaler Schallwand (z.B. durch stabile Pappen simuliert) könnte man Bafflestepeinfluss quasi "nachweisen"?

Gruss,
Winfried
Bild
schauki
Aktiver Hörer
Beiträge: 426
Registriert: 26.08.2009, 11:03

Beitrag von schauki »

Hallo!

Das Problem ist dass man da fenstern muss, was im TT aber nicht wirklich sinnvoll bzw. oft eine Periode halt schon zu lange ist.

Das Hauptproblem ist einfach, dass man den Bafflestep sofern er hoch liegt (Schallwandbreite) nicht einfach entzerren kann. Liegt er ohnehin tief dann entzerrt man ihn einfach und gut ist.

Das Ganze spielt sich bei der B&W wohl so um 600Hz ab. Dort müsste man den Raum ausblenden können bei den Messungen. Ich kann das in meinem Raum nicht sinnvoll.

mfg
Bild
wgh52
Aktiver Hörer
Beiträge: 5623
Registriert: 25.01.2008, 15:17
Wohnort: Schweitenkirchen
Kontaktdaten:

Beitrag von wgh52 »

Hallo Richard,

ich hab mal die DEQX Messungen für den B&W MT aufgerufen, dort kann man ein Messauswertungsfenster über die Messungen legen und sich dann z.B. den F-Gang anzeigen lassen.

1. Längeres Messfenster bis ca. 1. schwache Raumreflektion:

Bild

Bild

2. Kürzeres Messfenster bis MT ca. ausgeschwungen:

Bild

Bild

Irgendwie habe ich Schwierigkeiten was zu erkennen (was nichts heissen will), denn es kann ja sein, dass durch dem Messabstand 2 m irgendwelche anderen Effekte überwiegen. Was meinst Du?

Gruss,
Winfried
Bild
schauki
Aktiver Hörer
Beiträge: 426
Registriert: 26.08.2009, 11:03

Beitrag von schauki »

Hallo!

Also das "Problem" ist dass man den Bafflestep selbst ja im Raum nur schwer messen kann. Je tiefer er liegt desto schwieriger wirds. Denn innerhalb einer Periode kommt schon Reflexion dazu, d.h. man misst immer den Raum mit.

Man bräuchte also eine Freifeld-Messung das ganze dann linear auf Achse machen und dann im Raum hat man die Überhöhung - Entzerrung und man hat den BF entzerrt.

Das macht viel aus, die Boxen so nebeneinander gemessen, macht wohl eher im MT/HT was aus.

mfg
Bild
veloplex
Aktiver Hörer
Beiträge: 360
Registriert: 23.01.2010, 13:41
Wohnort: Berlin

Beitrag von veloplex »

Hallo,

ich will mal meine bescheidene Meinung zum Thema Bafflestep (BS) loswerden. Ich denke soetwas wie den BS gibt es nicht. Die Breite der LS bzw der kürzeste Weg bis zur Kante beschreibt nur eine mögliche Frequenz des BS der sich auch nur in der jeweiligen Abstrahrichtung bemerkbar macht. In der Regel sind das ein bis drei Punkte, jenachdem ob das betreffende Chassis symetrisch verbaut ist oder nicht. Der BS verschiebt sich nun aber, je weiter die Gehäusekante vom Treiber entfernt liegt. Dazu kommen auch noch andere Chassis, die ungewollte Reflexionen ergeben. Für gewöhnlich werden nur Messungen in horizontaler Richtung abgebildet. EInige Entwickler entzerren daraufhin den BS. Das ist nach meiner Meinung unzureichend.

Da du den Luxus hast, nicht einfach ein Paar Lautsprecher sondern ein Paar Lautsprecher in einem Raum an den Raum angepasst entwickeln zu können, würde ich dem BS keine so große Bedeutung zukommen lassen. Die Reflexion oder eben Nicht-Reflexion an der Schallwand ist nur eine von vielen im Raum. Welche Bedeutung sie für sich wirklich haben, sollte dein Hörtest beurteilen.

Gruß Christoph
Bild
veloplex
Aktiver Hörer
Beiträge: 360
Registriert: 23.01.2010, 13:41
Wohnort: Berlin

Beitrag von veloplex »

modmix hat geschrieben: Da Du obendrein den Luxus hast, Chassis getrennt messen und korrigieren zu können, könnte es sinnvoll sein, dem DEQX zu helfen - es ist meist einfacher, Fehler an der Quelle anzugehen.
Sorry. Couldn't resist :wink: .
Das ist sicher der gängige Weg, zurecht denke ich. Geht man so aber vor, misst man das Chassis in seiner Einbausituation mit mit all seinen EIgenschaften (die man messen will). Und dann? Was ist jetzt Chassis und was ist BS und wofür ist diese Untescheiduung wichtig? Vielleicht fürs Gewissen, ok das geht mir auch so, ich will, dass alles optimal ist, ob man es hört oder nicht.

Mein Vorschlag wäre, Nahfeldmessungen der einzelnen Wege (mit DEQX geht vermutlich nur F-Gang?), dann überlegen, welchen Arbeitsbereich man jedem Chassis zukommen lassen möchte und entsprechend einstellen. Dann je nach Ziel (z.B. Linearität) die einzelnen Chassis entzerren. Anschließend die gesamte Box messen und je nach Ziel entzerren. Der letzte Schritt könnte mit einer jeweiligen Hörprobe auch unter Wohnraumbedingungen stattfinden.

So könnte man zum Ziel kommen.
Bild
wgh52
Aktiver Hörer
Beiträge: 5623
Registriert: 25.01.2008, 15:17
Wohnort: Schweitenkirchen
Kontaktdaten:

Beitrag von wgh52 »

Hallo Freunde,

danke erstmal für die aufschlussreichen Antworten! Einen Bafflesteprechner habe ich auch in Gebrauch, heisst "Basta!". Dieser zeigt ähnliche Ergebnisse wie die von Ulli geposteten.

Eigentlich bin ich auch genau wie vorgeschlagen vorgegangen, hatte mich nur nicht um den Bafflestep gekümmert :wink: . Ob er akustisch hier bei mir ein Problem darstellt weiss ich nicht, weil mir die Wiedergabe und Ortbarkeit usw. an sich, am Hörplatz und anderswo eigentlich gefällt. Verdacht: durch die Wahl der Übergänge (Frequenz und Steilheit) kommt er vielleicht nicht so stark zum tragen. :roll:

An der N804 mache ich bafflestepmässig wohl nichts mehr, sondern Eure Anregungen gehen in das BM-11 Unikat Projekt ein (Michael "bm_fan" müsste die Elektroniken fast fertig haben :) ), wofür ich auch Bafflestepberechnungen gemacht habe. Vielleicht diskutieren wir diese im entsprechenden Thread? Das wäre sehr hilfreich bei der Gehäuseanpassung, Chassisplatzierung auf der Schallwand und Übernahmefrequenzwahl.

Gruss,
Winfried
Bild
schauki
Aktiver Hörer
Beiträge: 426
Registriert: 26.08.2009, 11:03

Beitrag von schauki »

Hallo!

Also der Bafflestep ist ja nichts Böses! Der ist einfach eine Eigenschaft der Box.

Fies ist er nur wenn eine Box ohne Entzerrung betrieben wird und die Box auf möglichst linearen und tiefen FFG getrimmt ist. Dann hat man unterhalb des Bafflesteps halt im Vergleich zum Rest zu viel Schallleistung -> und durch die Reflexionen im Raum eben i.d.R. zuviel Pegel.

Okay, fies ist er auch wenn er hoch liegt, also die Frequenz hoch ist, weil dann ist er nicht mehr so einfach zu entzerren. Wir wissen ja, im TT gibts keinen Direktschall, keine Reflexion und keinen Diffusschall einzeln, das ist immer ein Mischmasch.

Ab einer gewissen Frequenz - Bereich der HRTF also Kopf/Körperformabhängig - 300-500Hz - allerdings kann man Direktschall, Reflexionen und Diffusschall unterscheiden. Messtechnisch auch, aber was kann man nun tun wenn die Summe am Hörplatz zu laut ist? Leiser machen - logisch. Nur dann ändert man ja den Direktschall, und diesen wollen wir ja linear.

Wenn der Bafflestep tief liegt, dann entzerrt man einfach die Summe. D.h. eine große Schallwand drückt den Bafflestep nach unten und lässt so eine "nebenwirkungsfreie" Entzerrung zu.

mfg
Bild
wgh52
Aktiver Hörer
Beiträge: 5623
Registriert: 25.01.2008, 15:17
Wohnort: Schweitenkirchen
Kontaktdaten:

Beitrag von wgh52 »

Nun ja... Das Aktivierungsprojekt läuft jetzt ja einige Jährchen und die Resultate können sich, auch schon einige Jährchen, durchaus hören lassen.

Die Ablösung durch die BM-11 kommt so laaaaangsam in Sichtweite (Kommentare dazu unnötig :wink: ) und es stellen sich Kaufinteressenten für die N804 ein, das Ende der "Ära aktivierte N804" kommt.

LEIDER ist bisher niemand an den aktivierten N804 interessiert und alle "von draussen" wollen sie passiv, so daß ich diese (etwas schweren Herzens) bald wieder in den Passivzustand versetzen werde.

Falls also hier im Forum jemand Interesse an diesen hübschen LS (in aktivierter Form) haben sollte, bitte PN.

Gruß,
Winfried

2149
Bild
Antworten