Analoge Aktivweiche oder DSP?

wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Alex,

DSP ist DSP - ob im PC oder im Stand-Alone Gerät gerechnet/"convolved" wird ist erstmal egal. :wink:

Der Unterschied besteht mMn in einem anderen Aspekt: Wenn man (quasi ständig) mit Treiber-, Programm u. Betriebssystem updates zu tun haben will, bzw. bereit ist das zu tolerieren, ist die PC Lösung (je nach verwendetem USB-DAC Preis) gegenüber der stand-alone Gerät Lösung im (Preis)Vorteil). Auch die Musikquellen und nicht zu vergessen die Komplexität der Korrekturarbeiten und Meßtechnik können Einfluss auf die Convolverlösungswahl haben.

Mal sehen wie sich Daniel orientiert...

Gruß,
Winfried

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RPWG
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Beitrag von RPWG »

Die Ressourcen und Programmiertiefe unterscheiden sich je nach Embedded- oder PC-Lösung schon erheblich.

Ich bin jetzt mal davon ausgegangen, dass es, analog oder digital, eine Platine zum Einbau in die Lautsprecher sein soll :wink: .

Viele Grüße,
Roman
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Guitarfreak
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Beitrag von Guitarfreak »

Weil jetzt grad die Frage aufkommt:

Ich suche, wie Roman schon richtig vermutet hat, einen DSP zum Einbau in den Lautsprecher, bzw, eine Standalone-Lösung als Preamp oder Gerät zum dazwischen schalten.

Eine PC-Lösung gefällt mir einfach nicht so gut, da ich ungern dauerhaft einen PC im Wohnzimmer stehen haben möchte...
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Daniel,

na wir fangen an klarer zu sehen. :D Bin gespannt wo das noch hinführt... :wink:

Nachdem also PC ausgegrenzt ist und eine leichte Präferenz für LS-Einbau zu existieren scheint, wäre noch zu untersuchen welche Weichen und Equalization Leistung Du möchtest/brauchst und dann inwieweit das analog bzw. digital lösbar ist.

Falls Du aber phasenlineare Weichen und Korrekturfilter möchtest (also FIR Technologie), scheidet Einbau in den Lautsprecher aus (zumindest kenne ich keine FIR DSP Einbaulösung...) und es bleiben analoge bzw. digitale IIR Einbauweichen zur Wahl.

Wie gesagt, digitale Weichen sind halt SEHR flexibel und erleichtern darum die Entwicklung. Bei analogen (Einbau-/Selbstbau-)Weichen steigt der Aufwand mit jedem Filter, der Filterordnung/-steilheit, jedem (zusätzlichen) Equalizer usw. Bei externen Analogweichen sind die Anzahlen von Equalizern, Filtern und ihren Charakteristiken vorgegeben, beschränkt und nicht ohne Weiteres änderbar/erweiterbar. Hinzu kommt noch die Gerätequalität an sich, aber im Analogweichenbereich kenne ich mich halt fast nicht aus.

Führe doch nochmal etwas genauer aus was Du konkret vor hast und was Du bereit/in der Lage bist zu investieren, dann lässt sich die Richtung wahrscheinlich besser eingrenzen.

Gruß,
Winfried

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Guitarfreak
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Beitrag von Guitarfreak »

Hallo Winfried,

also im Prinzip bräuchte ich eine Weichenfunktion, die Hochpass 12dB und Tiefpass 24 dB kann (vermutlich alle *g*). (Linkwitz-)Entzerrung für den Bass wäre noch nett, dann könnte das Gehäuse etwas "handlicher" sein. Viel mehr, was definitv sein muss, fällt mir jetzt grad gar nicht ein ...
Hab ich noch was Wichtiges vergessen?

Preislich kommt es halt drauf an - die knapp 200 € die die Hifiakademie DSP Module kosten (natürlich 2x), wäre okay. Oder wenn man bedenkt, dass das Hypex DLCP eine komplette Vorstufe ist, kann man mit den vermutlich 1000-1200 € auch leben, die das Teil dann inkl. Netzteil und Gehäuse usw. kostet. DEQX ist dann allerdings preislich etwas zu hoch gegriffen.
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RPWG
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Beitrag von RPWG »

Hallo zusammen,

Der Analog Devices DSP, der meines Wissens im miniDSP zum Einsatz kommt, kann schon ein, sagen wir Tiefpass FIR-Filter, mit um die 500-800 Taps bei 48 kHz Abtastfrequenz rechnen, dazu noch ein paar IIR-Entzerrungsgeschichten (z.B. die Linkwitzentzerrung) und das komplementäre Hochpassfilter errechnet man dann durch Verzögerung und Subtraktion des Tiefpasses. So habe ich es bei meinen Monitoren gemacht. Der DSP ist dann aber voll ausgelastet (was er auch ruhig sein darf) :wink: .

Inwiefern die Software, die beim miniDSP mitgeliefert wird, solche Freiheiten wie bei der hardwarenahen Programmierung zulässt, muss ich erst mal recherchieren. Vermutlich nicht :? . Die Hardware ist auf jeden Fall für den Preis nicht zu verachten!

Grüße,
Roman
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Beitrag von uli.brueggemann »

Mit der OpenDRC-Lösung seitens miniDSP liegt doch ein FIR-Prozessor vor, welcher für stereo bzw. 2 Wege mit FIR-Filtern der Größe 6144 taps rechnet.

Ein kleiner "Nachteil" ist vielleicht nur darin zu sehen, dass nur mit Abtastfrequenz 48k gearbeitet wird.
Das Erzeugen von Weichen mit Acourate ist dabei simpel.

Grüsse
Uli
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phase_accurate
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Beitrag von phase_accurate »

Hat der MiniDSP einen AD Sigma Prozessor drauf ? Wenn ja, liesse sich das Ding vielleicht auch mit SigmaStudio programmieren. Dann hat man die Möglichkeit, Phasenlineare Weichen zu erstellen, welche ohen FIR auskommen.

Tiefpass 4. Ordnung und Hochpass 2. Ordnung passt schon mal sehr gut zu Lipshitz-Vanderkooy !!!!! :wink:


Gruss

Charles
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meroVinger-audio
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Beitrag von meroVinger-audio »

Ein Komplettpaket (aber rel. teuer und ich bin mir nicht ganz sicher hinsichtlich der aktuellen Lizenzierungslage) wären die Powersoft DCELL 504 IS Module. Die werden über SigmaStudio programmiert und haben den ADAU170x Chip. Problem: Progammierung erfolgt über ein Programmierboard, das man extra dazukaufen muss. Inwiefern man hier etwas "basteln" kann oder andere Boards von Analog Devices funktionieren, weiß ich nicht.

Im Prinzip kein Problem das zu besorgen, aber ich weiß nicht inwieweit es "erlaubt" ist die Software an den Endverbraucher weiterzugeben. M.W. gab es da hinsichtlich Powersoft sogar mal Probleme mit Analog Devices ...

Vielleicht weiß hier jemand mehr?

Grüße

Peter
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phase_accurate
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Beitrag von phase_accurate »

Schon mit dem billigsten Evaluation Kit von ADI (so um die USD 200.-) bekommt man eine Lizenz für Sigma-Studio. Ich kann mir vorstellen, dass man eigentlich die Lizenz auch bekommen könnte wenn man die Chips einkauft. Eber vielleicht haben die von Powersoft die Sigma Studio Software irgendwie noch in eine eigene eingebunden und ADI damit verärgert.

Gruss

Charles
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RPWG
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Beitrag von RPWG »

Hallo zusammen,

Kommt für Daniel denn so eine Lösung überhaupt in Frage? Der ADAU kann nämlich auch über ein in SigmaStudio generiertes I2C-EEPROM booten und da braucht es kein USB-Interface von Analog :mrgreen: ...

Beste Grüße,
Roman
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Guitarfreak
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Beitrag von Guitarfreak »

Also ich muss gestehen, dass ich jetzt wo es um Programmierboards und Ähnliches geht, etwas den überblick verloren. ;) Da muss ich mich mal einlesen.

Also ist es im Prinzip so, dass die meisten DSPs die mit einem Analog Devices Chip arbeiten mit Sigma-Studio programmiert werden können - und dieses Programm taugt besonders viel, oder wieso sollte man dies verwenden?

Deswegen war ja auch der Gedanke an eine analoge Weiche so verlockend. ;)
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RPWG
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Beitrag von RPWG »

Hallo Daniel,

Sigma Studio ist eine grafische Entwicklungsumgebung für die Sigma-DSP-Serie von Analog Devices. Es wird zwar auch mittlerweile eine Version für SHARC angeboten, jedoch benötigt man dort noch eine weitere IDE mit entsprechender Lizenz.
Die Lizenz für Sigma Studio erhält man durch Erwerb eines Evaluation Boards mit einem SigmaDSP, diese läuft unbeschränkt und alle weiteren Updates sind inbegriffen. Vielleicht kann man auch mal nett Analog Devices persönlich anschreiben und eine Lizenz anfragen.

Der Vorteil von Sigma Studio ist, dass jemand der die Signalverarbeitungstheorie kennt, aber keine Programmierkenntnisse in C oder ähnlich hat, sich einen Signalflussgraphen zusammenklicken, und dann den Code automatisch generieren lassen kann. Man muss dann halt mit den bereitgestellten Algorithmen leben.
Um das Lesen des Datenblatts kommt man aber trotzdem nicht herum :wink: .

Programmiert wird dann über ein USB-Interface, welches sogar Änderungen in Echtzeit zulässt. Begnügt man sich ohne diese Funktionalität und kann einen Hex-Editor bedienen, kann man den Code (mit einem der unzähligen billigst-Programmern) in ein steckbares serielles EEPROM laden, und lässt den DSP von diesem booten. Fertig ist.

Viele Grüße,
Roman
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Jahresprogramm
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Beitrag von Jahresprogramm »

Hallo Roman, Hallo Daniel,

phu, wenn man bedenkt, dass die Bords noch einiges an Kabelkonfektionierung und Stromversorgung benötigen, hört sich für mich Acourate doch einfacher an. Wahrscheinlich ist es aber gar nicht so kompliziert, wenn man Einarbeitungshürde genommen hat.

Acourate bringt jedoch auch weitere Vorteile wie die Möglichkeit des Einmessens der Chassis und der Raumkorrektur gleich mit. Für das Convolving kann man sich ja auch einen dedizierten Rechner zusammenbauen, welcher je nach Bedarf auch ein Netzwerkspieler, ein Musikarchiv usw. sein kann und ganz wichtig die Lautstärkeregelung per Fernbedienung (beliebiger Internet-Explorer) übernimmt. Je nach Qualität der Soundkarte kann man diesen Rechner auch sehr preiswert (wenn ein alter Rechner wo rumsteht auch zum Nulltariv) gestalten. An Software wird dann noch das Acourate Pro und (empfehlenswert) der Acourate-Convolver benötigt. Natürlich bedarf auch das etwas Einarbeitungszeit.

Grüße
Alex
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Guitarfreak
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Beitrag von Guitarfreak »

Hallo Alex,
danke für deine Antwort :)

Leider kommt es für mich nicht in Frage mir noch extra einen PC ins Wohnzimmer zu stellen, der in irgendeiner Art und weise permanent in das Stereo Setup eingebunden ist.
Das widerstrebt irgendwie meiner Vorstellung ;)

Daher bin ich eher auf der Suche nach einer Lösung, die ich nur für das ändern der Einstellungen an einen PC anschließen müsste...
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