Backes & Müller BM 8 Modifizierung

chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

moin moin,

ich hab ja etwas über verfärbte mitten geklagt. jetzt hab ich mal meinen stax kophörer der mir sehr gefällt ;) zum vergleich genommen und versucht eine target kurve zu finden die dem nahe kommt:

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und der bass ist damit nicht zu vorlaut ;)

vielleicht sind die mitten bei mir etwas vorlaut, da ich ja einen sehr halligen raum habe...und unser ohr hört im gegensatz zum messmikro auch viel von den seiten ;)

der tang band gefällt mir immer besser....und die kombi mit dem geregelten bass der bm8 klappt super!

viele grüsse

christian
Nova Auralis
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Beitrag von Nova Auralis »

wgh52 hat geschrieben:Das ist ja alles ganz richtig, aber auch mit Regelungstechnik hat alles seinen Preis: Im kleineren Gehäuse braucht das gleiche, geregelte Basschassis mehr Leistung (wegen der durch das kleinere Volumen höheren "Luftsteifigkeit") um den gleichen akustischen Basspegel zu erreichen, was auch mit entsprechenden Verzerrungswerten einhergeht. Der Wirkungsgrad geht im kleineren Gehäuse also zurück, die auszuregelnde Tiefenresonanz des eingebauten Chassis steigt, heißt: die (elektrische/thermische) Belastungsgrenze des Chassis wird bei niedrigerer Lautstärke erreicht als im größeren Gehäuse. Vor allem dann wenn man die gleiche untere Grrenzfrequenz wie mit dem grösseren Gehäuse zu erreichen sucht...
Tut mir Leid wenn ich hier etwas vom eigentlichen Thema ablenke, aber mir ist die Wirkung eines veränderten Gehäusevolumens noch nicht vollends klar.

Meine laienhafte Meinung diesbezüglich war bisher folgende:

Das Gehäuse sollte idealerweise so klein gewählt werden, dass Hohlraumresonanzen aus dem Übertragungsbereich des jeweiligen Chassis geschoben werden. Wird das Volumen jedoch zu klein gewählt, so gibt es eine thermische Überlastung des Chassis, falls versucht werden sollte, den gleichen Schalldruck wie bei größerem Volumen zu erzeugen. Denn nimmt das Volumen ab, so nimmt aufgrund der Federsteifigkeit des Luftpolsters auch die Auslenkung bei gleicher reingesteckter Leistung ab. Für den gleichen Pegel wie vor der Volumenverkleinerung muss dementsprechend mehr Leistung zur Verfügung gestellt werden. Solange das Chassis dieses Mehr an Leistung verarbeiten kann, lässt sich auch bei geringerem Volumen die gleiche Maximallautstärke erzielen, denn diese ist zuerst einmal nur von der verdrängten Luft bedingt durch die Auslenkung abhängig.

Wenn bei maximaler elektrischer Belastbarkeit (natürlich immer etwas Headroom gelassen) gleichzeitig auch noch die maximale Auslenkung erreicht werden kann, dürfte doch eigentlich alles passen? Hängen die Klirrwerte nicht vor allem mit der Auslenkung zusammen, oder irre ich da?

Theoretisch müsste doch sogar der erhöhte Kammerdruck das Ausschwingverhalten des Chassis verbessern, die Ansprüche (Dämpfungsfaktor oder Gegenkopplung) an die treibende Endstufe somit sinken?

Apropos stehende Wellen (oben angeführte Hohlraumresonanzen): Sind eigentlich schräg eingezogene Wände im Gehäuse (keine gegenüberliegenden parallelen Flächen mehr) eine sinnvolle Maßnahme dagegen, oder erzielt dies keine Wirkung? Insbesondere für Mitteltongehäuse schwebte mir eine solche Lösung vor.

Beste Grüße,
Jannis
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

hallo jannis,

das was du schreibst steht grossteil ja nicht im wiederspruch zu dem was winfried schreibt ;)

was verzerrungen angeht: na ja, wenn das gehäuse kleiner wird und dadurch die luftsteifigkeit zunimmt, kann ich mir schon vorstellen, dass die membrane sich bei gleichem hub schon mehr verbiegen....wird ja viel mehr kraft reingepumpt ;)

was die stehenden wellen angeht, würde ich auch sagen: nicht parallele wände können da nur positiv sein ;)

wenn das alles jedoch mehr aufdröseln möchtest würde ich dich bitten einen neuen thread zu start :)

viele grüsse

christian
wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Jannis,

ich möchte Christians Wunsch respektieren, nicht zu weit von seinem Thema abzuschweifen, darum nur noch so viel:

Mit abnehmendem Gehäusevolumen steigt die Güte und die Frequenz der Einbaueigenresonanz eines Lautsprecherchassis. Wie man unter "Filtergüte" recherchieren kann, heißt höhere Güte auch höhere Schwingneigung und höherer Pegel in einem mit steigender Güte schmaler werdenden Bereich um die mit der Güte steigende Einbauresonanz. Das ist übrigens das "Dröhnprinzip" kleiner "Subwoofer" :wink: . Die BM-Regelung regelt demgemäß auch und gerade das Einbauresonanzverhalten, also auch solche Überhöhungen, aus :cheers: . Deine Intuition stimmt also leider nicht ... ist halt "Physik" 8)

OK, und damit On topic please oder neuen Thread eröffnen :cheers:

Gruß,
Winfried

3481
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

hallo winfried ;)

danke für die ausführung....und auch dafür, dass du den thread akzeptierst ;)

ich finde es ja prinzipiell gar nicht schlimm, wenn man mal vom thema abrutscht. nur leider passiert es dann all zu oft, dass plötzlich ein komplett neues thema aus dem ursprung geworden ist ;)

also jannis nix für ungut...und wenn du nen neuen thread eröffnest, bin ich mit spannung dabei ;)

viele grüsse

christian
Nova Auralis
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Beitrag von Nova Auralis »

Hallo Winfried,

ich danke dir für deine weiteren Ausführungen. Es gilt also wie immer einen passenden Kompromiss zu finden. :wink:

Und dir Christian wünsche ich ganz viel Vergnügen und letztendlichen hoffentlich auch großen Erfolg bei deinem Projekt! :wink:

Mich selbst wundert es jedoch ein wenig, dass du die wunderbaren BM 8 nun "verbasteln" möchtest, diese Lautsprecher gehören nämlich auf alle Fälle mit zu persönlich besonders geschätzten Aktivlautsprechern...

Ich würde an deiner Stelle viel eher den Gesamtfrequenzgang mithilfe einer passenden Zielkurve deinen persönlichen Vorlieben anpassen sowie die interne analoge Frequenzweiche gegen eine digitale auf Acourate (FIR-Filter) gestützte auswechseln, um damit alle Chassis zeitrichtig optimal untereinander abstimmen und entzerren zu können. Wenn du dann noch mehr basteln möchtest, kannst du ja den Bau eines schönen neuen Gehäuses angehen, idealerweise mindestens ebenso massiv wie das alte, innen ordentlich bedämpft, sowie zusätzlich mit gefaster Schallwand (gewinkelte oder gerundete Kanten) versehen. Ich denke mit diesem Maßnahmen würde sich das meiste aus den alten Schätzchen rausholen lassen, vollgeregelte Lautsprecher sind ja sowieso etwas ganz ganz Feines. :wink:

Aber natürlich immer Jedem das Seine! :cheers: Glücklichsein ist das Ziel, dann ist alles paletti. :)

Beste Grüße,
Jannis
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

hallo jannis,

wie schon beschrieben: ich will hier nichts "verbasteln". die bm8 funktionieren in meinen räumlichkeiten einfach nicht so wie ich es mir vorstelle. ich benötige einfach chassies, die gebündelt abstrahlen. ausserdem bin ich einfach kein fan von metallkalotten....das mag im falle bm8 unbegründet sein....aber ist halt so ;)

die räumlichkeit die ich gerade mit den breitbändern habe kann ich mit dem hoch und mitteltöner hier einfach nicht erreichen.

ausserdem hab ich mir die bm8 von anfang an geholt, um nur den geregelten bass zu nutzen. gehäuse soll später auch kommen....aber das kann ich ja erst angehen, wenn ich die finale bestückung kenne ;)

ausserdem werde ich die endstufen auch weiterhin nutzen....womit die anschaffung plötzlich schon fast ein schnapper ist ;)

warum wird denn immer von verbasteln gesprochen, wenn man etwas gutes nimmt und es seinen bedürfnissen anpasst? ich bin kein profi im lautsprecherbau....aber als gelernter radio- und fernsehtechniker meister glaube ich schon beurteilen zu können wad hier auf mich zukommt....und glücklicherweise gibt es für alles was ich nicht weiss hier sehr potente hilfe ;)

viele grüsse.....und wie gesagt: erlaubt ist was gefällt ;)

christian
NNEU
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Beitrag von NNEU »

ausserdem werde ich die endstufen auch weiterhin nutzen....womit die anschaffung plötzlich schon fast ein schnapper ist ;)
Wenn man mal drüber nachdenkt..
Mit einer BM6 wärst du wohl noch günstiger an die Teile gekommen die für dein Projekt relevant sind..


Wann kommen die Manger Wandler zurück ?


Lg

Noel
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

hallo noel,

hab keine bm6 die generalüberholt ist ( das bezieht sich ja auch auf die elektronik) bekommen ;)

manger hat leider grad etwas viel zu tun...ich soll mal mit 6 wochen rechnen.... na ja... ich muss ja für die manger auch erst mal ein testgehäuse bauen ;)

aber keine sorge: ich halte euch auf dem laufenden. auch wie sich der breitbänder in der zeit macht ;)

viele grüsse

christian
Zwodoppelvier
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Beitrag von Zwodoppelvier »

Hallo Christian,

wahrscheinlich bin ich nicht der einzige, der Dein Projekt sehr interessiert verfolgt...
Der Ansatz, mit möglichst wenigen Wegen auszukommen, deckt sich im Grunde mit den neueren B&M-Entwicklungen.
Mit geregelten Tönern klappt das natürlich nicht, wie ja auch die Diskussionen um die sinnvolle obere Einsatzgrenze des Mitteltöners und die Resonanzprobleme des Hochtöners verdeutlicht haben.

Wenn dann noch die Anforderung einer gerichteteren Abstrahlung hinzukommt, muß man einfach zielorientierte Entscheidungen treffen.
(Bei mir war´s damals umgekehrt: der MSW erwies sich für unsere Zwecke als ZU gerichtet in den oberen Registern, daher habe ich das Projekt Aktivbox mit MSW abgebrochen)

Nach dem, was ich auch von anderen Hobbyisten so mitbekommen habe, sollte man neuen Chassis lieber einige dutzend (manchen gar >100) Stunden Einspielzeit gewähren. Du gehst das also schon ganz richtig an, denke ich.

Weiterhin gutes Gelingen :cheers:
Eberhard
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Beitrag von Nova Auralis »

chriss0212 hat geschrieben:warum wird denn immer von verbasteln gesprochen, wenn man etwas gutes nimmt und es seinen bedürfnissen anpasst?
Mir war nicht bewusst, dass das scheinbar stark behaftete "verbasteln" so negativ aufgenommen würde. Ich meinte die Formulierung definitiv nicht in dem Sinne negativ. :wink: Ich bin ja ganz deiner Meinung, was das Anpassen an eigene Präferenzen und Bedürfnisse anbelangt. :cheers: Nur war ich eben zusätzlich der Meinung, dass das klangliche Endziel ebenso mit der originalen Chassisbestückung zu erreichen wäre. Selbstverständlich kann ich da auch falsch liegen.
chriss0212 hat geschrieben:die räumlichkeit die ich gerade mit den breitbändern habe kann ich mit dem hoch und mitteltöner hier einfach nicht erreichen.
Hast du mal mit phasenlinearisiertem Hoch- und Mitteltöner verglichen? Ich könnte mir vorstellen, dass der Breitbänder vor allem aus dem einfachen Grunde räumlicher spielt, weil ihm ein zusätzlicher "holpriger" Übergang im Frequenzbereich fehlt, es somit also kein so starkes zeitliches Verschmieren gibt.

Beste Grüße,
Jannis
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

hallo jannis, nix für ungut...aber du warst jetzt schon der zweite der meine idee so bezeichnet ;)

ich wiederhole mich aber ich habe hier jetzt wirklich einige lautsprecher ausprobiert....und alles was nicht gerichtet spielt, will hier einfach nicht klappen. der raum in dem ich höre ist gesamt.... weiss nicht genau aber >100qm mit 4 meter deckenhöhe....vielen fenstern und parkett boden....kein teppich...kein vorhang etc. also: sehr hallig. ich übertreib mal: geh mal in eine kirche und versuch mal zu orten was von wo kommt... wird dir nicht gelingen ;)
es hat ja einen grund warum im prof. audio in halligen räumen schallzeilen eingesetzt werden.... der raum wird durch die richtwirkung nicht so stark angeregt ;)
ein entwickler einer sehr renomierten hochtöner manufaktur meinte: klar.....das kann nicht klappen....ihr raum verhält sich ja im grunde so, als hätten sie hundert schallquelle die alle leicht verzögert das gleiche spielen ;)
deswegen der ansatz mit gerichteten lautsprechern. bisher habe ich mit elektrostaten gehört....die extrem gerichtet spielen....aber vor einer wand den nachteil haben, dass die musik einfach keine tiefe hat ;(

eberhard: vielen dank für die ermunterung ;) ich bin selber seeeehhhhhr gespannt wie das am ende ausgeht ;)

viele grüsse

christian
Nova Auralis
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Beitrag von Nova Auralis »

Hallo Christian,

dass dein Raum im akustischen Sinne so dramatisch schlecht oder seichter ausgedrückt "ungünstig" ist, ging mir beim Lesen des Threads etwas durch die Lappen. Dir bleibt dann wohl wirklich nichts anderes übrig, als auf stark bündelnde Konzepte zu setzen. Hier ist aber womöglich die Richtwirkung des kleinen Breitbänders auch noch nicht stark genug, der Manger könnte hingegen genau passen. Ich bin gespannt auf weitere Erkenntnisse. :wink:

Bist du eigentlich definitiv weg von Elektrostaten, oder auch dabei noch experimentierbereit? Du könntest z.B. mal versuchen hinter den Elektrostaten Schallstreuung zu betreiben, entweder durch Diffusoren an der Wand, oder durch geschickte Platzierung von Dekorationsgegenständen wie beispielsweise großer vielblättriger Pflanzen. Das Ganze kombiniert mit den geregelten Bässen der BM 8 dürfte doch sicher ganz gut spielen. :cheers:

Beste Grüße,
Jannis
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

hallo jannis,

bm8 bässe mit den elektrostaten war die grundidee ;) aber ich möchte einfach verschiedene optionen testen ;)

leider: das ist zwar ein sehr grosser raum....aber der "wohnzimmer bereich" ist eher eine nische. ich habe hier leider nicht den platz die lautsprecher einen meter entfern einer wand aufzustellen.... dann ist die nische auch noch asymetrisch....links offen rechts fenster....also alles nicht optimal. aber: es ist halt unsere wohnung....und da wird eben nicht nur musik gehört ;)

aber: wenn die manger da sind werden alle optionen der reihe nach getestet. und das was am besten passt wird bleiben.....eins ist jedoch gesetzt: der geregelte bass ;)

viele grüsse

christian
chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

was bin ich froh, dass meine frau so viel verständnis für mein hobby hat ;)

heute bei ikea nen teppich geholt und den tisch verdammt.... schon viel besser! klingt trockener! iacc wert ist auch wieder um 4% besser geworden ;)

viele grüsse

christian
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