Frederik hat geschrieben:
Dann scheint ja die asymmetrische Positionierung nur Vorteile zu haben?
Hi Frederik,
"nur Vorteile" ist in der Akustik selten ...
Wenn man die Asymmetrie "liebevoll" entwirft, dann sind "nahe der Achse" Frequenzgänge und diejenigen "zur kurzen Seite" (nach innen und zum Hörplatz, je nach Einwinkelung) hin oft deutlich ausgewogener als bei symmetrischer Anordnung.
Zur Außenseite hin ("längere Abstände") können sie unter größeren horizontalen Winkeln etwas "ruppiger" werden.
Von manchen wird das symmetrische Rundstrahlverhalten einer symmetrischen Anordnung als "Wert an sich" erachtet.
Ich persönlich halte hier gewisse Abweichungen für absolut verkraftbar (-> Diskussionsthema u.a. : "Beschaffenheit der ipsilateralen Reflexionen von den Seitenwänden") und sehe die Asymmetrie als ein einfaches und kostengünstiges Mittel, einen LS bereits im Entwurf vom klanglichen und messtechn. Potential merklich "anzuheben".
Die Symmetrie der stereophonen Anordnung bleibt ja durch die Paarsymmetrie gewahrt. Die Symmetrie beider einzelner LS zu ihren jeweiligen eigenen Mittelachsen steht damit in keinem direkten Zusammenhang.
Solche Gelegenheiten für Verbesserungen gibt es m.E. nicht so viele, deshalb nutze ich sie in meinen Entwürfen sehr gerne. Aber das muß am Ende jeder selbst entscheiden.
Bei Entwürfen mit "schmaler Schallwand" (nicht breiter als Treiber), passt Asymmetrie nicht unbedingt immer ins Konzept, zumal wenn mit Schallwandbeugung im Hochton durch Einsatz von Waveguides oder anderen MHT-Systemen mit Richtwirkung schon anders umgegangen wird.
Grüße Oliver