Aktivlautsprecher: Kompensation Innenwiderstand

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pschelbert
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Aktivlautsprecher: Kompensation Innenwiderstand

Beitrag von pschelbert »

Hallo

früher hatte es mal Produkte gegeben die den Innenwiderstand des dynmaischen Lautsprechers kompensieren mit einem Regelkreis. Also die 4 oder 8Ohm ohmisch der Chassis. Wenn ich mich recht erinnere hat es auch Bastelanleitungen gegeben, nur wo war das? elektor..?

Im Schaltbild des dynmaischen Lautsprechers ist ja der Spulenwiderstand und natürlich auch noch die Induktivität in Serie. Die Idee war, den Strom mit einem Shunt zu messen, dann den Spannungsabfall zu skalieren der über dem 4, 8 Ohm Spulenwiderstand abfällt, alles in einem Regelkreis der den Verstärker umfasst zu kompensieren.

Theoretisch müsste dann die Geschwindigkeit proportional der Verstärkerspannung sein, wenn ich mich recht erinnere.

Das Prinzip hat natürlich so seine Tücken:
1) Der Widerstand ist nicht stabil, mit Erwärmung wird er grösser. Falls die Kompensation zu gross wird (negativer Widerstand), dann schwingt es (die üblichen Stabilitätsprobleme in Regelkreisen)
2) Die Induktivität wird nicht kompensiert
3) keinerlei Nichtlinearitäten werden korrigiert
etc....

Man könnte eine solche Regelung ganz einfach mit der digitalen Korrektur (Steuerung) kombinieren. Ich würde das so ausführen:

Player (z.B. JRiver) - Korrektur (z.B. Acourate) - DAC (RME Fireface) - Verstärker mit Regelung - Chassis

- Wer hat Erfahrung mit solcher Regelung? Bringt das gehörmäßig was?
- Welche Chassis, allenfalls nur Bass, Tieftöner, oder auch MT, HT?
- Gibt es Verstärker die das schon eingebaut haben?

Gruss

Peter
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Peter,

suchst du nach Verstärker mit negativem Innenwiderstand oder Stromgegenkopplung IGK, wirst du hier im Forum reichlich Informationen finden, speziell Gert hat sich darüber technisch ausführlicher ausgelassen, und insbesondere, was für die Stabilität erforderlich ist.

Grüße Hans-Martin
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pschelbert
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Beitrag von pschelbert »

Hallo

Verstärker mit negstivem Innenwiderstand wäre das gesuchte.

Gruss

Peter
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pschelbert
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Beitrag von pschelbert »

Hallo Hans-Martin

besten Dank für den Link zum richtigen Artikel, habe gesucht, konnte aber nichts finden (ja das richtige Stichwort).

Gruss

Peter
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Ja, ein Button mit dem richtigen Link wird doch erfolgreicher als eine manuelle Eingabe dre Buhcstabne... :cheers:

Grüße Hans-Martin
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KSTR
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Beitrag von KSTR »

Ich hab das mal recht ausführlich probiert, Erkenntnisse (für Basschassis) sind:

Mehr oder weniger vollständige Elimination der Schwingspulen-Eigenimpedanz (Re+Le) funktioniert im Prinzip sehr gut und linearisiert den Antrieb indem es die Feder aus dem System entfernt, d.h. ist der Motor, also BL(x) linear, ist es das Gesamtsystem auch, weil eine echte Geschwindigkeits-Regelung vorliegt (Qes geht ja gegen Null). Die Spule arbeitet direkt als Sensor, und stimmt die (kompensierte) Ausgangsspannung nicht mit dem Sollspannung überein (d.h. der Geschwindigkeit), wird sofort ein u.U. extrem hoher korrektiver Strom eingespeist. Praktisch, aber nicht wirklich zu gebrauchen wegen stark erhöhter Temperaturempfindlichkeit und besonders wegen unbrauchbarem, völlig chaotischem Großsignalverhalten: sinkt die Induktionsspannung weil BL nachläßt wird viel(!) mehr Strom in das Chassis gepumpt als nötig (um die lineare Bewegung noch ein Stück weiter aufrecht zu erhalten). Mit desaströsen Folgen ...

Funktionieren tut es bei maßvollem Einsatz gelegentlich schon, Ziel ist es aber primär, das Großsignalverhalten eines Chassis zu optimieren, denn mache Chassis brauchen dafür eine höhere Dämpfung als mit Quellimpedanz=0, mache eine geringere (d.h. eher hochomiger Antrieb), auch je nach Einbausituation (Bassreflex mit zu geringer Güte ist problematisch für den Port). Letztere sind, wenn es geht, zu bevorzugen, weil es dann ein thermisch wie mechanisch weit stabileres System wird ... besonders wenn man die Gegenkopplung frequenzabhängig macht, da es in verschiedenen Frequenzbereichen auch verschiedene optimale Quellimpedanzen geben kann (und idR auch gibt).

Frequenzgang ist nie das Problem und man sollte dahin auch nicht als erstes Kriterium optimieren, der wird halt entzerrt nach Maßgabe.
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