Kinolautsprecher sinnvoll antreiben

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Marbello
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Kinolautsprecher sinnvoll antreiben

Beitrag von Marbello »

Hallo!
Ich möchte in einem großen Raum 20x12m eine Beschallung mit Kinolautsprechern installieren.
Zur Verfügung stehen 3x JBL 4675 Hornsysteme+ 1x Krix Subwoofer KX 4610.
einerseits stellt sich für mich die Frage analog oder digital antreiben( Quelle wird in dem Raum wohl digital bleiben)
andererseits frage ich mich ob es zur Vermeidung eines zu engen Sweetspots an der Abhörposition Sinn macht mit einem trinaural Processor zu arbeiten.
Da steht ein Miles Tec M44 Multisonic® Imager zur Verfügung, das ist allerdings ein analoges Gerät.
Den geringsten Geräteaufwand hätte ich wohl mit dem Einsatz digitaler Verstärkermodule( wie Hypex 2.400 oder 2.700 zB) jeweils 1 Modul pro LS System.Dabei stellt sich allerdings die Frage wie regele ich die Lautstärke (digital) ohne den digitalen Weg zu verlassen und hin-und her zu wandeln und gibt es einen digitalen trinaural Processor?
Oder gehe ich bis zu den Endstufen analog vor (dig.Quelle-analoger VV-analoger trinaural Processor- Hypex Module(digital) und nehme das hin-und her wandeln in Kauf.
Was meint ihr? Wo liegen die Probleme, was macht Sinn?
Gruß Fritz
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Fritz,
ich glaube, die Probleme liegen in der Größe des Raums und speziell in dem Maß der Dämpfung, die ein schräg angeordnetes Gestühl wohl bringen kann, aber die im leeren Quader viel zu kurz kommt, wenn man nicht ganz massiv geeignete Maßnahmen ergreift.

Interessant wäre die Frage, worin sich Trinaural von dem üblichen Dolby-Digital oder Dolby Prologic II unterscheidet (Kinoaspekte) - und ob sich die Unterschiede in dem großen 240qm Raum heraushören lassen, für mich ganz klar eine Frage des Ausprobierens.

Als bekennender Stereohörer kann ich nur sagen, dass die beschriebenen JBL-Hörner entweder mit Röhren sinnvoll angesteuert werden können, oder sich Class-D Verstärker ggf. ohne Gegenkopplung eignen, beide in Abgrenzung zu den üblichen Gegentakt-Transistorendstufen, die an Hörnern weniger überzeugen.
Es gibt Class D-Endstufen mit Digitaleingang. Es gab solche mit Regelung der Lautstärke durch koordinierte Einstellung der Betriebsspannung, was einen abgestimmten Mehrkanal-Vorverstärker dazu voraussetzte (TacT TCS III + S2150).
Große Stückzahlen lassen sich damit nicht bewegen, folglich ist eine rein digitale Lösung kein Massenmarkt-Sonderangebot.

Für mich wäre die entscheidende Frage nicht, wie man den Ton in den Raum bringt, sondern wie man es schafft, dass der Nachhall dem neuen Ton gebührend Raum lässt.
Grüße Hans-Martin
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shakti
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Beitrag von shakti »

liest man sich die JBL FAQ zu dem System durch stellen sich fuer mich einige andere Fragen zu dem System set up.Dieses ist augenscheinlich so extrem auf ein klassisches Kino optimiert, dass zB zwingend ein Betrieb hinter einer Leinwand vorgeschrieben wird. Die LS sind ja grundsaetzlich passive, was spricht dann gegen eine analoge Ansteuerung mit einer vernueftigen 6 Kanal Endstufe? JBL empfiehlt im Kino Prospekt ja die entsprechenden Crown Endstufen. Mit einen zB Trinnov HeimkinoProzessor lassen sich die LS auch perfekt auf den Rum einmessen. Markus Floeter von CM Audio hat meines Wissens aktuell einen Mehrkanal Trinnov Prozessor mit Raumeinmessung in der Vorfuerung.
Gruss
juergen
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Flucht nach vorn - Empfindlichkeit: 100 dB - 600W Belastbarkeit - ich würde mich vorher informieren, ab welcher Leistung dauerhafte Gehörlosigkeit droht und Verstärker wählen, deren Leistung es nicht soweit kommen lässt, stattdessen guten Klang im Milliwattbereich bietet (Class A, manche Class D).

Ich trage im Kino Gehörschutz, wie bei Livekonzerten. Die Zeiten haben sich gewandelt, offenbar sind viele Leute an den entscheidenden Reglern inzwischen auch gehörgeschädigt, nur das erklärt die perversen Pegel, die häufig auf das Publikum losgelassen werden.

Auch wenn ein Crown Verstärker dazu empfohlen wird, kann eine 300B SET mit nur 7W eine wohltuende Alternative darstellen.

Grüße Hans-Martin
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Marbello
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Beitrag von Marbello »

"Für mich wäre die entscheidende Frage nicht, wie man den Ton in den Raum bringt, sondern wie man es schafft, dass der Nachhall dem neuen Ton gebührend Raum lässt."

Da ich nicht in der Lage bin sowas zu berechnen, wird es wohl auf den Versuch ankommen und dann zu reagieren.
Es besteht ja auch die Möglichkeit den Raum ggf flexibel abzuteilen oder über dem Hörbereich abzuhängen.

"Dieses ist augenscheinlich so extrem auf ein klassisches Kino optimiert, dass zB zwingend ein Betrieb hinter einer Leinwand vorgeschrieben wird. "

Das habe ich auch gelesen.Die Frage ist nur ob die Aufstellung hinter der Leinwand akustisch erforderlich ist oder sich das einfach aus der Bauhöhe der Komponenten(ca 1,90m ) ergibt.


Die Firma Gerrits bietet ja multiple Stoffangebote für Saal-, Bühnen- und Kinotechnik. Da könnte man ja ggf mal was ausprobieren, sowohl vor die LS als auch zur ggf erforderlichen Raumaufteilung.
<http://www.gerriets.com/de/>

Bei Tact Audio habe ich mal auf die Seite geschaut.Sieht interessant aus, kommt aber in Preisregionen, die ich für den Zweck nicht in Erwägung ziehen kann.

Einen Dauer-Tinnitus strebe ich auch nicht an und sehe das wie Hans Martin, bei dem Wirkungsgrad sollten auch geringere Leistungen reichen.Die bei JBL angeratenen Endstufen sind ja für die Beschallung von 400-1000 Personen vorgesehen. Soviel Freunde wollte ich eigentlich nicht einladen :wink:

Was haltet ihr denn von den Hypex Modulen?

Gruß Fritz
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shakti
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Beitrag von shakti »

Hallo Fritz,
habe Erfahrungen mit den Hypex UCD und NCore Modulen,
klingen soweit ganz prima :-)
Sollte eine analoge Ansteuerung umgesetzt werden, wuerde ich aber fuer eine klassische MehrkanalEndstufe plaedieren, diese sind aktuell gebraucht sehr guenstig zu haben.
Klanglich empfehlen kann ich zB die Krell showcase Mehrkanalendstufen.

ich wuerde das System ohne Subwooferkanal aufbauen, dh den Tiefbassanteil auf die drei Frontsystem verteilen, dies ergibt eine deutliche bessere Raumanregung und spart entsprechend Subwoofer mit Ansteuerung.

Gruss
Juergen
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