AcourateDRC

Fujak
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AcourateDRC

Beitrag von Fujak »

Hallo zusammen,

wie ich aus der Acourate Yahoo-Newsgroup erfahren habe, ist eine reduzierte Fassung von Acourate im Anmarsch. So wie ich es verstanden habe, besteht die Intention von Uli darin, eine einfachere Bedienung zu ermöglichen, indem "Spezialisten-Funktionen" weggelassen werden und die Benutzer-Oberfläche übersichtlicher im Sinne von einfacher gehalten wird.

Damit stellt AcourateDRC zwar noch keine "One-Button-Lösung" dar, könnte aber durchaus für diejenigen attraktiv sein, die sich bislang davor scheuen, sich erst in ein komplexes Programm einarbeiten zu müssen, um ihre Korrekturfilter zu berechnen.

Vielleicht kann Uli zu gegebener Zeit mehr darüber berichten.

Gespannte Grüße
Fujak
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Kleine Korrektur: es ist AcourateDRC im Anmarsch.
Das Programm ist zuerst einmal auf die OpenDRC-Plattform von miniDSP gemünzt.
Der Name AcourateROOM wurde geändert um den besseren Bezug herzustellen.

AcourateDRC macht speziell FIR-Filter für OpenDRC, was derzeit 6000 taps bei 48 kHz je Kanal bedeutet.

Ein erstes Bild eines kleinen Systems mit Raumkorrektur (im übrigen volldigital):

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Grüsse
Uli

PS: ich bitte um Korrektur des Thread-Titels
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Schorsch
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Beitrag von Schorsch »

Hallo Uli
uli.brueggemann hat geschrieben: AcourateDRC macht speziell FIR-Filter für OpenDRC, was derzeit 6000 taps bei 48 kHz je Kanal bedeutet.
Klasse! Das hat m.E. eine gute Zukunft :cheers:

Viele Grüße
Georg
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Heule
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Beitrag von Heule »

Hallo Ulli,

kannst du dazu mal noch ein wenig mehr erzählen?

Gruß Oliver.
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Apfelstrudelmampfer
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Beitrag von Apfelstrudelmampfer »

Hallo Ulli,

sieht interessant aus, wann geht's los? Gibt es schon mehr Details?

Remo
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Zu AcourateDRC gehören derzeit die beiden Links OpenDRC und AcourateDRC

Man kann sich das AcourateDRC hier herunterladen, es bedarf dann einer Registrierung, um mit dem kleinen Programm spielen zu können, z.B. Logsweep-Recording. Für die Erzeugung von Filtern braucht es dann allerdings noch eine kaufmännische Abwicklung, das Programm kostet 89 Euronen. Hierzu lässt sich direkt im Programm PayPal aufrufen. Die Hilfedatei ist separat downloadbar hier

Vielleicht noch zur Technik: OpenDRC verarbeitet Filter mit 6144 taps. Das ist ok für eine Amplitudenkorrektur. Für niedrige Frequenzen lassen sich auch noch mit dem bei miniDSP mitzubestellenden Plugin OpenDRC-2x2 bis zu 6 IIR-Filter je Kanal aktivieren (somit wird die relativ geringe Filterauflösung etwas kompensiert). Mit dem Zielkurvendesigner von AcourateDRC kann man dann die IIR-Parameter ermitteln. Hierdurch ergibt sich dann ein Mix aus IIR- und FIR-Korrektur.

OpenDRC arbeitet mit einer festen Samplerate von 48 kHz, macht daher für andere Abtastraten eine Konvertierung per Texas Instruments SRC 4382.

Grüsse
Uli
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helge2
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Beitrag von helge2 »

Hallo,

ich würde gerne AcourateDRC auf der OpenDRC-Hardware ausprobieren. Die Idee eines guten und günstigen Raumakustik-Echtzeit-Prozessors für alle Quellen ist verlockend, auch wenn der Name Volksconvolver schon vergeben ist. Vorher wäre ich für Anregungen zu folgenden Fragen dankbar:

1) Variante von OpenDRC

Die Open-DRC-Hardware gibt es in Digital-Digital, Digital-Analog, Analog-Analog. Welche sollte ich nehmen?
Momentan laufen bei mir alle Quellen über analog (CD, Bluray, PC mit USB-DAC) in einen ganz ordentlichen, auftrennbaren Vollverstärker, der nur noch als Vorverstärker für die Abacus A10 fungiert. Alle Quellen haben aber auch einen Digitalausgang, oder dieser liesse sich für überschaubares Geld realisieren (z.B. USB-SPDIF-Interface für den PC). Ausserdem wird der PC als Quelle vermutlich eher durch ein Sonos oder Raumfeld abgelöst, die beide einen Digital-Ausgang hätten.

Instinktiv würde ich mich am ehesten in Richtung eines AcourateDAC orientieren, wie er hier auch schon in anderen Posts umrissen wurde, also OpenDRC mit DigiIn und AnaOut.

2) Fernbedienung für OpenDRC

Zum Thema Fernbedienung auf der OpenDRC-Seite werde ich nicht schlau. Geht wohl irgendwie, aber womit? Damit wären wir bei Frage 3:

3) Lautstärke regelbar per Fernbedienung

Die einzige Funktion, die ich von dem Gerät wirklich per Fernbedienung benötigen würde, ist Lautstärkeregelung. Wie das aber genau geht, und mit welchen Kompromissen, und welchem Plugin etc. habe ich erstmal auch nicht verstanden. Hat damit jemand Erfahrung?

Ziel der Aktion wäre es, etwas zu haben, was halb soviel wie ein Antimode 2.0 kostet, aber besser klingt und mehr meinen Wünschen entspricht. Das sind zwar 3 Wünsche auf einmal, aber es klingt total spannend.

Viele Grüsse,
Helge2
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Raumantwort
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Beitrag von Raumantwort »

Hi Helge,

Warum so kompliziert mit mehrfachen A/D Wandlungen?

Da du keine analogen Quellen (LP) hörst würde ich die CD's rippen, vom PC abspielen, Raumkorrektur mit Acourate (450€) und über Acourate Convolver (150€) falten und über JRiver(50$) abspielen. Das wäre für das angedachte Budget maximale Musikqualität und du kannst später mal in ein gutes PC Audio-Interface investieren. JRiver kannst du auch mit einer Windows Media Center Fernbedienung fernsteuern, die Lautstärke wird dabei im Acourate Convolver fernbedient und du hast noch Acourate FLOW dabei.

schöne Grüße
Andreas

P.S. Ich verwende genau diese Wiedergabe und bin damit sehr zufrieden :D
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helge2
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Beitrag von helge2 »

Upps,

wenn man ausgeschlafen ist, findet man auf der OpenDRC-Seite auch selbst Antworten. Sorry!

2 meiner Fragen kann ich hiermit selbst beantworten:

Im OpenDRC 2x2 plug-in ist nicht nur die Lautstärke (fern-)steuerbar, sondern auch die Quellenwahl und die Auswahl von 4 Filterpresets, sowie Mute und Bypass.

Für diese Funktionen hat das Plugin eine IR-Lernfunktion, unterstützt wird Sony IR und der Philips RC-6 Standard.
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helge2
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Beitrag von helge2 »

Hi Raumantwort,

Vielen Dank für deinen Input! Acourate Flow kenne ich noch gar nicht, da muss ich mich gleich mal schlau machen.

Ich habe keine Zweifel, dass dein Vorschlag sehr gut klingt - und übrigens auch noch im Budget ist - aber es fällt mir momentan aus Sentimentalitätsgründen schwer, mich so etwas von meinen CDs zu trennen. Die 4 Regale fühlen sich gut an, ich gehe da gerne hin und schaue sie durch, worauf ich gerade Lust habe ...
Da muss ich nochmal drüber nachdenken.

Ansonsten wollte ich mehrfache AD-/DA-Wandlung auch vermeiden. Daher die Idee, das in eine DAC-Version zu integrieren, so dass nur einmal gewandelt wird. Den OpenDRC gibt es auch mit Anschlüssen, alles auf der digitalen Ebene abzuwickeln. Allerdings hat Gert im Forum mal geschrieben, was dort so alles schief gehen kann, obwohl "doch alles digital ist". Den Post finde ich gerade aber nicht wieder.

Zu guter letzt habe ich gerade Lust, mir eine verrückte Kiste zu bauen. Da ich mich mit PCs sehr gut auskenne, wäre embedded Hardware hier die grössere Herausforderung für mich. Villeicht sollte ich aber auch einfach ein entsprechendes System klar machen und die Freizeit mit Musikhören nutzen. Das wäre aber einfach :-)

Vielen Dank und Viele Grüsse,
Helge2
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Jahresprogramm
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Beitrag von Jahresprogramm »

Hallo,
helge2 hat geschrieben:Zu guter letzt habe ich gerade Lust, mir eine verrückte Kiste zu bauen. Da ich mich mit PCs sehr gut auskenne, wäre embedded Hardware hier die grössere Herausforderung für mich.
Na, das wäre doch was für die digitalen Klangpuristen - so ein System, vielleicht sogar modular um zusätzliche Kanäle erweiterbar, würde ich nur zu gerne erleben wollen.

Grüße
Alex
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Raumantwort
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Beitrag von Raumantwort »

Hi Helge,
helge2 hat geschrieben:aber es fällt mir momentan aus Sentimentalitätsgründen schwer, mich so etwas von meinen CDs zu trennen. Die 4 Regale fühlen sich gut an, ich gehe da gerne hin und schaue sie durch, worauf ich gerade Lust habe ...
Die hälfte der CD's raus, dann hast du noch einen prima Diffusor und nach der passenden Musik suchen kannst ja im Regal. Dann aber wieder zurückstellen und am PC auswählen. Dann werden die guten Stücke auch geschont :D

Wenn ich neue CD's anhöre kommen die auch nur noch vom PC, ich nehme mir aber trotzdem gerne dann die Hülle mit in den Sessel, schaue mir das Booklet an oder wie die Lieder heißen. Nur weil man sie nicht mehr braucht muss man sie ja nicht gleich entsorgen.

schönen Abend
Andreas
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helge2
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Beitrag von helge2 »

Hi Raumantwort,

der Tip mit dem Diffusor ist prima. Auch wenn man mit fortschreitendem Alter eher die untere Hälfte der CDs im Ständer fortgibt als die akustisch korrekte Hälfte :shock:

JRiver ist mächtiger als ich dachte, die Gestaltung der Fernbedienung über ein Tablet gefällt mir auch gut.

Trotzdem wirst du mich wohl erstmal nicht davon abbringen, AcourateDRC auszuprobieren. Raumkorrektur für CD-Player UND Musik aus dem Netzwerk finde ich immer noch spannend. Schön Musik hören, ohne einen PC anwerfen zu müssen, auch.

Schlimmstenfalls habe ich dann für schmales Geld viel gelernt und ein schönes Projekt für die dunkle Jahreszeit gehabt. Wenn ich meine wesentlichen Raummoden etwas dämpfen kann, ohne sonst viel am Signal kaputt zu machen, wäre ich schon viel weiter.

Good vibes,
helge2
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slarti05
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Beitrag von slarti05 »

AcourateDRC Anwendung

Hallo,
da ich bisher im Internet oder unserem Forum praktisch keine Nutzererfahrungen zur Raumkorrektur mit AcourateDRC gefunden habe, stelle ich hier mal einen Bericht über meine (ersten) Erfahrungen ein.

Zu den Vorkenntnissen vielleicht so viel, dass ich Acourate schon seit gut 2 Jahren zur Korrektur meiner Hauptanlage mit einem Audio-PC (und JRiver) nutze, mit äußerst positiven Erfahrungen. Zudem habe ich letztens Erfahrungen mit einem miniDSP Nano AVR mit Dirac Live gesammelt, den ich für die Mehrkanal-Raumkorrektur in meinem WoZi benutzen will (und der im Moment noch an der Hauptanlage getestet wird).

1. Hintergrund
Aus beruflichen Gründen nutze ich in einer anderen Stadt ich ein kleines Apartment, für das ich eine Möglichkeit schaffen wollte, Musik zu hören. Im ersten Schritt hatte ich mir hierfür Abacus C2 LS besorgt, die ich auch im Büro im Nahfeld mit absoluter Begeisterung (und Acourate-Korrektur) nutze.

Allerdings zeigte sich schnell, dass die C2 stand-alone für eine Nutzung als LS bei größerer Hörentfernung (ca. 1,50m) zu klein sind, es war (vermutlich auch durch Raumeinfluss) kaum Bass vorhanden. Entsprechend habe ich kürzlich einen Abacus ABass 10 Subwoofer dazugestellt, was zwar das Problem mit der Basslautstärke behebt, allerdings zu einer kaum erträglichen Raummode von rund 18db bei 63 Hz führt – damit kann man keine Musik hören (und schon gar nicht mit Nachbarn).

Da ich keinen PC in diesem Apartment haben wollte (und auch den finanziellen Aufwand begrenzen wollte), habe ich einen miniDSP OpenDRC DA gekauft, der mir nunmehr als Vorverstärker zur Lautstärkeregelung und Quellenwahl dient (fernbedienbar), gleichzeitig aber über AcourateDRC die Möglichkeit bietet, eine FIR-basierte Raumkorrektur stand-alone (d.h. ohne PC) vorzunehmen. Die Frequenzweichenfunktion für die Einbindung des Subwoofers wird vom den ABass übernommen, da der MiniDSP nur zweikanalig ist. Die Korrektur erfolgt dann „über-alles“, d.h. für das gesamte C2/ABass 10-System. (Die Limitation auf zwei Kanäle liegt auch bei den vergleichbaren miniDSP Dirac Live Systemen vor, d.h. den DDRC 22, und auch beim neuen Abacus Convolver).

Der miniDSP ist in der DA-Version, d.h. es gibt nur digitale Eingänge und zwei analoge Ausgänge. Als Soundkarte für den Anschluss eines Laptops (selten) oder meines iPads (Standardfall) nutze ich eine ifi Nano DSD, die ASIO-fähig ist. Als Messmikrofon verwende ich ein kalibriertes miniDSP UMIK 1, das über USB an den Rechner angeschlossen wird. Für die Messung mit AcourateDRC muss man dann ASIO4All verwenden, welches sowohl das UMIK als auch die ifi-Soundkarte (über den ASIO-Treiber) ansprechen kann.

Wie die Dirac-miniDSP Geräte ist der OpenDRC auf eine Abtastrate von 48kHz beschränkt, was durch eine Konversion (sample rate conversion) erreicht wird. Grundsätzlich sind hiermit die „audiophilen“ Ansprüche des Geräts vermutlich schon limitiert, allerdings dürfte diese Einschränkung in ihrer Auswirkung überhaupt nicht vergleichbar zu der katastrophalen Klangwwirkung durch die 18db Mode sein…

Eine Besonderheit bei AcourateDRC ist, dass das Programm seit Version 2 die (max.) 14 parametrischen Equalizer des openDRC mit nutzt. Diese werden (vermutlich) in einem ersten Schritt zur Abbildung der Zielkurve benutzt. Im zweiten Schritt werden dann FIR-Filter mit einer Auflösung von max. 6144 Taps auf diesen schon IIR-korrigierten Frequenzgang angewendet. Da bei einer Abtastrate von 48kHz die 6144 Taps einer Auflösung von rund 7,8 Hz pro Tap (zu interpretieren als Korrekturstelle) entsprechen, verspricht die Kombination von IIR- und FIR-Filterung eine bessere Raumkorrektur (insbesondere Modenkorrektur), da die PEQ-Filter zielgenau durch ADRC auf die Moden gesetzt werden, unabhängig von der FIR-Auflösung.

2. Workflow
Für Nutzer die mit Acourate vertraut sind, ist der Workflow für die Erstellung von Filtern vertraut, wenn auch wesentlich einfacher gehalten als in Acourate – insbesondere gibt es kaum Parameter die man beeinflussen kann (oder wählen müsste), also bspw. nicht die frequenzabhängige Fensterung und keine Preringing-Korrektur.
Hat man die ASIO-Einbindung geschafft, werden im nächsten Fenster die Frequenzgänge durch drei Logsweeps gemessen, wobei mir nicht klar ist, wofür genau der dritte Messdurchgang genutzt wird (hier scheinen aber die PEQ-Filter angewendet zu sein).
Im nächsten Schritt kann man dann die Zielfunktion bestimmen, wobei der Editor im Prinzip wie bei Acourate aufgebaut ist. Man kann sich im selben Graphen auch die Impuls- und Sprungantwort sowie RT60 der Messungen ansehen.
Die folgende Abbildung zeigt den gemessenen FG an:

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Im nächsten Schritt werden die Filter für die Korrektur erstellt und automatisch als xml-Datei gespeichert. Dieses xml-File kann dann in den OpenDRC importiert werden, wodurch sowohl die PEQ- als auch die FIR-Filter programmiert sind. (Das OpenDRC ist nicht auf Acourate-Filter beschränkt).

3. Klangeindruck
Beim Klangeindruck muss ich zunächst zurückhaltend sein, da ich bisher nur eine Messung gemacht habe und hierbei immer wieder Probleme durch das hohe Grundgeräusch in dem Apartment aufgetreten sind. Zudem ergibt sich für den linken Kanal ein ausgeprägtes Preringing in der Sprungantwort, für das ich erstmal rausfinden muss, ob man dies irgendwie reduzieren kann (bspw. durch die Verwendung weniger PEQ-Filter?).

Trotzdem ist es fast trivial von einer erheblichen Verbesserung des Klangs zu sprechen. Diese resultiert alleine schon aus der Elimination der Raummode bei 63Hz, d.h. aus dem IIR-Filter. Mit der Mode war Musikhören praktisch unerträglich.

Ferner kann man beim OpenDRC per Fernbedienung den FIR-Filter abschalten, so dass man sehr leicht Phasenkorrektur mit reiner Frequenzgangkorrektur vergleichen kann. Der Effekt auf den Klang ist schon beim ersten Versuch wie man das grds. von Acourate kennt – ein präziserer Bassbereich, klarere Ortung und bessere Räumlichkeit („Bühne“).

Ein Update mit entsprechenden Messungen kommt dann nächste Woche.
Viele Grüße
Ralf
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

slarti05 hat geschrieben:– insbesondere gibt es kaum Parameter die man beeinflussen kann (oder wählen müsste), also bspw. nicht die frequenzabhängige Fensterung und keine Preringing-Korrektur.
doch, siehe die Smoothing-Buttons
slarti05 hat geschrieben: werden im nächsten Fenster die Frequenzgänge durch drei Logsweeps gemessen, wobei mir nicht klar ist, wofür genau der dritte Messdurchgang genutzt wird
Viele OpenDRC-Anwender verwenden das UMIK-1 USB-Mikrofon. Was nicht sofort klar ist: das Mikro hat damit einen eigenen AD-Wandler integriert und auch eine eigene Clock. Nun weiss dieser Taktgeber nichts davon, dass woanders noch eine Soundausgabe erfolgt, hier das Sweep-Signal, und zwar wiederum mit einer anderen Clock. Prinzipiell könnten die Takte deutlich unterschiedlich sein, man kann ja mit z.B. 44.1 kHz Abtastrate wiedergeben und andererseits mit 127.839 kHz aufnehmen. Es wird dann aber schwierig, zu der Aufnahme den exakt inversen Sweep zu rechnen, solange man eben die Frequenz nicht kennt.
Nun gut, in Wirklichkeit wird z.B. mit 48.001 kHz wiedergegeben und mit 47.9987 kHz aufgenommen. Das reicht aber aus, dass man die Pulsantwort nicht genau rechnen kann.
Man muss also ermitteln, ob die Takte auseinanderlaufen. Daher die drei Sweeps. Der erste und der dritte Sweep haben dabei einen genauen zeitlichen Abstand, also eine bekannte Anzahl als Samples. In der Annahme, dass nun die Takte über die Messzeit nicht driften, wird nun der reale Abstand ermittelt und daraus eine Korrekturrechnung durchgeführt.

Es läuft also mehr im Hintergrund ab, als der Anwender sieht.

Im übrigen ist klar die Messmethode im Vorteil, bei der nur eine Soundkarte und damit ein gemeinsamer Takt verwendet wird. Wenn also eine Soundkarte einen Mikro-VV und Phantomspeisung hat.

Grüsse
Uli
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