nachdem ich auf der Suche nach einer günstigen Hardware Lösung für einen Acourate Convolver an einer Linuxplattform mit dem Raspi2 gescheitert war (offensichtlich steckte in solch einer Lösung ja so viel Gehirnschmalz, daß damit Geld zu verdienen ist ...), habe ich eine brauchbare, bezahlbare und kleine Windows-Variante gefunden, die ich hier dokumentieren möchte.
Die Zutaten für meinen Acourate-Windows-Hardware-XLR Convolver:
- Intel Compute Stick (mit Win 8/10) - 130 EUR
- Focusrite Scarlett 2i2 - 130 EUR
- 2 Adapter Stereo Klinke auf XLR Male - 10 EUR
- Bluetooth Maus - 13 EUR
- SD Karte - 5 EUR
- VSTHost - x EUR (Donationware, bitte so fair sein)
- Reverberate LE (auch hier bitte etwas spenden)
- Makro Toolworks - free
- Startup Delayer - free
- Unified Remote (Playstore) - 3,24 EUR
- O&O Shut Up - free
Tja, und damit ist das Wesentliche eigentlich schon gesagt ...
Noch ein paar Details, die vielleicht interessant sein könnten:
- Der ganze Convolver benötigt etwa 6 Watt (inkl. Soundkarte), der Lüfter geht praktisch nicht an. Es gibt neben der Audioverkabelung nur ein USB Netzkabel und eine USB Verbindung zur Soundkarte.
- Bootzeit des Sytems bis zum ersten Ton ca. 45
- Mit einer minimalphasigen IR ist es möglich, eine Latenz von etwa 50 ms zu erreichen (analog zu analog). Mit geübtem Auge ist es durchaus gut praktikabel, TV Mischungen synchron anzulegen. Ein Frame Offset kann man gut schätzen. Die "reine Lehre" dauert natürlich immer noch so lang, wie es halt für die Faltung braucht.
- Bedienen lässt sch der Convolver via Makro Toolworks mit der BT-Maus (Scrollrad auf und ab -> PGM auf und ab) oder schön komfortabel mit dem Smartphone. Hier ist über Bluetooth sogar die Darstellung des Bildschirms möglich, so dass für den täglichen Gebrauch kein Monitor nötig ist.
- Windows 10 habe ich einmal mit allen Updates versehen und dann aber auch alles, was Ärger oder Datenverkehr machen könnte, abgeschaltet. Zunächst mit dem O&O ShutUp Tool, einfach alles aus, was möglich ist. Dann habe ich alle Windows Dienste, die mir unnötig schienen, deaktiviert. WLAN habe ich im Bios deaktiviert, sämtliche Kommunikation mache ich über Bluetooth.
- VstHost betreibe ich für eine geringe Latzenz mit 96 kHz, das macht eine Menge aus. Klar, dass die IRs auch 96 kHz sind.
- Auch wenn man für Reverberate LE wie gewünscht bei der Krebshilfe gespendet hat, kommen Nagscreens. Die sind mit dem MakroToolWorks aber in den Griff zu bekommen.
- Bei VSTHost kommt gelegentlich auch ein Nagscreen, s. o..
- Startup Delayer habe ich eingesetzt, um die richtige Reihenfolge des Win Starts zu erzwingen, damit die Nagscreens und die Remote reibungslos funktionieren.
- Die Acourate IRs für Reveberate habe ich auf der SD Karte abgelegt, mit "neutralen" Namen, 01 02 und so weiter. So kann ich einfach die SD Karte mit den IRs beschreiben, die ich hören möchte und problemlos wechseln, ohne an dem Audiostick etwas konfigurieren zu müssen.
- Unfied Remote war die einzige Remote, die auch den Screen über Bluetooth ausgibt. Klappt nicht ganz fehlerfrei, aber geht. Außerdem kann man sich hübsche Widgets damit bauen.
Mit besten Grüßen,
Robert Foede