Beamforming - Alternative zur Nahfeld-Messung

chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Josh,
Wer jedoch versucht seine schmalbandige (und klanglich relevante) Membranresonanz bei 2kHz irgendwo versteckt im Wust der Reflektionen rauszufiltlern kann nur scheitern.
Wenn diese noch links und rechts ungleich ist (kommt oft bei Membran-Resonanzen vor -+2dB) wird man wahnsinnig.
Mich würde generell ein Lautsprecher in den Wahnsinn treiben, bei dem der nutzbare Frequenzbereich so liegt, dass er im Bereich vom Resonanzen liegt :cheers:

Aber: erlaubt ist was gefällt! Und wie Uli sagt: wenn man genug zeit hat :D

Ich bin gespannt ob das klappt. halte uns also bitte auf dem laufenden ;)

Viele Grüße

Christian
uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

chriss0212 hat geschrieben: Aber: erlaubt ist was gefällt! Und wie Uli sagt: wenn man genug zeit hat :D

Ich bin gespannt ob das klappt. halte uns also bitte auf dem laufenden ;)
Genau, es sollte zumindest Zeit über bleiben, um uns zu informieren :mrgreen:

:cheers:
Uli
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Mmhhh...

jetzt versuche ich das auch gerade....allerdings "nur" 7 Messungen auf achse. hab die sieben Messungen addiert und mit einem gain von 0.1428571428571429 korrigiert. Wie speicher ich diese Kurve um sie dann später zu nutzen?

Vielen Dank und Gruss

Christian
chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Oh Mann..

File...Save ;)

ich dachte damit wird der Workspace gesaved ;)
Hornguru
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Beitrag von Hornguru »

Schwer mit Periodischen Faktoren, 0,142857 passt besser :D

Frage mich ob Ulis 64Bit da ausreichen.
Bei wieviel dB nach dem Komma rundet Acourate eigentlich? ;)
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

chriss0212 hat geschrieben: hab die sieben Messungen addiert und mit einem gain von 0.1428571428571429 korrigiert.
Hallo Christian,
berücksichtigt das die Pegelunterschiede durch Abstandsänderung?
Grüße Hans-Martin
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Hornguru
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Beitrag von Hornguru »

Das ist nur 1/7.
Aber richtig eingestellt, ohne freeze gain, normiert acourate schon
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Hornguru hat geschrieben: Frage mich ob Ulis 64Bit da ausreichen.
Bei wieviel dB nach dem Komma rundet Acourate eigentlich? ;)
64 bit ergeben ca 16 Nachkommastellen. Das entspricht ca. -300 dB

Grüsse
Uli
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Hans Martin,
berücksichtigt das die Pegelunterschiede durch Abstandsänderung?
neee... ich habe 7 Messungen in etwa 10 cm Abstand gemacht die stumpf addiert und dann mit 0.1428571428571429 (eben 1/7) multipliziert... das passt doch zufällig auf die 16 Stellen hinterm Komma ;)

was mich erstaunt hat ist das Resultat! So gut habe ich Acourate noch nie erlebt. Jetzt muss ich zugeben: ich habe schon lange kein Acourate mehr genutzt. Mit der Umstellung meiner Anlage dachte ich, dass ich das nicht mehr brauche. Ich habe auch vor ein oder zwei Wochen mal eine Einzelmessung gemacht und den Filter probiert. Ich fand die Räumliche Verbesserung "damals" nicht so gut, dass ich deswegen unbeding Acourate hätte nutzen wollen. Aber jetzt ist das wirklich unglaublich. Bei Jean Michel Jarre (Waiting for Custeaux) ist eine Räumlichkeit das ist unglaublich. Die Musik ist quasi um einen herum. Echt Irre!

Jazz at the Pawnshop ebenso...da allerdings nicht um einen herum sondern eine irre Tiefe. Ich könnte die Liste noch recht lang weiter führen aber wie damals mit dem AFI USB würde ich sagen: Meine Anlage spielt wieder ein Klasse höher...verrückt ;)

Als Player nutze ich übrigens Daphile. Da kann man die Filter als mono wav einbinden! Klapt super!!

Viele Grüße

Christian
chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Und ich noch mal,

ich habe mir jetzt noch ein paar mal Randy Peterson - Shenandoah angehört und das Hörerlebnis ist einfach unbeschreiblich!

https://www.youtube.com/watch?v=Ezku8wdHcVM

Eine Ortbarkeit der einzelnen "Instrumente" das hat sicherlich Seltenheitswert. Ich habe schon Angst, dass ich etwas falsch gemacht habe ;)

Der Bach: den hört man wirklich unten am Boden fließen
Vögel: die zwitschern wirklich und man schaut hoch, wenn man versucht sie zu orten
Instrumente: In etwa auf Kopfhöhe aber sauber in Breite und Tiefe gestaffelt

Ich bin einfach baff ;)

Acourate Grüße

Christian
chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

KLICK!!!

habt ihr es gehört? Ich glaube bei mir hat es Klick gemacht!!!

Ich frage mich die ganze Zeit, warum denn eine mehrfach Messung an verschiedenen Positionen bei mir ein besseres Ergebnis liefert als eine Einzelmessung. Erwartet hätte ich eigentlich, dass an der Hörposition dadurch ein Kompromiss eingegangen wird.

Jetzt kommts!

Also ich habe 7 Einzelmessungen gemacht. Ich habe hinter meiner Hörposition angefangen und bin dann etwa in 10cm Schritten nach vorne gewandert.

Der Direktschall unterscheidet sich hier zwischen den Messungen nicht wirklich eklatant, wohl aber die frühen Reflektionen. Durch das Aufaddieren der Kurven bekommt der Direktschall am Ende natürlich eine stärkere Gewichtung.

Warum ist denn nun das Ergebnis in Sachen Räumlichkeit besser als bei einer Einzelmessung?

Jetzt kommt MEINE Theorie...Uli...ich hoffe ich habs zumindest im groben verstanden:

So ganz lassen sich auch frühe Reflektionen nicht in der Einzelessung ausblenden und somit werden diese auch korrigiert.

Ich glaube Uli hat oben irgendwo gesagt: Anscheinend kann unser Ohr die frühen Reflektionen Ausblenden. Wenn dem so ist, brauchen sie auch nicht korrigiert werden! Und in dem gemitteltem Signal sind die frühen Reflektionen ja auch deutlich weniger present als in der Einzelmessung!

Somit wird eben anscheinend hauptsächlich das korrigiert was für eine gute Ortbarkeit wichtig ist. Der direkte Schall.

Das Resultat kann zumindest bei mir wirklich überzeugen. Von einem Kompromiss kann (zumindest bei mir) wirklich keine Rede sein!

Evtl. ist das Ergebnis in einem akustisch optimiertem Raum anders, da ja mit deutlich weniger Reflektionen zu rechnen ist. Hier könnte ich mir in der tat vorstellen, dass die Einzelmessung besser funktioniert da hier der Frequenzgang am Hörplatz mehr gewichtet wird.

Uli...hab ichs??

Viele Grüße

Christian
chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Oh... nicht dass ich abegläubisch wäre... aber das war gerade mein 666 ter post... also sinds jetzt 667... kann also nix mehr passieren ;)

da OFF TOPIC kann das natürlich gerne verschoben werden ;)

:cheers:
h0e
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Beitrag von h0e »

chriss0212 hat geschrieben:Oh... nicht dass ich abegläubisch wäre... aber das war gerade mein 666 ter post... also sinds jetzt 667... kann also nix mehr passieren ;)

da OFF TOPIC kann das natürlich gerne verschoben werden ;)

:cheers:
Hallo Chris,

wenn das tatsächlich so gut funktioniert ist es Teufelswerk, dann passt "Number of the beast" eh gut.

Grüsse Jürgen
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Yep,

genau das ist der Grundgedanke dieser Methode:
Der Direktschall verändert sich bei Verschieben des Mikros auf Achse nur minimal, für die seitlichen Reflektionen ergeben sich aber unterschiedliche Laufzeiten. Insofern sind die Reflektionen bei den verschobenen Messungen an jeweils anderen Zeitpunkten.
Acourate normalisiert die Pulsantworten und richtet sie zeitlich aus. Demzufolge hat die Pulsantwort 1m weiter zurück vielleicht einen kleineren realen Peak, durch die Normalisierung wird das aber wieder gleich gemacht.
Nun kann man n Pulsantworten addieren und mit 1/n bewerten. Dann ist der Peak wiederum derselbe, die Reflektionen sind aber um den Faktor 1/n abgeschwächt.
Also Fazit: es wird der Direktschall stärker gewichtet.
Und: man stellt überraschenderweise fest, dass die Frequenzgänge der meisten LS alles andere als eben glatt sind.

Grüsse
Uli
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Hornguru
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Beitrag von Hornguru »

Sooo Bericht nr X

Ich habe wie wild gemessen, mit dem Resultat dass es in eintägigem Aufwand nicht möglich ist RaR ähnliche Zustände mit Beamforming in normalen Räumen zu machen.
Es geht ab ca 1kHz aufwärts mit 1dB Toleranz.
Zwischen 170 (mein Schröder) bis 1k aber nur 5dB (+-2.5).

Das dauert schon den ganzen Tag. Das ist auch sicher genug um klanglich relevant zu invertieren (mit Bedacht).
Zumal klanglich unlinearitaten kleiner als 5dB wenn schmalbandig kaum hörbar sind.
Das reicht aber nicht um Links Rechts Kanalgleich zu matchen. Und hier liegt die Hörgrenze bei 0.1dB.

Also habe ich Ulis Rat gefolgt und bin auf den Balkon. Einen Boden und eine weit entfernte Hauswand hat man aber immer noch. Es wird besser, aber nicht gut genug.
Genauigkeit von 20-100Hz +-1 dB sehr cool.
Aber irrelevant da der Raum es eh versaut.
Genauigkeit >1kHz minimal besser als Indoor, +-0.5-1dB.
Da wo es wichtig ist, ist es aber noch nicht ausreichend.
100-1000Hz hat sich auf 2 oder +-1dB verbessert.

Das reicht aber nicht trotz Beamforming um Links Rechts wiederholbar stabil auf 0.1dB zu matchen. Nichtmal annähernd! Zumindest nicht im Rahmen eines 4 Stundigen Abends und ohne Nachbarkrieg.


Es muss eine andere Lösung her.
Meine neue Idee:
Ich baue mir ein Gartenhäuschen aus Basotect.
Um preislich im Rahmen zu bleiben 2x2x1 Meter.
Das gibt genug Platz für den Dipol zum atmen und 1 Meter Mikro Abstand auf Ohrhöhe.
Das killt die Bodenreflektion, Schirmt vor Wind und dämmt umliegende Geräusche und Restecho.
Dank Freiraum ohne Moden.
Hoffentlich reicht das um mit 10 Messungen an selber Stelle >60dB Störabstand und <1dB Reflektionseinfluss und hoffentlich vor allem 0.1dB Wiederholbarkeit.

Interessant auch wie sich das Gartenhäuschen indoor macht.
Ich bestelle dann mal Kubikmeter weise Schaumstoff... Armes Konto.
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