von Nebusaradan » 01.04.2018, 08:43
Hallo Christian, ich kann Deine Schilderung gut nachvollziehen und denke, dass der folgende Aspekt auch eine Rolle spielt. Ich persönlich taste den Frequenzgang auch möglichst nur geringfügig an und am besten gefällt mir eine Basskorrektur über einen an den Raum angepassten Gegenbass (VBA). Ich habe mir das bisher laienhaft immer so erklärt (man kann mich da gerne korrigieren bzw. das Gesagte präzisieren): Wir hören und messen am Hörplatz ja die Summe aus dem relativ linearen Direktschall des Lautsprechers und den "Verbiegungen", die der Raum hinzufügt. Durch eine starke Korrektur dieses krummen Frequenzganges wird zwar das Gesamtergebnis linear aber der Direktschall des Lautsprechers ziemlich stark verbogen und das nimmt unser Ohr/Gehirn wahrscheinlich schon wahr, so dass sich das Ergebnis oft so anhört, wie Du es beschrieben hast. Die Kunst ist also den richtigen Kompromiss zu finden - eine Korrektur, die die wirklich störenden Raumeinflüsse reduziert, verlorene bzw. verdeckte Details der Musik wieder hervorholt, ohne eben müde, emotionslos oder gar technisch zu klingen. Vielleicht verhilft da auch die Beamforming-Methode zu einem gewissen Erkenntnisgewinn, wo man da ansetzt und wo besser nicht. Dazu habe ich aber bisher noch nicht so richtig Zeit gefunden. Deinen Ansatz mit dem Eq finde ich interessant, weil man so auf die Schnelle probieren kann, was gefällt und was nicht. Vielleicht kannst Du diese Erkenntnisse später doch in die Acourate Target einfließen lassen. Also Acourate ist aus meiner Sicht an sich nicht zu perfekt - man muss nur in Bezug auf die eigene Situation die richtige Dosis finden.
Viele Grüße, Didi
