Hallo zusammen,
nachdem ich am Freitag bereits einen kurzen Blick auf das neue Laufwerk werfen konnte, gab es gestern Abend dann eine erste Hörsession - an dieser Stelle nochmals Danke an Juergen für den tollen und schönen Musikabend
.
Rein optisch wirkt der MS 8000 MK II recht "unscheinbar" - eher Understatement als "dicke Hose". Gefällt mir schon mal sehr gut und passt vom Design nahezu perfekt zu den aktuellen Air Tight-Geräten.
Wir hatten einige Platten dabei, die (ich zumindest) vorher zu Hause noch einmal gehört hatte. Den Anfang machte "November Songs" von Carolin No. Was sofort auffällt, ist diese extreme Grundfestigkeit im Klangbild und die enorme "Ruhe" des Laufwerks. Nichts scheint dieses Kleinod der Technik aus der Ruhe bringen zu können. Im Vergleich zum zuletzt gehörten Seismograph konnte der Micro Seiki in den genannten Punkten zulegen, auch wenn wir nicht das gleiche Material gehört haben und der Workshop schon ein paar Tage her ist.
So hörten wir uns durch ein wechselndes Vinyl-Programm quer durch alle Genres - von Barbara Dennerlein, Chris Gall über Neil Cowley Trio, Norah Jones, Peter Paul & Mary hin zu Anne-Sophie Mutter.
Bei einigen Aufnahmen merkte man allerdings, dass die montierten Tonarme, Abnehmer und Kabel erst wenige Spielstunden haben und die Violine von A.S. Mutter in den
Zigeunerweisen nicht komplett "frei" spielt. Auch die Stimme von Mary im
Lemontree ist in den obersten Lagen noch leicht "kratzig".
Zudem ist aktuell noch nicht der endgültige Laufwerksriemen verbaut, so dass wir z.B. keine 45er abspielen konnten. Das verbaute Proteus als Tonabnehmersystem hat auch eine klanglich gänzliche Ausrichtung als das meine Ohren gewohnte Colibri, daher "müssen" die Eindrücke folglich anders ausfallen.
Sehr interessant war auch die zuletzt bei Juergen gehörte Monoaufnahme "Jazz Singer" der amerikanischen Sängerin Kay Starr auf dem STST Vidocq. Mit dem Micro Seiki sind zwar mehr Feinheiten, eine höhere Detailauflösung und eine straffere Bass-Performance zu hören - im Vergleich zum Vidocq fehlt aber der "Drive" und das "Anmachende" in der Musik.
Auch hier ist die Kombination aus Tonarm, Kabel und Zusammenspiel mit Laufwerk und Phono-Pre (TA war identisch) noch nicht optimal / nicht eingespielt, so dass sich der Vidocq hier "noch" als der "Bessere" behaupten kann.
Aktuell sehe ich das Laufwerk mit all den verbauten Komponenten auf ca. 70% vom möglichen Maximum. Die fantastischen Grundlagen sind jedoch unverkenn- / hörbar. Aber bereits auf diesem Level kann der Micro Seiki mit den bisherigen Laufwerken von Juergen mithalten, auch wenn in manchen Teilbereichen z.B. ein Vidocq noch "vorne" liegt.
Ich bin sehr gespannt, wie sich das Setup entwickelt und es beim kommenden Workshop mit einigen Spielstunden mehr klingen wird.
Die Suche nach
DEM Laufwerk könnte mit dem 8000 MK II in der Tat zu Ende sein...
Gruß, Tom