Fujak (Neumann KH 420 + Sub Teufel M11000 & Klipsch R-115SW)

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SolidCore
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Beitrag von SolidCore »

Hallo zusammen

Es freut mich sehr, auch hier im Forum die Erkenntnis zu finden, das sowohl Signal- als auch Stromkabel
sich auf das Gesammtklangbild einer Anlage auswirken.

Ich möchte als Kabelbauer Fujaks Erkenntnis, das die Verdrillung der 3 Leiter sich klanglich auswirkt, unterstreichen. Und Hans-Martins Erkenntnis dazu bestätigen. Enger aneinanderliegende Leiter hört man als kontrollierter heraus, weiter auseinander wirkt zwar räumlicher, die Abbildungspräzision leidet aber zunehmend. Ideal wäre es, solange zu tüfteln, bis sich eine Art Idealabstand ergibt. Dieser ist Leiterabhängig, und kann nicht pauschalisiert werden. Die 3-Ader Zopfflechtung halte ich jedoch bei Signal- als auch Stromkabeln, nicht für optimal. Wer dahingehend Versuche machen möchte, wird bei anderen Flechtungen auch ein anderes Klangverhalten wiederfinden. Das wichtigste dabei ist jedoch, eine Symetrie einzuhalten.

Wird eine Ader dabei bedeutend länger, oder liegt immer nur außen im Geflecht, wird eine Phasenverschiebung bewirken. Dadurch wandert die stabile Mittenabbildung etwas zu einer Seite der Lautsprecher. Die Verdrillung der Adernpaare mit sich selbst hingegen, also 2 Adern für Pin 2 XLR, und 2 für Pin 3, sollte sich nur minimalst auswirken. Dort würde ich auch eher den Materialstress beachten. Die eigentliche Wirkung der Maßnahme verändert minimalst die Kapazität im Gesammtaufbau, ob man das bereits heraushören kann, ist entweder sehr marginal, oder nicht entscheidend.

Gruss
Stephan
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

SolidCore hat geschrieben:Wird eine Ader dabei bedeutend länger, oder liegt immer nur außen im Geflecht, wird eine Phasenverschiebung bewirken. Dadurch wandert die stabile Mittenabbildung etwas zu einer Seite der Lautsprecher.
Hallo Stephan,

bei welchem Geflecht kann eine Ader immer nur außen im Geflecht liegen?
Bei dem üblichen 3-er Zopfgeflecht (am besten anschaulich aus 3 Farben zusammengesetzt) kann man eine beliebige(!) Farbe herausziehen und 2 versetzt nebeneinanderliegende, wellige Züge bleiben bestehen, die keineswegs umeinander gewendelt sind. Ich gehe von eher 3% (bis 5%) Längenverlust beim Zopf aus, da kann eine Ader kaum erheblich länger sein. Ein Mehr an Diffusität habe ich bei jeweils isolierten vieladrigen Leitungen beobachtet, wenn das Ende schön bündig (also Überschüsse) abgeschnitten wird, gemessen am minimalistischen Kabel gleicher Basisleiter. Weitergehend habe ich das nicht untersucht, aber Diffusität als Abgrenzung gegenüber Fokus trifft es mE besser, als der Versuch einer Vorhersage, zu welcher Seite das Klanggeschehen abdriftet - ich bezweifle, dass man eine Regel dazu aufstellen kann. Bei 4- oder mehradrigen Geflechten gibt es viele Techniken mit recht unterschiedlichen Ergebnissen.

Sorgfältige gleichmäßige Arbeit mit strikter Kanalsymmetrie würde ich über alles stellen, dabei würde ich auch immer händisch den Materialstress möglichst minimal zu halten.

Grüße Hans-Martin

Sorry für diese Ausbreitung, Fujak, aber du hast ja die Werkzeuge, diese Abschweifungen zu Haralds Kabelthread abzuschieben, wo es besser passen könnte...
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Thor_7
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Beitrag von Thor_7 »

Lieber Fujak, Harald und Hans-Martin,

vielen lieben Dank für die ausführlichen Antworten. Hier liegt noch eine Rolle des guten 20er AWGs ... und die wird gleich gedrillt und die Flechtaufgabe für das verlängerte Wochenende beginnt.

Viele Grüße, ein schönes Wochenende und viele aktive Musik Stunden

Thorben
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Radiohörer
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Beitrag von Radiohörer »

Hallo Fujak,

sind eigentlich Deine LS Ständer schon fertig? Fotos? Klangliche Eindrücke?

Grüße
Balazs
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Balazs,

die gleiche Frage ich beim Stammtisch auch schon gestellt.,
Allerdings gab es bei den KH420 doch so einige Problemchen,
daher hat Fujak seine Ständerpläne auf Eis gelegt, bis die 420er ohne Tadel sind.

Grüsse Jürgen
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Balazs,

genau so ist es leider. Siehe hier: viewtopic.php?f=16&t=9650#p153907

An diesem Freitag, soll das erste Lautsprecher-Paar mit dem neuen Netzteil an mich ausgeliefert werden. Ich werde berichten...

Grüße
Fujak
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Radiohörer
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Beitrag von Radiohörer »

Steht über die Problemchen irgendwo was zu lesen?
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Balazs,

mehr als den Hinweis auf den Link in meinem vorangegangenen Post kann ich Dir nicht geben. Da steht alles in großer Ausführlichkeit drin.

Grüße
Fujak

P.S.: Sehe gerade, dass sich möglicherweise unsere Posts zeitlich überschnitten hatten.
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Thor_7
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Beitrag von Thor_7 »

Hallo Fujak,

ich bin mal wieder am flechten. :cheers:

In welcher Variante hast du die Kabel vom Vorverstärker zu den Neumännern gestrickt? Auch braunC --> orangeC?

Danke und viele Grüße

Thorben
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Thorben,

ich habe den 0-Leiter des Kabels auf Pin 1 (Signalmasse) beim Vorverstärker gelegt und auf der Lautsprecher-Seite unverbunden gelassen. Stattdessen habe ich dort an Pin 1 mein 16mm² Erdungskabel angeschlossen, welches dann - wie die Erdungskabel aller anderen Komponenten - an eine Potentialausgleichsschiene geht und von dort an die Hauserde.

Wenn ich bei den KH420 den Groundlift aktiviere, klingt das Klangbild luftiger und feiner aber auch unfokussierter. Deaktiviere ich den Groundlift (also Signalerde und Gehäuseerde verbunden), klingt es dagegen fokussierter aber etwas weniger luftig. Noch stärker geht das Klangbild in diese Richtung, wenn ich den 0-Leiter auch an der Lautsprecher-Seite auf Pin1 lege. Dann wird auch die Detailauflösung geringer

Wie Harald schon ausführte, hängt ja die Anschluss-Variante mit dem Massekonzept der angeschlossenen Geräte (VV und LS) zusammen.

Grüße
Fujak
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Radiohörer
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Beitrag von Radiohörer »

Sehr schön!!

Hast Du eigentlich nach der Installation der Erdungsschiene und sternförmiger Erdung der Geräte nochmal bessere Netzkabel, v.a. auch die von Stephan probiert, v.a. an dem Neumann? Das würde mich sehr interessieren, denn ich finde das 7N Kabel wirklich gut (obwohl bei mir sicherlich keine konsequente Sternerdung vorliegt - oder evtl. sogar gerade deswegen so gut hörbar besser????) und stehe vor dem Kauf von einem Paar 7N Ultra für meine K+H.
Fujak, probiere es doch mal...
Und dann kann ja jetzt endlich auch das Ständer-Projekt losgehen...

Schöne Pfingsten!!
Balazs
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nihil.sine.causa
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Beitrag von nihil.sine.causa »

Hallo Fujak,
Fujak hat geschrieben:ich habe den 0-Leiter des Kabels auf Pin 1 (Signalmasse) beim Verstärker gelegt und auf der Lautsprecher-Seite unverbunden gelassen. Stattdessen habe ich dort an Pin 1 mein 16mm² Erdungskabel angeschlossen, welches dann - wie die Erdungskabel aller anderen Komponenten - an eine Potentialausgleichsschiene geht und von dort an die Hauserde.
Das wäre also die Anschlussvariante blau --> orange. Wenn der Verstärker mit den Lautsprechern über Deine Funktionserde verbunden sind, dann hättest Du eine ähnliche Konstruktion wie ich sie blauC --> orangeC nenne. Richtig?
Fujak hat geschrieben:Noch stärker geht das Klangbild in diese Richtung, wenn ich den 0-Leiter auch an der Lautsprecher-Seite auf Pin1 lege. Dann wird auch die Detailauflösung geringer
Das bestätigt auch meine Erfahrungen. Prima, dass Du das auch bestätigen kannst, bei Deinem Setup. :cheers:

Viele Grüße
Harald
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Balazs,
Radiohörer hat geschrieben:Hast Du eigentlich nach der Installation der Erdungsschiene und sternförmiger Erdung der Geräte nochmal bessere Netzkabel, v.a. auch die von Stephan probiert, v.a. an dem Neumann? Das würde mich sehr interessieren, denn ich finde das 7N Kabel wirklich gut (obwohl bei mir sicherlich keine konsequente Sternerdung vorliegt - oder evtl. sogar gerade deswegen so gut hörbar besser????) und stehe vor dem Kauf von einem Paar 7N Ultra für meine K+H. Fujak, probiere es doch mal...
Nach meiner Erfahrung relativieren sich die Unterschiede von Netzkabeln durch das Erdungsgkonzept - sie bleiben jedoch immer noch hörbar.
Zum 7N-Kabel: Stephan hatte es mir zum Testen zugeschickt. Es ist zweiflellos das Kabel, mit dem klangliche Unterschiede bei mir am deutlichsten zu Tage treten - im Sinne einer Verbesserung. Ich hatte das seinerzeit an meinem Audio GD HE-7 DAC gegen das Lapp Ölflex getestet. Vor allem der Rückbau auf das Ölflex nach 2-wöchigem Hören mit dem 7N machte das Hören mit dem Ölflex zur Qual.

Mittlerweile habe ich eigene, nicht VDE konforme, DIY-Kabel gefertigt, die sich vom Prinzip an den H-Kabeln orientieren. Hier hatte ich etwas ausführlicher darüber berichtet: viewtopic.php?p=152561#p152561. Mit denen höre ich sehr zufrieden.
Radiohörer hat geschrieben:Und dann kann ja jetzt endlich auch das Ständer-Projekt losgehen...
Stimmt, das gibt's ja auch noch. Rentner müsste man sein, um für all die interessanten Projekte Zeit zu haben.

Grüße
Fujak
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Harald,
nihil.sine.causa hat geschrieben:Das wäre also die Anschlussvariante blau --> orange. Wenn der Verstärker mit den Lautsprechern über Deine Funktionserde verbunden sind, dann hättest Du eine ähnliche Konstruktion wie ich sie blauC --> orangeC nenne. Richtig?
Ja, genau so würde ich sie auch einordnen. Was mich in diesem Zusammenhang übrigens noch reizen würde: Den 0-Leiter statt VV-seitig auf Pin 1 (also Signalmasse) zu legen, ihn von dort aus mit einer 12V-Spannung aus einem Akku zu versorgen. Ich verspreche mir rein theoretisch davon noch eine klangliche Verbesserung. Alles eine Frage der Zeit.

Grüße
Fujak
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Thor_7
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Beitrag von Thor_7 »

Hallo Fujak,

danke für deine ausführliche Beschreibung.
Dann werde ich der Variante blau -> orange Lautsprecherseitig auf jedenfall mal eine Chance geben. Aktuell höre ich zur großen Zufriedenheit mit braunC -> orangeC zwischen G-HA-1 und KH120.

Sonnige Grüße

Thorben
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