Fujak (Neumann KH 420 + Sub Teufel M11000 & Klipsch R-115SW)

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wagnju
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Beitrag von wagnju »

Hallo Fujak,

die HRT gehen bis 96kHz, meine ich?

Da ich "noch" keine hochaufloesenden Files habe und fuer den Einstieg erstmal nur CD's rippen moechte denke ich mal das der HRT als Einstieg erstmal ausreicht. Mehr geht immer!! Ich bezweifle ausserdem das meine inzwischen 42 Jahre alten Holzohren den Unterschied zwischen 192 oder 96/48 kHz hoeren?

Ich war vor kurzem hier bei einem Hoervergleich von verschieden aufgenommenen Musikstuecken (PC-basiert) und habe ehrlich gesagt keinen grossen Unterschied feststellen koennen; auf keinen Fall so grosse Unterschiede, dass sich mein Geldbeutel automatisch geoffnet haette um mehr zu investieren bzw. das Verlangen aufkam mehr Geld zu investieren.

Vielleicht lags auch an der grauslichen Musik die sie dort gespielt haben. Wenn einem die Musik schon nicht gefaellt...? Wie gesagt, als Einstieg?

herzliche Gruesse
Juergen
wagnju
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Beitrag von wagnju »

Hallo Fujak

Ich bins nochmal und wollte nur kurz von einem anderen Geraet berichten, das ich gestern begeistert gehoert habe. Ich revidiere auch meine Aussage, dass man den Unterschied zwischen 96 und 192 kHz nicht hoeren kann. :oops: Ich bin gestern eines Besseren belehrt worden und das von einem kleinen Teil, das aussieht wie ein USB-Stick:

Bild

Ich glaub, ich lass das mit dem HRT und werde mir den M2tech Hiface holen.

Info's gibt es hier http://www.m2tech.biz/products.html

herzliche Gruesse

Juergen
Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Jürgen,

schön, wieder von Dir zu hören und auch, dass offensichtlich Dein Projekt weiter gedeiht. Das HiFace ist mir wohlbekannt und stellt auf seinem Gebiet derzeit die Creme dar. Es ist allerdings mit dem HRT Musicstreamer nicht vergleichbar: Der HRT Musicstreamer ist ein USB-Interface mit integriertem DAC, während das Hiface ein reines "USB-to-SPDIF-Interface" ist. Es wandelt also lediglich das USB-Signal in ein SPDIF-Signal um (und das angeblich extrem jitterarm) und muss dann noch in einen externen DAC gefüttert werden, bevor es "klingt". Es gehört zur gleichen Gattung wie das von mir weiter oben beschriebene TeraLink X2, was nicht ganz so gut wie das HiFace sein soll.

Technisch gesehen ist die Besonderheit des HiFace der sogenannte assynchronous mode, bei der das Eingangssignal ein Reclocking erfährt. Dazu hat das HiFace zwei Oszillatoren, die die beiden Basis-Sampleraten 44.1 und 48.0 erzeugen und daraus dann die jeweiligen ganzzahligen Vielfachen (44.1, 88.2, 176.4 auf dem einen und 48.0, 96.0, 192.0 auf dem anderen Oszillator). Das Ergebnis soll "ziemlich" jitterfrei sein. Messungen existieren dazu meines Wissens nicht, aber ein interessanter Hörvergleich, den es im Headf-org zu lesen gibt: http://www.head-fi.org/forums/f7/usb-sp ... ce-449885/. Leider wurde HiFace nur im Vergleich mit dem alten Modell von TeraLink (X1) getestet.

Ich werde in den nächsten Tagen Tests durchführen, eine externe Clock (Behringer Ultramatch und Mutec M-7) zwischen den TeraLink X2 und meinen DAC zu schalten. Wenn ich hier keinen Unterschied feststelle, kann ich davon ausgehen, dass auch der TeraLink X2 ein sehr sauberes Low-Jitter-Signal ausgibt.

Was am TeraLink X2 die Schwachstelle ist, dass er nur bis 96.0 kann. Vorteile: er lässt sich mit externer Stromversorgung betreiben, muss also nicht auf die USB-Spannung zurückgreifen. Zudem besitzt der neben dem SPDIF auch einen optischen Ausgang, was in manchen Fällen durchaus vorteilhaft sein kann, wenn eine weitere galvanische Trennung erfolgen soll. Und er kostet umgerechnet 60,- € im Vergleich zu ca. 150,- € beim HiFace.

Marco, der Inhaber von M2Tech "bastelt" übrigens derzeit an einem neuen "Super-Interface", von dem es bislang nur Gerüchte gibt. Auch der Preis soll "super" sein. Mal abwarten. Das "Standard-Hiface" wird dann sicherlich in einiger Menge als Gebrauchtware erhältlich sein - angeboten von denen, die upgraden wollen. In dieser Hinsicht könnte sich also das Warten noch lohnen.

Grüße
Fujak
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dieter
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Beitrag von dieter »

Hallo Fujak,

eine exzellente Anleitung.

Für mich bleibt noch eine Frage: Was brauche ich an zusätzlicher Hard- und Software, um auch das Signal meines Plattenspielers von Foobar (raum-) korrigieren zu lassen. Zur Info: Mein DAC ist auch als D/A-Wandler nutzbar.


Gruss,
Dieter
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Dieter,

danke für die Blumen. Zu Deiner Frage: Wenn ich Deine Konfiguration richtig verstanden habe, dann so: Plattenspieler -> Phono-Amp -> Preamp -> Aktivboxen. Wenn dem so ist, brauchst Du einen Convolver-Rechner, der zwischen Phono-Amp und Pre-Amp eingeschleift wird. Zunächst muss aber aus Phono-Amp Out das analoge Signal in ein digitales gewandelt werden. Dann wird es im Convolver-Rechner in Echtzeit korrigiert , z.B. über die Software "Console", in die ein Convolver eingebunden wird (VST-Hosting). Anschließend geht es dann zu Deinem DAC, der das digitale Signal wieder in analog wandelt und in den Preamp speist. Du bräuchtest also einen A/D-Wandler und einen D/A-Wandler. Wenn beides in einem Gerät beherbergt ist, muss das Gerät beide Prozesse parallel arbeiten lassen können.
Beim Einbinden Deines Plattenspielers in eine digitale Raum/Signal-Korrektur ist die Prozedur etwas aufwändiger. Meines Wissens hat Gert (Fortepianus) einen solchen Convolver-PC konfiguriert und hier vorgestellt. Vielleicht kann er Dir dazu näheres sagen.

Alternativ dazu könntest Du auch Deine LPs mit hoher Abtastung (192 KHz oder 96 KHz mit 24bit) als Musikdateien mit einem A/D-Wandler digitalisieren und diese dann in der von mir beschriebenen Konfiguration über Foobar mit Convolver und DAC abspielen. Es gibt einige, die sagen, dadurch keine Unterschiede mehr zwischen Musikfiles und "live" abgespielten LPs hören zu können (entsprechende Qualität bei den Wandlern vorausgesetzt).

Ich hoffe, Dir damit geholfen zu haben.

Grüße
Fujak
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Fujak
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Klangvergleich USB-Interfaces - ohne/mit externem Takt

Beitrag von Fujak »

Ein USB-Interface hat bekanntlich nur eine Aufgabe: das Audio- und Clocksignal des USB-Ausgangs beim Netbook (PC) in eine SPDIF-Signal (Coax oder Toslink) umzuwandeln, und das möglichst ohne Verluste bzw. ohne Hinzufügen weiteren Jitters. Die Konstruktion USB-Interface hat gegenüber einer Soundkarte den zumindest theoretischen Vorteil, dass das SPDIF-Signal am Ausgang des USB-Interface deutlich weniger mit Jitter behaftet ist als bei einer internen Soundkarte, bei der das Signal durch CPU-Aktivität, Netzteil, Festplatten-Aktivität anfälliger für Jitter ist.


Die Testkandidaten:

1. Teralink X2 (ca. 70 Euro)
2. M2Tech Hiface - RCA-Cinch-Version (ca. 125 Euro - BNC-Version etwa 140,- €)

(jeweils inkl. Versandkosten)



1. Teralink X2:

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Schon länger verwende ich als USB-Interface das Teralink X2 und kann nur sagen, dass dies eine klangliche Aufwertung des USB-Anschlusses der meisten DACs bedeutet, auch weil es eine Erweiterung der Samplingraten auf bis zu 96KHz / 24bit erlaubt. Die Standardschnittstellen der meisten DACs mit USB verarbeiten nur bis 48 KHz / 16 bit. Damit ermöglicht der Teralink X2 auch das Abspielen von Audio-Files, die man von einer Video-DVD extrahiert (48KHz/24bit) oder von HD-Files mit 96KHz/24bit, wie man sie von Accousense, Linn Records oder HD-Tracks kaufen und downloaden kann. Er besitzt einen SPDIF Output wahlweise über RCA-Coax, BNC-Coax oder Toslink.

Das Teralink X2 zeichnet sich auch dadurch aus, dass es einen eigenen ASIO-Treiber besitzt, der den eingebauten USB-Tenor-Chip direkt anspricht, der für die Umwandlung des USB in das SPDIF-Signal zuständig ist. Zudem besitzt es einen eingebauten PLL-Oszillator, der die Samplingfrequenz, die das Netbook liefert, für das konvertierte SPDIF-Signal liefert. Es handelt sich dabei also um den sogenannten isochronen bzw. adaptiven Modus, bei dem das Netbook weiterhin das Masterclock-Signal liefert und das Teralink X2 im Slavemodus arbeitet. Auch wenn das gegenüber dem assynchronen Modus (siehe Hiface) noch nicht das Nonplusultra darstellt, ergibt auch das bereits eine Jitter-Reduktion und damit einen hörbaren Klanggewinn.

Eine weitere Jitterquelle kann dadurch eliminiert werden, indem man das Teralink X2 an eine externen Stromquelle anschließen kann (9-12V) und nicht auf den USB-Strom des Netbooks/PC zugreifen muss. Meine Erfahrungen mit einem preiswerten Voltcraft Steckernetzteil sind allerdings, dass der Unterschied marginal ist. Möglicherweise müsste auch hier das Netzteil einen gewissen Qualitätsstandard hinsichtlich der Glättung und Siebung haben, um mehr Auswirkungen zu haben. Wer hier auf Nummer sicher gehen möchte, sollte auch den Betrieb über Akku in Erwägung ziehen (Stromverbrauch beträgt Standby 80mAh und im Betrieb 100 mAh).



2. Hiface:

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Das Hiface besitzt neben den kompakteren Abmessungen auch technisch gesehen einige Unterschiede zum Teralink X2: Es kann bis zu 192KHz /24bit Daten verarbeiten, wobei nach meiner Hörerfahrung der Unterschied zu 96/24-Files sehr viel geringer ist als der Unterschied von 96/24 zu 44.1/16.

Zudem arbeitet es im echten assynchronen Modus: Hier ist also das USB-Interface die Masterclock, die den Takt generiert, nach dem sich der DAC zu richten hat. Das HiFace besitzt übrigens 2 Oszillatoren, die die beiden Basis-Samplingraten und deren ganzzahlige Vielfache generieren - also Oszillator 1: 44.1 -> 88.2 -> 176.4 und Oszillator 2: 48.0 -> 96.0 -> 192.0. Der Vorteil von 2 Oszillatoren besteht darin, dass keine Samplingfrequenz aus der Ausgangsfrequenz des Oszillators interpoliert werden muss, was immer mit gewissen Verlusten behaftet ist. Das Umschalten zwischen beiden Oszillatoren geschieht entsprechend dem Eingangssignal automatisch.

Das Hiface ist so klein und leicht, dass es mit seinem USB-Stecker direkt in das Netbook gesteckt werden kann und damit ein USB-Kabel entfällt. Der Output kann mittels Coax 75Ohm mit dem DAC verbunden werden.



Klangvergleich:

Das Fazit schon vorneweg: Der Klangvergleich geht zu Gunsten des Hiface aus. Im Detail:

Obwohl der Unterschied im Klangvergleich relativ schnell deutlich wird, musste ich mich ein wenig einhören, bis ich herausfand, was den Unterschied konkret ausmacht und wie sich das beschreiben lässt. Bei den nachfolgenden Beschreibungen handelt es sich in keinem Fall um spektakuläre oder sensationelle Unterschiede, doch deutlich genug, um das Hiface als das bessere USB-Interface herauszuhören.

1. Differenziertere Bass-Abbildung: tiefe Töne (Pedal-Register von Kirchenorgel, Orchesterwerke, E-Bass, Synthesizer, Bass-Drum) kommen präziser und lassen mehr Luft für die Töne anderer Instrumente. Beim TeraLink klingt der Gesamtklang gerade dann etwas verschwommener.

2. Der Raumeindruck ist beim Hiface präziser. Beide USB-Interfaces schaffen eine breite Bühne. Beim Hiface aber kann man Instrumente in ihrer Positionierung besser lokalisieren. Es klingt gestaffelter. Vor allem bei komplexen Musikpassagen behält man mit dem Hiface mehr den Überblick.

3. Spontan bin ich beim Hören mit dem Hiface länger in der Musik hängen geblieben - fast vergessend, dass ich ja beim Testen bin. Das ist zwar kein technischer oder akustischer sondern eher ein psychologischer Aspekt - aber deshalb nicht weniger wichtig.

Der Unterschied zwischen beiden Geräten wurde zugunsten des Hiface ein bißchen größer, als ich aus Neugier das HiFace mit einem langen USB-Kabel (5m) mit dem Netbook am Hörplatz verband und mit einem eigens konfektionierten kurzen Coax-Kabel direkt in den DAC steckte (siehe Bild).

Bild


Erweiterter Klangvergleich:

Als ich in diversen Foren zum Thema Reclocking und Jitter-Reduktion recherchierte, habe ich hier im Forum einiges gutes über den Clock-Generator Apogee Big Ben aus dem Studio-Bereich gelesen (Link: http://www.apogeedigital.com/products/big-ben.php). Über seine Reclocking-Funktion liest er das Musik-Signal aus der digitalen Quelle bzw. dem USB-Interface in einen internen Speicher, versieht es mit einem neuen, intern generierten, hochgenauen Takt. Danach wird das Signal mit dem neuen Takt wieder ausgelesen und in den DAC einspeist. Seine Clock (C777) erreicht einen Jitterwert von < 1ps und ist damit fast als jitterfrei zu bezeichnen.

Nach den positiven Berichten über die klanglichen Auswirkungen des Apogee Big Ben habe ich mir interessehalber das Gerät besorgt. Es war purer Zufall, dass ich es vor kurzem bei Ebay für die Hälfte des Neupreises ersteigern konnte - ein risikoloser Preis also, zu dem ich das Ding jederzeit wieder verkaufen kann. Dieses Gerät habe ich dann bei meinen Klangvergleichen in die Kette zwischen USB-Interface und externem DAC eingeschleift.
Also: Netbook -> USB-Interface (Tera Link X2 bzw. Hiface) -> Apogee Big Ben -> DAC -> Amp -> Lautsprecher

Gleich nach den ersten Takten war klar, dass dieses Gerät klanglich eine andere Liga von Auflösung, Lebendigkeit und räumlicher Abbildung beschreitet. Was die USB-Interfaces bereits an Verbesserungen am DAC bewirken (siehe Beschreibungen unter "Klangvergleich"), wird durch den Einsatz dieses Gerätes nochmal um ein ziemlich gutes Stück gesteigert.

Um eine ungefähre Orientierung zu den klanglichen Unterschieden zu geben: Ich hatte vor ein paar Monaten 2 PC-Sound-Devices und 4 verschiedene DACs getestet und damals die Ergebnisse in der untenstehenden Tabelle zusammengefasst:

Bild


Hinsichtlich der Kriterien Detailauflösung, Räumlichkeit und Lebendigkeit ergibt der Einsatz sowohl vom Stage Dac als auch vom Valab 4395 Platinum jeweils einen Punkt zusätzlich, das Hiface zwei Punkte zusätzlich, und der Apogee Big Ben 3-4 Punkte zusätzlich.
Was aus der Funktion des Big Ben eigentlich voraussagbar war, bestätigte sich dann auch im Hörvergleich: Es gibt keinerlei klangliche Unterschiede mehr zwischen Teralink X2 und Hiface, wenn der Apogee Big Ben zwischen Interfaces und DAC geschaltet ist. Alles, was vor diesem Jitter-Bollwerk angeschlossen wird (Netbook / USB-Interface / Kabel), hat hinsichtlich des Jitters keine Auswirkungen, da dieser zuverlässig eliminiert wird.
Das entbindet jedoch nicht von der Notwendigkeit, dass das Signal aus dem Computer sauber d.h. bitgenau ausgegeben wird, d.h. vor allem ohne Resampling.
Und natürlich ist klar, dass alles nach dem Big Ben weiterhin Jitter produzieren kann, also das Kabel zwischen Big Ben und DAC sowie der DAC selbst. Dennoch zeigt der deutliche Klangunterschied, wieviel Phasenverschiebung im Takt bereits vor dem DAC entsteht (PC, Kabel, USB-Interface).

Natürlich: Im Verhältnis zu den beiden USB-Interfaces, die für sich schon einen Klanggewinn herausholen, ist 1400,- € natürlich ein stolzer Preis. Wieviel einem der Zugewinn wert ist, muss jeder für sich entscheiden.

Ich jedenfalls werde meinen Apogee Big Ben als ein geschätztes, neues Mitglied in meiner Wiedergabekette behalten, und das Hiface als USB-Interface zum Ansteuern verwenden.

Grüße
Fujak
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

q.e.e.
("quod erat expectandum")

Glückwunsch Fujak zu Deiner Erwerbung

Grüsse, Uli
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Franz
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Beitrag von Franz »

Hallo Fujak,

sehr interessanter Test, danke für deine Mühe, die du dir damit gegeben hast. Und natürlich auch Glückwunsch zum Big Ben. Wir Eigner haben uns alle wohl auch nicht verhört. :cheers:

Gruß
Franz
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Dieter,

meine Konfiguration ist Deiner ähnlich, darum melde ich mich mal mit einem Vorschlag:

Also die Kette jetzt: Plattenspieler>Phono-VV>Analog-VV Pre-Out>Aktivlautsprecher

Es gibt verschiedene Möglichkeiten einen Convolver einzuschleifen, das ist auch abhängig vom Vorverstärker bzw. wieviele analoge oder digitale Quellen Du nutzt. Zwei Beispiele:

1. Bei manchen VV kann man noch VOR der Lautstärkeregelung einen "Prozessor" (früher z.B. Equalizer) einschleifen. Damit könnte mann also einen Convolver, der AD-Wandlung, DSP und DA-Wandlung umfasst, sehr bequem nutzen. UND: der Convolver wäre für alle analogen Quellen wirksam! Für digitale Quellen müsste ein zusätzlicher Digitaleingang vorgesehen werden, damit diese dann auch über den Convolver laufen, die Lautsärke würde am Vorverstärker eingestellt.

Kette 1: Plattenspieler>Phono-VV>Analog-VV Eingang>Analog-VV-Prozessor Out>A/D>Convolver>D/A>Analog-VV-Prozessor In>Analog-VV Pro-Out>Aktivlautsprecher

2. Falls Deine Kette nur eine analoge Quelle (z.B. Phono) und ansonsten nur digitale Quellen umfasst könntest Du mit einem guten AD Wandler Digitalwandeln, dann die Quellen mit einem SPDIF Umschalter wählen und damit auf den Convolver gehen, dahinter kommt ein DA Wandler mit Lautstärkeeinstellung.

Kette 2: Plattenspieler>Phono-VV>A/D Wandler>Dig.Quellenumschalter>Convolver>D/A Wandler>Aktivlautsprecher

Soweit meine "2-cents-worth".

Gruss,
Winfried
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dieter
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Beitrag von dieter »

Hallo Fujak,
Hallo Winfried,

Vielen Dank für Eure Antworten.

Dazu fällt mir sofort eine weitere Frage ein: Will ich den PC nur für das Convolving nutzten, so brauche ich eine Input- und eine Output-Schnittstelle. Beides bietet meines Wissens USB. Da aber mein Wandler nur SPDIF-Schnittstellen hat, benötige ich noch einen hochwertigen USB-SPDIF-Converter mit In- und Output.

Gibt es so etwas?


Gruss,
Dieter
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Dieter,

es gibt, soweit ich gehört habe, Soundkarten für internen oder externen Betrieb mit SPDIF Schnittstellen, die entweder über USB angeschlossen werden oder intern gleich am PC-Bus hängen.

Wenn Du den PC als Convolver nutzen willst, bedenke, dass er dann natürlich fest an die Musikanlage, die Musikanlage fest an ihn gebunden ist und ohne ihn nicht Musik gehört werden kann... Das kann ja durchaus Dein Konzept sein. Aber falls nicht, würde ich mir das gut überlegen.

Gruss,
Winfried
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Fujak
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D/A bzw. A/D-Wandler RME Fireface UC

Beitrag von Fujak »

Hallo zusammen,

es gibt Neuigkeiten zu meinem Projekt: ein neuer Wandler hat Einzug gehalten, der mein bisheriges Setup im wahrsten Sinne des Wortes abgeräumt hat.

1. Einleitung

Auch wenn ich sehr zufrieden war/bin mit meiner Kombination aus Netbook, USB-Interface, Masterclock und DAC, wollte ich dieses Thema weiterverfolgen, denn der Geräte-Aufwand ist doch ziemlich angestiegen, nur um ein Signal dazu zu bringen, möglichst verlustfrei von digital zu analog zu konvertieren.

Deshalb ging es mir dieses Mal vor allem darum, einen DAC ausfindig zu machen, der nicht nur diese 3 Geräte in sich vereinigt, sondern auch einen A/D-Wandler integriert hat, mit dem ich meine Messungen für die Digitale Signalkorrektur mit Acourate durchführen konnte - also letztlich eine hochwertige externe Soundkarte.

Folgende Merkmale sollte das Gerät besitzen:

- ein hochwertiges USB-Interface bis 192KHz/24bit
- eine eigene Clock, die im Masterclock-Modus laufen kann
- eine hochwertige D/A-Wandlereinheit
- eine hochwertige A/D-Wandlereinheit
- und wenn möglich einen regelbaren Kopfhörer-Verstärker

Und natürlich sollte das Gerät sich klanglich von den externen Low-Budget-Soundkarten absetzen. Mit letzteren hatte ich kürzlich Erfahrungen sammeln können: Um mich dem Thema anzunähern, hatte ich nämlich neulich aus dem Freundeskreis zwei Modelle ausgeliehen und bei mir angeschlossen: die bekannte Emu "0404 USB 2.0" und die Terratec "DMX 6Fire USB". Beide bieten eine Menge für das Geld, aber klanglich leider weit von den bisher von mir gestesteten DACs entfernt. Die Emu 0404 fand ich klanglich so schlecht, dass ich sie nach dem ersten Stück gleich wieder ausstöpselte (enge Bühne, wenig detailliert) - sie ist zwar besser als der ALC 888 (Onbard Soundchip), aber der Beresford Caiman als günstigster meiner getesteten DACs bringt doch sehr viel mehr Klangqualität mit. Besser (aufgelöst) klang die Terratec "DMX 6Fire USB", die ich im Unterschied zu dem EMU-Produkt wirklich ihr Geld Wert finde.

Dieser Vorgeschmack machte mir klar, dass ich für meine Anforderungen eher im Studiobereich zu suchen habe als im Computer- bzw. Hifi-Sektor. Durch den Apogee Big Ben hatte ich ja bereits positive Erfahrungen hinsichtlich der Qualität von Studio-Geräten machen können. Auch stört mich deren technische Anmutung nicht, was - wie ich immer wieder feststelle - für manchen Hifi-Fan durchaus ein K.O.-Kriterium sein kann (getreu dem Motto: das Auge hört schließlich mit ;) ).

Bei meiner Suche stieß ich unter anderem auch hier im Forum http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic.php?f=30&t=1309 - Danke an Winfried!) auf die Firma RME aus Bayern, die in der Studioszene wegen ihrer Hammerfall-Soundkarten, Interfaces (ADI-2) und Mehrkanal-Wandler einen guten Ruf genießt. Besonders reizte mich aufgrund einiger positiver Testberichte (Professional Audio Magazin, Keys, Professional audio Music & Equipment) ein kleines aber feines Gerät: das RME Fireface UC, ein D/A- und A/D-Wandler.

Bild

Bildquelle: RME

Es ist die USB-Version des Firewire-Modells Fireface 400, welches seinerseits die Kanal reduzierte Version des 8-Kanal Fireface 800 ist. Das Fireface UC besitzt genau jene Merkmale, nach denen ich suchte. Und zu allem Überfluss kommen noch symmetrische Neutrik-Eingänge für Mikrofone inkl. 48V Phantomspeisung hinzu. Damit würde sogar mein kleines Mischpult (Behringer Xenyx 802) überfüssig, welches ich bislang zur Vorverstärkung meines Mess-Mikrofons (Acourate) einsetzte. Dazu einen Wandlerchip, der zwar nicht so bekannt wie die Burr Browns und Wolfsons ist aber nicht weniger exzellent, nämlich von AKM, einem Hersteller, den ich schon im Valab 4395 Platinum schätzen gelernt hatte.

Natürlich hat das seinen Preis. Mit 870,- € erscheint es zunächst einmal viel Geld. Rechne ich aber mal die Komponenten zusammen, die dieser kleine Kasten in sich beherbergt, so könnte es ein Schnäppchen sein - vorausgesetzt der Klang hält das, was die Testberichte versprechen. Einziger Wermutstropfen: für den USB-Betrieb fordert der Hersteller mindestens ein Intel Core 2 Duo (> 2 Ghz) - tja, und in meinem Asus Netbook werkelt lediglich ein Intel-Atom-Prozessor. Aber einen Versuch sollte es wert sein, zumal ich die umfangreichen MIDI- und Routing-Funktionen (8 analoge In- und Outputs mit integriertem Software-Mixer) am Netbook nicht nutzen möchte.

Also nicht lange gefackelt und das Gerät bei Musikhaus Schmidt in Frankfurt (sehr empfehlenswert!) bestellt, und 2 Tage später war es da.


2. Optischer Eindruck

Beim Auspacken des Gerätes machte sich bei mir große Skepsis breit: Es ist in seinen Abmessungen der kleinste meiner bislang getesteten DACs. Kaum zu glauben, dass ein so kleines Gerät so viele Funktionen beherbergt und dazu noch so gut klingen soll, wie in den Testberichten gelobt. Na gut, dachte ich, auf jeden Fall ist es sehr solide, sauber und wertig verarbeitet, wie man es von Studiogeräten erwartet. Die wenigen Bedienelemente und die dafür umso zahlreicheren Anschlüsse sind stabil montiert und haben Studio-Qualität. Für ein internes Netzteil war bei der Größe kein Platz mehr, sodass ein externes Schaltnetzteil die Versorgung übernimmt. Naja, dachte ich, auch das ist nicht unbedingt die reine Lehre einer sauberen Stromversorgung. Andererseits: wenn dieser kleine Kasten auch noch ein internes Netzteil gehabt hätte, hätte ich das Ding am Ende doch noch aufgeschraubt, um zu schauen, wo denn da noch eine Wandlerelektronik Platz gehabt hätte oder ob das ganze nicht am Ende ein Fake ist. Mit meinem taiwanesischen Panzer (Valab) bin ich bislang halt etwas anderes gewöhnt gewesen.


Bedienelemente:

- Wahlregler mit integriertem Enter-Druckschalter (Front)
- Powerschalter (Rückseite)
- Terminierungsschalter (75 Ohm) für Wordclock-Input (Rückseite)


Front-Anschlüsse:

- 2 Neutrik Combo Buchsen (XLR / Klinke 6,8mm): Input 1+2 Mic/Line
- 2 Klinke 6,3 mm: Input 3+4 Instrument/Line
- 1 Klinke 6,3 mm: Output 7+8: Headphones


Rück-Anschlüsse:

- 4 x Klinke 6,3 mm: Balanced Line-Input 5-8:
- 6 x Klinke 6,3 mm: Balanced Line-Output 1-6

- USB 2.0

- Cinch RCA: Input SPDIF oder AES/EBU (über XLR-Adapter)
- Cinch RCA: Output SPDIF oder AES/EBU (über XLR-Adapter)

- Optical Toslink: Input SPDIF oder ADAT
- Optical Toslink: Input SPDIF oder ADAT

- Cinch BNC: Input Wordclock (terminierbar)
- Cinch BNC: Output Wordclock

- MIDI-Buchse 9pol.: MIDI I/O
- Klinke 3,5mm: Power-Input


3. Anschluss und Betrieb

Wird das Fireface UC so eingesetzt, wie von mir benötigt, bleibt bei aller Anschluss-Vielfalt nicht viel zu tun: Neben dem Powerkabel wird das USB-Kabel zwischen Netbook und DAC gesteckt sowie zwei Output-Kabel zwischen DAC und Amp. Das war's.

Beim Hochfahren des Netbook erscheint die vertraute Meldung, die entsprechenden Treiber zu installieren. Das Fireface kann native über Direct-Sound oder über Kernel-Streaming betrieben werden, dann braucht es keine Treiber. Wer auf ASIO Wert legt, kann entsprechende ASIO-Treiber installieren. Daneben gibt es noch eine umfangreiche Software zur Bedienung aller anderen Funktionen, die über den USB Anschluss am Computer-Monitor konfiguriert werden können:

- Mic-Preamp-Functionen
- Pegelkalibrierung für analoge Inputs und Outputs
- Externe oder interne Clock-Synchronisation,
- Masterclock-Modus
- Resampling-Funktionen (Samplerate-Konverter)
- Routing-Matrix, mit der alle digitalen Ein- und Ausgänge mit den analogen Ein- und Ausgängen geroutet werden können
- MIDI-Funktionen (Controller-Routing, Channel-Mapping etc.)
- Signalbelegung der Cinch-RCA (SPDIF oder AES/EBU) und der Toslink-Buchsen (SPDIF oder ADAT)

Hier beispielsweise Clock- und Synchronisationseinstellungen:

Bild

sowie auch die Phantomspannung für die beiden Mic-Inputs und deren Gains. Darunter auch die beiden weiteren (Instrumenten-/)LineIns:

Bild

Darüberhinaus ist in der Software ein komplettes Mischpult mit 36 Kanälen und Subgruppen-Matrix enthalten, sowie 8 Presets, mit denen komplexe Mixer-Szenen gespeichert und wieder aufgerufen werden können.

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Für meine Messungen mit Acourate (Digitale Raum-/Signal-Korrektur) ist diese Einrichtung ebenso hilfreich wie die Routing-Matrix, mit der man jeden Eingang mit jedem Ausgang verschalten kann - auch digitale mit analogen; in dem Fall wird dann der entsprechende Wandler automatisch eingschleift:

Bild

In diesem Fall kann man erkennen, dass in den USB-Input der D/A-Wandler eingeschleift und dann an die analogen Ausgänge 1 und 2 sowie an den Kopfhörer-Ausgang geroutet wurde. Durch die Matrix behält man jederzeit den Überblick.

Nach dem Ausschalten des Fireface bleiben alle Einstellungen gespeichert. Zudem lassen sich wesentliche Grundfunktionen über einen Encoder (Drehregler mit Drucktastenfunktion zur Bestätigung) am Gerät einstellen z.B. Mic- und Line-Inputs, Line-Outputs, SPDIF-Output, ADAT-Output und Phones-Level. Damit kann das Gerät dann auch als Stand-alone-Gerät betrieben werden, d.h. ohne Computer, z.B. an einer Hifi-Anlage.

Genug der Technik, nun zum wichtigsten, nämlich dem Klang:


4. Klang

Hier beziehe mich zum einen auf meinen Höreindruck und meinen Hörvergleiche zu dem Valab 4395 Platinum sowie im Vergleich zu der Kombination Hiface -> Apogee Big Ben -> Valab DAC. Ich habe die Tests mit FLAC-Musikmaterial von 44.1 KHz bis 192 KHz gemacht - vorzugsweise mit klassischer Musik.

Einbrennen
Nach meinen persönlichen Erfahrungen mit diesem kontrovers diskutierten Thema würde ich immer dazu raten, einem Gerät mindestens 200 Stunden Betrieb zu lassen, bevor es seine endgültige Klangcharakteristik erhält. Der Hintergrund: Vor allem HF-sensible Bauteile wie die Kondensatoren verändern in den ersten 200 Betriebsstunden in einer gewissen (!) Bandbreite ihre HF-Charakteristik und können damit klangliche Auswirkungen haben. Nach meiner Erfahrung sind diese jedoch nicht so dramatisch, wie oft zu lesen ist. Bei allen bisher von mir getesteten neuen Wandlern bewegte sich der Grad der Veränderung in einem eher subtilen aber duchaus hörbaren Bereich. Ob ein Wandler klanglich etwas taugt bzw. einem zusagt, steht für mich jedoch schon vor dem Einbrennen fest. Darum beziehen sich die Beschreibungen meiner Klangeindrücke immer auf das Gerät "frisch aus dem Karton".

Detail-Auflösung
In diesem Bereich waren die deutlichsten klanglichen Verbesserungen gegenüber der Kombination Netbook - Hiface - Big Ben - Valab-DAC zu hören. Hier brauchte ich noch nicht einmal einen A/B-Vergleich - ich hörte sofort, dass eine andere Qualität zu hören war. Nicht nur in den Höhen, in denen besonders Streicher (Bogen-Anstrich) feiner zu hören ist sondern auch in den Bässen. Letztere klangen straffer und zugleich mit mehr "Schwärze und Abgrund". Ich war am Anfang ehrlich gesagt ziemlich ungläubig, dass dieses kleine Kästchen meine bisherige Top-Kombination übertrifft. Nachdem ich mich eine Weile mit dem "Kästchen" eingehört hatte, schaltete ich wieder zurück auf den Eingang, an dem meine bisherige Kombination anlag: Das Klangbild war nicht mehr so feinaufgelöst und wirkte dumpfer und verschmierter. Zugleich klang der Bassbereich matschiger. Diese Beschreibungen sind jedoch immer relativ zu sehen. Insgesamt sind die Vergleiche auf sehr hohem klanglichen Niveau, doch auf Anhieb hörbar.

Was mir noch auffiel, ist die Tatsache, dass die Unterschiede zwischen den einzelnen Sampleraten besser zu hören waren als bei meiner bisherigen Kombination.

Tonalität
Vor dem Klangeindruck stand die Messung mit Acourate, indem ich 60sec. Sweep von 5 Hz bis 20 KHz auf der einen Seite hineinschickte und auf der anderen Seite wieder abgriff und mit Acourate maß: es erbrachte eine glatte Linie (Schwankungen um etwa 0,2dB). Neugierhalber schickte ich einen Sweep von 5 Hz bis 80 KHz hindurch: Hier konnte ich eine deutlichere Absenkung feststellen, die sich allerdings bis zum Endwert auf etwa -1,2 dB summierte, also ein zu vernachlässigender Wert - um nicht zu sagen exzellent. Natürlich ist bei den meisten Menschen bei 17500 Schluss, und bei vielen schon früher, aber dennoch interessant zu sehen, wie hochwertig die Elektronik arbeitet.

Bei dem Kriterium der Tonalität habe ich nicht nur über Lautsprecher sondern auch über meinen AKG-Kofhörer gehört. Fazit: es klingt so wie der Mess-Schrieb aussieht: neutral. Ich wüsste nicht, wo da etwas zu viel oder zu wenig sein könnte. Der Valab-DAC ist im Vergleich dazu etwas wärmer, der Stagecorda von Meier-Audio etwas heller abgestimmt. Beides sieht man auch in deren Mess-Schrieben nicht; ich würde dies auch nicht als Klangbewertung sondern eher als Klangbeschreibung ansehen. Möglicherweise hat es mit der Wandlercharakteristik zu tun.

Räumlichkeit
Die Räumlichkeit des Fireface UC ist ebenso überragend groß wie die des Valab DAC. In der hervorragenden Abbildung von Breite und Tiefe der Instrumenten-Staffelung habe ich bei beiden Geräten keinen Unterschied feststellen können. Möglicherweise hat es mit der gleichen Chip-Familie (AKM) zu tun.

Lebendigkeit
Vor einigen Jahren hatte ich mal einen Netz-Conditioner ausprobiert. Er beruhigte das Klangbild - aber leider auch die Emotionalität der Musik. Es war deshalb bei diesem einen Versuch geblieben. Seitdem aber spielt dieses Kriterium eine bewusste Rolle in meinen klanglichen Beurteilungen. Natürlich ist es ein heikles Klangkriterium, weil sehr subjektiv. In dieser Weise subjektiv gesprochen finde ich den Fireface UC den lebendigsten DAC, den ich bislang gehört habe. Er zeigt, dass ein sauberes Klangbild durchaus zu mehr Lebendigkeit verhilft und eben nicht zu analytischer Sterilität führt, wie oft behauptet.


5. Erweiterte Tests

Einsatz des Apogee Bige Ben
Nach diesen Höreindrücken interessierte mich, ob es noch eine Steigerung gibt, wenn ich meine externe Masterclock von Apogee einsetze. Immerhin ist diese noch genauer als die interne Clock des Fireface UC. Über seinen Wordclock Ausgang verband ich den Big Ben mit dem Wordclock-Eingang des Fireface UC und stellte die Software auf Externe Clock ein, sodass sie auf die Clock des Big Ben synchronisierte. Während des Abspielens konnte ich über das Einstellfenster das Fireface UC hin- und herschalten zwischen interner und externer Clock. Übrigens geschieht das Umschalten von intern auf extern nur mit einem kurzen Stolperer, umgekehrt von extern auf intern völlig übergangslos. Das Resultat: Kein Unterschied feststellbar, der in einem Blindtest Bestand hätte.

Einsatz des Hiface
Das gleiche probierte ich mit dem Hiface aus, indem es per USB mit dem Netbook und seinen Output mit dem SPDIF-Eingang des Fireface UC verband. Hier tat sich die Schwierigkeit auf, dass die Synchronisierung zwar klappte, d.h. die Clocks beider Geräte sich gegenseitig erkannten, aber weder im Master- noch im Slave-Modus konnte ich dem Hiface ein Signal entlocken. Dem werde ich noch weiter nachgehen. Zum gegenwärtigen Stand kann ich also keine klangliche Aussage treffen.

CPU-Auslastung
Angesichts der Tatsache, dass RME als Mindestanforderung ein Core 2 Duo mit 2 GHz empfiehlt, möchte ich an dieser Stelle ein paar Worte darüber verlieren, was die Atom-CPU des Asus-Netbook zu leisten vermag und wo die Grenzen liegen. Meine Systemkonfiguration: Asus EEE PC 1001P mit Intel Atom N450 1.6GHz, 1GB RAM, WinXP mit SP3.

Darauf alle für die Audio-Wiedergabe überflüssigen Dienste mittels msconfig.exe abgeschaltet:
- Netzwerk-Unterstützung
- Virenscanner
- Firewalls
- Antispy
- Windows Audio

Dann Auslagerungsdatei deaktiviert:
Systemsteuerung -> System -> Erweitert -> Systemleistung -> Einstellungen -> Erweitert -> Virtueller Arbeitsspeicher -> Ändern -> Option: "Keine Auslagerungsdatei" anklicken.

Und zusätzlich weitere Leistungsoptimierung unter:
Systemsteuerung -> System -> Erweitert -> Systemleistung -> Einstellungen -> Visuelle Effekte -> Option "Für optimale Leistung" aktivieren und zusätzlich im Scroll-Feld die letzte Option "Visuelle Stile für Fenster und Schaltflächen verwenden" aktiviert (damit das WinXP-Design erhalten bleibt).

Die CPU wird auf den Maximalwert gestellt (mittels der sog. Hybrid-Engine). Abspielsoftware ist Foobar 1.0 mit dem Convolver-PlugIn, welches 64bit-Korrekturfilter berechnet (also durchaus die CPU beansprucht). Die Latenzen im ASIO-Treiber habe ich auf Maximum gestellt; außer dass die Musik dadurch etwas später einsetzt (2 sec.), ist das bei reiner Wiedergabe kein Problem.

Fazit: Bis 192.0 KHz keine Errors (diese werden in der Fireface-Software laufend protokolliert). Werden die letzten beiden Optimierungsschritte (Auslagerungsdatei deaktivieren für Leistung optimieren) ausgelassen, gibt es ab und zu Aussetzer bei 192.0 KHz.

Klar daraus ersichtlich ist jedenfalls, dass mein Netbook das unterste Minimum darstellt. Wer viel mit 192.0 KHz hört und mit derartigen Reduktionen des Systems nicht leben kann/will, müsste sich nach einem leistungsfähigeren Abspiel-Netbook/Laptop umschauen. Und diejenigen, die das Fireface UC für komplexere Aufgaben einsetzen möchten - etwa im Recording-Bereich, sollten sich auf jeden Fall genau an die Empfehlungen von RME halten, nämlich mindestens ein Intel Core 2 Duo (> 2 Ghz).

Direct Sound, Kernelstreaming, ASIO
Da das Fireface UC in den Betriebsmodi Direct-Sound, Kernelstreaming und ASIO verwendet werden kann, habe ich auch diese getestet. Leider habe ich Kernelstreaming mit Foobar nicht zum Laufen gebracht (das Hiface tut dies mit Foobar ohne Probleme), sodass ich nur ASIO und Direct Sound ausprobieren konnte. Ergebnis: Werden die Soundeinstellungen so konfiguriert, dass das Fireface exklusiv das einzige Audio-Device ist, die Systemsounds deaktiviert sind und alle Outputs auf 100% stehen, dann habe ich zwischen ASIO und Direct Sound keinen klanglicher Unterschied feststellen können. Da ich aber möglichst alle überflüssigen Dienste abschalte, habe ich auch Windows Audio deaktiviert und mich deswegen für ASIO entschieden.

Kopfhörer-Einsatz
Hervorzuheben ist bei dem Fireface der Kopfhörer-Output, der besonders niederohmig ausgelegt ist und daher mit einer größeren Bandbreite an Kopfhörern zurechtkommen dürfte. Von meinen bislang getesten DACs mit KH-Output - Beresford Caiman, Benchmark DAC-1 - ist hier der geringste Unterschied zwischen dem direkten Anschluss meines AKG-Kopfhörers an den KH-Output und meinem zwischengeschalteten Symphonic-Line Amp. Ich war sehr beeindruckt von dem, was da herauskommt: kraftvoll, feinaufgelöst und räumlich. Was ein spezieller Kopfhörer-Verstärker zusätzlich noch herauszuholen vermag, käme dann natürlich auf den direkten Vergleich an. Zu regeln ist der KH-Ouput übrigens über den Regler an der Frontseite, sofern man ihm diese Funktion zuteilt. Es macht jedenfalls richtig Spaß, mit dem Fireface über Kopfhörer Musik zu hören.

Aufnahme-Einsatz
Da ich meine Digitale Raum-/Signalkorrektur auf das Fireface justieren musste, konnte ich gleich den Einsatz im Duplex-Bertieb (Aufnahme und Wiedergabe parallel) testen, als ich Dirac- und Sweep-Messungen über die Wiedergabekette laufen ließ. Das ganze läuft ohne Probleme ab. Hier kommt einem die Matrix und der Mixer sehr entgegen, da man schnell und übersichtlich die entsprechenden Inputs und Outputs mit den Wandlern verschalten und in der Matrix auch gleich die Gains einstellen kann. Darüber hinaus hat man eine sehr genau justierte Anzeige für evtl. Übersteuerungen.


6. Fazit

Beim RME Fireface UC fällt mir immer wieder der Begriff des Schweizer Taschenmessers ein: Beeindruckend viele Funktionen auf kleinstem Raum bei solider Verarbeitung. Ich weiß nicht, was die Leute von RME im einzelnen angestellt haben, dass ein so kleines Kästchen eine so beeindruckende Sound-Performance bietet (wegen Garantie habe ich mich bislang beherrscht, das Innenleben zu erforschen), aber die Leute haben ganze Arbeit geleistet. Ich hatte zuvor einige Tests aus der Studio-Branche darüber gelesen, und es wurde immer wieder betont, dass der Klang in der Preisklasse einzigartig ist.

Die Folgen für meine Anlage sind drastisch: Mein Regal ist ziemlich leer geworden; einzig ein Symphonic-Line Amp (ich bin immer noch Passiv-Hörer :oops: ) und ein RME Fireface UC stehen noch dort. Auf einen Schlag stehen nun 4 Geräte zum Verkauf (Apogee Big Ben, Valab 4395 Platinum, Hiface und Behringer Xenyx 802 Mixer).

Im Anhang nun noch meine aktualisierte und erweiterte persönliche DAC Vergleichstabelle:

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Grüße
Fujak
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Fujak!

1000 Dank für diesen unglaublich gut strukturierten und interessant lesbaren Erfahrungsbericht! Sowas sieht man nicht alle Tage!
Ich habe Deinen Bericht nur so verschlungen; das Fireface UC wird meine nächste Anschaffung! :cheers:

Ich war übrigens auf der HighEnd Messe beim Distributor von RME und liess mir den Fireface UC vorführen. Das war beeindruckend klar und der Eindruck des schweizer Taschenmessers ist nicht übertrieben!

Das Gerät ist mit seiner Grösse von halber 19" Montagebreite immer gut unterzubringen und sogar relativ leicht transportabel. Die "Montageohren" kann man übrigens abschrauben, dann wird "Werkststattcharakter" des Designs gedämpft. :wink:

In meinem Falle ist die Anwendung Deiner recht ähnlich (ich schliesse auch mein 48 V Messmikro an), allerdings werde ich an einen der Analogeingänge meinen Phono-Entzerrer-VV und einen anderen meinen Revox B261 FM Tuner anschliessen, damit ich meine Platten und auch Radio "über Convolver" hören kann! :mrgreen:

Viel Spass mit diesem Sonderteil!
Gruss,
Winfried

PS - gerade gesehen (17.05.10): Bei Amazon ist der Fireface UC für 859 € ohne Versandkosten zu haben...
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Fujak,

vielen lieben Dank für diesen tollen Bericht, der uns einen Blick auf und in ein wahres Ausstattungswunder ermöglicht:
Fujak hat geschrieben:... ebenso hilfreich wie die Routing-Matrix, mit der man jeden Eingang mit jedem Ausgang verschalten kann ...
Na bitte, geht doch! Das ist genau das Feature, das ich suche.

Viele Grüße
Rudolf
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

wgh52 hat geschrieben:Hallo Fujak!

1000 Dank für diesen unglaublich gut strukturierten und interessant lesbaren Erfahrungsbericht! Sowas sieht man nicht alle Tage!
Ich habe Deinen Bericht nur so verschlungen; das Fireface UC wird meine nächste Anschaffung! :cheers:
Ich glaube, Du wirst es nicht bereuen. Wenn Du "es" getan hast, würde mich Dein Bericht sehr interessieren.
wgh52 hat geschrieben:Ich war übrigens auf der HighEnd Messe beim Distributor von RME und liess mir den Fireface UC vorführen. Das war beeindruckend klar und der Eindruck des schweizer Taschenmessers ist nicht übertrieben!
Ja, ich habe auf der RME-WWW-Site ein Video über die Vorführung gesehen, was mit zur Kaufentscheidung beitrug. Sehr sehenswert.
wgh52 hat geschrieben:Das Gerät ist mit seiner Grösse von halber 19" Montagebreite immer gut unterzubringen und sogar relativ leicht transportabel. Die "Montageohren" kann man übrigens abschrauben, dann wird "Werkststattcharakter" des Designs gedämpft. :wink:
Du wirst lachen, genau das habe ich soeben gemacht, und tatsächlich: es sieht schon deutlich gefälliger aus. Man kann sogar die beiden "Henkel" auf der Frontplatte abschrauben, aber dann sieht man 4 Schraubenlöcher, was nicht so dekorativ aussieht. Aber so ein kleines Gerät kann eigentlich gar nicht hässlich aussehen. :D
wgh52 hat geschrieben:In meinem Falle ist die Anwendung Deiner recht ähnlich (ich schliesse auch mein 48 V Messmikro an), allerdings werde ich an einen der Analogeingänge meinen Phono-Entzerrer-VV und einen anderen meinen Revox B261 FM Tuner anschliessen, damit ich meine Platten und auch Radio "über Convolver" hören kann! :mrgreen:
Genau dafür ist die Verschaltungsmatrix genial, um soetwas zu realisieren.
wgh52 hat geschrieben:PS - gerade gesehen (17.05.10): Bei Amazon ist der Fireface UC für 859 € ohne Versandkosten zu haben...
Shit, da hätte ich wohl noch 20,- € sparen können. Aber so habe ich halt ein traditionsreiches Musikhaus in Frankfurt gefördert.

Grüße
Fujak
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