Bernd Peter (Dynaudio Focus 60 XD)

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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo,

ich bin soweit mal durch und versuche, das Gehörte in Worte zu fassen.

Der AFIS verhält sich je nach Zuspieler in seiner Wirkung unterschiedlich, wobei die Grundtendenz gleich ist.

Erschwerend für die Beurteilung ist im unseren Fall, daß nicht nur reclocked wird, sondern auch gefiltert.

Also was macht was aus?

Schön und praktisch an dem Gerät ist, daß alles modular aufgebaut und durch SATA Kabel verbunden ist.

Dadurch kann man die PLLs mit den Oszis auch umgehen und vom Eingangs- direkt auf das Ausgangsmodul stecken. Also das Reclocken abstellen.

Die hörbare Wirkung des Reclockens - verbesserte Genauigkeit und Durchhörbarkeit - wird geringer, je höherwertiger die Quelle selbst ausgibt.

Die hörbare Wirkung der Filter - es wird ruhiger, fließender und klingt natürlicher - in den Ein-/Ausgangsmodulen bleibt unabhängig davon fast gleich.

Über Reclocken und Jitter ist ja hier schon mehr als genug geschrieben worden, deshalb werde ich mich mehr mit der Filterung auseinandersetzen.

Zischlaute vollständig zu entschärfen, ist anscheinend allein mit Reclocken nicht möglich.

Stimmen das leicht künstliche oder metallische auszutreiben, ist anscheinend allein mit Reclocken nicht möglich.

Instrumenten ihre Natürlichkeit wiederzugeben, ist anscheinend mit Reclocken allein nicht möglich.

Was mich an mir selbst beim Hören etwas verblüfft hat, mit Verringerung dieser digitalen Artefakte "verliert" die Musik etwas an Spritzigkeit. Das kann durchaus als Qualitätseinbuße verstanden werden.

So ist der Mensch, ein Gewohnheitstier.

Hört man länger mit der Filterung , stellt sich da was um und man erkennt, daß die Musik weniger angehört sondern mehr aufgenommen wird.

Gruß

Bernd Peter
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nihil.sine.causa
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Beitrag von nihil.sine.causa »

Hallo Bernd Peter!

Interessant, Deine Beobachtungen. Für mich ist es immer wieder wichtig, das Gehör zu "erden", und mich an an dem Urbild zu orientieren, sprich an dem Original-Schallfeld vor der Aufnahme. Digitale Artefakte kommen dort nicht vor. :wink:

Was macht der Filter eingentlich? Ich war bislang davon ausgegangen, dass es sich um so etwas handelt wie eine galvanische Trennung, so dass negative Einflüsse von der Quelle auf den DAC vermieden werden. Ist das richtig verstanden?

Viele Grüße
Harald
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Harald,
Was macht der Filter eigentlich?
er sorgt für den technologischen Vorsprung, deshalb wird Ralf wohl etwas zurückhaltend bei der Beschreibung bleiben müssen. :wink:

Gruß

Bernd Peter
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Trinnov
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Beitrag von Trinnov »

Bernd bevor wir hier lange beschreiben wie die Filterwirkung des Afis ausschaut, habe ich mal einen Scan des SPDIF-Signals eingestellt. Ein Foto sagt mehr als Tausend Worte.

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Das ist richtig klasse was Ralf sich da ausgedacht hat. Ich bin echt beeindruckt.

Hauptsächlich interessiert das was innerhalb der ersten beiden Frequenz-Blöcke passiert.
Der Analyzer scannt 1 MHz - 2700 MHz, mit 15 KHz RBW (Resolution Bandwidth)

Habe leider in meinen beiden Scans die Marker nicht dazugeschaltet.
Man muss sich daher von links nach rechts 10 Bereiche mit je 270 MHz als Scala dazudenken.

Sehr schön ist erkennbar wo das SPDIF-Spektrum zu Ende ist. Dieser Bereich wird sehr gut gereinigt.
Ganz rechts erkennt man noch ein paar WLAN Kanäle.

Gruß,
Horst
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mFidelity
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Beitrag von mFidelity »

Nimmt die "Reinigung" nicht auch teilweise lebendige Strukturen des Klangs mit weg - einen ähnlichen Effekt bemerkt man doch immer auch wieder bei Netzfiltern. Erstmal klingt alles wunderbar klar und beruhigt, doch wenn man nach einigen Wochen mal wieder auf das ungereinigte Signal zurückschaltet, merkt man, dass man sich die Filterwirkung auch teuer erkauft hat. Der ungefilterte Klang ist einfach näher an der Realität. Ist das hier in der -digital-SPDIF-Filterung ähnlich?

Gruß, Maik
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Maik,

es klingt weder gedämpft noch dumpf, noch nimmt es Details weg.

Bei Netzfiltern fällt da gelegentlich sogar ein ganzer Vorhang über den Klang.

Aber es könnte manchem durchaus die "Spritzigkeit" des Klangbildes fehlen, die er bisher gewohnt ist.

Ich habe mehrfach umgesteckt, um mir einen Gesamteindruck zu verschaffen und es braucht auch Zeit, bis das bei einem einrastet.

Letztendlich hat man die Wahlmöglichkeit, so oder eben anders zu hören. Festgelegt ist man durch das externe Gerät ja nicht.

Gruß

Bernd Peter
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Trinnov
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Beitrag von Trinnov »

Die "Spritzigkeit" ist meiner Meinung nach nur digitale Schärfe im Mittel- und Hochtonbereich. Fehlt ohne Afis die Spritzigkeit, dann stimmt möglicherweise an anderer Stelle im Signalweg etwas nicht. Der Afis nimmt nichts weg was ins Signal gehört. Mit Afis ist es ein richtiger und wichtiger Schritt Richtung analog klingender Wiedergabe.

Ich bin vom Afis begeistert. An sehr jitterarmen Quellen wird der eine oder andere möglicherweise auf das Reclocking verzichten und nur die Filterung verwenden. Das modulare Konzept des Afis macht es möglich. Was will man mehr. Alleine die Filterung ist schon ein Kaufgrund.

Gruß,
Horst
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo,

nun gibt es erstmals ein Firmwareupgrade für die XD Serie.

Runtergeladen und penibel nach Vorschrift eingespielt.

Voller Erfolg.

Nun geht entweder keiner der Lautsprecher mehr an, obwohl ein Signal da ist oder nur der Master.

Nach vielem Hin- und Herdrücken auf der FB und Ein-/Ausschalten gehen dann beide.

Bis man ausschaltet und wieder an.

Dann das Spiel von vorne.

Wie gesagt, Update nach Vorschrift aufgespielt.

Echt Mist.

Dynaudio habe ich verständigt.

Mal schauen, was kommt.

Gruß

Bernd Peter

PS: Never change a running system :cry:
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Bernd Peter,

kannst Du nicht die vorhergehende Version wieder aufspielen? Ärgerlich, wenn der Kunde zum Betatester wird.

Grüße
Fujak
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo,

so, nun ist wieder alles bestens.

Gruß

Bernd Peter
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo,

die ganze Aufregung mit dem Firmwareupdate hat mit einem persönlichen Handicap zu tun.

Hab ich von meinem Großvater mütterlicherseits geerbt. Gewußt habe ich es immer schon, nur der Grad war mir nicht so recht bekannt.

Bei der BW testen sie ja die Neuankömmlinge gründlich, da hat man mir bunte Kreise mit kleinen Farbpunkten vorgelegt, damit ich sage, was drauf zu sehen ist.

Zahlen oder Buchstaben sollten es sein. Ich sah nichts.

Das hat den Tester dermaßen genervt, daß er irgendwann meinte, irgendwas müssen Sie doch sehen.

Sagen Sie mir wenigstens, was da für eine Farbe vorherrscht.

"Kann ich nicht sagen" war meine Antwort.

"Nein, irgendeine Farbe müssen Sie doch erkennen" kam es.

"Da kann ich nur raten, ich tippe mal auf Grau".

"Man, Sie sind ja völlig rotblind".

Stimmt zwar auch nicht ganz, knallrot sehe ich schon bei der Rose oder dem Ferrari. Aber dafür war ich im Hörtest überragend gut, so daß ich später bei den Funkern gelandet bin. :roll:


Was hat das nun mit der Focus XD zu tun?

Ganz einfach, bei Nr. 6 der Anleitung steht es: weiße LEDs blinken dabei.
Es hat auch gestern beim Update geblinkt, aber es waren schwach rötliche LEDs.

Ansonst lief das Prozedere aber genau wie beschrieben durch.

Schuld scheint der verwendete USB Stick zu sein, verträgt sich wohl nicht mit der Focus XD.

Heute habe ich einen anderen USB Stick - ein komplett anderes Modell - genommen und plötzlich waren es bei Punkt 6 richtig weiß leuchtende LEDs.

Das Update hat geklappt.

Einziger Unterschied in der Handhabung zur alten Version: nach Wegnahme des Stroms an der Steckerleiste und Neueinschalten dauert es nun 30-40 Sekunden - es blinken derweil die LEDs - bevor die XD eingeschaltet werden kann.

Gruß

Bernd Peter
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo,

mit der Verwendung eines sehr guten USB Kabels in der PC Audiostrecke habe ich nun das Firmwareupgrade für die XD 200 von 2.24 auf 2.25 doch wieder vorgenommen.

Jetzt paßt das wunderbar zusammen, der früher zu hohe Kontrast im Klangbild ist wie weggeblasen.

Lag nicht am Lautsprecher, kam von der Quelle.

Die letzten digitalen Upgrades bei der XD brachten u.a. klangliche Verbesserungen, ohne daß der Kunde dafür den Geldbeutel aufmachen muss.

So gefällt mir das, so habe ich es mir erhofft. :D

Gruß

Bernd Peter
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo,

mit PC Audio ist man ja auf einer klanglichen Reise, da es viele Möglichkeiten der technischen Veränderung im PC, auf der USB Strecke, bei der Wahl des DDCs und des Kabels zum DAC gibt.

Die Focus XD 200 ist das bei mir immer brav mitgegangen.

Ihr einen Klangcharakter zuzusprechen, fällt mir auf Grund dieser Erfahrungen zwischenzeitlich wirklich schwer.

Sie klingt nach dem zugeführten Signal entweder heller oder dunkler, schärfer oder weicher, usw..

Das tut sie fein abgestuft und impulsschnell.

Das würde ich ihr auch als Wesenseigenschaften zusprechen, nuancenreiche Wiedergabe.

Höreindrücke geben das verwendete setup wieder, daß paßt eben gut oder weniger gut dazu.

Nebenbei: Daraus resultieren für mich auch die zwei großen Gruppen der Hifihörer:

Die einen suchen sich einen geeigneten Lautsprecher zu ihrer Anlage, die anderen passen das setup an den favorisierten LS an.

Gruß

Bernd Peter
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo,

wie füttert man einen digitalen LS wie die Focus XD am besten?

Eine Anfrage bei Dynaudio bestätigt, die interne Verarbeitung geschieht mit 24/192.

Egal was reinkommt, es wird zuerst digital auf 24/192 gewandelt.

Ein asynchroner Sampleratekonverter im Eingang der Focus XD ist somit fast immer dabei, bevor die Musik ertönt.

Kann das gut sein?

Über die hohe Qualität dieser Echtzeitupsampler haben hier im Forum bzw. im Netz (http://sono-works.com/de/asrc) schon manche Zweifel geäußert, obwohl rein theoretisch alles bestens funktionieren sollte.

Warum also nicht mal einen ausführlichen Test machen, indem ich mit einer externen PC-Sampleratekonvertersoftware gerippte CD-Files offline auf 24/192 upsample und diese mit dem Audio PC abspiele.

Bei 24/192 Files wird nun der interne Sampleratekonverter der Focus XD automatisch auf bypass gestellt.

Zuerst 16/44.1 und anschließend das gleiche Musikstück mit 24/192.

Konzentration ist angesagt.

Hör ich was, hör ich einen Unterschied raus?

Erstaunlicherweise ist es so deutlich, daß ich mich ärgere, diese Testreihe nicht schon früher mal gemacht zu haben.

Klangbild, Tonalität und Auflösung sind unterschiedlich!

Fazit: Ich würde bei rein digitalen LS Systemen diesen Test empfehlen, um die zugrundeliegende Performance feststellen zu können.

Gruß

Bernd Peter
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Joerghag
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Beitrag von Joerghag »

Bernd Peter hat geschrieben:...

indem ich mit einer externen PC-Sampleratekonvertersoftware gerippte CD-Files offline auf 24/192 upsample und diese mit dem Audio PC abspiele.
...
Erstaunlicherweise ist es so deutlich, daß ich mich ärgere, diese Testreihe nicht schon früher mal gemacht zu haben.

Klangbild, Tonalität und Auflösung sind unterschiedlich!

Fazit: Ich würde bei rein digitalen LS Systemen diesen Test empfehlen, um die zugrundeliegende Performance feststellen zu können.

Gruß

Bernd Peter
... kannst du ausschließen, das deine PC-Software nicht schon zur Veränderung beigetragen hat?

Gruß Jörg
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