Harald (AGM 5.4; FM 202; BM 8, BM 6; Abacus A-Box 10, C-Box 2)

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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Harald,

das wird gut, denke ich. Da kannst Du noch so manches Aktivböxlein dranklemmmen, ohne dass gleich das Licht dunkler wird beim Einschalten oder wenn mal einer auf die Pauke haut. Was zwar einerseits demonstrieren würde, welch gewaltig dimensionierte Netzteile da im Spiel sind, andererseits finde ich es viel lässiger, wie sich das nun auch in meinem Hörraum abspielt: Ein dezenter Druck auf die Fernbedienungstaste, und die (momentan noch) 28 Endstufen mit je 200W sinus wachen auf, ohne dass man was davon mitkriegt. Ein leises Plöppchen beim Freischalten der Mutinglines und du weißt, ja, sie sind alle da und hellwach.

Null-Ohm-Technik auf der Erdungsleitung: Das ist auch mein Favorit, sowas lernt man in der Messtechnik. Klar kann man zur Vermeidung von Masseschleifen sternförmig verdrahten, aber das kann man nicht immer konsequent durchhalten, wenn's komplexer wird. Fließt ein Brummstrom in einer Schleife, wird in null Ohm nach dem Ohmschen Gesetz null Volt induziert.

Super Projekt!

Viele Grüße
Gert
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nihil.sine.causa
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Beitrag von nihil.sine.causa »

Stromkonzept, 2. Teil

Liebe Stromfreunde,

danke für das Feed-back und Euer Interesse. Nun geht es weiter mit den einzelnen Materialien und der Realisierung.

C. Umsetzung

Hier der Plan für die Verkabelung und die Unterverteilungen. UV0 Quell-Unterverteilung in Hörraum-Nähe. UV1 bis UV4 dienen der Stromversorgung im Hörraum. Der graue Stromkreis (Lautsprecher vorn) wird nur in den UV1 und UV2 aufgelegt, der gelbe Stromkreis in UV1 (zum Schalten), UV3 und UV4. Der grüne Stromkreis wird in allen UVen verfügbar gemacht (Streamer und sonstige Kettenglieder).

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In der Quell-Unterverteilung UV0 sitzen lediglich die Schmelzsicherungen und die FI Schutzschalter.

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Als Kabel habe ich mich für das geschirmte Lapp Oelflex Classic 110 CY entschieden und zwar für eine Leitungsquerschnittfläche von 4 mm² für die Verbindungen zwischen den Unterverteilungen. Und das will ich ein wenig begründen.

Lappkabel gibt in ihrem Tabellenwerk in Tabelle T11 die Leiterwiderstände an. Dieser liegt bei einer feindrähtigen 4mm² Litze bei 20°C und bezogen auf 1 km Länge bei etwa 5 Ohm, bezogen auf 10 m bei etwa 50 mOhm. Der Leiterwiderstand ist nach dem Ohmschen Gesetz ceteris paribus umgekehrt proportional zur Leitungsquerschnittsfläche A. Bei 2,5 mm² macht die Litze auf 10m also etwa 80 mOhm.

Was bedeutet 50 mOhm für unseren Audio-Fall? Machen wir mal ein Zahlenbeispiel. Meine zwei AGM 5.4 haben eine maximale Leistungsaufnahme von 2 * 1000W. Bei 235 V fließt dann ein Strom von 8,5 A. Gehen wir großzügig auf 10 A. Dann macht ein Widerstand von 50 mOhm einen Spannungsabfall von 0,5 V und ein Widerstand von 80 mOhm macht 0,8 V. Zum Vergleich: Bei einer 10m Strippe mit nur 0,5 mm² Leitungsquerschnittsfläche hätten wir einen Widerstand von ca. 400 mOhm und einen Spannungsabfall von immerhin 4 V bei 10 A. Das 4mm² Kabel macht mit den 0,5 V zwar deutlich weniger Spannungsabfall, aber wir sind makroskopisch weit von den angestrebten 0 Ohm entfernt.

Sich den 0 Ohm zu nähern, ist also ein mühsames Geschäft. Entschieden habe ich mich am Ende für das 4mm² Kabel, weil es möglichst dick aber eben noch handhabbar ist. In den Steckdosen-Unterverteilungen wird es auch damit schon recht eng. Nun gibt es das geschirmte Oelflex Classic 110 CY bei 4mm² nicht mit drei Adern sondern nur in einer 4 x 4mm² Ausführung. Dabei hätten wir eine Ader übrig und diese kann man ebenfalls mit der Schutzerde verbinden. Da die drei Stromkreise auf den Erdungsschienen der Unterverteilungen UV1, ..., UV4 immer wieder zusammenlaufen, wären das – was die Erdung betrifft – damit sogar 3 * 2 * 4 mm² = 24 mm², was uns – bezogen auf eine Länge von 10 m – in eine Region von 8 mOhm bringt.

Die Steckdosen-Unterverteiler besitzen eingebaute Klemmblöcke, die bequem mit großen Leitungsquerschnitten angebunden und mit 2,5mm² verdrahtet werden können. Die Schutzleiter der jeweils aufgelegten Stromkreise werden - wie gesagt - auf dem Erdungsblock immer zusammengeführt. Die Nullleiter bleiben auf getrennten Klemmblöcken ebenso die Phasen, welche Hutschienen-montierte Klemmen bekommen.

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Die Schaltschranksteckdosen werden auf der Hutschiene montiert ebenso die Leistungsschalter in der UV1. Die Steckdosen gibt es in verschiedenen Farben, daher stammt die Farbkodierung der Stromkreise. Hier nun ein Bild der Unterverteiler UV1 (mit den zentralen Schaltern) und UV4.

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Für den Anschluss der Endgeräte habe ich mich für das Oelflex Classic 110 CY mit 3 x 2,5 mm² Leiterquerschnitt entschieden. Grund: in der C13 Kaltgerätekupplung wird es sonst zu eng. Wieder habe ich zu einfachem Material gegriffen mit Steckern von Bals und Kaltgerätekupplungen von Schurter.

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Zum Schluss noch ein Blick auf das Datennetz. Hier habe ich versucht, Hausnetz und Audio-Netz galvanisch zu trennen, indem ich eine Glasfaser-Strecke dazwischengeschaltet habe. Diese Glasfaser-Konstruktion habe ich schon länger im Einsatz und komme gut damit zurecht. Die verwendeten Geräte (Glasfaser-Umsetzer und Switch) nehmen es auch nicht übel, wenn man sie hart ausschaltet. Und beim Einschalten ist das Netz so schnell wieder da, dass der Linn-Streamer, der gleichzeitig eingeschaltet wird, es schnell genug findet.

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Und wie „klingt“ nun diese niederohmige Stromversorgung? Demnächst hier – im nächsten Teil.

Beste Grüße
Harald
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Jahresprogramm
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Beitrag von Jahresprogramm »

Hallo Harald,

die Umbaumaßnahmen nehmen bei Dir ungeahnte Maße an. Ich bin ein bisschen Fassungslos.... :?

Findest Du ein Analogon, was der Erklärbarkeit oder auch meinem Verständnis Deiner Maßnahmen helfen würde? Irgendwelche Messungen vom Versorgungsnetz gemacht?

Grüße
Alex
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Tinitus
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Beitrag von Tinitus »

Hallo Harald,

auch ich verneige mich in Erfurcht vor der Gründlichkeit mit der Du das Thema Stromversorgung angehst. Sicherlich viel gründlicher als ich das mache(n kann in einer Mietwohnung).

Zwei Anmerkungen:
Die Schurter Kupplung ist mit 2,5 mm² max. angegeben, Fujak hat die 2,5 mm²,glaube ich, auch erfolgreich reinbekommen, ich bin daran verzweifelt. Bei dem Geld, dass Du da insgesamt in die Hand nimmst, wäre es vielleicht eine Überlegung wert, doch komfortablere Kaltgerätekupplungen zu verwenden.
Zum Kabel: Vielleicht noch mal überlegen, es soll sowohl von Lapp als auch von Eupen (um nur zwei zu nennen) noch andere Kabel als das Ölflex CY110 in 2,5 mm² geben, die vielleicht/wahrscheinlich noch besser klingen. Obwohl man mit dem Ölflex CY110 sicherlich nichts grundsätzlich falsch macht.

Viel Erfolg

Uwe
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nihil.sine.causa
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Besuch aus Lüdenscheid

Beitrag von nihil.sine.causa »

Hallo zusammen,

meine Mehrkanal-Lösung läuft nun schon einige Monate und ich bin sehr zufrieden damit. Nun war der Center (die 90°gedrehte BM 6) um einiges zu laut und auch etwas zu harsch in den Höhen – verglichen mit den AGM Hautplautsprechern.

Hinzu kommt folgendes: Der (G-)Oppo 105D kann DSD Dateien zwar nativ abspielen, schaltet dabei aber sein Lautsprecher-Management-System ab. Empfindlichkeitsunterschiede zwischen den Lautsprechern können vom Oppo dann nicht ausgeglichen werden. Der Work-Around: Man lässt den Oppo alle Mehrkanal-DSD Dateien beim Abspielen nach PCM wandeln. Dann greift das Lautsprecher-Management-System wieder und die LS werden gleich laut gestellt. Nur hatte ich den Verdacht, dass der Oppo dabei nicht optimal aufspielt.

Nun war Michael Rogocz am Freitag bei mir und hat mir alle Lautsprecher auf die gleiche Lautstärke eingeregelt (gleicher Schalldruck bezogen auf den Hörplatz und bei entsprechenden Testsignalen). Gleichzeitig hat er die Center-BM 6 etwas angepasst auf den Frequenzgang der AGM in meinem Raum.

Die Bühnendarstellung ist nun homogener und vor allem luftiger. Der Oppo kann nun die DSD Dateien nativ abspielen und ich bilde mir ein, dass das etwas besser klingt. Im direkten Vergleich (ich kann den Oppo ja umschalten zwischen DSD und PCM) macht das aber doch nicht so viel aus. Mal sehen – ich höre mich in den nächsten Tagen und Wochen in Ruhe ein.

Herzlichen Dank, lieber Michael! Besonders schön hast Du es hinbekommen, die Center BM6 homogen in die Bühnendarstellung einzubauen. Das ist bei Mehrkanal einfach ein delikater Punkt. Ich höre die BM6 aus dem Klangbild eines Orchesters momentan nicht mehr heraus. Mal sehen, wie lange das so bleibt. :mrgreen:

Viele Grüße
Harald
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Harald,
nihil.sine.causa hat geschrieben:Hinzu kommt folgendes: Der (G-)Oppo 105D kann DSD Dateien zwar nativ abspielen, schaltet dabei aber sein Lautsprecher-Management-System ab. Empfindlichkeitsunterschiede zwischen den Lautsprechern können vom Oppo dann nicht ausgeglichen werden. Der Work-Around: Man lässt den Oppo alle Mehrkanal-DSD Dateien beim Abspielen nach PCM wandeln. Dann greift das Lautsprecher-Management-System wieder und die LS werden gleich laut gestellt. Nur hatte ich den Verdacht, dass der Oppo dabei nicht optimal aufspielt.
das deckt sich mit meinem Verdacht, weshalb ich das Oppo-Lautsprechermanagement ebenfalls arbeitslos gemacht (alles auf 0dB) und die Lautsprecher selbst passend eingepegelt habe. Aber wie schon gesagt: Betrifft nur DSD.
nihil.sine.causa hat geschrieben:Die Bühnendarstellung ist nun homogener und vor allem luftiger. Der Oppo kann nun die DSD Dateien nativ abspielen und ich bilde mir ein, dass das etwas besser klingt. Im direkten Vergleich (ich kann den Oppo ja umschalten zwischen DSD und PCM) macht das aber doch nicht so viel aus. Mal sehen – ich höre mich in den nächsten Tagen und Wochen in Ruhe ein.

Ich finde auch, dass DSD ein bisschen besser klingt. Aber zugegeben, viel ist es nicht. Aber für kleinere Fortschritte als das haben wir beide schon mehr unternommen, fürchte ich :cheers: .

Viele Grüße
Gert
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nihil.sine.causa
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Stromkonzept, 3. Teil - Umsetzung und Fazit

Beitrag von nihil.sine.causa »

Hallo zusammen,

das Stromkonzept für meinen Hörraum ist nun seit einigen Tagen umgesetzt. Die Endgeräte sind alle mit den dafür vorgesehenen dicken Stromleitungen angeschlossen. Die NAS macht ihre Lüftergeräusche jetzt im Nebenraum.

Mit Daniels (Koala887) Hilfe, der mir netterweise sehr ordentliche Anschlusskabel gemacht hat, habe ich die Netzwerkkomponenten in der Hörkette (Glasfaser-Umsetzer und Switch) an Linear-Netzteile (Peaktech 6080) angeschlossen. Ich vermeide damit die kleinen Schaltnetzteile, die einfach unmöglich aussahen in meinen schönen Schaltschranksteckdosen und mir immer das Gefühl vermittelten, sie wären HF Störenfriede.

Für das Netzwerk habe ich folgendes Erdungskonzept: Der kleine Switch ist mit einem 10mm^2 Erdungskabel an einem der Unterverteiler angeschlossen. Die Schirme der Cat6 Netzwerkkabel, die zum G-ADS/1 DAC bzw. zum G-Oppo gehen (gute Industriequalität, die ich kurzerhand bei Lapp mitbestellt hatte) sind damit auf der Switchseite gut geerdet. Auf der Streamerseite habe ich die Verbindung zum Schirm entfernt. Somit vermeide ich eine elektrische Verbindung zwischen dem Netzschirm und den Streamern. Solange die Daten über das Netz ordentlich ankommen, besteht keine Notwendigkeit für den Schirm auf der Streamer-Seite und so können auf diesem Weg zumindest schon mal keine Störungen in den Streamer gelangen.

Dann habe ich alle Geräte ausgephast. Ich habe dabei auf dieser Anleitung aufgesetzt. Da alle meine Geräte einen Schukoanschluss haben, habe ich mir ein Anschlusskabel machen lassen bei dem der Schutzkontakt aufgetrennt ist und damit zwei Messpunkte liefert. Das auszuphasende Gerät mit diesem Kabel an die Stromversorgung angeschlossen (wobei alle anderen Verbindungen zur Welt getrennt waren) und in Betrieb genommen. Dann die Spannungsdifferenz zwischen den Messpunkten am Schutzleiter gemessen. Stecker umgepolt und Messung wiederholt. Dann habe ich den kleinen Spannungswert genommen und mir die Phasenzuordnung entsprechend markiert.

Bei manchen Geräten gab es de facto keinen Unterschied, bei anderen war ein deutlicher Unterschied zu messen. Danke an Daniel, der mich bei dieser Maßnahme beraten hat!

Und wie klingt es nun?
Tinitus hat geschrieben:Zum Kabel: Vielleicht noch mal überlegen, es soll sowohl von Lapp als auch von Eupen (um nur zwei zu nennen) noch andere Kabel als das Ölflex CY110 in 2,5 mm² geben, die vielleicht/wahrscheinlich noch besser klingen. Obwohl man mit dem Ölflex CY110 sicherlich nichts grundsätzlich falsch macht.
Ja, lieber Uwe, um ehrlich zu sein, die Stromversorgung scheint überhaupt nicht zu klingen. Aber so war Dein Statement vermutlich auch nicht gemeint. Es hat sich insgesamt aber einiges verbessert und ich will versuchen, das ein wenig zu beschreiben:

Der größte Effekt kommt eindeutig durch die sehr viel bessere Verbindung zur Erde. Ich kann das festmachen an meinen Ground-Lift-Schaltern an den AGM Lautsprechern. In meiner alten Konfiguration war der zentrale Erdungspunkt der Signalmasse am Linn-Streamer. Ein weiteres Erden der Signalmasse an den AGMs war eindeutig schlechter. Nun bleibt es sich ziemlich gleich, ob ich an den AGMs den Groundliftschalter schließe oder nicht. Ich bilde mir aber ein, dass ein weiteres Erden der Signalmasse an den Lautsprechern minimal besser ist. Insgesamt ist das Klangbild ruhiger, detaillierter und es ist noch angenehmer, lange zu hören. Vor allem hat sich die Mittendarstellung nochmals stabilisiert. Barb Jungr („Sara“) rückt mit ihrer Stimme noch einige dm weiter zum Hörplatz und „produziert“ noch klarere S-Laute.

Der zweite Effekt kam durch das Entfernen der NAS aus dem Hörraum. Der Lüfter war eben doch ein bisschen hörbar. Nun stört plötzlich der Lüfter des Notebooks. Na ja, das Niveau scheint eben gestiegen zu sein und die Toleranzschwelle sinkt. Wo soll das nur enden?

Haupt-LS und Linn-Streamer sind seit einigen Wochen mit dicken Strippen an den Unterverteilungen angeschlossen. Nun kam am Do. letzter Woche noch ein weiterer Schwung Anschlusskabel und gleichzeitig habe ich das Ausphasen besorgt. Diese beiden Maßnahmen haben nochmals einiges an Ruhe ins Klangbild gebracht, ohne dass ich genau sagen könnte, was welchen Effekt hat.

Insgesamt höre ich jetzt durchschnittlich ca. 5dB lauter ohne dass es auf Dauer anstrengend wäre. Das zeigt, dass das Bündel aller Strommaßnahmen insgesamt ein substanzieller Schritt war. [Einzig mein Gegenbass kommt jetzt schneller an die Grenze. Aber das ist ein anderes Kapitel.] Ich bin mit den Maßnahmen in Summe sehr zufrieden.

Viele Grüße
Harald
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Harald,

Gratulation und Respekt zu Deinen immer wieder konsequent durchgeführten und technisch fundiert nachvollziehbaren Verbesserungen!
nihil.sine.causa hat geschrieben:...Insgesamt höre ich jetzt durchschnittlich ca. 5dB lauter... Einzig mein Gegenbass kommt jetzt schneller an die Grenze...

... 5dB sagt mir irgendwie: Gegenbässeanzahl oder -fläche verdoppeln, (~= + 6 dB) dann passt's wieder :mrgreen:

Diese Vorlage musste ich jetzt einfach annehmen :cheers:

Gruß,
Winfried

3172
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cantusfirmus
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Beitrag von cantusfirmus »

Lieber Harald,

Konsequent kann man da nur sagen! Darf ich fragen, in welchem AC Bereich Du gemessen hast? Ich habe mit meinem Multimeter auch einmal versucht auszuphasen, kam aber zu keinem brauchbaren Ergebnis, leider.

Beste Grüße, Horst
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Koala887
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Beitrag von Koala887 »

Hallo Harald,

freut mich, daß du dein Stromkonzept jetzt fertig umgesetzt hast. :cheers: Auch wenn man einzelne Punkte nicht unbedingt heraushören kann, kommt man mit der Summe der Maßnahmen doch schon ein ganzes Stück weiter und ich kann jedem nur empfehlen diesen Bereich nicht stiefmütterlich zu behandeln.
cantusfirmus hat geschrieben:Darf ich fragen, in welchem AC Bereich Du gemessen hast? Ich habe mit meinem Multimeter auch einmal versucht auszuphasen, kam aber zu keinem brauchbaren Ergebnis, leider.
Hallo Horst,

der Meßbereich sollte bis 230V gehen, das Meßgerät muß aber einen hochohmigen Eingang haben (ein einfaches digitales Meßgerät sollte hier genügen). Das Gerät muß eingeschaltet sein, bei der Messung sollte man aber das Gehäuse nicht berühren. :wink:

Schöne Grüße
Daniel
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nihil.sine.causa
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Stromkonzept, 4. Teil – Nachtrag

Beitrag von nihil.sine.causa »

Hallo zusammen,

mit der Abschaffung der kleinen Schaltnetzteile für die aktiven Netzwerkkomponenten in meiner Audio-Kette (ersetzt durch Linearnetzteile Peaktech 6080) hatte ich noch ein kleines Luxus-Problem. Der Sony Fernseher besitzt seinerseits ein ziemlich großes Schaltnetzteil (so wie es bei leistungshungrigen Notebooks üblich ist), welches sich mit vertretbarem Aufwand nicht durch ein Schaltnetzteil ersetzen ließ. Andererseits muss ein solches Netzteil ja nicht immer unter Spannung stehen, wenn es nicht gebraucht wird. Daher habe ich Relais der folgenden Art in die Stromversorgung einbauen lassen:

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Diese Relais lassen sich per 4-32V Steuerspannung schalten. Ich habe in meine Stromversorgung zwei dieser Relais einbauen lassen, so dass die betreffenden Schaltschranksteckdosen durch die Relais ein- bzw. ausgeschaltet werden:

Relais 1: Ein-/Ausschalten des Behringer G-DCX 2496 (Verzögerung für den Gegenbass)
Relais 2: Ein-/Ausschalten des Flachbildfernsehers (über besagtes Schaltnetzteil)

Die Ansteuerung der Relais zur Ein-/Ausschaltung erfolgt über meine beiden Streamer. Damit das funktioniert, müssen diese in der Lage sein, genügend hohe Schaltströme zu produzieren. Gert hat mir dabei wieder entsprechend geholfen, denn die Relais ziehen auch gewisse Ströme (vgl. Datenblatt) und dafür waren die Schaltausgänge des G-ADS/1 DAC und des G-Oppo zunächst nicht ausgelegt. Danke dafür, lieber Gert!

In der Praxis heißt das, dass jetzt folgende Geräte durch die Streamer ein- bzw. ausgeschaltet werden:

G-ADS/1 DAC
  • 2 Hauptlautsprecher AGM 5.4
  • via Relais 1: Behringer G-DCX 2496 (Verzögerung für Gegenbass)
  • 2 Gegenbass-Lautsprecher BM6
G-Oppo
  • 1 Center BM6
  • via Relais 2: Fernseher zur Steuerung des G-Oppo
  • via verodertem Schalteingang des G-ADS/1 DAC alle Geräte, die dieser sonst auch einschaltet, also
    • 2 Hauptlautsprecher AGM 5.4
    • via Relais 1: Behringer G-DCX 2496 (Verzögerung für Gegenbass)
    • 2 Gegenbass-Lautsprecher BM6 (haben bei Mehrkanal auch die Funktion von Surround-LS)
Ob das nun besser klingt als vorher? Vielleicht, aber es ist nun alles sehr elegant geschaltet und kann bei nicht-Bedarf eben auch sehr schnell ausgeschaltet werden. Da Gert für die Schaltausgänge des G-ADS/1 DAC nun das ursprüngliche, sonst ziemlich arbeitslose Linn-Netzteil verwendet hat (während er ja ansonsten ein eigenes Netzteil einsetzt), klingt der Linn nun noch etwas straffer und entspannter. Aber das kann auch Einbildung sein und daran liegen, dass ich entspannter bin, bei solch eleganten Schaltmöglichkeiten.

Viele Grüße
Harald
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nihil.sine.causa
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Beitrag von nihil.sine.causa »

Hallo zusammen,

am Wochenende war Winfried (darwols) bei mir zu Besuch und hatte seinen PS Audio Perfect Wave DAC mkii (kurz: PWD) dabei. Gert hat mir für einige Tests seinen Oppo G-HA 1 (kurz: G-HA) zur Verfügung gestellt. Auf diese Weise hatten wir die Gelegenheit einige interessante Tests im Zusammenhang mit meinem Linn G-Akurate DS/1 DAC (kurz: G-ADS/1 DAC) zu machen.

1. PWD vs. G-HA

Kette: G-ADS/1 DAC Digitalausgang → SPDIF Eingang des zu testenden DAC → AGM 5.4

Die Unterschiede zwischen beiden DACs waren relativ gering. Für meine Ohren war der PWD einen Tick weniger räumlich und etwas metallischer als der G-HA. Der Detailreichtum war bei beiden DACs vergleichbar gut – auf sehr hohem Niveau. Insgesamt ist der G-HA einen wenig besser durchhörbar.

2. PWD und G-HA vs. G-ADS/1 DAC

Kette wie oben. Beim G-ADS/1 DAC per Analogausgang direkt an die AGM 5.4. Über den Unterschied zwischen G-HA und G-ADS/1 DAC hatte ich schon nach meinem letzten Besuch bei Gert berichtet. Bei Gert war es nur ein Hauch zwischen G-ADS/1 DAC und G-HA. An diesem Wochenende bei mir war der Unterschied doch mehr als ein Hauch. Insbesondere war der Unterschied zum G-ADS/1 DAC deutlich größer als zwischen dem PWD und dem G-HA. Der G-ADS/1 DAC ist räumlicher, besser durchhörbar, klarer und souveräner in den Details. Nicht falsch verstehen – wir sprechen von einem sehr hohen Niveau. Warum es bei mir ein etwas anderes Ergebnis war als bei Gert? Ich kann nur spekulieren. Mein G-ADS/1 DAC spielt vielleicht einen Hauch besser als der von Gert und ich verwende als Kabel zwischen dem jeweiligen DAC und dem Lautsprecher seit neuestem ein ungeschirmtes Vovox Sonorus direct XLR.

3. Lautsptechervergleich zwischen Silbersand FM 202 und BM 8

Das war aber noch nicht alles, was wir an diesem Wochenende erlebt haben. Ich war auf der Suche nach kleineren Lautsprechern, die in meinem Haupt-Hörraum die Funktion von Surround-Satelliten übernehmen können. Derzeit übernehmen ältere BM 6 diese Funktion (zusammen mit ihrer Eigenschaft als Gegenbässe). Zukünftig will ich aber geregelte Gegenbass-Säulen einsetzen und als Surround-Satelliten wären die BM 6en doch zu groß, um sie seitlich hinter dem Hörplatz unterzubringen. Die Satelliten müssen auch nur oberhalb 100 Hz arbeiten, da ich bei meiner Surround-Lösung den Bass auf die Haupt-LS (und damit auch auf den Gegenbass) umleite. Durch Zufall „traf“ ich dann am Samstag auf ein neues Pärchen Silbersand FM 202 im Regalformat mit Schleiflack in weiß bei Ralph Gottlob im Pirol. (Ralph sprach davon, dass dieses Pärchen in einem Kartonlager gefunden wurde und 10 Jahre quasi im Dornröschenschlaf gelegen hatte. Natürlich hat er es mit neuen Elkos etc. aufgefrischt.)

Vom Pflichtenheft her sollten die Satelliten besser als meine BM 8en sein, ohne jedoch über entsprechend viel Tiefbass verfügen zu müssen, da sie ja nur oberhalb 100 Hz arbeiten müssen. Hierzu hatte ich Testfiles vorbereitet, bei denen ich mit einem Acourate-Hochpassfilter alles unterhalb 100 Hz weggefiltert habe und diese Files haben wir sowohl auf den BM 8en abgespielt als auch auf den FM 202. In diesem Setup spielten die FM 202 sehr viel detailierter, räumlicher und (fein-)dynamischer als die BM 8en. Wenn wir unbehandelte Dateien abgespielten, waren die BM8en vom Bass her überlegen – aber der Detailreichtum, den die FM 202 darstellen konnten, war immer noch total überlegen und dominierte den Gesamteindruck. Als klar war, dass das Pflichtenheft so eindeutig erfüllt war, wurde der Test bald sehr entspannt und Winfried und ich haben die Silbersänder einfach nur genossen.

Die FM202 spielen einfach hinreißend schön und wunderbar präzise. Violine, Stimmen, Kammermusik, das wird so klar und natürlich wiedergegeben – einfach toll. Feinste Feinheiten – wie etwa Rauschfahnen bei Klavieranschlägen – lassen sich wahrnehmen. Bemerkenswert ist das räumliche Auflösungsvermögen. Ich kann Aufnahmen so hinsichtlich ihrer Lokalisationsschärfe besser beurteilen als mit größeren Lautsprechern, die von ihrer Geometrie weiter weg vom Ideal des Punktstrahlers sind.

So habe ich die FM 202 im Regalformat nun also gekauft. So lange die Gegenbass-Säulen noch nicht da sind, lasse ich meine BM 6en als Surround-LS und werde die FM 202 als Center verwenden. Gert ist dabei, mir den G-Oppo, der gerade in Stuttgart ist und das upgrade 2 bekommt, mit zwei Center-Ausgängen zu versehen, so dass ich die beiden FM 202 als Doppelcenter anschließen kann. Ich bin schon sehr gespannt auf die Dreikanalaufnahme des Tschaikowsky-Violinkonzerts mit Jascha Heifetz mit diesem Center.

Viele Grüße
Harald
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darwols
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Beitrag von darwols »

Das war auch für mich ein wirklich spannender und ergebnisreicher Hörvergleich.

Zunächst aber nochmal ein Dankeschön an Dich und Deine Frau für Eure vorzügliche Gastfreundschaft!

Der DAC-Test war für mich natürlich besonders wichtig, da ich testen konnte wie sich mein PS Audio Perfect Wave Dac MK II (PWD) gegen Haralds DAC und den G-HA schlägt. Die Frage stand im Raum, ob ich meinen PWD eventuell gegen den G-HA austausche.

Vorab muß ich klarstellen, daß mein Gehör nicht so gut ist wie Haralds. Deutlich aber war für mich bei dem Test, daß der G-ADS/1 DAC deulich besser klingt. Das war auch so zu erwarten.

Beim Vergleich mit dem G-HA mußte ich aber passen. Ich konnte die von Harald beschriebenen Klangunterschiede zwischen PWD und G-HA nicht hören. (Ich schreibe dies meinen Ohren zu!)

Mein Fazit: Der PWD bleibt! Zumal fraglich ist, ob die Unterschiede auch an meinen BM8 classic line hörbar wären.

Die Silbersand 202 war eine echte Überraschung! Imponierte sie schon in Haralds akustisch nicht optimalen Wohnzimmer in den Höhen und Mitten mit einer tollen Feindynamik, die der BM 8 überlegen war, wusste die kleine Kompaktbox in seinem Hörraum sogar im Bass voll zu überzeugen!

Viele Grüße
Winfried
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nihil.sine.causa
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Beitrag von nihil.sine.causa »

Liebe Freunde aktiver Regelung,

von meinen neuen Silbersand FM 202 will ich Euch folgende Bildchen nicht vorenthalten:

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Ich höre sie jetzt seit einer Woche und bin nach wie vor begeistert.

Viele Grüße
Harald
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Heule
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Beitrag von Heule »

Hallo Harald,
die FM 202 konnte ich ja auch schon hören. Mir hatte sie damals sehr gut gefallen.
Da hatte einfach alles gepasst! Sehr homogen und natürlich. Man könnte auch sagen
sie hat den musikalischen Fluss!
Viel Spaß mit diesen tollen Boxen :cheers:

Gruß Oliver
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