Karsten (Abacus C-Box 3)

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Flacmann
Aktiver Hörer
Beiträge: 11
Registriert: 19.08.2011, 15:36

Karsten (Abacus C-Box 3)

Beitrag von Flacmann »

Hallo Aktivisten,

seit einigen Wochen höre ich quasi suchtartig Musik über die A-Box 10. Da ich meine Begeisterung einmal zum Ausdruck bringen möchte und weil ich nicht zuletzt über einige Berichte in diesem Forum überhaupt erst auf Abacus gekommen bin, habe ich mich für eine kleine Lobeshymne mal hier angemeldet.

Ich höre überwiegend Jazz (viel ECM) und Klassik (Orchester und Kammermusik), also viel Akustisches, aber auch gelegentlich in Richtung Rock/Folk oder Elektronik. Hörabstand ist etwa 2,5 m in einem 27 m² großen Raum (eher schallhart, aber akustisch nicht schlecht).

Ich hatte mir zunächst die A-Box 5 als Testpaket kommen lassen und mit meinen damaligen Nubert Kompaktlautsprechern (mit ATM) verglichen, die ich nach wie vor für sehr gute Passiv-Lautsprecher halte. Aber Basstiefe und -präzision sowie die Stabilität der räumlichen Abbildung gefielen mir bei der A5 besser. Auch dort habe ich übrigens nie die Limiter-Leuchte je in Aktion gesehen oder Komprimierungseffekte gehört - auch nicht bei Pegeln, die m.E. über die Nachbarschaftsverträglichkeit hinausgehen. Ich wundere mich immer, wenn ich lese, dass die A-Boxen im Pegel arg begrenzt seien, darüber, in welcher Lautstärke oder in welch großen Räumen manche Leute offenbar Musik hören...

Ich habe mir aber "sicherheitshalber" trotzdem anstelle der 5er dann die A-Box 10 bestellt.

Nach einigen Experimenten mit Auf- und Einstellungen stehen jetzt die Regler auf 6 (Volume) und 24 Hz Hochpass, die Lautsprecher stark eingewinkelt (Achsenschnittpunkt vorm Hörplatz).

Der Klang ist immer wieder verblüffend authentisch, dreidimensional, detailreich und "farbig", Basspräzision und -tiefe sind umwerfend. Ich kann mir nicht vorstellen, dass im Rahmen meines Hörraums und meines Hörvermögens sehr viel mehr "geht" - auch nicht mit den 10-30 Mal so teuren Aktiven, die hier im Forum verbreitet sind, die ich aber auch gar nicht kenne. Vielleicht (zum Glück?) fehlts mir nur an Phantasie, jedenfalls bin ich sehr zufrieden.

Da ich auch sonst kein Goldohr bin (f-max < 15kHz; kann auch 320 kBit-MP3s / FLACs / 24/96-Aufnahmen nicht unterscheiden) und dem elektronischen Teil meiner Anlage (PC > Hiface > DAC "707" o.ä. > Pro-Ject Pre) nicht allzu viel Bedeutung beimesse, werde ich sicher an diesem trotzdem interessanten und inspirierenden Forum auch zukünftig eher passiv teilnehmen.

Auch für TV und Video kommt die A-Box bei mir zum Einsatz - oft mit echtem Subwoofer-Feeling - auch hier habe ich noch nie die Limiter-Leuchte in Aktion gesehen.

Weil vielleicht auch andere A-Box-Interessierte hier landen, wollte ich meine Erfahrungen mal mitteilen.
Ach ja, an die anderen A-Box-Hörer im Forum: Ich habe den Eindruck, dass nicht nur die Hochpassregelung, sondern auch die Verteilung der Lautstärkeregelung zwischen Vorverstärker und A-Box feine Unterschiede mit sich bringt. Wie gesagt, mir gefällt es am besten, wenn ich einen etwas größeren Teil der Verstärkung der A-Box überlasse (Stufe 6) und den analogen Vorverstärker im unteren Drittel belasse. Könnt Ihr ähnliche Erfahrungen bestätigen?

An die Wissenden im Forum: Könnte man aus technischer/theoretischer Sicht "Daumenregeln" aufstellen à la "digitale Lautstärkeregelung möglichst hoch - analoge möglichst niedrig..." (oder umgekehrt)? Handelt es sich bei der A-Box überhaupt um eine digitale Lautstärkeregelung?

Und, meine für heute letzte Frage: Mit der höheren Verstärkung in der A-Box wird auch das (Netz?-)Brummen lauter - zwar ist es bei mir am Hörplatz nicht vernehmbar, trotzdem würde ich es gern noch etwas reduzieren. Wie könnte mir das evtl. gelingen?

Karsten
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Rolo
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Wohnort: Münster (ab 01/2013: Schweiz, Region Zürich)

Beitrag von Rolo »

Hi Karsten,

willkommen im Aktivlager!

... und wieder ein glücklicher Hörer dank der kleinen feinen Abacus ... auch ich bin übers Forum hier auf Abacus-Lautsprecher aufmerksam geworden und werde mir hoffentlich schon sehr bald auch das Testpaket zukommen lassen.

zu deiner Frage:

i.A. sollte man die digitale Volume-Regelung immer auf 100% belassen. Somit nutzt man die max. Auflösung der Digitalsektion aus. Wenn du hier schon z.b. auf 50% herunterregelst, dann nutzt du nicht mehr die volle digitale Bandbreite aus und verlierst an Dynamik sowie Detailauflösung. Dieser Verlust wird kleiner, je höher die Sampling-Rate der Digitalstufe ist, z.B. 48kHz, 96kHz, usw. ... und je niedriger diese Rate des Mediums ist, z.b. CD bei 44 kHz.

In der Analogstelle kann wiederum beliebig laut oder leise gestellt werden, dies geht (bzw. sollte bei einem guten Gerät nicht) nicht mit Datenverlust oder Artefakten einher.

Interesssant sind auch die Angaben in der Bedienungsanleitung zum Lautsprecher, Stichwort Clipping. Da wirst du auch deine Erfahrung mit dem Volume-Steller wiederfinden.


Bis dann und viel Spaß :P ,
Roland.
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Flacmann
Aktiver Hörer
Beiträge: 11
Registriert: 19.08.2011, 15:36

Beitrag von Flacmann »

Zeit für eine Aktualisierung meines Vorstellungstextes. Nicht aus audiobiografischen Gründen, sondern um ein Lautsprechermodell etwas mehr in den Fokus der hiesigen Aufmerksamkeit zu rücken, das hier meiner Ansicht nach zu selten gepriesen wird:

Abacus C-Box 3

Nachdem ich ein paar Jahre mit der A-Box 10 sehr zufrieden war, kam der Wunsch auf, doch mal was Neues auszuprobieren (die 10er, auch mit Update, provozierte gewisse Raumresonanzen meines Hörraums im Tiefbass etwas zu stark und brummte auch ein bisschen, außerdem ist da natürlich diese Neugier...).

Ein halbes Jahr lang hatte ich dann Nuberts A-200 bei mir stehen: Perfekt verarbeitete, extrem sauber klingende Aktivboxen mit unschlagbarem Preis-Leistungsverhältnis - und Fernbedienung! Ich fand aber deren Klang etwas zu steril/analytisch, außerdem war die räumliche Abbildung nicht völlig überzeugend, instabil und die A-200 waren immer eindeutig lokalisierbar. Das geradezu unbeteiligte Dastehen der A-Box 10 hatte mich immer beeindruckt.

Also testhalber die C-Box 3 bestellt (habe ohnehin ein Faible für Dinge, die nicht voluminöser sind als unbedingt nötig) und es war sofort klar, dass sie bleiben. Sie klingen zuerst auffällig schlank, doch der Bass ist da - auch in meinem > 25qm-Raum! Meiner Ansicht nach werden aber (unerwünschte) raumbedingte Bass-Verdickungen durch die geschlossene Bauweise und die kleine Membranfläche noch besser im Zaum gehalten als von der A-Box 10.

Auch die räumliche Abbildung in Tiefe, Breite und Dreidimensionalität (greifbar, mit viel Luft drumherum!) sowie die Lebendigkeit und Schnelligkeit z.B. bei perkussiven Klängen kann m.E. die C-Box 3 sogar noch besser als die A-Box 10. Außerdem: kein Brummen, Rauschen o.ä.

Die einzige Schwäche der C-Box 3 ist das Sehr-leise-Hören. Da wird es dann dünner, die Instrumente erscheinen kleiner - bei der A-Box war immer alles da, nur eben leise. Mich würde mal interessieren, ob andere Aktivboxen der C-Box-3-Größenklasse das Leisehören besser beherrschen?

Fazit jedenfalls: die Bezeichnung "Desktop-Lautsprecher" tut den C-Box 3 Unrecht, es sind auch vollwertige, phänomenale Wohnzimmerboxen (bei mir am besten sogar ohne Sub-Unterstützung!).
WongP
Aktiver Hörer
Beiträge: 215
Registriert: 02.03.2016, 00:03

Beitrag von WongP »

Hi Karsten,

ich/wir können Deine Begeisterung zur kleinen C Box 3 gut nachvollziehen!
In Bonn fragte mich meine Frau, ob wir nicht doch die C Box 3 nehmen sollten und ich mir den Kauf der Trifon nicht lieber einfach (ein)spare!? Ich hab natürlich "Nein" gesagt, wir kaufen einfach beide :D
Flacmann hat geschrieben:Mich würde mal interessieren, ob andere Aktivboxen der C-Box-3-Größenklasse das Leisehören besser beherrschen?
Vielleicht damit möglich?
Ich habe bei AOS den Prototypen der "High-End-C-Box" entdeckt, die A.O.S. M2.5BE Aktivbox.
Dürfte jedoch weit, weit, weit über den C-Box-3 Preis hinausgehen - 12MU und BE D3004/604010 haben Ihren Preis.
Wurde die M2.5BE Box auf der ABACon eigentlich vorgestellt?

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Grüße
Micha
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