Ralf (Abacus APC 24-23CS, Nubert NuPro A20, Merovinger Sub)

audiophile Biografien unserer Mitglieder
Forumsregeln
Bei Vorstellungen steht die persönliche, subjektive Erfahrungswelt des Verfassers im Vordergrund. Insbesondere soll die Vorstellung als "Visitenkarte" des Mitglieds gewürdigt bzw. respektiert werden. Dialoge sollten hier vorrangig mit dem Verfasser und nicht mit Dritten geführt werden. Siehe auch die Forumsregeln.
slarti05
Aktiver Hörer
Beiträge: 163
Registriert: 17.10.2011, 19:28
Wohnort: MTK

Beitrag von slarti05 »

Hallo Winfried,

Est mal danke fürs Lesen und für die Anregungen!

Dein Vorschlag, den Sub per Totalmix live zu regeln (zum Testen) ist so naheliegend und gut, dass ich noch nicht darauf gekommen bin. :cheers:

Das mit dem Weichentyp werde ich auf jeden Fall mal testen, erfordert nur leider jedes Mal einen neuen Logsweep, und dank Baby und Arbeit komme ich da max. zweimal die Woche dazu. :? Hinsichtlich der Steilheit der Weiche bin ich mir nicht sicher, ob nicht gerade der gemeinsame weiche Übegang bei der 51hz-Mode hilft (so klein war die unkorrigiert noch nie...); muss man aber in jedem Fall mal testen.

Nur zum Verständnis - die Weichentypen in Acourate werden ja alle später in der Phase korrigiert, von daher ist mir nicht ganz klar, ob Du bzgl. FIR/IIR meintest, dass es diesbezüglich auch in Acourate Unterschiede zwischen den verschiedenen Typen gibt? Bisher hatte ich nach visueller Inspektion gedacht, die Typen unterscheiden sich nur hinsichtlich Flankenverlauf?

Viele Grüße
Ralf
Bild
wgh52
Aktiver Hörer
Beiträge: 5623
Registriert: 25.01.2008, 15:17
Wohnort: Schweitenkirchen
Kontaktdaten:

Weitermachen!

Beitrag von wgh52 »

Hallo Ralf,

ein paar Kommentare:
slarti05 hat geschrieben:... erfordert nur leider jedes Mal einen neuen Logsweep ...
:shock: Nein! Das ist meiner Erfahrung nach nicht wahr! Denn Du hast ja die bisherige Messung noch zur Verfügung und soweit ich verstehe wurden Aufstellung, Raum usw. nicht ge-/verändert. Also: Solange der Anlage und Zimmeraufbau konstant bleiben, kannst Du mit den alten Messergebissen arbeiten! :D ... und für neue Messungen gibt es schlicht keinen Grund ... :wink:

Und: Wenn Du in TotalMix den neuen SubPregel gefunden hast, merkst Du Dir den Unterschied zum Anfangswert, stellst den Sub dann auf den Anfangswert zurück und paßt dann die Acourate Zielkurve entsprechend an um dann die neuen FIlter zu rechnen (dann ist der neue Pegel berücksichtigt). Auf diese Weise kannst Du dann direkt Bass alt gegen Bass neu vergleichen. :D

Zu den Weichenfilteroptionen sollte lieber unser Uli Rat geben, ich kenne Acourate nicht gut genug. :oops:

Also weiter geht's! :cheers:
Gruß,
Winfried

2602
Bild
uli.brueggemann
Aktiver Hersteller
Beiträge: 4658
Registriert: 23.03.2009, 15:58
Wohnort: 33649
Kontaktdaten:

Beitrag von uli.brueggemann »

wgh52 hat geschrieben: :shock: Nein! Das ist meiner Erfahrung nach nicht wahr! Denn Du hast ja die bisherige Messung noch zur Verfügung und soweit ich verstehe...

Zu den Weichenfilteroptionen sollte lieber unser Uli Rat geben, ich kenne Acourate nicht gut genug. :oops:
Doch wahr, Ralf hat schon recht. Er hat ja mit den vorgegebenen Weichen gemessen. Wenn nun die Weichen geändert werden, dann werden die Chassis ja unterschiedlich bespielt. Insofern ist eine neue Logsweep-Messung mit den neuen Weichen nötig.

Bzgl. Wahl der Weichen macht es vielleicht Sinn, mal mit Acourate zu spielen. Also z.B. Butterworth 2. und x-ter Ordnung generieren, jeweils laden und die Sprungantworten anschauen. Generelle Erkenntnis sollte sein, dass mit größerer Filterordnung das Ringing größer wird. Und dass dann benachbarte Treiber sich über einen längeren Zeitraum passend ergänzen müssen, damit die Summe stimmt.
Dann dazu auch ruhig mal ein Neville-Thiele-Filter 1., 2. oder x-ter Ordnung vergleichen. Sowohl vom Amplitudenverhalten oder vom Ringing her.
Letztendlich ist die Wahl der Weiche wie zumeist ein Kompromiss.

Ich selbst bevorzuge Weichen, welche die Frequenzbereiche eines Chassis möglichst unterdrücken, wo es nicht gerne spielt. Das quittiert das Chassis üblicherweise mit höheren Klirrwerten, wenn es gezwungen wird.
Und bei gutmütigen Chassis lassen sich gutmütige Weichen verwenden.
Was aber vielleicht bedeutet, dass man sich wiederum mit einer Klirranalyse beschäftigen muss. :?

Grüsse
Uli
Bild
slarti05
Aktiver Hörer
Beiträge: 163
Registriert: 17.10.2011, 19:28
Wohnort: MTK

Beitrag von slarti05 »

Hallo,

danke Uli für die Klärung - und die neue Challenge mit dem Klirrverhalten :wink:

Ich werde auf jeden Fall mal verschiedene Weichentypen ausprobieren, auch wenn Ergebnisse noch ein bisschen dauern werden... Aber es gibt es ja auch noch die Herausforderung mit dem 5.1-Setup, an das ich mich schrittweise herantaste (und was mir wichtig ist).
Jedenfalls lerne ich viel, und es macht Spass, wenn man etwas hinbekommen hat :)

Viele Grüße
Ralf
Bild
wgh52
Aktiver Hörer
Beiträge: 5623
Registriert: 25.01.2008, 15:17
Wohnort: Schweitenkirchen
Kontaktdaten:

Beitrag von wgh52 »

Uli,

wir sind schon beieinander...
uli.brueggemann hat geschrieben:
wgh52 hat geschrieben: :shock: Nein! Das ist meiner Erfahrung nach nicht wahr! Denn Du hast ja die bisherige Messung noch zur Verfügung und soweit ich verstehe...

Zu den Weichenfilteroptionen sollte lieber unser Uli Rat geben, ich kenne Acourate nicht gut genug. :oops:
Doch wahr, Ralf hat schon recht. Er hat ja mit den vorgegebenen Weichen gemessen.
Mir ging's an diesem Punkt darum erstmal nur die Zielkurve zu verändern, die Filter damit neu zu berechnen und wieder anzuhören (bzw. kontrollzumessen wenn's wieder passt :roll: ).
uli.brueggemann hat geschrieben:Wenn nun die Weichen geändert werden....
Das ist der nächste Schritt, für den natürlich auch eine neue Kontrollmessung gemacht werden muß um das neue Systemverhalten zu sehen.

Mir ging's darum, daß die Messungen der einzelnen Chassis (ohne Weiche) nicht erneuert werden müssen um neue Filter mit neuer Zielkurve zu berechnen (mag sich trivial anhören :oops: ). Und wenn Ralf wegen Lärmbelästigung nicht messen kann, kann er dann wenigstens Musik mit den neuen Filtern hören. :wink:

Gruß,
Winfried

2604
Bild
slarti05
Aktiver Hörer
Beiträge: 163
Registriert: 17.10.2011, 19:28
Wohnort: MTK

Technik-Ergänzung (I): Emotiva UMC 200 AV-Vorstufe

Beitrag von slarti05 »

Hallo,

vielleicht Zeit von einer Technik-Erweiterung meiner Anlage zu berichten - AV-Vorstufe Emotiva UMC-200:

Bild

Hintergrund und Features

Seit einiger Zeit beschäftige ich mich jetzt schon mit dem Thema, Heimkino und sehr gute Stereo-Wiedergabe in meinem Kellerzimmer mit Büro unter einen Hut zu bekommen. Seit dem Umstieg auf Acourate hatte ich meinen alten AV-Receiver aus klanglichen Gründen verschrottet und mal kurzzeitig die Hoffnung, man könne das gesamte Audio/Video-Management auf den PC umstellen (am liebsten mit JRiver, aber eben unter Einbindung eines externen Sat-Receivers und meiner PS3). Da ich aber mit der Fireface UC einfach keinen Weg gefunden habe, ein verschlüsseltes Dolby Digital (oder DTS, oder, oder,…) Signal in den PC zu leiten, es dort decodieren zu lassen und dann über die FF auszugeben, musste doch wieder eine AV-Geräte-Lösung her.

Hier fand ich die Emotiva UMC 200-Vorstufe spannend. Insbesondere war meine Hoffnung, dass elektrische Probleme aufgrund lieblos gestalteter Vorverstärker-Ausgänge wie bei den AV-Receivern ausbleiben, wenn man gleich eine Vorstufe wählt, die ja nur über diese Ausgänge genutzt werden kann. Aber auch andere Features erschienen mir als sinnvoll bzw. wünschenswert:
  • Ein geringe Budgetbelastung (rund € 670 all in beim US-Import) bei (zumindest lt. diverser euphorischer Tests) sehr guten Klangeigenschaften.
  • Alle neuen Tonformate und zuverlässiges HDMI-Switching (aber kein Scaling) und keine nutzlosen Netzwerk- oder sonstigen Features, die mein PC viel besser kann.
  • Ein 7.1 Analog-Eingang mit einer hochwertigen analogen Lautstärkeregelung.
  • Ein flexibler PEQ um fürs Heimkino (dann ohne Acourate) zumindest die schlimmsten Bassmoden ausgleichen zu können
Zumindest theoretisch bietet die UMC 200 alles dies. Im Folgenden kommen dann meine Eindrücke und Erfahrungen, getrennt nach Stereo und Heimkino-Sound.

Stereo

Anschlussseitig wird die Fireface an den 7.1 Eingang der UMC angeschlossen, und selber wiederum vom PC mit JRiver und/oder AcourateConvolver bedient. Im direkten Vergleich bedeutete der Umstieg, nicht mehr direkt über die FF zu hören, sondern die UMC 200 zwischenzuschalten. Diese Art der Verbindung erlaubt in jedem Fall, 2.0 unter Verwendung von Acourate mit dem Fireface als DAC komfortabel zu nutzen, aber potentiell auch, irgendwann mal eine 5.1-Acourate-Lösung einzubinden (und direkt zu vergleichen…).

Um es kurz zu machen – die UMC 200 klingt sehr gut (im Sinne von „gar nicht (verfälschend)“), solange man die gesamte Digitalsektion durch Nutzung des 7.1-Eingang vermeidet. Kontrollierter Bass, gute Räumlichkeit und Ortung, sehr gute analoge LAutstärkeregelung. Im Vergleich zu den mir bekannten AV-Verstärkern (diverse bis ca. €2000) ist dies ein wesentlich besseres Ergebnis.
Gleichwohl habe ich den Eindruck, dass das ganze erst mit dem Klangniveau der direkten Fireface-Nutzung als Vorstufe gleichzieht, wenn ich einen Abacus-Linetreiber für L & R mitbenutze; die entsprechende Steigerung ist aber lange nicht so groß, wie ich das von meinen beiden AV-Receivern kenne.

Heimkino

Hierzu nur kurz, da dies ja weniger im Interessenschwerpunkt des Forums steht. Trotz einiger Schwierigkeiten beim Einmessen und –pegeln meines 5.1-System ist der Klang deutlich besser als bei bspw. bei meinem Onkyo-TX-NR 905. Der PEQ bietet eine gute Möglichkeiten, mit drei flexiblen Filtern Raummoden im Bassbereich zu lindern.
Nach meiner Einschätzung absolut unbrauchbar ist jedoch die automatische Raumeinmessung EMO Q2. Und dies liegt nicht nur daran, dass eine Korrektur a la Acourate auf einem völlig anderen Niveau liegt und meinen Anspruch in der Hinsicht verdorben hat. Trotz (erfolgreichem…) Firmware-Update, das angeblich (lt. Forenberichten…) alle Problem mit diesem System lösen soll, wird zumindest bei mir alles falsch ermittelt (LS-Distanz, Phase, Pegel, Frequenzübergänge) und klingt entsprechend schlecht. Diese falschen Werte kann man auch nicht sinnvoll im Nachhinein korrigieren, da ja die Korrekturfilter auf falschen Werten zur Zeitverzögerung und den Levels der einzelnen Lautsprecher basieren. Ein direkte Korrektur der EMOQ-Filter ist auch nicht möglich, da nur auf eine begrenzte Anzahl Parameter überhaupt zugegriffen werden kann.

Aber – mit manueller Einmessung ist es kein Problem, ein sehr gutes Keimkino-Klangergebnis hinzubekommen. Die sonstigen technischen Features (HDMI-Switching etc.) funktionieren sehr zuverlässig, ich habe bisher weder Dropouts (bei Bild oder Ton) oder Inkompatibilitäten erlebt.

Fazit

Die Emotiva UMC 200 ist aus meiner Sicht eine sehr preiswerte Lösung, um den Komfort und die AV-Einbindung auch in einem Setup zu ermöglichen, das primär der (dann auch weiterhin) qualitativ hochwertigen Stereo-Wiedergabe dient (naja, nach meinen bescheidenen Maßstäben :oops:). Es gibt allerdings einige kleinere Dinge, die in der Bedienung/Funktionalität nicht gut gelöst sind (bspw. das Display oder die auch für den 7.1 Eingang wirkende Lautstärkeanpassung der einzelnen Kanäle), diese gehen aber wenn zu Lasten der AV-Integration, und nicht zu Lasten der Stereo-Klangqualität als reine Vorstufe. Für die kleine Budgetbelastung erhält man zudem jedoch einen einfachen aber flexiblen PEQ, eine Line-Umschaltbox und, und, und, ohne (für mich) große Klangeinbußen.

Viele Grüße
Ralf
Bild
slarti05
Aktiver Hörer
Beiträge: 163
Registriert: 17.10.2011, 19:28
Wohnort: MTK

Beitrag von slarti05 »

Technik-Erweiterung: Abacus APC 24-23 CS

Hallo,

und wieder eine Neuerung, über die ich kurz berichten möchte ...

Leider hat sich durch einen bisher nicht aufgeklärten (Haushalts-)Unfall nach 21 Jahren der Hochtöner meiner rechten Grundig FineArts Active 5 verabschiedet :cry: Es war also an der Zeit, sich für unser Wohnzimmer nach etwas Neuem umzusehen, da ich mir selber leider keinen (Doppel-)Tausch neuer HT-Chassis inkl. Weichenmodifikation zutraue, und eine digitale Frequenzweiche aufgrund des PC-Verbots im Wohnzimmer nicht realierbar ist.

Sówohl aufgrund der Berichterstattung hier im Forum als auch meiner (begeisterten) Erfahrungen mit der Abacus C2 im Büro war die Abacus APC 24-23 schon lange ein LS, den ich sehr interessant fand, und mit der Ästhetik der Standboxvariante war die Auswahl auch familienintern unumstritten.

Letzte Woche sind die Neuen dann eingezogen, und dieses verlängerte Wochenende komme ich jetzt endlich dazu, erste Hörtests zu fahren und insbesondere die notwendigen Acourate-Messungen vorzunehmen.
Dabei wird einem immer wieder vor Augen geführt, welche Bedeutung Raumakustik hat - unser Wohnzimmer ist aufgrund seiner offenen L-Form (zur Küche und Essbereich) akustisch sehr schlecht, da Raummoden, hallig und Reflektionssflächen durch Fensterfront ohne Vorhang etc. Leider auch kein Spielraum, hier irgendwelche sichtbaren Gegenmaßnahmen durchzuführen ...

So ist dann leider auch der Klangeindruck stark durch fehlende Ortbarkeit und Basssumpf geprägt. Alles dies wird auch ganz gut in der Messung der unkorrigierten APCs deutlich, sowohl bei FG als auch Sprungantwort:

Bild

Entsprechend ist meine Erwartungshaltung eher niedrig, aber man hofft dann ja doch auf ein kleines Wunder durch Acourate... Hier das Ergebnis des ersten Versuchs:

Bild

Das sieht alles schon viel besser aus, auch wenn die Sprungatwort gerade am Anfang zeigt, dass hier noch ein erhebliches Verbesserungspotential wartet (IACC von 60% ...), wenn man andere Raumakustikmassnahmen begleitend einsetzen könnte. :(

Anyway, Acourate hilft jedenfalls schon mal beeindruckend gut, Ortung, Bühne und Präzision des Bassbereichs haben sich so sehr verbessert, dass ich nicht nur das alte Grundig-Niveau übertroffen habe, sondern bei Yellos Touch heute auch ein zufriedenes und entspanntes Lächeln zustandegekommen ist.

Spannend ist auch der Tiefgang, der ohne Subwoofer zustandekommt, die 16 Hz sind also kein Marketingversprechen, sondern Realität. Bisher konnte ich noch keine relevanten Pegellimits feststellen, dabei ist die Bassdrum bei Ozone Percussion Group/Jazz Variants sowie The Kooks/Tick of Time seit meinen entsprechenden Erfahrungen mit dem Bassreflex-Versagen der NuPro 20 immer gleich der erste Test von Pegelfestigkeit. Problemlos für die APC.

Jetzt bleibt noch, vielleicht ein paar Verbesserungen durch zentimeterweises LS-Rücken zu erreichen, vielleicht doch eine Pflanze vor das Fenster und das Klavier plazieren, usw., alles unauffällig natürlich :oops:

Viele Grüße
Ralf

P.S.: Ein Bild der APCs wird nachgereicht, mal anders als das vorherrschende Weiß-Design :)
P.P.S: Zu Abrundung, da ich über die Wohnzimmer-Anlage eigentlich noch nie berichtet hatte: Das ganze wird betrieben an einem Onkyo AV Receiver (905), mit Abacus-Linetreiber, Gertifiziertem Sonos, und Faltung/Raumkorrektur durch JRiver auf meinem AudioPC im Keller.
Bild
slarti05
Aktiver Hörer
Beiträge: 163
Registriert: 17.10.2011, 19:28
Wohnort: MTK

Beitrag von slarti05 »

Hallo,

und hier noch der optische Nachtrag: APC CS seidenmatt schwarz, 104cm:

Bild

Viele Grüße
Ralf
Bild
slarti05
Aktiver Hörer
Beiträge: 163
Registriert: 17.10.2011, 19:28
Wohnort: MTK

Beitrag von slarti05 »

Hallo,

nach nunmehr fast einem Jahr gibt’s auch bei mir wieder ein paar Änderungen im Setup zu berichten. Hierbei geht es um mein Büro mit Musikzimmer und Heimkinonutzung (Maße 6,09m x 4,09m x 2,5m, Hörposition an der kurzen Seite mit ca. 1m LS-Abstand zu allen Wänden, ca. 2,20m LS-Abstand und 2,37m Hörabstand).

Neben dem Einsatz des Acourate-Cleaners ist als Veränderung zunächst die Nutzung eines leistungsfähigen PCs zur Audiowiedergabe zu nennen (mit JRiver 19 und Acourate Convolver). Dieser lüfterlose Deltatronic ersetzt den bisher genutzten alten Laptop. Wow, ein riesiger Sprung für die Klangqualität, ganz ohne Voodoo-Verdacht, einfach nur, da das Lüfterrauschen beim Filterumschalten, längerem Hören, bei Remote-Desktop etc. wegfällt :). Ein sauber aufgesetztes System mit ausreichender Hardware ist wirklich nützlich, und jetzt steht endlich auch die Tür offen, für die Kinoanwendung Acourate einzusetzen. Das muss allerdings noch umgesetzt werden…

Zudem sind neuerdings zwei Abacus 24-23C AMT eingezogen, auf die ich dank meiner Wohnzimmererfahrung mit der Abacus CS sowie dem neuen Mundorf AMT sehr gespannt war. Die Abacus AMT ersetzen meine NuPros 20 und haben den bisher genutzten uralten Subwoofer bei Stereo-Anwendung arbeitslos gemacht (aufgrund der fehlenden Basspräzision war der Subwoofer mit den APCs immer herauszuhören, trotz Acourate-XO…).

Die Abacus AMTs sind inzwischen eingespielt und ich kann praktisch nur positives berichten. Ohne allzuviel Geschwurbel habe ich hier wirklich einmal das Erlebnis, dass man altbekannte Musik nicht nur in Nuancen neu erlebt, da die völlige Loslösung des Klangbilds von den Boxen und die vielen neuen Details der Musik, die mir vorher nicht aufgefallen waren, eine tolle Sache sind. Dieser Effekt ist mir gerade auch bei elektronischer Musik a la Moby, Depeche Mode oder Mesh aufgefallen, die ich wirklich in-und auswendig kenne. Ich würde das ganze nicht nur auf den AMT zurückführen, sondern viel mehr auf die Kombination aus präzisem und tiefreichendem Bass sowie den feinauflösenden Hochtonbereich.

Naja, eigentlich könnte ich ja den Direktvergleich mit der Kalottenversion vornehmen, um den Impact des AMT zu testen. Dies funktioniert jedoch nicht aus dem Hörgedächtnis, da mein Wohnzimmer akustisch katastrophal ist, so dass die APC CS sich nicht wirklich auszeichnen kann. Dann bliebe ein Treppentransport ins (akustisch viel bessere) Hörzimmer, nur, dass Transportrisiko ist hoch, und über die potentiellen Probleme bei „es lief nicht und der Kleine hat das Sandmännchen verpasst“ hat ja schon mal ein anderer Forist berichtet :).

Gibt es Nachteile der APCs? Eigentlich nur, dass ich bei sehr speziellen Stücken eine Einschränkung der Pegelfestigkeit des Basses erlebe (wie im APC AMT-Thread berichtet). Dies ist aber regelmäßig nur ein theoretisches Problem, bei 99% der Stücke gibt es keinerlei Einschränkung im noch erträglichen Lautstärkebereich.

Somit als Fazit – die APCs mit AMT erreichen für mich eine sehr große und faszinierende Steigerung der Klangqualität – I’m happy!

Viele Grüße
Ralf
Bild
slarti05
Aktiver Hörer
Beiträge: 163
Registriert: 17.10.2011, 19:28
Wohnort: MTK

Beitrag von slarti05 »

Hallo,

hier noch zur Ergänzung die Frequenzgang-Messung der APC AMT an meinem Hörplatz.

Bild

Und hier der mit Acourate korrigierte Frequenzgang am Hörplatz. Hierbei wird das auf IIR-Filter basierende VBA-Korrekturprinzip angewendet, d.h. die beiden Moden bei 25,5 und 51Hz werden mit Peaking Filtern mit Güte (Q) 4 und -12db als Vorfilter eliminiert.

Bild

Nur zur Orientierung - die FG-Messung war mit 1/6db/Oktav geglättet, während ich beim korrigiertem FG eine 1/12-Glättung gemacht habe. Dies erklärt die unterschiedliche "Welligkeit" im FG. Die Senke im mittleren Hochtonbereich (1-3kHz) bei unkorrigiertem Frequenzgang der APCs ist damit vollkommen irrelevant und die Verbesserung durch Acourate hinsichtlich Ortbarkeit, Bühnendarstellung und Eliminierung der extremen Bassmoden ist für mich schlicht unverzichtbar.

Viele Grüße
Ralf
Bild
slarti05
Aktiver Hörer
Beiträge: 163
Registriert: 17.10.2011, 19:28
Wohnort: MTK

Beitrag von slarti05 »

Präziser Bass

Hallo,

jetzt habe ich schon lange nicht mehr berichtet, obwohl es einiges an Tests und Veränderungen gab. Nun mal ein Update.

Nur nota bene: a) neuer Hörraum (in Mietwohnung, d.h. jetzt mit Pegellimit :( ), b) ein Afi USB, der mich schon wieder verlassen hat, und c) als Vorstufe nunmehr eine Emotiva XMC-1, von der ich begeistert bin und die mit DIRAC für alle Quellen auch mein Heimkino-Erlebnis deutlich voran gebracht.

Aber der eigentliche Bericht geht um die neueste Erweiterung: ein Merovinger 1/38 geregelter Subwoofer, der meinen uralten Teufel-Sub ersetzt.

Bild

Hintergrund

Die Motivation für diese Erweiterung war, dass ich einerseits durch diverse Hörerfahrungen bei Vorführungen und anderen Forumsmitgliedern festgestellt habe, dass bei mir im Bass noch Verbesserungspotential liegt. Auch die Idee mit der Regelung mag ich - dIe Schank's Audio Prisma 3 hatte es mir wirklich angetan...

Dazu kommt, dass meine Abacus APC AMT einfach ohne Sub-Unterstützung in Pegel und Basspräzision zu eingeschränkt sind. Eine diesbezügliche Illustration zeigt mein heutiges kleines Experiment für Tiefbass. Mein Standardtest bei LS ist dabei die Wiedergabe des Stücks "Jazz Variants" von der Ozone Percussion Group (Manger Test-CD). Tiefster Bass bei 33Hz, und ich habe bisher kaum einen Lautsprecher erlebt, der hierbei nicht an seine (sehr hörbaren) Limits gekommen wäre.

Das neueste Experiment war aber nun, die "große Trommel" von der Stereoplay Natural Bass CD zu nehmen, und einmal mit und ohne Sub zu vergleichen (auch hier 33Hz in drei Schlägen). Das Ergebnis war erschreckend - ohne Sub-Unterstützung kriegt die APC das bei rund 83db am Hörplatz absolut nicht hin und die völlig überlasteten LS haben dann noch ein unangenehmes Eigenleben (sprich: hörbare Verzerrungen in anderen Freqeunzbereichen) die aus der tiefen Trommel etwas völlig anderes machen. Zur Illustration eine Handy-Messung, die alles sagt.

DIe erste Grafik zeigt die Trommel (als Durchschnittsmessung (Leq) aus der Aufnahme mehrerer Trommelschläge) für die APC ohne Sub.

Bild

Die zweite Grafik dasselbe (mit rund 3db mehr) für die APC mit Merovinger Sub

Bild

Unfassbar, wenn man sich die ohne Sub-Unterstützung hinzukommenden (und nur bei deutlich geringerem Pegel verschwindenden) Peaks bei ca. 100 Hz und 160 Hz ansieht ...

Zumindest weiss ich jetzt, warum ich die APC schon immer mit Sub-Unterstützung präferiert habe ...

Subwoofer-Details

Als Sub habe ich mich nach einer wochenlangen Testphase für einen Merovinger Sub mit 15 Zoll-Chassis und Mikrofon-Regelung entschieden. Das war sowohl im Stereo- als auch Heimkino-Betrieb vollkommen überzeugend hinsichtlich etwaiger Pegellimits, aber auch hinsichtlich Präzision und Dynamik. Der fertige Sub weist aber noch die Besonderheit auf, dass nicht das Chassis des Merovingers HK 1/38 verwendet wird, sondern ein klassisches Monacor SPH380TC, das etwas größer auch im Silbersand Sub 1 schon verwendet wurde.

Kurzes Fazit zum Sub: eine krass hörbare Klangverbesserung, und ein toller Service von Peter (merovinger), von dessen Freundlichkeit, Flexibilität und Serviceverständnis ich mehr als begeistert bin. Produkt-Tipp!

Messung

Zur Dokumentation auch die Messung meines Systems nach einer ersten Acourate-Korrektur. Der Sub wird dabei über eine Acourate-Frequenzweiche mit NT-Filter und abspielen in JRiver genutzt. IACC der ersten 20ms liegt über 90%, and I like it :D

Hier der korrigierte Frequenzgang (1/12 db/Oktave geglättet):

Bild

Und die Sprungantwort:

Bild

Unklar ist dann nur noch, ob ich nicht den zweiten Sprung nach ca. 1ms loswerden kann, und wieso der eigentlich da ist? :roll:

Viele Grüße
Ralf
Bild
Antworten