Friedemann (2xBM12, 3xBM3, Sigma, Sigma Sub, MB Quart 560A)

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musikgeniesser
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Edelschmiede Grundig

Beitrag von musikgeniesser »

Lieber Friedemann,
liebe Forenten,

da muss wohl erst ein Mann meines Formats daherkommen, um Grundigs Ruf ins rechte Licht zu rücken. Es ist nämlich keineswegs so, dass Grundig nur einen Preceiver gebaut hat. Gut gut, mögt Ihr sagen, für die frühen 80er
depedro hat geschrieben:siehe da, ich war auf den einzigen Grundig-Receiver mit Aktivboxen-Ausgängen aus den frühen 80ern gestossen
mag das schon stimmen -- das kann ich wahrlich nicht widerlegen --, aber als Kind eines Vaters, der auf Anraten seines Sohnes im Frühjahr 1979 einen Grundig R45 zu den Canton GLE 100 gekauft hatte, erinnere mich mich nur zu gut, dass es zu besagtem Receiver ein Preceiver-Schwestermodell gab. In guter alter Revox 780-739 bzw. 285-286-Tradition! X statt R, daran konnte ich mich noch erinnern. Einfach mal bei images.google eingegeben und -- voilà! Einer ebay-Anzeige

http://www.ebay.de/itm/Grundig-Reseiver ... 1731407146?

konnte ich die folgenden Fotos entlocken, bei denen mich allerdings die dunklen Drehknöpfe irritieren, aber sei's drum. Wie war ich neidisch, sobald ich durch meine IFA-Besuche der Vorteile der Aktivtechnik gewahr wurde. Alles halb so wild: Genesis' Seconds Out ging auch über 2 x 0,75 mm² (!) sehr gut! Und wie!

Unvergessen der Klangselector, politisch schon damals korrekt und zugleich so überaus modern mit c geschrieben...

Front rechts

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Front links

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Rückseite links

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Rückseite rechts

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Na, Ihr Schlauberger: wofür steht wohl "ktiv"?
Jo, Aktiv!

Möge es nützen

Peter
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depedro
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Beitrag von depedro »

So Herr Schlauberger, :D

das Grundig diverse PREceiver mit Pre-outs im Program hatte wurde uns doch schon in der Grund(ig)schule beigebracht, MEIN Grundig Gerät hingegen ist ein REceiver mit Pre-outs, man kann also sowohl Passivboxen als auch Aktivboxen anschließen, das wiederum gab es nur einmal - und befindet sich nun in meinem Besitz!
Damit bin ich, denke ich, der aller-aller-coolste hier im Forum … :D
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versuchstier
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Beitrag von versuchstier »

Stimmt :cheers:

Sage mal Friedemann, was war denn mit dem Inserat in den Kleinanzeigen?
Sind die noch zu haben für den angebotenen Preis? :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

Gruß Wolfgang
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depedro
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Beitrag von depedro »

Na gut, hey, für Dich 'nen Zwanziger, Du musst ihn aber auch mitbringen...

:lol:
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depedro
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Beitrag von depedro »

So liebe Leute, geregelte Aktivsubwoofer zu bauen ist so was von Baby-Akka-leicht!

Als erstes braucht man natürlich einen guten Plan, hier ist er:

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Und natürlich eine Menge Leute die Ahnung von der Materie haben wie z.B. Roman, Frederik, einen Tischlermeister, und noch viele mehr. Schon ist es ganz einfach und kann kaum noch schief gehen!

Meine Zeichnung oben ist ja an sich schon recht präzise, als ich aber dann vom Tischler vom Hof gej… äähh zurück gekehrt war, habe ich mich doch noch mal ans 3-D-Programm gesetzt. SO hatte ich das nämlich eigentlich gemeint:

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Oha, da fehlt ja noch die Abdeckung, ein Kinderspiel, hier ist sie:

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Der geneigte Mitforent erahnt vielleicht schon meine Idee: Das muss ein Heimkino-Subwoofer im Stile einer BM12 werden! Denn der LFE-Kanal soll natürlich auch mit etwas Ädaquatem bestückt werden!

Schlau ist es auch, einen genauen Bauplan zu erstellen, ist ja alles passende an Programmen vorhanden bei meiner Vita:

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Auch um Details sollte man sich kümmern (am besten selbst): hier habe ich die Stecker, die Freddie mir auf meine Kosten bestellt hat, in 3-D nachgebaut um einen realistischen Eindruck zu erhalten. Wie man erahnen kann, wird die Endstufe und die Regelelektronik im Wohnzimmerschrank versteckt. Ich hatte diese als Gesamtpaket von Freddies Bastel-Resterampe erstanden und es entpuppte sich als Lupenreine Roman-Regelelektronik auf Mikrofonbasis!

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So, nun hatte mich der Tischler endlich ernst genommen und fing auch sogleich mit seiner Arbeit an. Er bestellte zwei mit Esche hell (Backes!) funierte Platten in 20mm und fing an die EInzelteile mit seiner Diamant-Säge zurecht zu sägen. Interessant hierbei die Kunstoffhalter für die Platten, damit Selbige beim zusammenleimen nicht verrutschen.

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Nach einer guten Woche war alles fertig und zwar in einer unfassbar präzisen Qualität. Aber so derart schwer das man das Teil kaum bewegen konnte - nur unter Androhung unmittelbaren Zwanges war Freddie bereit das Monster auch wieder aus dem Auto heraus in den Keller zur Ausrüstung zu schleppen. Hätten wir eine Werft oder ein Trockendock wäre das deutlich einfacher gewesen.


Morgen erfahrt Ihr vom „Wunder von Löthausen“, vom „100-Kilo-Drama auf der Kellertreppe“ und wie sich ein Mikrophon-Geregelter Sub neben der Sigma im Keller oder neben der BM12 im Wohnzimmer schlägt!
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cinematic
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Beitrag von cinematic »

noch einmal schlafen! :wink:

bin schon gespannt. Zeichnung Nr.1 war schon schwer beeindruckend :D

Grüße
tom
muenchenlaim
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Beitrag von muenchenlaim »

Hallo depedro,

wo doch hier gerne toternste Sachen verhandelt werden, da kann ich es kaum abwarten die Fortsetzung zu lesen!!

Christoph
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Friedemann,

was für eine kurzweilige Projektlektüre! Schön und interessant gemacht! Danke!

Wir warten mit Spannung auf das was da kommen soll! :cheers:

Gruß,
Winfried

3669
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depedro
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Beitrag von depedro »

Bevor es hier lustig weitergeht erstmal etwas trockene Regelungslehre!

Blähbauch durch ungeregelte Nahrungszufuhr ist das selbe wie Blähbass durch ungeregelte Musikzufuhr. Dieser glasklare Zusammenhang wurde in der Wissenschaft noch viel zu wenig beachtet. Dabei liegt es doch auf der Hand: nur wenn Bauch und Bass exakt das bekommen was sie wirklich benötigen, bleiben der Bauch und der Bass straff und federnd und nicht aufgedickt und schwammig. Warum ich allerdings so aussehe wie auf der Zeichnung ist mir bei meinem profunden Kenntnissen wirklich ein Rätsel …

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Alles Verstanden? Gut!

Nun zurück zur Ausrüstung des Schlachtschiffes!

Es sich bestimmt schon jeder gefragt: „Verdammt, wie hat dieser Teufelskerl die Abdeckung dazu gebracht wie durch Zauberkraft zu halten?“

Machen wir es kurz: 6 Neodym-Magnete sind in der Abdeckung verbaut und ebenso 6 Magnete von innen ins Gehäuse eingesetzt. Es wurde von hinten bis kurz unters Funier gebohrt, ist also absolut unsichtbar!

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Hier kurz vor der Bespannung

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Aus Zeitgründen und weil ich noch ein Aktion-Foto vom „Wunder von Löthausen“ von Frederik benötige, was er mir sicherlich heute Abend noch rübermailt, geht es erst morgen weiter, aber Ihr könnt ja schon mal die gelernte Theorie etwas sacken lassen oder eventuell auswendig lernen.
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depedro
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Beitrag von depedro »

Das „Wunder von Löthausen!“

Hier liegt es nun, das letzte unserer 8 Mikrophone, Frederik hatte schon 7 für seine eigenen Projekte weggelötet (darunter 6 Totalverluste :wink: ) aber mir gnädigerweise noch eines übrig gelassen. :)

Das Letzte Mal hatte ich an meiner Sigma etwas gelötet, aber da war genug Platz. Jetzt musste ich bei meinem zweiten Lötversuch im Leben diese beiden kleinen Zinnhaufen treffen. Erstes Problem: Ich habe das Mikrophon nicht gesehen - also Lesebrille auf. 2. Problem: ich sehe immer noch nichts. Superlupe davorgebaut … aaahhh … ich sehe es!

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Seht IHR das Mikro? Nein? Seht ihr!

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Jajajaja! Auf Anhieb geschafft! Erster-Schuss-Treffer-Tor!!

*highfive* Jetzt hat das Leben wieder einen Zinn!

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Jetzt Dremel heraus und Loch gebohrt:
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Auch beim Verkleben kann noch ALLES schiefgehen - tat es aber nicht:
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Sieht Profi aus, oder?

Da liegt nun das Master-Chassis, das zweite wird als Sklave mit dem selben Musiksignal versorgt.

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Chassi eingebaut und das Schwierigste war damit Überstanden!

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Morgen schreibe ich darüber warum das Schwierigste doch noch nicht überstanden war! :D
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kottan
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Beitrag von kottan »

Es war kurzzeitig wieder sehr spannend, kommt noch was?
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cantusfirmus
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Beitrag von cantusfirmus »

Morgen schreibe ich darüber warum das Schwierigste doch noch nicht überstanden war
wann ist denn morgen? :mrgreen:
Grüße, Horst
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depedro
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Beitrag von depedro »

isch abbe gesagt morgen, also „manjana“ - abbe ihr gelesen meine Name? der Grosse Vater meiner Niños komme ausse espangnola, da kanne „morgen“ alles bedeuten, eben „manjana“ habe isch gelernet von ihm … :D


*spaß* geht bald weiter!
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depedro
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Beitrag von depedro »

Nun konnte der erste Versuch starten!

Im Bild sehen wir vorne die Regelungselektronik von Roman und links neben dem Subwoofer die t-amp Endstufe bereit zum ersten Probelauf, als Hauptlautsprecher fungieren meine Sigma. Nicht dass die an Bassarmut leiden, aber zwei weitere 30er können nicht schaden. Insgesamt also 2x 25er und 2x 30er Mikrofongeregelt. Die Sigma natürlich voll mitlaufen lassen, ist ja nur ein Test :D Beim ersten Einschalten hat er auch gleich absolut problemlos funktioniert! Und die Sigma hörte sich an wie eine BM40 für Arme, das Klanggeschehen wird schon zu fast Monumentaler Größe aufgeblasen, sicher nicht die reine Lehre, aber die Lockerheit mit der große Klangbilder gemalt werden geht eben nur über viel Membramfläche.

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depedro
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Beitrag von depedro »

Mein Gehäusekonzept sieht vor, dass man den Subwoofer nicht nur stehend sondern auch liegend anordnen kann, auch wenn die Katzen gerade verwirrenderweise liegen. Also bitte davon nicht irritieren lassen - in diesem Bild steht der Subwoofer!

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