Ludger (hoer-wege Manger)

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llucki
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Beitrag von llucki »

Die Geschichte mit Qobuz-Desktop auf Audio-PC geht noch etwas weiter. Auch wenn ich gar nicht weiß, ob es überhaupt jemanden interessiert, will ich es der Vollständigkeit halber aufschreiben:

Bei weiteren Experimenten gestern Abend wurde klar, dass die Implementierung der Geräte-Auswahl in Qobuz-Destop fehlerhaft ist. Wenn eine ASIO-Schnittstelle ausgewählt wird, wird tatsächlich eine andere angesprochen! Soweit ich das nachvollziehen konnte, ist es die, die alphabetisch genau davor liegt. Das ist natürlich sehr traurig und bedeutet, dass meine bisherigen Vergleiche völlig für die Katz waren, weil ich nicht weiß, was da jeweils tatsächlich spielte.

Um da nun einmal klare Verhältnisse zu schaffen, habe ich alle ASIO-Treiber deinstalliert, bzw. einen von JRiver deaktiviert. Somit gibt es im System nur noch den vom WaveIO. Zudem habe ich den Windows-Audio Service wieder dauerhaft deaktiviert, damit mir dessen Geräte nicht hineinpfuschen können. Qobuz-Destop musste wieder aus der Registry gelöscht werden, bis es wieder lief, zunächst hing es wieder beim Start. Echter Mist das.

Die Registry habe ich haarklein nach allem mit ASIO durchgeschaut. Das Ding mit Kernel Streaming, das man bei JRiver einstellen kann, gibt es nicht wirklich. Es scheint etwas zu sein, was JRiver selber generiert und in seiner Geräteauswahl zur Verfügung stellt. Man kann in der Registry sehen, dass es auf eine DLL von JRiver verweist.

Die Karten waren also neu gemischt. Zu vergleichen sind nun drei Situationen: JRiver mit WaveIO Kernel Streaming, JRiver mit WaveIO ASIO und Qobuz-Destop mit WaveIO ASIO.

Klanglich staffelt es sich in genau der Reihenfolge:
- JRiver mit WaveIO Kernel Streaming ist ganz wunderbar.
- JRiver mit WaveIO ASIO hat geringfügig weniger Feinzeichnung und etwas mehr Härte. Dafür muss man aber sehr genau hinhören, es ist sehr dicht beieinander.
- Qobuz-Destop mit WaveIO ASIO hat noch einmal etwas weniger Feinzeichnung und mehr Härte. Hier ist der Unterschied etwas deutlicher.

Insgesamt liegen aber alle drei sehr dicht beieinander und sind tonal identisch.

Ich hatte dann noch einmal mit Foobar2000 und dessen Kernel Streaming-AddIn verglichen. Das ist auch nicht schlecht, aber etwas leiser, was ich seltsam finde und was die Vergleichbarkeit behindert. Aber egal.

Neues Fazit ist, dass Qobuz-Destop, wenn man die Mängel bei der Geräteauswahl umgehen kann, klanglich fast auf dem gewohnten Niveau des Audio-PCs spielt. Auf anderen Audio-PCs wird sich das vermutlich reproduzieren lassen, wenn dort z.B. JPLAY standardmäßig verwendet wird und es gelingt, die Ausgabe von Qobuz-Destop darauf zu lenken.

Viele Grüße
Ludger
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

llucki hat geschrieben:Ich hatte dann noch einmal mit Foobar2000 und dessen Kernel Streaming-AddIn verglichen. Das ist auch nicht schlecht, aber etwas leiser, was ich seltsam finde und was die Vergleichbarkeit behindert. Aber egal.
Ich habe bei Foobar definitv in den Playback-Optionen das Replay Gain für Source und Processing auf none gesetzt, es hat mir irgendwann mal bei der Wiedergabe dazwischengepfuscht.

Servus
Uli
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo Ludger,

die Probleme, die du mit Qobuz-Desktop hast (Registry, Listeneinträge) scheinen darauf hinzudeuten, dass die Software mit der verwendeten Windows-Version nicht richtig zurechtkommt. Bei meinem Windows 7 (Starter) kann ich mich an solche Probleme nicht erinnern. Hast du vielleicht einen zweiten PC, mit dem du dem nachgehen kannst? Falls es überhaupt noch interessant ist. ;)

Gruß

Jochen
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llucki
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Beitrag von llucki »

uli.brueggemann hat geschrieben:Ich habe bei Foobar definitv in den Playback-Optionen das Replay Gain für Source und Processing auf none gesetzt, es hat mir irgendwann mal bei der Wiedergabe dazwischengepfuscht.
Hallo Uli,

Tatsache, das war es! Diese Option hatte ich glatt übersehen, bzw. nicht über die Bedeutung nachgedacht. Ein kurzer Test mit dem Stück, das ich die ganze Zeit verwendet habe, hat ergeben, dass Foobar2000 und JRiver, beide per Kernel Streaming, gleichauf spielen, ich kann keinen Unterschied erkennen. (Da ist die Welt in dieser Hinsicht wieder heile! Danke!)

Hallo Jochen,

Windows Server 2012 ist aus Sicht der Programme identisch mit Windows 8.x. Mir scheint bei diesen Zuordnungsproblemen von ASIO-Einträgen eher 'unvollendete' Programmierung die Ursache zu sein. Dass das Programm nach Abschalten des Audio Services erst mal gar nicht mehr startet und sich nur mit 'schmutzigen' Tricks überreden lässt, deutet auch darauf hin. Jetzt geht es mit maximal möglicher Klangqualität und deshalb brauche ich mich nicht mehr damit zu beschäftigen. Mehr ginge nur, wenn die Qobuz-Programmierer von Foobar oder JRiver oder sonstiger tauglicher Player-Software lernen würden. Darauf zu hoffen, wird vermutlich müßig sein. Aber egal, es klingt Klassen besser als ich zu hoffen gewagt hatte. Gerade läuft für mich neue Musik über Qobuz, und das so, dass es Freude macht! (Alternativ zu VNC habe ich den PC-Monitor in Sichtweite gestellt und eine Funktastatur mit Mauspad angeschlossen, damit lässt sich sehr viel komfortabler schreiben als mit einem iPad oder so. Für längere Texte war ich sonst immer hoch in mein Büro gegangen...)

Viele Grüße
Ludger
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo @all,

gestern war Ludger auf eine Stippvisite bei mir zu Besuch und hatte seinen Musik-PC eingepackt. Den haben wir dann an meiner Anlage "verhört". Ich kann Ludgers Begeisterung nachempfinden - der Paul Pang-PC spielt völlig entspannt, transparent und ausgeglichen. Man könnte auch sagen: analog. ;) Und dieser Punkt bringt mich dazu, diesen Beitrag zu verfassen: Ich frage mich nämlich immer öfter (nicht nur aufgrund des Besuchserlebnisses), ob die Diskussion analog vs. digital nicht haarscharf am Ziel vorbeischießt. Und ob diese Diskussion nicht erst dann zu führen sein sollte, wenn die Quellenfrage (wie hier mit dem PC) geklärt ist.

Gruß

Jochen
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shakti
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Beitrag von shakti »

@Jochen

wir hatten auf dem Forumstreffen Ludgers Geraet am Start, haben im selben Raum den AD/DA Vergleich gemacht.

Festzuhalten ist, dass man mit digital sehr sehr weit kommen kann (deshalb hoeren wir ja auch alle gerne gutes digital), leider ist es aber auch so, dass bei der ersten Wandlung von analog zu digital viel verloren geht, was man danach auch nicht wieder zurueckgewinnen kann.

Interessant aber auch, dass mir bei einer "Blind" Verkostung mitunter die digitale Kopie ale "echter" gefallen hat..., da scheine ich gewissermaßen digital konditioniert zu sein und habe die scheinbar vorhanden digitael Artefakte so interpretiert, dass diese augenscheinlich zur Musik gehoeren muessen, fehlen diese, ist die Wiedergabe nicht dem Original nahe...so kann man sich irren...

Nimmt man digitale Quellen, wie Ludgers PC oder einen sehr guten Plattenspieler muss man sagen, beides ist verdammt nah am "echten & authetischen" Klang und ganz weit weg von einfachen digitalen und analogen Quellen, dass sich in diesem Fall die Diskussion eruebrigt.

ich hoere zum Vergleich gerne einen 500,- eur Project KomplettPlattenspieler.

Es gibt wohl keine digitale Quelle zu diesem Preis, die einen so nahe an die Musik bringt, somit wird die Diskussion analog/digital auch davon ueberlagert, wie sich die Geraete ueber den Preisverlauf klanglich entwickeln.

jeh nach dem, in welchem Preissegment dann gehoert wird, koennen die Erkenntnisse spuerbar anders sein.

Gruss
Juergen
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llucki
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Beitrag von llucki »

Hallo Jochen,

vielen Dank für die Rückmeldung zum Audio-PC! So empfinde ich es auch, wobei mir deine Geräte, speziell der getunte Marantz, auch sehr gut gefallen haben! Und die Plattenspieler ebenfalls. Wirklich sehr schön, was du dir da zusammengestellt hast! (mehr dazu in deinem Thread)

Hallo Jürgen,
shakti hat geschrieben:leider ist es aber auch so, dass bei der ersten Wandlung von analog zu digital viel verloren geht, was man danach auch nicht wieder zurueckgewinnen kann.
genau in diesem Punkt bin ich mir nicht mehr so sicher. Seit der letzten Verbesserung der digitalen Strecke, der Intergration eines sehr guten DDC, merke ich gerade bei professionell zu CD verarbeiteten älteren Aufnahmen aus der vor-digitalen Zeit, dass die sehr viel näher am analogen Original liegen, als ich das bisher aufgrund der Eigenschaften der digitalen Abspieler hören konnte. Es wäre sehr spannend, meinen Eindruck auch in Deiner herausragenden Kette zu verifizieren, am Besten direkt nach einer guten Dosis von einem Deiner schönen Plattenspieler.

Fast wäre es gestern schon dazu gekommen, wenn da nicht in der Eile ein kleines, aber unerlässliches Teil hinter meinem Rack zurückgeblieben wäre ... Aber keine Panne ohne neue Perspektive: heute wird der große hoer-wege DAC als Teststellung bei mir eintreffen. Wir haben uns verabredet, dass ich am kommenden Wocheende noch einmal zu Dir komme und wir uns das dann anhören. Dann natürlich auch mit dem großen DAC.

Wenn Dein Audio GD HE7 angekommen ist und der große hoer-wege noch bei mir ist, dann komme ich auch gern noch einmal. Die Hörsessions bei Dir machen wirklich viel Spaß! Zum Glück wohnen wir recht nah beisammen.

Viele Grüße
Ludger
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llucki
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Beitrag von llucki »

Hallo zusammen,

der hoer-wege DAC-UP-PCM1794 MK-II ist wie geplant angekommen und da er frisch aufgebaut ist, läuft er seit dem Nachmittag im Hörraum leise vor sich hin, um möglichst schnell einzuspielen.

Der erste Eindruck (uneingespielt) ist eigentlich genauso, wie ich es erwartet habe: er löst höher auf als der M-DAC. Beim Hören hat das natürlich eine Reihe Konsequenzen, als erstes fällt auf, dass es insgesamt etwas freier und offener klingt, die Klangereignisse sind besser freigestellt, es klingt feiner. Im Unterschied zu den früher angewendeten Software-Optimierungen zur Steigerung der Präzision der Detaildarstellung, fließt die Musik so trotz großer Fülle an Informationen ganz entspannt und das Hören ist völlig mühelos. Das war bei meinem Audio-PC zuletzt anders, als die Software-Optimierungen noch aktiv waren, daraufhin hatte ich sie abgeschaltet. Jetzt kommen die Vorzüge der Optimierungen sozusagen auf natürlichem Wege.

Tonal hat sich gegenüber dem M-DAC nichts verändert, da der in der Hinsicht wohl kaum verbessert werden kann. Der M-DAC scheint etwas voluminöser zu spielen, was vermutlich auf die Interpolition wegen der geringeren Auflösung zurückzuführen ist. Mit mehr Details ist auch mehr Raum zwischen den Klängen, mit weniger Details werden die Lücken aufgefüllt und es wirkt kompakter.

Ein Test eben war, eine alte Doors-Aufnahme, 'Roadhouse Blues' von 'Morrison Hotel' als 24/96 von HDTracks mit erheblichem Pegel. Überzeugend! Wie früher Ende der 70er von Schallplatte!
Auch komplexe aktuelle Aufnahmen wie z.B. Anour Brahem 'The Astounding Eyes Of Rita' oder Arild Andersen 'Mira' klingen wunderbar.

Ein solcher DAC macht natürlich nur dann Sinn, wenn der Rest der Kette eine solche Auflöung ebenfalls verarbeiten und darstellen kann.

Ich bin gespannt, wie sich der DAC mit dem Einspielen entwickeln wird. Und wie er sich bei längerem Hören auswirkt. Ich werde weiter berichten.

Viele Grüße
Ludger
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo Ludger,

irgendwie habe ich den Tenor deines Berichts erwartet. Tja, bei mir ist die erste Baustelle der Phonopre und dann warten wir auf die Steuerrückzahlung. ;) Der M-DAC hat ja wohl den Sabre intus und der findet ja nicht ungeteilten Beifall. Wundert mich also nicht, wenn der große Horwege besser abschneidet. Nur: Lohnt sich die Mehrausgabe? Sind die Unterschiede so signifikant? Wenn sie so groß wären wie zwischen meinem Majik und dem Marantz, dann würde ich an deiner Stelle nicht zögern, die Ausgabe zu tätigen.

LG

Jochen
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llucki
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Beitrag von llucki »

Jochen, du holst mich von Witchi-Tai-To, Desireless weg! Ich hätte mein Handy stumm schalten sollen! :wink:

Beim hoer-wege modifizierten M-DAC kann ich keine Wandler-Chip-typische Signatur erkennen, ich nehme stark an, dass die Implementierung auch eine Rolle spielt.

Der wesentliche Unterschied beim Großen ist tatsächlich die höhere Auflösung, die aber nicht jede Kette darstellen kann. Kann sie es nicht, braucht man den großen DAC nicht, man würde den Unterschied nicht hören. Das kann im Zweifel nur ein Test klären. Ob ich mir nun eine neue finanzielle Blutspur (wie du heute so schön formuliert hast) antue, ist noch nicht entschieden. (Aber ich habe da so eine Befürchtung...)

Viele Grüße
Ludger
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llucki
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Beitrag von llucki »

Hallo zusammen,

gestern Abend trat der neue hoer-wege DAC nach rund 30 Std. Einspielzeit non-stop voll in Erscheinung. Gegenüber dem Neuzustand hat er an Substanz gewonnen, ohne dabei an seiner von Anfang an vorhandenen Feingliedrigkeit einzubüßen. Er spielt jetzt also ausgesprochen rund.

Meiner Kette verhilft er so absolut entspannt zu einem faszinierenden Facettenreichtum, von dem jede Musik gewinnt. Bei einer Orgeldarbietung eines Bach-Stückes aus der Mercatorhalle in Duisburg habe ich Gänsehaut bekommen, das hatte ich so noch nicht.

Verallgemeinern kann man natürlich nicht, ob man in einen solchen DAC investieren muss, aber meine Kette kann sein Potenzial offensichtlich (-hörlich) von Anfang bis Ende verarbeiten und er tut ihr ausgesprochen gut!

Viele Grüße
Ludger
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shakti
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Beitrag von shakti »

Gestern durfte ich den Hoerwege DAC einmal in meiner Kette hoeren, Ludger sei Dank!
Zum Vergleich gab es den Trinnov Amethist , Markus sein dank!
und meinen Krell KPS 28c komplett CD Spieler.
Als Signalquellen fungierten Ludger's audio PC sowie ein Oracle CD Laufwerk,
als Klangmaster spielte eine SME 20/2A Plattenspieler mit Kiseki Purple heart System (an vdh Grail SB)

Wir hatten einiges an Musik sowohl auf Schallplatte, als auch als CD und auf Festplatte am Start!

Zum Start spielte Ludgers Hoerwege M-Dac auf, der in meiner Kette zum wiederholten Mal mit einem sehr stimmigen und rundem Klang zu ueberzeugen wusste, im Vergleich zur LP wurde aber der eklatante Verlust an Detailinformationen klar, mit denen sich der M-Dac seinen Charme erkaufte...

Der Wechsel zum Hoerwege DAC setzte die digitale Welt wieder ins rechte Licht, allerding spielte der Dac auf einer SSC "Design" Basis vor Hoerwege auch zu warm und unkontoriert. Nachdem die Basis des Hoerwegs DAC aus Sicomin und Creactiv Fuessen bestand, war die Tonalitaet und die Informationsmenge in der rechten Balance.

Der Trinnov Amethist (nur als DAC einegsetzt) spielte im Vergelich nicht ganz so detailliert und praezise , aber dafuer mit etwas mehr drive nach vorne, etwas dynamischer. (Fairerweise fuer den Amethist: Dieser stand nicht auf einer optimierten Basis)

Am deutlichsten wurden die Klangunterschiede zum analogen Master in der der Tiefe und Praezision im Bassbereich und bei den Anblasgeraeuschen eines Saxofons.

Nachdem wir die digitale Zuleitung vom Audio PC von Van den Hul auf NBS Black Label gewechselt hatten, kamen wir der analogen Wiedergabe zumindest in der raeumlichen Dimension nahe, allerdings fehlte immer noch etwas Praezision.

Also haben wir den Audi PC per USB mit dem Hoerwege DAC verbunden. Dies war besser als mit dem Van Den Hul SPDIF Kabel, kam aber immer noch nicht ganz an das NBS Black Label ran, hatte aber im Bereich der "Festigkeit" und "Substanz" klare Vorteile gegenueber der SPDIG Uebertragung.

Wurde nun im Vergleich eine CD in den Krell eingelegt, war man erstaunt, wie gut der Krell den Bassbereich abbilden kann, aber in den Kriterien Aufloesung und Raum liegt der Hoerwege DAC am Audio PC klar vorne.

Nun haben wir den Krell mal als Zuspieler fuer den Trinnov Amethist genommen, der sich aber kaum vom Krell distanzieren konnte (der Krell CD Player ist auch etwas teurer als der Amethist, der wiederum deutlich mehr Funktionen bietet).

Gegen Ende des Vergleichs haben wir dann zuerst einmal den Amethist mit dem Oracle CD Laufwerk verbunden , das hat den Amethist dann schlagartig am Krell vorbei ziehen lassen ...scheinbar ist die Qualitaet der digitalen Daten aus dem Oracle CD 2000 Laufwerk deutlich besser, als aus dem Krell.

Also musste der Oracle CD 2000 auch mal als Zuspieler zum Hoerwege DAC dienen (mit NBS Omega 1 Extreme SPDIF Leitung).

Dies war dann in unserer digitalen IWiedergabekette nocheinmal ein deutlicher Schritt nach vorne , so nah war die digitale Kette bis jetzt noch nicht an die analoge Wiedergabe rangekommen.

Vor allen Dingen bekam man ein Gefuehl, in welche Richtung es dem Audio PC noch an Qualitaet im Vergleich zum Oracle fehlte, was ja immer der erste Ansatz zu naechsten Verbesserung darstellt.

Und so stellten wir das Audio PC Netzteil auf die Hoerwege SSC Basis und nutzten noch ein paar shakti onlines ...was den Audio PC deutlich mehr in Richtung des Oracle CD 2000 brachte.

Kurzum, in Ludgers Audio PC steckt noch etwas mehr drin und der Hoerwege DAC ist jeden Schritt des finetunings auf der Verbesserungsleiter mitgegangen, ist also definitiv nicht das limitierende Glied.


Mir persoenlich hat die Wiedergabe ueber den Hoerwege DAC sehr gut gefallen, absolut Langzeit tauglich, wenn der Audio GD HE7 in meiner Kette einen aehnlich guten Start hinlegt, waere ich schon sehr zufrieden, hoffe natuerlich, dass er noch deutlich besser spielt :-)

Und so werden wir den Vergleich nach eintreffen des Audio GD HE 7 auf jeden Fall nocheinmal wiederholen,
vielleicht dann ja mit noch anderen DAC's im Vergleich (mich wuerde zB der Auralic Vega in diesem Kontext und Preissegment interessieren) auch wird evtl bis dahin ein Acousense Afis bei mir an den Start gehen, mal schauen, ob die Unterschiede der digitalen Quellen dann weiterhin so stark sind.

Vielen Dank an Ludger und Markus fuer den Aufwand des Schleppens und vorbeikommens, aber ich denke, wir haben wieder viel gelernt, was analog und digital heutzutage so moeglich ist und an welchen Stellschrauben wir nun drehen duerfen.

Gruss

Juergen
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llucki
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Beitrag von llucki »

Hallo Jürgen,

vielen Dank für Deinen ausführlichen Bericht! Ich hatte mit meinem Beitrag extra gewartet und gehofft, dass Du einen Deiner vollständigen und zutreffenden Berichte schreiben würdest, da ich das nicht so auf den Punkt bringen würde wie Du.

Ja, das war gestern wieder eine erkenntnisreiche und genußvolle Zusammenkunft!

Was gehört wurde und wie es ankam, hat Jürgen ja schon geschrieben, dem kann ich nicht viel hinzufügen. Sondern, wie der Tag für mich weiter verlief und wie ich die Erkenntnisse zuhause umgesetzt habe. Und ein technisches Detail noch.

Für mich kann ich sagen, dass die drei besten Quellgeräte, die ich je gehört habe, die folgenden sind: SME 20/2A Plattenspieler mit Kiseki Purple heart System (an vdh Grail SB), Oracle CD 2000 an hoer-wege DAC-UP-PCM1794 MK-II und PPA-PC am hoer-wege DAC. Vermutlich wird der CEC-CD-Transport von hoer-wege in der selben Liga spielen wie der Oracle, ich habe ihn jetzt aber nicht mehr im Ohr. Und leider habe ich den Audio-PC von Horst [Trinnov] noch nicht gehört, sonst wäre er sehr wahrscheinlich auch in dieser Liste.

Der SME-Plattenspieler von Jürgen ist einfach wunderbar und ganz klar der Klangmaster unter dieser Ansammlung erstklassiger Geräte. Erst der Oracle am hoer-wege DAC hat eine Performance, einen Antritt, Raum und Präzision, die ihn in seine Nähe rücken lassen. Was den PPA-PC betrifft, habe ich hier zum ersten Mal gehört, wo die Latte liegt. Er ist aber nicht weit entfernt und ich habe nicht schlecht gestaunt, als Jürgen den Trafo des PCs vom Fusboden weg auf eine Basis gestellt hat. Das hat einen deutlichen Schritt nach vorne gebracht. Auch Shakti-Onlines auf Trafo und besonders USB-Kabel haben weitere Verbesserungen gebracht. Es ist immer wieder erstaunlich, wie hochsensiblel diese Geräte sind. Ich freue mich, an Jürgens Wissen zu den verschiedenen Tuning-Massnahmen teilhaben zu dürfen! Das Potenzial des Oracle hat der PPA-PC sicherlich und ich werde es ihm noch entlocken. Als ich den Oracle in Jürgens Kette hörte, hatte mich das übrigens am meisten an das erinnert, was ich zuhause höre. Die Umgebung spielt also auch eine Rolle.

Zu PC und USB und DAC ist noch eine Erklärung nötig: Sowohl in meinem PC als auch im hoer-wege DAC ist als USB zu S/P DIF Konverter je ein WaveIO-Board eingebaut. So kann ich einen DAC entweder an die S/P DIF-Buchse des PCs anschließen oder an den USB-Ausgang. Die beiden Wege unterscheiden sich in der Länge der S/P DIF-Strecke und den darin enthaltenen Steckverbindungen und Kabeln, und in der unterschiedlichen Stromversorgung des WaveIO. Stephan Horwege hat in den DAC eine eigene Platine mit einer aufwendigen Stromversorgung nur für das WaveIO eingebaut. Im PC hängt es direkt am Netzteil von Paul Pang.

Im gestrigen Vergleich schnitt die Implementierung des WaveIO von Herrn Horwege besser ab, wobei aber nicht zu klären ist, welchen Anteil die kürzere S/P DIF-Strecke hat. Beim USB-Eingang des DAC hatte ich aber auch Bedenken, weil ich weiß, dass die USB-Buchse des WaveIO nicht von außen zugänglich ist, sondern stattdessen eine interne 08/15-Verlängerung zur Gehäuserückwand geführt wird. Das beeinflusst die hochsensible USB-Strecke unnötigerweise. Deshalb habe ich das Gehäuse des DAC geöffnet, um das USB-Kabel direkt im WaveIO einzustöpseln. Leider ist der Abstand zur Rückwand aber zu gering, so dass ich das USB-Kabel nicht einstecken konnte, ohne Gefahr zu laufen, es zu beschädigen. So haben wir auf diesen Vergleich verzichtet.

Als ich dann gestern Abend wieder zuhause war, habe ich erst einmal alles so aufgebaut, wie es vorher war und gehört. Dann habe ich unnötige Sachen aus dem Rack genommen und dem Trafo des PCs ein eigenes Fach gegönnt. Und voilà, ein ähnlicher Effekt wie bei Jürgen auf der Basis stellte sich ein!
Dann habe ich Füße mit eingebauten Spikes unter den Trafo gestellt. Das verschlechterte das Ergebnis, also wieder weg damit.
Als nächstes habe ich den DAC nochmal geöffnet, das WaveIO um 90° gedreht, das USB-Kabel in dessen Buchse gesteckt und beim Schließen des Gehäuses ein Seitenteil nur angelegt, so dass das Kabel durchpasst.
Ein Klangvergleich: die Raumabbildung hat sich verbessert, ist klarer und aufgeräumter. Nicht sehr viel, zugegebenermaßen, aber wahrnehmbar. Bei einem vergleichbaren Fall beim Einbau des WaveIO in den PC, wo ich zuerst auch eine solche interne Verlängerung verwendet hatte, fiel der Unterschied viel deutlicher und ganz anders aus. Aber immerhin, wenn mir der DAC gehört, werde ich ein Loch in die Rückwand bohren, durch dass ich das USB-Kabel hineinführen kann. Herr Horwege wird darüber wahrscheinlich den Kopf schütteln, aber an mir würde es nagen, wenn ich es nicht täte.

Als weitere Tuning-Maßnahme habe ich dann nochmal die Software-Optimierungen im Zusammenhang mit dem hoer-wege-DAC ausprobiert. Und die Karten sind tatsächlich neu gemischt: der AudioPhile-Optimizer bringt jetzt nur Verbesserungen: es gibt eine etwas bessere Übersicht. Eine Verschiebung der tonalen Balance nach oben, wie es zuletzt beim M-DAC war, gibt es nicht mehr. JPLAY 6.2 führte dagegen aber wieder zu Überzeichnungen, so dass ich den wieder deaktiviert habe.

Jürgen hat mir freundlicherweise zwei seiner Shakti-Online zum Ausprobieren mitgegeben und zum Abschluss habe ich eins ans USB-Kabel gelehnt, wo es aus dem DAC-Gehäuse kommt (besser mittig geht es momentan nicht) und das zweite aufs Trafo-Gehäuse, wo einer der Trafos ist, eigentlich bräuchte ich dafür zwei, beim USB-Kabel war der Effekt aber ausgeprägter. Damit werde ich in den nächsten Tage gezielt experimentieren und berichten.

Dann hatte ich noch etwas Zeit, mit sehr großem Genuß Musik zu hören. Wirklich ganz ganz toll! Was den hoer-wege DAC anbelangt, gibt es eigentlich kein Zurück mehr. Wie in Jürgens Kette, kommt er auch in meiner voll zur Geltung.

Danke nochmal an Jürgen und Markus für den sehr interessanten Nachmittag!

Viele Grüße
Ludger
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

llucki hat geschrieben: Shakti-Online
Hallo ihr Erforscher des guten Klangs, habt ihr bittschön einen link dazu? Ich kann mir so gar nichts darunter vorstellen und als Suchbegriff bei den üblichen verdächtigen Suchmaschinen fördert das nur mehr oder weniger Sinniges zu Tage.

Danke und Gruß

Jochen
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shakti
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Beitrag von shakti »

Hallo Jochen,
aber sicher doch !

http://www.shakti-innovations.com/audiovideo.htm

Habe die Teile auch mal im Auto am Steuergeraet probiert, der Unterschied ist auch zu merken :-)

Gruss
Juergen
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