Frederik (KS Digital ADM 30, Genelec 8010 AP)

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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Frederik,

Deine Interpretation der Messergebnisse und die Korrelation zum gehörten kann ich noch nicht ganz mitvollziehen:

Die Differenz zwischen Anregungssignalspitzen und Verzerrungsbereich sind beiden Fällen unterschiedlich:
KH120 hat zwar den beschriebenen IMD Anstieg und fällt dann ab
BM-8 hat keinen IMD Berg sondern "die schwarze Fläche" liegt generell auf der Höhe KH120 IMD Berges.
Insgesamt hat die KH120 dann doch eigentlich niedrigeren "Störnebel"

Im Sinne von "gleichmäßiger" hätte die BM-8 so gesehen einen Vorteil, aber soweit ich sehe hat die KH120 kein echtes "Problem", denn generall liegt ihr "Störnebel" sichtbar niedriger. Ich will damit aber nicht bestreiten, dass die hörmäßige Auswirkung so auftritt wie gehört, genau das wundert mich aber.

Gruß,
Winfried

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Frederik
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Beitrag von Frederik »

Hi Winfried,

Ich habe jetzt eine erneute Messung durchgeführt, diesmal etwas lauter.

Neumann KH 120 A

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Backes & Müller BM 8 V-FET

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Ich hoffe es ist jetzt deutlicher geworden, was ich meine.

BM 8 und KH 120 haben diesmal noch einen Hochpass bei 30Hz mit 48db L/R bekommen, das verfälscht die Ergebnisse natürlich - ich bin aber lieber vorsichtig, da ich natürlich keinen Lautsprecher beschädigen möchte. :wink:

Grüße,
Frederik
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RS.schanksaudio
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Beitrag von RS.schanksaudio »

Hi Frederik,

schön das Du Dich traust zu messen :D

Beim einem Vergleich 2-Wege gegen 3-Wege (ist die BM8 doch?) war das absehbar.

Die BM ist (wie jeder 3-Weger) in den Mitten stark entlastet, d.h. IMD ist geringer weil der Mitteltöner kaum Hub macht. Gerade um 1 Khz herum ist das Ohr am empfindlichsten und dort ist der Verzerrungsteppich bei der KH höher. Der Hochton ist wieder bei KH besser, das die Kalotte eine moderne Konstruktion ist. Im Bass kann aufgrund der unterschiedlichen Flächen auch keine Waffengleichheit sein.

Aber das ist etwas Birnen mit Äpfeln verglichen, die BM8 hätte eigentlich gegen die KH310 gemessen werden müssen, da Treiberaussattung und Volumen vergleichbarer sind.

Trotzdem schön zu sehen, wie sich die Bauart in Performance ausdrückt und letztendlich am Ohr ankommt.

Viele Grüße
Roland
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Frederik
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Beitrag von Frederik »

Hi Roland,
RS.schanksaudio hat geschrieben:Beim einem Vergleich 2-Wege gegen 3-Wege (ist die BM8 doch?) war das absehbar.
Dann miss doch mal die IM-Verzerrungen einer Prisma 2, denke nicht das die dieselben Probleme haben wird wie die Neumann. (Stichwort: "Sensorregelung")

Wobei Du natürlich recht hast, je mehr Wege desto besser. :wink:
RS.schanksaudio hat geschrieben:Aber das ist etwas Birnen mit Äpfeln verglichen, die BM8 hätte eigentlich gegen die KH310 gemessen werden müssen, da Treiberaussattung und Volumen vergleichbarer sind.
Natürlich, ich hab' aber gerade keine KH 310 in Reichweite.

Ein Vergleich wäre interessant, obenrum ist die BM 8 bestimmt geschlagen aber ob der 8" Tieftöner aus der KH 310, welcher auch noch bis in die Mitten hineinspielen muss, eine Chance hat? Ich bezweifle es. (Bei der KH 420 würde mich wohl auch zusätzlich noch die erhöhte Gruppenlaufzeit im Bass stören.)
RS.schanksaudio hat geschrieben:Trotzdem schön zu sehen, wie sich die Bauart in Performance ausdrückt und letztendlich am Ohr ankommt.
Ja, vor allem ist es schön eine Verzerrungsmessung zu haben, die auch wirklich mit dem Höreindruck korreliert.

Grüße,
Frederik
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RS.schanksaudio
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Beitrag von RS.schanksaudio »

Hallo Frederik,

wie sind gerade dabei unser Portfolio komplett und standardisiert durchzumessen. Das und die gesamte Aufbereitung benötigt aber etwas Zeit, ich denke das wir Ende des Sommers etwas hierzu publizieren werden.

Ich würde auch nicht sagen, dass die gezeigten IMDs ein "Problem" sind. Es ist einfach der Kompromiss den man mit einer 2-Wege Konstruktion zwangsläufig eingehen muss, wenn alle Treiber über so viele Oktaven laufen. Eine 3-Wege Konstruktion bringt aber wieder andere Probleme mit sich (Designkomplexität, Zeitverhalten, ggfs. Abstrahlverhalten, etc).

Insgesamt würde ich das Thema IMD oder Verzerrungen allgemein aus der Sicht der Hörschwellen, d.h. aus der Empfindlichkeit des Ohrs heraus betrachten. Hier ist, wie gesagt, der Bereich um 1 Khz relevant +/- eine halbe Oktave. Die KH310 (TT bis ca 600 Hz) wird in diesem Bereich ganz sicher besser performen als die KH120, das lässt sich indirekt auch von den THD, bzw. max SPL ableiten (siehe auch Messungen Sound&Recording). Die MT-Kalotte wird tendenziell dem Konus-Treiber der BM überlegen sein, aber die Regelung mag hier einiges kompensieren.

Verzerrungsmessungen korrelieren eigentlich immer sehr schön mit Gehörtem (siehe warmer Röhrensound, ist aber kein IMD). Ich empfehle ich die Klippel Testfiles (Link nicht zu Hand) bei denen das selbst Erfahren kann.

Viele Grüße
Roland
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slarti05
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Beitrag von slarti05 »

Hallo Frederik,

ich hatte mich vorher noch nie mit Intermodulationsverzerrungen befasst - das ist ein sehr spannender Aspekt, den Du hier einbringst und untersuchst. Intuitiv und was man so lesen kann, glaube ich auch sofort an die Hörbarkeit.

Spannend finde ich bei der Darstellung von Neumann den Effekt eines Subwoofers. Könntest Du nicht mal Deine Messungen wiederholen und anstatt des Hochpasses im Bass Deinen geregelten Subwoofer verwenden? Den Unterschied in der Messung würde ich gerne sehen.

Viele Grüße
Ralf
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RS.schanksaudio
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Beitrag von RS.schanksaudio »

Hallo Ralf,

schöne Links, danke dafür! Auch Neumann zeigt den Unterschied von 2- und 3-Wegern, mit gleicher Argumentation. Der 3-Weger + Sub ist quasi ein 4-Weger wenn man so will :D

Viele Grüße
Roland
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slarti05
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Beitrag von slarti05 »

Hallo Roland,

bin auf Eure Messungen gespannt!

Hier der Link zu dem Hörtest bei Klippel - ich scheine recht sensitiv auf solche Verzerrungen zu reagieren - der Test sagt, ich höre das systematisch bis -45db. :shock:

Viele Grüße
Ralf
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NNEU
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Beitrag von NNEU »

Dann will ich mich diesem Gruppenzwang mal anschliessen ...

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30cm Abstand, auf Achse des Mitteltöners, 92db
UMIK, NAIM Wandler

Um einen einfachen Vergleich zu Frederiks Messungen zu ermöglichen, wurde der gleiche Maßstab gewählt.


Viele Grüsse,
Noel
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Frederik
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Beitrag von Frederik »

Hi Ralf,
slarti05 hat geschrieben:Spannend finde ich bei der Darstellung von Neumann den Effekt eines Subwoofers. Könntest Du nicht mal Deine Messungen wiederholen und anstatt des Hochpasses im Bass Deinen geregelten Subwoofer verwenden? Den Unterschied in der Messung würde ich gerne sehen.
Ja mache ich.



Hi Noel,

Ups, hab' ich doch so laut gemessen? :o

Grüße,
Frederik
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Frederik
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Beitrag von Frederik »

Ich habe jetzt die Neumann nocheinmal zusammen mit meinem Subwoofer gemessen.

Ich habe 3 Messreihen vorgenommen mit variierenden Flankensteilheiten der Filter.

Es wurden jeweils 3 verschiedene Trennfrequenzen gemessen (80,120 und 160Hz).

Bei 80Hz würde ich die Neumann am liebsten trennen, dann wären sie frei und unabhängig vom Subwoofer aufstellbar.



Hier die Messergebnisse mit 12 dB Linkwitz/Riley Hochpass bei 80,120 und 160 Hz Trennfrequenz

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Hier die Messergebnisse mit 24 dB Linkwitz/Riley Hochpass bei 80,120 und 160 Hz Trennfrequenz

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Hier die Messergebnisse mit 48 dB Linkwitz/Riley Hochpass bei 80,120 und 160 Hz Trennfrequenz

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Die KH 120 A selbst spielt logischerweise besser, je höher und steiler sie getrennt und damit entlastet wird.

Aber, in der Praxis halte ich Trennungen über 80 Hz für einen Subwoofer der auch wie ein solcher aufgestellt wird problematisch.

Wenn man die KH 120 A direkt auf den Subwoofer stellen kann und so tut als ob es sich um einen (komisch aussehenden) 3-Wege Lautsprecher handelt, bleibt noch das Problem das der Subwoofer auch darauf ausgelegt sein muss sauber so hoch wie ein klassischer Tieftöner eines 3-Wege Lautsprechers spielen zu können.

Die steilen Filter mit 48dB entlasten die Neumann natürlich stärker als die flachen Filter mit 12dB, aber ich bin mir nicht ganz sicher ob es mit flachen Filter nicht ein bisschen knackiger klingt?

Wohl dem der sich um die Gruppenlaufzeit steiler Filter keine Sorgen machen muss, weil er seine Subwoofer via Acourate einbinden kann. :)

Grüße,
Frederik
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slarti05
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Beitrag von slarti05 »

Hallo Frederik, danke!

Schon interessant - durch die Sub-Anbindung wird bei der Neumann der Mittenbereich zwischen 1-2kHz locker um 14db sauberer (und liegt dann auf dem Niveau der BM 8). Ich habe auch eine klare Präferenz, meine Abacus APC durch einen geregelten Sub zu entlasten - das klingt eben nicht nur im Bass wesentlich besser, und Deine Messungen erklären, warum. Freue mich schon auf meinen Sub (und auch aufs Messen).

Viele Grüße
Ralf

PS: Hattest Du die Frequenzweiche jetzt mit Acourate umgesetzt oder nicht? Dein letzter Satz hat mich da etwas verwirrt ...
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Eusebius
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Beitrag von Eusebius »

Eigentlich ein alter Hut:
Subwoofer bringen nicht nur Bass - sie wirken entstressend in höhere Frequenzen hinein, was der Sauberkeit der Wiedergabe zugute kommt. Nahezu jeder Fullrange-LS profitiert von der Entlastung im Tiefbass und kann sich dann umso sorgfältiger der Darstellung der höheren Frequenzbereiche widmen.

Gruß!
Rainer
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Frederik
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Beitrag von Frederik »

Hi Ralf,
slarti05 hat geschrieben:PS: Hattest Du die Frequenzweiche jetzt mit Acourate umgesetzt oder nicht? Dein letzter Satz hat mich da etwas verwirrt ...
Hätte ich gerne ... :lol:

Hab' die Neumann und den Subwoofer mit meiner MiniDSP Weiche getrennt. Die hat nicht genügend Rechenpower um bei tiefen Frequenzen mit FIR Filtern arbeiten zu können, also kann es passieren das sich verschiedene Filter aufgrund unterschiedlicher Gruppenlaufzeit verschieden anhören.

Hi Rainer,

absolut, auch meine BM 8 freuen sich wenn sie ab 80 Hz entlastet werden. Klingt noch "entspannter" und darum soll es ja letztendlich gehen.

Grüße,
Frederik
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Frederik
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Beitrag von Frederik »

Sommerbericht 2016 · "Neumann auf Reisen!"

Mit dem folgenden Beitrag wird der "Sommerbericht" zur Trilogie. Jahr für Jahr konnte ich die Klanqualität meines 2. Setups im Ferienhaus kontinuierlich steigern, immer mit Hinblick auf ein knappes Budget und den besonders hohen Anforderungen an die Pegelfestigkeit im Freien hin optimiert.

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Dieses Mal waren die Neumann KH 120 A Teil des Setups. Die aktiven 2-Wege Lautsprecher prädestinieren sich dank ihrer kompakten Ausmaße und optional erhältlichem Zubehör wie einer passenden Transporttasche geradezu für den Einsatz abseits der eigenen 4 Wände.

Die KH 120 A habe ich in diesem Setup ab 250Hz (via 24 dB L/R Hochpass) entlastet und um je einen 12" Tieftöner im 126 Liter Bassreflex Gehäuse ergänzt, sodass am Ende ein großes 3 Wege System entstanden ist. Die Frequenzweiche hat mein miniDSP 2x4 HD gespielt, den ich vor allem wegen seiner extrem kompakten Ausmaße der Behringer DCX 2496 vorgezogen habe.

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Die Subs hab' ich kurzerhand vor Ort aufgebaut, in Teilen mit lokal zugeschnittenen OSB Platten Marke "Made in Germany". Im Inneren des Gehäuses gibt es 3 Verstrebungen und den Bassreflexkanal, der ebenfalls als Verstrebung funktioniert. Bedämpft wurde das Gehäuse locker mit einer Baumarkt Recycling Faser Decke.

Wie immer macht sich die Abwesenheit raumakustischer Limitationen positiv bemerkbar. Zuerst klingt es ungewohnt, so völlig ohne Raum, aber das lässt schnell nach und schon bald möchte man gar nicht mehr anders hören.

Gehört wurde ca. 250cm entfernt von den Lautsprechern. Ich konnte beliebig laut hören, weder die Subwoofer, noch die KH 120 A setzten dem Hörvergnügen voreilig Grenzen. Nachbarn haben sich auch keine beschwert, obwohl wenn ich so nachdenke, eines ruhigen Tages wurde ich von einem freundlichen Spaziergänger auf das Fehlen der Musik angesprochen. :D

Ich konnte wenigstens, anders als die nächtlich nervenden PA Quäken aus dem Dorf nebenan eine respektable Wiedergabequalität liefern. :lol:

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Die Neumann klangen, wie erwartet, durch den Hochpass bei 250 Hz entlastet, äußerst „sauber“ und „stressfrei“. Das Raue im Klangbild was sie normalerweise innehaben war verschwunden, das hörbare Ergebnis deutlich gesenkter IM Verzerrungen.

Dennoch verbleiben noch Fehler, die oberen Mitten klingen zu hell und unübersichtlich - was insbesondere bei gehobenem Pegel deutlich wird.

Es klang so, als ob sich im Lautsprecher Inneren kein Dämmmaterial befinden würde. (Eine These, welche der praktischen Überprüfung nicht standhielt, die KH 120 sind wie sich das gehört komplett mit Dämmmaterial gestopft.)

Mögliche Verdächtige wären also das Gehäuse und/oder die Partialschwingungen des preiswerten Peerless Tiefmitteltöners, der sich bis 2 kHz hochstressen muss, was wie hier im Forum schon dargelegt wurde bei üblichen Konuschassis ähnlicher Größe nicht ohne Partialschwingungen vonstattengeht.

Da würde der KH 120 A ein größerer Hochtöner welcher sich deutlich tiefer trennen lässt helfen, oder man kauft sich eben die KH 310 A mit ihren 3 Wegen und ihrer 75mm Mitteltonkalotte. (Die BM 8 umgehen dieses Problem ebenfalls lässig, dank der tief einsetzbaren, geregelten 38mm Kalotte.)



Was mir in diesem Zusammenhang einfällt, ist das man oft über die kleinen Genelec Modelle hört, dass sich Frauenstimmen unnatürlich anhören sollen, oder die Lautsprecher generell "zu hell" klingen. Dafür wird dann der angeblich "metallisch" klingende Alukalotten Hochtöner verantwortlich gemacht. (Welcher mit Sicherheit erst oberhalb 20 kHz in Partialschwingungen aufbricht.)

Mit den hier gemachten Erfahrungen im Sinn eher wahrscheinlich erscheint mir, das die hohe Trennfrequenz des Mitteltöners welcher zum Beispiel bei der zur KH 120 A vergleichbaren Genelec 8030B sogar noch einmal um 1000 Hz höher, nämlich bei 3 kHz liegt diesen hörbaren Fehler verursacht.



Die Subwoofer bzw. der "3. Weg" klangen auch von höchsten Pegeln völlig unbeeindruckt und stressfrei. Die Subwoofer spielen bis auf 30 Hz hinab, der Bassreflex-Abstimmung sei Dank.

Einige kommerziell erhältliche BR Subwoofer, im Speziellen die von Canton, (Ich hatte vor einigen Jahren aufeinanderfolgend AS 85, SUB 850R und mehrere SUB 12.2) habe ich noch schaudernd in Erinnerung, die klangen total lahm - dagegen ist diese meine Konstruktion ein flinker Hase. Kein Wunder hab' ich als Tiefpass Filter diesmal ja auch einen die Gruppenlaufzeit schonenden Butterworth Filter 2. Ordnung bei 16Hz eingesetzt.

Hier draußen gab es nichts was einen davon abhalten könnte eine realistische Bewertung der Tiefbassqualität vorzunehmen, kein Raum, der angeblich alles verdeckt und so ein Urteil unmöglich machen soll. (Was Quatsch ist, weil man auch in geschlossenen Räumen mit all ihren Problemen mit der Zeit alle Lautsprecher Fehler wahrnimmt, wobei es draußen zugegeben viel leichter ist und schneller vonstatten geht.) "Stichwort: Weißabgleich"

Der Bass klang etwas künstlich und steril, was ich in Verbindung mit dem Abstimmungs bedingten steilen Abfall des Frequenzgangs bringe. Da könnte man die Subwoofer beim nächsten Mal Closed Box ähnlicher abstimmen und einen besseren Kompromiss zwischen Pegelfestigkeit bei tiefen Frequenzen und Klangqualität finden.

Zusammen mit dem etwas aufgedickten Oberbass (das große Gehäuse fordert seinen Tribut und schwingt durchaus etwas mit) haben die Subwoofer einen "gefälligen" Eigenklang den man (im Urlaub :lol: ) durchaus tolerieren kann, zumal das größte Problem nämlich überhaupt erst einmal genügend Pegelreserven für den Outdoor Einsatz bereitzustellen erfolgreich gelöst wurde. Wenn man dazu noch bedenkt, dass die Kosten gering ausfallen, kann man mit dem Ergebnis durchaus zufrieden sein. :)

Bei dieser Aufnahme kommt, dem iPhone als Mikrofon zum Trotz, ganz gut rüber wie "sauber" und "frei" das Ganze klang. (Einfach auf das Bild klicken, dann geht's weiter zum Video.)

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Wer das eigene Setup zu Hause aufnimmt, wird sich in der Regel wundern was der Raum, an den man sich gewöhnt hat, alles an Nachhall und Verfärbungen dazu addiert.

Neben Musik mussten sich die Lautsprecher auch bei Filmton bewähren, da konnte ich die Anfangssequenz bei "Interstellar" zum ersten Mal mit hohem Pegel hören, ohne das sich vorher die Subwoofer verabschieden.

Auch bei Quentin Tarantino's The Hateful Eight setzte sich das aktive Dream Team durch, präsent, präzise, pegelfest, so macht das Kino draußen Spaß. 8)

Hab' mir auch nochmals (zum gefühlt 127. Mal) einen meiner All Time Classic angeschaut, "S.W.A.T. – Die Spezialeinheit" aus dem Jahre 2003 dessen Anfangssequenz an das "North Hollywood shootout" von 1997 angelehnt ist, was ich damals als Kind gespannt im Fernsehen verfolgt habe. Im Film peitschen nun die Salven abgefeuert durch die AKM-Sturmgewehre der Bankräuber nur so um sich und das anschließende Splittern der getroffenen Autoscheiben hinterlässt einen authentischen Eindruck, insgesamt wird die Soundkulisse völlig souverän aufgebaut. Großes Kino.

Das Bild war übrigens ebenfalls von hoher Qualität, kontrastreich mit ausgewogen kräftigen Farben, anders als in meinem Raum gibt es hier kein störendes Streulicht von etwaigen Wänden, da muss ich bei mir noch einmal gucken, wie ich das Zuhause besser mache, ohne dem Raum optisch zu sehr zuzusetzen. Ein Manko ist die Leinwand gewesen, ein einfaches IKEA Sonnensegel, das zudem auch relativ klein ist, wenn man bedenkt, dass ich in meinen heimischen 15 qm schon mit 4,5m Bilddiagonale bei 16:9 schaue. Da geht also noch was. :roll:

Das letzte Quäntchen High Fidelity wurde dieses Jahr noch nicht erreicht, aber insgesamt konnte eine auditiv erstaunlich fehlerfreie Vorstellung realisiert werden und das bei gefühlt endlos hohen Pegelreserven. Für Heimkino war es schon ideal, bei Musikmaterial wurden noch Problemstellen aufgedeckt.

Grüße,
Frederik
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