chriss0212 hat geschrieben:da habe ich auch schon drann gedacht... aber wo ich mir nicht sicher bin: es gibt Artikel, die darauf hinweisen, dass umgekehrte Spikes entkoppeln würden. Leuchtet mir zwar nicht ganz ein, da wir noch immer eine starre Verbindung haben...
Hallo Christian,
zu Dämpfer oder Spikes hatten wir schon einen Thread:
http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic.php?f=23&t=5744.
Wie könnte man den begrifflichen Konflikt zwischen Ankoppeln und Entkoppeln auflösen? Vielleicht eine Frage der Betrachtungsweise.
Ein Spike ist meist aus Stahl oder Messung, die sich zur Spitze verjüngende Form hat eine zunehmende Elastizität, sagen wir vereinfachend, ein Spike beginnt steif beim Gewinde und endet weich an der Spitze. Das passt den harten Befestigungsgrund an die weiche Oberfläche auf der Gegenseite eher an als umgekehrt von weicher Schraubbasis zu hartem Untergrund.
Stahl(boxen-)ständer haben deshalb Spikes, die sich etwas in die Holzbox eindrücken, die nach unten durch den Teppich bohren, um auf dem Estrich einen festen Stand zu haben.
Nach meiner Vorstellung geht es bei Spikes um einen Versuch, zwischen verschiedenen Materialien zu vermitteln, was mit richtiger Orientierung des Spikes hilft.
Der hohe Flächendruck bei Schneiden und Spitzen sorgt für Unverrutschbarkeit.
Die Reduktion der Kontaktpunkte lässt die Fläche frei schwingen, in den Eck-und Kantenbereichen ist die Vibration geringer, vom bereits beruhigtem Bereich der Bodenplatte der Box geht die Kraftübertragung (Gegenkräfte des Membranantriebs) von der Box zum Untergrund, reflektiert an Federn, Gummi, abgeleitet übertragen per Spike. Die Unverrutschbarkeit vergleiche ich mit einem Hammer, der den Kontakt zum Objekt behält, so bekommt man den Nagel nicht in die Wand (nur mit Druck). Holt man hingegen aus, ist die Wucht der Impuls groß und wirkungsvoll. Fließen die Antriebskräfte bzw. natürlich deren Gegenkräfte zur großen Masse (Estrich) ab, wird die Membranbewegung unvermindert angetrieben. Bei elastischer Kopplung (möglichst mit Dämpfung) landet man in einer Situation ähnlich einer Waage auf elastischem Untergrund, sie zeigt weniger an als auf harter Basis. Denn ihre innere Feder und die äußere Feder der Aufstellung teilen die Kräfte (berechenbar wie bei Kondensatoren in Reihenschaltung).
Spikes müssen sich den Gesetzen der Physik gemäß verhalten, da dürfte Newtons Mechanik zur Erklärung fast ausreichen.
Der Schwingungsbauch in der Mitte der jeweiligen Boxenwand wird von der Fläche (Estrich, Parkett, etc.) entkoppelt, das könnten auch Hutmuttern unter den Ecken /Kanten.
Die Frage bleibt, wie eine Box aus Holz auf einem Untergrund aus Holz (auf Estrich verklebtes Parkett) die beste Flächen-Entkopplung aber die beste Kraftankopplung der Gesamtbewegung bekommen kann. Vielleicht mit Hartholzpyramidenstümpfen unten breit oben schmal?
Einfacher selbst zu machen wären je 3 Dreiecke aus 19 oder 22mm Multiplexholz, die als Prisma mit der langen Kante auf dem Parkett stehen, die nach oben weisende Spitze wird durch das Gewicht der Box etwas gestaucht. 2 hinten, 1 vorn. Die kreuzverleimten Hölzer sorgen für eine gewisse innere Dämpfung.
Wäre das Parkett schwimmend verlegt, halte ich eine schwere Steinplatte auf dem Boden zur Stabilisierung der wabbeligen Fläche für ratsam, darauf mit den Pyramiden/Prismen/Kegelstümpfen (oder Spikes) die Box.
Die Mechanik einer "schwimmenden" Steinplatte wird dagegen schon erheblich schwieriger zu berechnen.
Da könnte man sich Gedanken machen, in welchem Frequenzbereich die von der Box ausgehenden dynamischen Kräfte liegen. Definitiv nicht von dem Fliegengewicht einer Hochtönermembran, der wesentliche Bereich wird vom TT mit der schweren bewegten Membranmasse dominiert.
Die Resonanzfrequenz der Plattform gegenüber dem Untergrund sollte so hoch liegen, dass sie nicht vom energiereichen Bass angeregt werden kann. Große Masse auf weicher Feder bringt eine niedrige Resonanz. Auf dem Teppich (darunter der Estrich) klingt die Box vergleichsweise matschig, auf Spikes klar und prägnant. Vom auf Estrich verklebten Parkett würde ich nicht erwarten, dass es von oben noch einer Stabilisierung bedarf.
Grüße Hans Martin