Patrick (ME Geithain RL 901K1)

audiophile Biografien unserer Mitglieder
Forumsregeln
Bei Vorstellungen steht die persönliche, subjektive Erfahrungswelt des Verfassers im Vordergrund. Insbesondere soll die Vorstellung als "Visitenkarte" des Mitglieds gewürdigt bzw. respektiert werden. Dialoge sollten hier vorrangig mit dem Verfasser und nicht mit Dritten geführt werden. Siehe auch die Forumsregeln.
RationalDenken
Aktiver Hörer
Beiträge: 41
Registriert: 16.10.2015, 15:48

Beitrag von RationalDenken »

Hans-Martin hat geschrieben:
RationalDenken hat geschrieben: 1) Die Bassfallen HINTER den 901k bringen aufgrund der Bassnierenfunktion ja 10 dB weniger zur Auslöschung der Erstreflektionen bei als wenn sie an der FRONTwand in den Ecken stünden, oder?
Hallo Dirk
was ist bei dir FRONTwand ?
Nicht vom Hörer aus gesehen hinter den Boxen?
Hallo,

Nein, ich nehme immer die Schallrichtung Box ---> Hörzone. Also ist der Bereich hinter dem Hörer die "Front". Möglicherweise verstoße ich damit gegen die Nomenklatur?

Führender Gedanke bei meiner Überlegung ist - neben der bereits erwähnen Tatsache, daß die 901k ja eh' rückwärtig um 10 dB weniger Bass abstrahlt - die Theorie, daß so bereits ein Durchaus relevanter Teil absorbiert wird, BEVOR er wieder ( nach Reflexion hinter dem Hörer) phasenverschoben am Hörer erneut ankommt .. Allerdings ist - der Sinn der Eck-Absorber natürlich primär die Bekämpfung der Resonanzen und NICHT die primäre Absorption... Insofern ist der positive Effekt einer anderen Aufstellung möglicherweise nicht besonders relevant bzw nur theoretischer Natur, weil ja " nur" die erste Reflexion und diese auch nur zum Teil absorbiert wird.

Wie Lutz ja bereits schrieb: Experimente/Messungen/Simulationen mit der Aufstellung der Bpxen und der Hörposition und anschl. Nutzung der Ortsanpassung kosten nichts (ausser Zeit) . Zusätzliche bauliche Maßnahmen könnten weitere Verbesserungen bewirken, jedoch zusätzlich einen größeren Spielraum bei der Aufstellung zurückgewinnen.

Ich bin aber KEIN ausgewiesener Raumakustikexperte, vermutlich gibt es im Forum in der Hinsicht Berufenere als mich.

Auf jeden Fall ist die 901k immerhin schon einmal diejenige Box, die konzeptbedingt mit Abstand die geringsten Probleme von allen Produkten auf dem Markt bereitet (Bassniere) - um es in Zahlen auszudrücken: sie bereitet ca 10 dB weniger Probleme als die Mitbewerber...;) und bereits vorab "mitgelieferte" -10 dB Störsignal im Bassbereich sind enorm viel!

Vorab hilft möglicherweise die Nutzung des kleinsten Hörabstandes: Der beträgt aufgrund der Pseudo-Koaxial-Konzeption ja nur 2 m! Wenn man die Gummifüße unter den Originalständern für ein paar Euro gegen solide Möbelrollen austauscht, so kann man:
a) sehr bequem mit der Aufstellung experimentieren
B) die Geithains platzsparend "Parken" und sie bei Bedarf dann in weniger als 2 min in eine optimale Hörposition bringen. Ich selber habe lange mit nur 2m Hörabstand die Musik genossen, das ist in raumakustisch ( noch) unbehandelten Räumen die einfachste Lösung und bringt sofort dramatische Verbesserung des Hörerlebnisses. Siehe auch ---> Hallradius ( der wird regelmäßig unterschätzt als raumakustisches "Stellglied" bzw. Soforthilfe)

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Hallradius

Edit: Die nachfolgende Diskussion zum Thema Hallradius wurde in den Thread Aufnahmeraum vs. Hörraum verschoben, da sie sich dort besser in die bereits geführte Sachdiskussion integriert und hier Patricks Vorstellung im Vordergrund steht. Gruß Harald
Bild
patr1ck
Aktiver Hörer
Beiträge: 7
Registriert: 05.10.2015, 12:48
Wohnort: Leipzig

Beitrag von patr1ck »

@All
Danke für die ganzen Rückmeldungen. :) Ich habe die Diskussion zum Thema Raumakustik/Hallradius usw. interessiert gelesen, aber zugegebenermaßen nicht alles 100%ig verstanden.

@music is my escape
Hallo Thomas, besten Dank für das Angebot mit dem Mess-Equipment. Ich komme bei Gelegenheit gern drauf zurück. Grüße ins Zentrum von LE! :)

@Jupiter
Du hast also auch so einen Raum mit ein paar Tücken. Mit Dachschrägen kämpfe ich auch...
Ich werde demnächst mal den Grundriss und ein paar Bilder vom Raum posten.

@RationalDenken
An den Raumwänden kann ich leider nicht mehr viel machen, da hinter den Lautsprechern und an der rechten Wand ab Kniestock bei ca. 80 cm Dachschrägen beginnen. :( Die linke Wand ist normal gerade, beinhaltet aber einen Kamin mit ein paar verschließbaren Ausströmgittern und hinter der Hörzone ist viel Freiraum mit Essbereich, Tresen und Wohnküche. Deswegen stehen auch die Bassfallen hinter den Lautsprechern.
Ich bin etwas verwirrt, was die Ortsanpassungsfilter angeht. Ich habe 2 verschiedene Exemplare von Bedienungs-/Service-Anleitungen von Geithain und eine aktuelle Email vom Serviceteam Geithain. Der Poti P1 wird überall als 60 bis 125/130 Hz beschrieben (als Regelbereich der schmalbandigen Glocke für P2). Im Gehäuse der Endstufen steht aber auf dem Aufkleber 90-150 Hz.
Das Serviceteam vom MEG hat mir auf meine Nachfrage mit der Ungereimtheit bei den Angaben zu Poti P1 folgendes geschrieben: "Der aktuelle Regelbereich für P1 liegt zwischen 60 Hz und 125 Hz."
Also nicht wie auf dem Aufkleber 90 bis 150 Hz... :?

Insgesamt bemerke ich nun, dass ich wohl um "Messtechnik" nicht herum kommen werde...

Grüße, Patrick
Bild
RationalDenken
Aktiver Hörer
Beiträge: 41
Registriert: 16.10.2015, 15:48

Beitrag von RationalDenken »

Hallo Patrick,

Nur eine spontane Idee:

Gelegentlich gibt es einen Zugang zu dem Bereich unterhalb der Schräge. Naturgemäß verbirgt sich dahinter enorm viel ungenutztes Volumen. Falls also eine Tür oder sogar Stauraum darin befindlich ist ( in sem von mir gemieteten Haus hat ein Dachzimmer so etwas, ist sehr praktisch und ein Vermieter würde sich evtl auf einen Umbau einlassen) könnte man den ganzen viele Kubikmeter großen Raum einfach mit in stabilen Plastiktüten luftdicht verpackter Steinwolle befüllen! Das wird schon etwas bringen, denke ich - und bleibt unsichtbar.

Falls Du zur Miete wohnst: bei Kostenübernahme würde der evt. Mit einem Zugang in Form einer einzelnen ausreichend großen Tür zwecks Zugang (alternativ einer einmaligen Öffnung und anschliessendem Verschliessen) und besserer Isolation einverstanden sein?

Gruß
Dirk
Bild
RationalDenken
Aktiver Hörer
Beiträge: 41
Registriert: 16.10.2015, 15:48

Beitrag von RationalDenken »

Da mich das Thema mittelfristig auch betreffen wird, hier noch ein Link zu MB akustik, wo ich zwei Produkte fand, welche interessant erscheinen (ich hoffe, man darf zu Anbietern verlinken? Wenn nicht, einfach die links löschen...)

http://www.mbakustik.de/main.php?target=1-2-2-3_b650

http://www.mbakustik.de/main.php?target ... a101a988a8

So,etwas wie die b650 könnte man ja auch als mittelständigen "Fuß" eines (Ess-) Tisches benutzen: einfach eine Tischplate nach Wahl,draufschrauben, für die Beine müsste genug Freiraum bleiben...

Gruß
Dirk
Bild
patr1ck
Aktiver Hörer
Beiträge: 7
Registriert: 05.10.2015, 12:48
Wohnort: Leipzig

Beitrag von patr1ck »

Ein (verspätetes) Update von meiner Seite.

Die MEG 901K1 spielen nun zu meiner vollsten Zufriedenheit in meinem Wohnzimmer. :) Dabei ist der Zimmeraufbau immer noch so wie im Eingangsthread erwähnt, auch die Lautsprecherposition ist unverändert.

Zum Ziel führten die Ortsanpassungsfilter der Lautsprecher.

Ich hatte ja hier von der Tiefen-Überbetonung in meinem Wohnzimmer geschrieben. Daraufhin hatte ich mich nur nach Gehör und einigen mir gut bekannten Musikstücken an den Filter-Potis versucht. Dass dies nur ein kurzfristiger Workaround sein konnte, war mir relativ schnell klar, da ich je nach Musikstück eine etwas andere Filtereinstellung favorisierte.

Es gab nur einen Ausweg: Messtechnik! Leider fehlte mir nicht nur das entsprechende Equipment, sondern auch das Experten Know-how auf diesem Gebiet. :|

Dann kam ich mit Lutz (Aktivboxer) in Kontakt. Er hatte sehr freundlich seine Hilfe angeboten, wenn ich nicht mehr weiterkommen sollte. Ich hatte unglaubliches Glück: Lutz wohnt relativ in der Nähe, hat fast die identischen Lautsprecher (ohne ausgelagerte Endstufen, ansonsten Technik gleich), hat Mess-Equipment und tiefgreifendes Know-how.

Nach der Einmessung waren die Lautsprecher wie ausgewechselt. Es klang ausgewogen und harmonisch. Die Tiefenlastigkeit war verschwunden. Die Bässe präzise, trocken und tief. Ich hörte gleich ein paar Stufen lauter. Beeindruckend! Und das nur mit den Bordmitteln der Lautsprecher. Ein großes Lob an die Ingenieure von MEG! Und natürlich ein großes Lob an Lutz! Was er aus den Lautsprechen im Zusammenhang mit meinem Wohnzimmer, was weit weg von einem optimalen Hörraum ist, herausgeholt hat. Bemerkenswert! :)

Bei der Geräteausstattung gab es auch noch ein Update. Ich befand mich ja damals schon auf der Suche nach einem neuen DAC+PreAmp. Mittelfristig sollte nach der 901 etwas Besseres her. Auf Empfehlung von Lutz habe ich mir ein DP-777-SE von AMR zum unverbindlichen Probehören bestellt. Und was soll ich sagen, der AMR ist noch da! :-) Überzeugt haben mich vor allem die Räumlichkeit der Abbildung und der etwas wärmere Klang, allerdings ohne Details zu verwischen. Es fällt mir schwer, den Klangeindruck zu beschreiben und in Worte zu fassen.

Neben der 901 ist das nun meine Hardware-Liste:
Streamer: LINN Majik DSI
DAC/PreAMP: AMR DP 777 SE
Lautsprecherkabel XLR: Eigenbau Lutz
Digital-Verbindung S/PDIF->BNC: Eigenbau Lutz

Momentan nutze ich jede freie (netto) Zeit, die ich mir innerhalb meiner allgemeinen (brutto) Freizeit nehmen kann, zum querbeet Musikhören oder besser gesagt zum Musik genießen ... :)

Viele Grüße an alle Gleichgesinnten hier im Forum. :cheers:
Patrick
Bild
Eusebius
inaktiv
Beiträge: 594
Registriert: 11.12.2008, 19:57
Wohnort: Rhein-Main

Beitrag von Eusebius »

Hallo Patrick!

Schön, dass es jetzt bei dir so viel besser klingt!

Die Ortsanpassungsfilter der 901k sind wirklich höchst praktisch und wirksam.
In der Tat wird es aber richtig gut erst mit messtechnischer Kontrolle.
Mit der 901k - und jetzt auch in deiner Version mit ausgelagerten Endstufen - ist J. Kiesler ein genialer Lautsprecher gelungen, den ich nach wie vor in der Summe aller Eigenschaften für das beste und relativ gesehen preiswerteste Produkt aus Geithain halte.

In den mittlerweile rund 7 Jahren, die ich meine 901k bei mir stehen habe, ist nie auch nur ansatzweise der Wunsch nach einem anderen Lautsprecher aufgekommen.
Die jahrzehntelange Suche ist vorbei.

Viel Freude mit der Musik wünscht
Rainer
Bild
Jupiter
Aktiver Hörer
Beiträge: 1555
Registriert: 25.07.2014, 15:51
Wohnort: Bad Dürkheim / Pfalz

Beitrag von Jupiter »

Hallo Patrick,

freut mich für Dich das es jetzt nach langer Zeit zu einem erfreulichen Ergebnis gekommen ist. Mit Lutz hast du ja großes Glück gehabt. Das Gute ist manchmal sehr nah.

Ich habe nachdem ich mit den Potis das Maximum in meinem Raum erreichen konnte, nochmals mit dem Beamformingfilter nachbessern können.

Es gibt zum Beamforming mit Acourate von Audiovero hier auch einen Thread mit einer Anleitung zur Durchführung. Dies hat bei mir nochmals zu einer Verbesserung geführt.

Einige andere haben es ebenfalls mit Erfolg durchgeführt. Ein Versuch lohnt sich, vor allem im Bass und in der Räumlichkeit gibt es Verbesserungen.

Gruß Harald
Bild
Kawumm
Aktiver Hörer
Beiträge: 485
Registriert: 18.01.2016, 21:48

Beitrag von Kawumm »

Hi

von Geithain gibt es einen Home Einmess Service ca. 500 €, wo sich jeder Cent lohnt bzw. ein dortiger Info-Aufenthalt ist auch nicht ganz so schlecht.

G/Otto
Bild
Antworten