Emanuel (Schanks Audio Prisma 2c, Dynaudio LYD 7 + 9S)

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uoiea
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Emanuel (Schanks Audio Prisma 2c, Dynaudio LYD 7 + 9S)

Beitrag von uoiea »

Hallo zusammen, Mein Name ist Emanuel.

Mit mancherlei Unterbrechungen bin ich seit gut 25 Jahren an guter Musikwiedergabe interessiert. Da ich auch selbst zwei Instrumente spiele, und ich das Glück hatte, dass meine Eltern ein Abo bei den Münchner Philharmonikern hatten, durfte ich lange Jahre mehrmals im Jahr klassische Livekonzerte erleben. Daher hatte ich ab und zu ganz gut im Ohr, wie Instrumente/Orchester live klingen, und hab versucht, mit meinen Hifi-Anlagen irgendwie in die Nähe zu kommen. Was mir bis vor ca. einem Jahr nie wirklich gelungen ist. Meine letzte passive Kette bestand aus zwei Nubert nuVero 4, betrieben mit einer pro-ject Stereo Box RS. Das war schon gar nicht schlecht, aber in die Nähe einer Livedarstellung kam das nicht. Davor hatte ich zwei eher exotische/unbekannte Lautsprecher, die stst Audioline 3, die teilweise sehr natürlich klingt und gute Eigenschaften hat, aber leider auch etwas unsauber in den Mitten, und wiederum davor die Amphion Argon 2. Davor waren keine nennenswerten Lautsprecher bei mir zu Hause. Ein bisschen zu viel Geld gelassen hatte ich bei meinem Ausflug in die Analogwelt mit Plattenspieler und entsprechend gutem Phonovorverstärker, aber diese Ära war nur kurz, und mir irgendwann einfach zu teuer, bis ich mich dann zu glücklicherweise recht gutem Kurs von allem Vinylen getrennt habe. Heute sind gute LPs vergleichsweise günstig (damals hat man 35 bis 40,- für eine 180g-Pressung gezahlt), aber ich steig wohl nicht noch mal ein, obwohls mich manchmal juckt.

Genug abgeschweift - wie ich zu meiner aktuellen Kette kam:
Irgendwann habe ich aufgrund eines Fehlers auf der Webseite eines Anbieters zu einem irrwitzig günstigen Kurs zwei Eve Audio SC205 erstanden, weil ich einfach mal Aktivmonitore ausprobieren wollte. Und die haben meine nuVeros dermaßen pulverisiert - direkt angeschlossen an einem Mytek Stereo 96 - dass ich die Hifi-Welt nicht mehr verstanden habe. Damit war das Kapitel passives Standard-Hifi für mich abgeschlossen.
Mittlerweile sind die Eves verkauft und ich betreibe Neumann KH 120 A an einem Violectric V800, verbunden mit Sommer Epilogue; und mit dieser vergleichsweise günstigen Kombination höre ich Musik nun so natürlich und nahe am Live-Erlebnis wie noch nie und bin seit einem Jahr vollkommen zufrieden. Die Neumanns sind für meinen Geschmack perfekt abgestimmte Lautsprecher, die keine Schwächen haben, außer natürlich dass sie im Tiefbass nicht beliebig weit runterkommen. Aber für Naturinstrumente reicht es völlig. Der Violectric ist ähnlich neutral/natürlich abgestimmt mit der Intention, das Signal so wenig wie möglich zu verfälschen, und das ergibt zusammen mit dem Epilogue eine sehr glückliche Synergie. Der Mytek vorher war eine Spur zu höhenbetont, obwohl er auch wahnsinnig gut ist für die paar hundert Euro, für die man heute noch Restexemplare kriegt. Meiner ist seit dem V800 jedenfalls vorerst arbeitslos und weiß noch nicht, wohin er soll ;-)

Meine Hörraumsituation ist völlig unkompliziert und klassisch - ein rechteckiger, and den Rändern gut mit Bücherregalen und Holzschränken vollgestellter Hobbyraum, da hat kein Lautsprecher ein Problem. Die Neumanns stehen recht frei, ich höre mit ca. 2m Abstand.

Meine Musikvorlieben?
Früher hätte ich gesagt Jazz und Klassik.
Seit den Neumanns sind es Klassik und Jazz ;-) und natürlich ein bisschen was Aktuelles
Ich höre seitdem überwiegend Klassik, ganz einfach weil es mit V800 an den Neumanns so schön und echt klingt, dass es einfach faszinierend ist.
Bei Jazz bevorzuge ich Stimmen und alles, was melodisch oder zumindest harmonisch ist, auch wenn es durchaus Biss haben darf. Hektischer "Stress-Jazz" ist nicht mein Ding, das macht mich nervös ;-) Meine Lieblingsaufnahme ist die Live-CD von Patricia Barber (A Fortnight in France), die ist die absolut perfekte Mischung aus Melodik und kerniger Rhythmik/Harmonik.

Mein Beweggrund, mich hier anzumelden?
Ich war vorher ab und zu im hifi-forum unterwegs. War aber mehr und mehr genervt von den oft ausartenden Diskussionen, weil dort eine rein messtechnische Fraktion mehr und mehr die Oberhand gewinnt, die eigene Hörerfahrungen nicht nur belächeln, sondern gerne lächerlich machen und respektlos schreiben, ohne das Equipment zu kennen, das sie niedermachen. Das brauche ich nicht mehr. Ein Teilnehmer dort hat mir von diesem Forum hier erzählt, und das macht mir einen guten Eindruck. Ab und zu tausche ich mich schon ganz gern mal über Erfahrungen aus oder schätze Anregungen.

So, dann bis bald und einen schönen Tag an alle!

Viele Grüße Emanuel
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Emil,

wir "kennen" uns ja bereits von unserem PN-Austausch im Hifi-Forum. Ich wünsche dir bei uns im Forum viel Spaß und Inspiration beim Erfahrungsaustausch. :cheers:

Grüße
Fujak
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

uoiea hat geschrieben:Meine Musikvorlieben?
Früher hätte ich gesagt Jazz und Klassik.
Seit den Neumanns sind es Klassik und Jazz ;-) und natürlich ein bisschen was Aktuelles
Ich höre seitdem überwiegend Klassik, ganz einfach weil es mit V800 an den Neumanns so schön und echt klingt, dass es einfach faszinierend ist.
Bei Jazz bevorzuge ich Stimmen und alles, was melodisch oder zumindest harmonisch ist, auch wenn es durchaus Biss haben darf. Hektischer "Stress-Jazz" ist nicht mein Ding, das macht mich nervös ;-) Meine Lieblingsaufnahme ist die Live-CD von Patricia Barber (A Fortnight in France), die ist die absolut perfekte Mischung aus Melodik und kerniger Rhythmik/Harmonik.
Willkommen bei den Aktiven, "Emil"
Abgesehen davon, dass mein Vater so hieß, hat mir "Emil und die Detektive" von Erich Kästner imponiert.
Bei meiner Detektivarbeit ist mir aufgefallen, dass an die 90% der Klassikproduktionen invertiert sind, auch alle meine Patricia Barber CDs (A Fortnight in France ist nicht dabei).
Da ich mir nicht vorstellen kann, dass der Lake People DAC das Signal invertiert, vermute ich, dass du noch eine weitere Klangverbesserung vor dir hast, z.B. indem deine Neumann AktivLS mit XLR-Adaptersteckern betrieben werden, bei den Pin 2 gegen Pin 3 gekreuzt wird, was einer (hier kompensierenden) Invertierung des Signals gleichkommt.
Hinterm Horizont gehts weiter!
Grüße Hans-Martin
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KSTR
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Beitrag von KSTR »

KH120 invertieren ab Werk (soweit man das bei einem LS mit derartigem Phasengang sagen kann -- die initialen Flanken der Sprungantwort der einzelnen Chassis gehen halt nach unten). Adapterstecker daher nicht nötig für DG-Aufnahmen und Konsorten. Schadet aber nicht welche zu haben da sich das Spielen mit der Polarität bei jeder Aufnahme lohnt oder auch nur zur Schärfung der Sinne, und da man nicht weiß ob nicht doch der DAC invertiert (ist bei DACs aber eher unüblich).
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Klaus,
das überrascht mich. Bei passiven LS ist üblich, dass der Pluspol einer Batterie an der roten + Klemme der Box eine auswärtsgerichtete Membranbewegung bewirkt.
Die Sprungantwort des KH 120A zeigt einen negativen Peak des Hochtöners, der sich dann nach Ausschwingen glatt mit dem positiven Tiefton zusammenfügt.
Bei der gehörmäßigen Wahrnehmung der absoluten Polarität hat der Bereich unter 1000 Hz absolute Priorität, kein Wunder, wo wir dort doch den Grundtonbereich aller Instrumente und Stimmen haben, und die Lokalisation der Hörereignisrichtung von Phasen-/ bzw. Laufzeitunterschieden an den Ohren bestimmt wird.
Bei KH120 ist das offenbar so wie bei anderen gut gemachten LS (gleichzeitiges Anschwingen findet man äußerst selten). Für mich ist der Neumann KH120A ein "positiver" Lautsprecher - und ich bleibe mit dieser Begründung bei meinem Vorschlag, mit dem Adapter die Polung zu wenden.
Grüße Hans-Martin
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Thomas1960
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Beitrag von Thomas1960 »

Hallo Emil,

interessant... - noch einer, der nach der üblichen Kistenschieberei bei Aktiven
und besonders dem Berliner Produkt hängengeblieben ist.
Ich höre gerade John Lee Hooker. Meine mächtigen Eckhörner suggerieren mir Macht. Sind aber aus.
Die kleinen Neumann-Logos leuchten mir in den Verlängerungen der Ecken entgegen.
Mit den KH 410 im Wohnzimmer habe ich vor 9 Monaten die Musik wiederentdeckt.
Die Kleinen stehen im "Männerzimmer" und bereiten für das Geld schlicht Freude.
Der letzte Schub fehlt mir jedoch... .
Die "Bärennase", der fette MT der 410 oder auch KH310 ist auch eine Klasse für sich.
Da kommen die Kleinen einfach nicht mit.
Ich fürchte, dieses Jahr werden die KH120 noch gegen O300 oder KH310 getauscht werden.
(hatte ich schon auf Probe hier im WoZi, dann sind es mit viel Zufall die 410er geworden).

Toller Klang, ich kann Dich verstehen.

Musikalische Grüße Thomas
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KSTR
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Beitrag von KSTR »

Hans-Martin hat geschrieben:Hallo Klaus,
das überrascht mich.
Mich hat es auch überrascht. Meine Exemplare waren definitiv verpolt (Zacke vom Hochtöner nach oben, und die Trennung ist 6ter Ordnung, damit der TT negativ, und die gemessene Phase war genau andersrum wie veröffentlich). Messkette, als erster Verdacht, wurde mehrfach überprüft, stimmt. Es kann allerdings sein, dass sie vor meiner Zeit geändert wurden (von wem auch immer), ich kann ich also nicht mit 100%-Sicherheit sagen ob sie *so* ausgeliefert wurden (sind auch relativ alte Exemplare). Von daher rudere ich mal vorsichtshalber zurück...
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Hybrid-OLI
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Beitrag von Hybrid-OLI »

Servus und willkommen hier, "Emil"

Ich sag's ja immer, ein kompakter guter Monitor und ein guter Monitorcontroller + Quelle reichen, um mit überschaubarem Aufwand sehr gut Musik hören zu können. Egal, was mancher HighEnder da auch sagen mag.

Seit der Umstellung des HiFi-Forums gibt es immer mehr "Flüchtlinge", obwohl selbige ja nun schon Jahre her ist.
Viele gute Leute sind inzwischen "drüben" abgesprungen.

Als Techniker und Praktiker - HiFi + Tonstudiotechnik - muß ich aber gestehen, daß ich auf nachvollziehbare Meßwerte und technische Daten durchaus eine Menge gebe. Letztendlich zählt aber der Höreindruck. Dieser muß individuell einfach stimmen.
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Pittiplatsch
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Beitrag von Pittiplatsch »

Ich sag's ja immer, ein kompakter guter Monitor und ein guter Monitorcontroller + Quelle reichen, um mit überschaubarem Aufwand sehr gut Musik hören zu können. Egal, was mancher HighEnder da auch sagen mag.
Das kann ich gerade jetzt bestaetigen: ich hoere gerade mit meiner KH120 im Nahfeld an einem preiswerten Focusrite Scarlett 2i2 mit DRC im Nahfeld (max 1m) am Schreibtisch. Im Raum ist nix optimiert und ich habe gerade mal den Pegel etwas hochgedreht - einfach Klasse und mehr brauche ich nicht!

Klar geht es besser wie mir meine Hauptanlage zeigt, aber der klangliche Zugewinn ist keinesfalls so gross wie der finanzielle und der Aufwand den ich in Aufstellung, Raumakustik etc. investiert habe vermuten lassen wuerden... Wenn ich noch die Bedingungen mit einbeziehe in denen meine KH120 spielen muss ...

Um im Rahmen dieses Vorstellungsthreads zu bleiben: mit den KH120 kommt man klanglich schon recht weit wenn man es mit dem Hoerabstand nicht uebertreibt.


Viele Gruesse,
Tobias
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uoiea
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Beitrag von uoiea »

Eine Frage zu dem lustigen Vorschlag mit dem Invertieren des Signals, der für mich irgendwie abenteuerlich klingt, da ich mir gar nicht vorstellen kann, dass fast alle Klassikaufnahmen absichtlich verkehrtherum veröffentlicht werden. Aber sei's drum, ein Versuch könnte nicht schaden...
Einer meiner DACs bietet die Funktion die Phase zu drehen. Ist das der gewünschte Effekt oder ist das wieder was anderes?
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Emil,

genau dafür ist diese Funktion Deines DACs vorgesehen. Bin gespannt, was Du berichtest.

Grüße
Fujak
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

uoiea hat geschrieben:Eine Frage zu dem lustigen Vorschlag mit dem Invertieren des Signals, der für mich irgendwie abenteuerlich klingt, da ich mir gar nicht vorstellen kann, dass fast alle Klassikaufnahmen absichtlich verkehrtherum veröffentlicht werden. Aber sei's drum, ein Versuch könnte nicht schaden...
Einer meiner DACs bietet die Funktion die Phase zu drehen. Ist das der gewünschte Effekt oder ist das wieder was anderes?
Hallo Emil,
was hast du bei deinem Versuch herausgefunden?

Die letzte Frage hatte Fujak schon beantwortet.
Zum deinem ersten Satz hier meine Theorie, die ich für nachvollziehbar und schlüssig halte:
Klassikaufnahmen waren in den Anfängen (Mono-Ära) fest in der Hand weniger großer Plattenfirmen, der Herstellungsaufwand war nicht gering. Der technischen Selbstverständlichkeit, eine am Mikrofon ankommende Druckwelle so aufzuzeichnen, dass aus dem Lautsprecher eine ebensolche in Richtung Hörer herauskam, stand die Beobachtung aus der Praxis gegenüber, dass das invertierte Signal sich mehr vom einzelnen (Mono!) LS löst, diffuser und größer wirkte des Bild. Am einfachsten ist das zu bewerkstelligen mit invertiert beschalteten Mikrofonen.
Im Konzertsaal sorgen viele Reflexionen letztlich auch für ein raumfüllen Eindruck. Bei der Einführung des 2. Kanals zu Stereo wird man auf die vorhandenen Mikrofone zurückgegriffen haben, die müssen -wie die Lautsprecher- natürlich polaritätsgleich, synchron arbeiten. Angesichts der vielen Mono-Abspielgeräte (Stereorundfunk kam 4 Jahre nach der Stereoschallplatte) in den Küchen, im Auto, viele Mono-Musikanlagen (mein Großvater hatte ein verspiegeltes Barfach in seiner Musiktruhe, Versuche mit seitlich abstrahlenden Zusatzhochtönern machten "3D"). Stereo sollte auch abwärtskompatibel sein (Hinweis auf dem Plattenlabel: Stereo, auch Mono abspielbar).
Erst1982 wurde der Polaritätseffekt (The Wood Effect) publik, zur Zeit der Digitalaufnahme, womit strikte Kanaltrennung möglich war, die war vorher beim Tonband, Schallplatte und Radio noch eingeschränkt und unterschiedlich strukturiert, je nach Medium. Und da kommt dann FLOW ins Spiel, um die Perfektion zu perfektionieren...
Grüße Hans-Martin
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uoiea
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uoiea

Beitrag von uoiea »

Ich weiß nicht, ob noch ein paar geschätzte Forenkollegen diesen Thread beobachten, aber der Vollständigkeit halber hier ein Update:

Seit geraumer Zeit habe ich keine Neumann KH 120 A mehr.
Sondern stattdessen die Genelec 8010 zusammen mit dem 7040 Subwoofer.
Für ziemlich genau 1000,- eine Wahnsinnskombi in meiner Hörsituation.
Die 8010 klingt im überlappenden Frequenzbereich zum Verwechseln der Neumann ähnlich.
Nur in den Höhen kommt die Genelec natürlicher, geschmeidiger, die Neumann hat da schon die eine oder andere Härte. Räumlichkeit/Tiefenstaffelung ist auch besser mit den Genelecs. Insgesamt klingt die Neumann auch etwas mehr nach typischem Hifi als die Genelecs.

Kleine Geschichte am Rande:
Die kleinen Genelecs klingen erst so exorbitant gut, wenn man sie auf Iso Acoustic Ständer stellt, in meinem Fall die L8R155.
Hab ich auch nur durch Zufall rausgefunden.
Die kleine Genelec hatte ich eigentlich gar nicht als Ersatz für die Neumann gekauft, sondern fürs Büro, weil sie beim thomann gerade so günstig waren.
Spaßeshalber huckepack auf die Neumanns gesetzt, und ich war geflashed, dass sie mir im Mittelhochtonbereich bei sehr großer Ähnlichkeit sogar insgesamt besser gefiel. Sofort den 7040 dazu geordert, und beide am Sub miteinander verglichen.
Eindeutiger Sieger war die Genelec 8010.
Neumann abgebaut, mitsamt den IsoAcoustics, auf denen die Neumanns standen, denn die Genelec hatte ja selber einen eingebauten Gummipad. Dachte ich.
Klang war weg. Ganz nett, aber irgendwie bauchig, verschwommen, unpräzise.
Nach einigen Tagen, um sicherzugehen, dass es nicht an einer schlechten Tagesform hing, war es immer noch nicht besser. Ich dafür etwas am Ver- und am mir -zweifeln.
Dann fiel mir ein, dass ja vorher noch die Isos dazwischen waren.
Also die Iso L8R155 wieder auf meine höhenverstellbaren Studioständer gestellt, jeweils ein dünnes Buch dazwischengelegt, damit die winzige Genelec keinen Durchfall kriegt (die sind ja viel zu klein für die Isos). Und sofort war er wieder da, dieser unglaublich saubere, präzise, hochaufgelöste Klang, und die wunderbare Räumlichkeit.
Der Unterschied lässt sich meines Erachtens nicht in Nuancen oder sogar Klassen beschreiben, sondern eigentlich in Dimensionen.
Da glaub ich kaum ein anderer auf die verrückte Idee kommt, die Geneleczwerge mit Platte dazwischen auf Iso Acoustics Ständer zu stellen, bin ich möglicherweise der Einzige auf diesem Planeten, der weiß, wie unglaublich gut diese Winzlinge wirklich klingen können ;-) das weiß wohl nicht mal Genelec selbst ;-)
Mittlerweile wurden die Bücher durch maßangefertigte (im Internet gar nicht mal teuer), auch optisch schöne dunkle Granitplatten ersetzt, so dass auch die Optik jetzt passt.

Da ich aber das Testen nicht lassen kann, war inzwischen einiges zu Besuch.
Natürlich die größeren Genelecs, 8020, 8030, die 8040 kannte ich noch von früher und hatte mich damals enttäuscht.
Aber auch 8020 und 8030 kamen nicht an die Natürlichkeit und den wunderbar angenehmen Hochton der 8010 hin, die Höhen klangen bei den größeren immer künstlich, etwas komisch. Für den Tonschaffenden sicher super und nicht weiter störend, aber wenn man sie zum reinen Musikhören zweckentfremdet, klingt für mich bisher nur die kleinste Genelec möglichst natürlich, die kleinste hebt sich vom Klangcharakter gegen die drei größeren deutlich ab.
Obwohl die größeren minimal mehr auflösen. Aber ohne ähnlich schöne Klangfarben bringt mir ein minimaler Auflösungsgewinn auch nichts.
Aber nur auf Isos - wohlgemerkt. Ohne ist sie etwas wabbelig.

Die Genelec 8320 hatte ich auch da, die klang einfach nur furchtbar. Total künstlich, vor allem die Höhen, das konnte man nicht anhören, so sehr ich auch an den Zielkurven gedreht habe mit der Raumkorrektur.
Genauso die Neumann KH 80. Echt schlimm. Ebenfalls nach Plastik, künstlich.
Für einen haupsächlich Klassikhörer wie mich war das beides überhaupt nichts.

Die Abacus Cortex 10 war als nächstes da.
In meinem Raum viel zu höhenbetont, ansonsten nicht so klangfarbenstark wie die Genelecs, aber ausreichend. Sind halt etwas nüchtern. Haben aber superbe Raumabbildung - profitieren dabei auch extrem von den Isos. Letzteres konnten sie besser als meine Genelecs. Das führte übrigens zu der Aktion, die größeren Genelecs zu probieren, um den gleichen Klang mit großzügigerer Raumabbildung zu kriegen...

Neulich landete noch die Quested S7R bei mir.
Anfänglich geblendet von deren Farbigkeit fielen mir mit der Zeit Unsauberkeiten auf, Verfärbungen, die manchmal gut, manchmal weniger gut klangen. Insgesamt waren die 8010 immer noch natürlicher und ausgewogener, und lösten ähnlich gut auf. Die Farben der Quested kamen manchmal sehr gut, manchmal aber auch gar nicht gut. In den "unteren" Höhen ist sie etwas zurückgenommen, daher klingt sie wohl so angenehm. Ganz weit oben aber sogar etwas vorlauter und unsauberer als die Genelecs, das relativierte das Ganze dann wieder.
Und im Oberbass dickt sie bei mir mit etwas über 2m Hörabstand einfach zu viel auf.
Einzig die Raumabbildung war super mit den Quested. Herrlich realistisch und großzügig dimensioniert.
Tja, man kann nicht alles haben.
Die Quested ist wieder zurück bei thomann.
Klingt in Kombination mit dem Genelec 7040 übrigens super - ich denke nicht, dass man den sündteuren Quested-Subwoofer braucht.

Dann hatte ich noch die Sonodyne 400 da. Nicht schlecht, aber deutlich präsenzbetont und dadurch auflösungheischend. Die Genelec klingt bei mir eindeutig natürlicher und ausgewogener. Also Sono auch wieder zurück.

Da mir jetzt aktuell nix mehr einfällt, bleibt es bei Genelec 8010 plus 7040. Plus Iso ;-)
Ich bin nach wie vor hochzufrieden, auch die Raumabbildung und Tiefenstaffelung ist ja super und total präzise, der Raum öffnet sich schön nach hinten, und es ist, als ob man den genauen Ort des Instrumentes jeweils buchstäblich sehen und greifen könnte - nur im direkten Vergleich zu manchen größeren LS bildet sie in einem minimal kleineren Maßstab ab. Das Orchester wirkt weiter zurückgesetzt, alles ein bisschen kleiner. Aber bei allem anderen - Klangfarben, Natürlichkeit, authentische Direktheit, "Live-Haftigkeit" - habe ich bisher noch nichts bei mir und in meinen Ohren insgesamt besser klingendes gefunden.

Ach ja, von der Elektronik hab ich mich minimal verändert. Bin auf den Lake People RS06 umgestiegen, der nochmal etwas besser klingt als der Violectric V800.
Und statt Abacus Linetreiber mit Handbetrieb hab ich mir im Abverkauf die zu dem Preis unglaubliche pro-ject Pre Box DS gegönnt. Für 250 Euro. Wahnsinn.
Sie genügt völlig, finde ich. Macht so gut wie nichts im Signalweg, klingt zum Verwecheln dem Linetreiber ähnlich, nur in den Mitten ist es mir so, als ob sie eine Spur entspannter, angenehmer klingt.
Ist toll verarbeitet, verfügt über die beste Art der Lautstärkeregelung (Widerstände über Relais gesteuert) - unglaublich bei dem Preis - und hat eine extrem niedrige Ausgangsimpedanz. Entweder 4 Ohm (das hatte der Vorgänger, die SE Variante), gemäß Auskunft des Herstellers allerdings hat die DS eher 10 Ohm. Das wäre aber immer noch niedrig genug.
Denn ich kann beim besten Willen keinen Unterschied mehr zwischen z.B. Epilogue und Cordial CFU ausmachen, genauso wenig wie vorher am Linetreiber, drum hab ich die Epilogues inzwischen auch verkauft...

So, das genügt erstmal ;-)

Wer Fotos sehen will von dem lustigen Genelec-auf-Granit-Iso-Sockel, einfach melden ;-) vielleicht gewinn ich damit einen Originalitätspreis ;-)
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uoiea
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Registriert: 25.02.2017, 23:46

Beitrag von uoiea »

Kleines Update:
Habe, weil ich nichts gegen klangliche Verbesserungen habe und es mir Spaß macht, inzwischen wieder einige Lautsprecher getestet:
Focal Shape Twin
XTZ 99.25
ProAc Tablette 10
Amphion Argon1
Geithain RL906

Geblieben ist nach wie vor die Genelec 8010 + 7040 Kombination, überraschend eindeutig.
Wichtig ist wie schon erwähnt das IsoAcoustics L8R1xx Fundament, ohne klingt die 8010 nicht arg besonders, mit ist sie echtes High End.

Wenn jemand Interesse hat, kann ich, was die o.g. LS angeht, auch gern ausführlicher werden, Ihr könnt gerne Fragen stellen.
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Jupiter
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Wohnort: Bad Dürkheim / Pfalz

Beitrag von Jupiter »

Hallo Emanuel,
Wie hast du den Vergleich zwischen deinem GENELEC Setup und den Geithains empfunden.
Würde mich interessieren da ichnselbst die Geithain RL901k in Betrieb habe.

Gruß Harald
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