Thomas (DIY-LS mit Tang Band)

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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Thomas,
Entscheidend ist die Entstörung/Beseitigung der Schaltfrequenz in beide Richtungen, also Verbraucher und Netz..
ich muss gestehen, so ein Vergleich zwischen deinem Class D Verstärker und einem fetten Highend Doppelmonoblock wäre wirklich sehr interessant.
...wegen der direkten Verarbeitung von PCM zu PWM ohne den Umweg der Analogwandlung überlegen , das ist eine enorme Verkürzung des Signalwegs und Vermeidung von Kontakten/Verlusten...
Auf dem Papier spricht eigentlich alles für diesen Lösungsweg, paßt ja auch sehr gut zum aktiven Lautsprecherkonzept.

Gruß

Bernd Peter
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phase_accurate
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Beitrag von phase_accurate »

Hallo Forenten
Auf dem Papier ....
Welches ja bekanntlich geduldig ist..... :wink:

Die TI Lösung ist an sich nicht schlecht, vor allem ist sie "Schlüsselfertig" und preisgünstig zu implementieren. D.h. es gibt fixfertige Modulatorbausteine und die entsprechenden Endstufenbausteine. Solche Endstufenbausteine hatte ich schon mal benutzt für einen Class-d Versuchsaufbau mit analogem Modulator, eben gerade weil es eine extrem präzise Schaltstufe ist.
Sie wurde von TI deshalb so präzise ausgeführt, weil die ganze Verstärkertopologie danach verlangt. Schliesslich ist das Ganze ein Power DAC.
Nun kommen wir aber zu der Kehrseite: Da es keine analoge Gegenkopplung gibt, ist die Unterdrückung von Ripple und anderen Schweinereien die auf der Betriebsspannung "reiten" null (PSSR = 0 dB). Deshalb braucht man eine extrem stabile und saubere Stromversorgung. Das heisst umgekehrt nicht, dass rein analoge Class-D Verstärker nicht von einer sauberen Betriebsspannung profitieren würden.
Klirrkomponenten, welche trotz der hohen Präzision der Schaltstufe nicht zu vermeiden sind, werden ohne Gegenkopplung nicht reduziert. Klirrkomponenten durch das Ausgangsfilter und die Lastabhängige Uebertragungsfunktion im Hochtonbereich werden ebenfalls nicht reduziert. Das sind Dinge, welche mit einer Gegenkopplung minimiert werden können und welche z.B. bei einigen analogen Class-d Verstärkern wie z.B. den nCore Endstufen extrem gute Werte erreichen.

Meiner Meinung nach ist es immer noch einfacher im Kleinleistungsbereich präzise digital/analog zu wandeln als im Hochleistungsbereich.

Gruss

Charles
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Charles,
darauf gibt es eine einfache Antwort: Brückenbetrieb.
Auf dem Bild zeigt Thomas 14 Spulen/Kondensatoren von 14 Filtern zu 7 Ausgängen.
Mit der für die Toccata/Texas typische H-Brücke von 4 FETs wird der Ripple der gemeinamen Versorgungsspannung praktisch nicht an den 2-poligen Ausgang weitergegeben.
Die Grundfrequenz der PWM Leistungsstufe ist stabil, ihre zeitgleichen Flanken werden beim Brückenbetrieb wegen ihres Gleichtaktes am LS unterdrückt. Die nicht zeitgleichen Flanken (PWM Modulation) liegen im ca 100MHz Raster, sie sind zeitlich aus der Mitte verschoben, der eine Ausgang zeitlich vor, der andere zurück, damit lassen sich beide Polaritäten des Ausgangssignals auch mit einer Betriebsspannung herausgeben, allerdings haben beide Ausgangspole eine Gleichspannung überlagert, die der halben Betriebsspannung entspricht.
Das Ausgangsfilter aus 10uF Spule und 0,7uF Kondensator unterdrückt zunehmend Frequenzanteile oberhalb 80kHz, zielt auf die Tiefpassfilterung der PWM Grundfrequenz, hilft aber nicht bei der Klirrunterdrückung im Audiobereich.

Der Vergleich eines der ersten Großserien Class-D Verstärker, der von der Erstausgabe Mk1 bis Mk3 unter Beibehaltung des Netzteils und der Leistungsstufe sich nur in der DSP-Leiterplatte unterscheidet, zeigt folgende Werte:
TacT Millennium mk2
Klirrfaktor: <0,1 % 20Hz-20Khz alle Frequenzen, alle Pegel <0,018% bei 20W 20Hz-20Khz
TacT Millennium mk3
Klirr + Rauschen < 0.01% @1kHz 10W an 8 Ohms (<0.02% von 1-150W)

Mk2: Störabstand: >96dB unbewertet gemessen bei 18 Bit -60dB DigitalEingang
Mk3: Dynamikbereich 113dB digital plus 26 dB Netzteilvariation - über alles 139 dB

Man könnte daraus eine Verbesserung herauslesen, die sich im Wesentlichen auf die Signalbearbeitung, aber nicht auf die PWM Stufe zurückführen lässt.
Weitere Werte (Mk4):
Ausgangsimpedanz (Quellimpedanz) <25 mOhm (20Hz-1kHz), 400 mOhm (20kHz)

Auch ohne Gegenkopplung weist dieser Verstärker einen Dämpfungsfaktor um 300 (8 Ohm) im Grundtonbereich aus. Dem Ausgangsfilter kommt natürlich eine besondere Bedeutung zu.
Die von TacT/Lyngdorf im Millennium verwendeten Jensen Kupfer/Bienenwachs Spulen und Jensen Kondensatoren haben Abmaße und Preise, die beantworten
Bernd Peter hat geschrieben:deine umfangreichen Modifikationen lassen den Schluss zu, daß Class D Verstärker in einfacher Ausführung viel Potential verschenken.
Links oben kann man die 4 geänderten Spulen und Ausgangskondensatoren erkennen (ich vermute WIMA MKP und Reinsilberdraht in Teflon als Spulenwicklung):
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Die Unterbringung im Originalgehäuse stößt an räumliche Grenzen.
Grüße Hans-Martin
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timogern
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Beitrag von timogern »

So hier wie versprochen mein nächster historischer Schritt zur musikalischen Seeligkeit:
Nachdem der Nait2 mich angefixt hatte, wurde ich temporär zum Naim-Jünger, etwa zu der Zeit als Andreas Kaiser den guten Ingo Hansen vom deutschen Naim-Thron schubste:

CD-Player Naim CDI (später durch Audio Endt "verschlimmbessert" u.a. mit RCA-Buchsen von WBT!!! :shock: )
Vorstufe Naim NAC-82+Hi Cap NT
Endstufe Naim NAP-250 (später von mir selbst dem techn. Frevel unterzogen)
LS Naim SBL
Kabel Chord Company, Naim Audio
Phonosophie Tripod (Rack)
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Kawumm
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Beitrag von Kawumm »

Bernd Peter hat geschrieben:Hallo Thomas
ich muss gestehen, so ein Vergleich zwischen deinem Class D Verstärker und einem fetten Highend Doppelmonoblock wäre wirklich sehr interessant.
...wegen der direkten Verarbeitung von PCM zu PWM ohne den Umweg der Analogwandlung überlegen , das ist eine enorme Verkürzung des Signalwegs und Vermeidung von Kontakten/Verlusten...

Gruß

Bernd Peter

Moin Bern Peter

das könnte eine ziemlich ernüchternde Angelegeheit werden !!

Ein Vergleich damals an LS mit 98dB bei mir zu Hause mit einem Paar Gryphon Antileon solo gegen einem vollkommen veränderten Tripath 2021b , zeigte sehr deutlich ein Missverhältniss zu Lasten der Gryphon Amps auf .

Rückblickend gab es einige von mir organisierte Events , wo dies ein Thema war .

Der Letzte war ein VS zu Ypsilon Mono Verstärker gegen gemodeten Sure Amp
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Martin
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Beitrag von Martin »

Hallo Hans-Martin
Hans-Martin hat geschrieben:Mit der für die Toccata/Texas typische H-Brücke von 4 FETs wird der Ripple der gemeinamen Versorgungsspannung praktisch nicht an den 2-poligen Ausgang weitergegeben.
Meiner Meinung nach stimmt das nur, wenn kein Signal ausgegeben wird, also bei Null-Austeuerung. Sobald ein Signal ausgegeben wird, müsste sich der Ripple wieder bemerkbar machen.

Grüße
Martin
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Martin,
bei geringen Amplituden ist auf dem einen Ausgang (aber vor dem Filter) der 0/1 Ausgang zeitlich vorgezogen, auf dem anderen Ausgang nacheilend. Der Zeitraum, wo ein Ripple durchschlagen könnte, ist signalamplitudenabhängig kurz bei schwachem Signal, lang bei voller Amplitude (des Audiosignals).
Die Lautstäkeregelung geschieht über die Betriebsspannung, das geregelte Netzteil und fette Netzteilkondensatoren, alle Endstufen sind so leicht koordinierbar, und die digitale Auflösung bleibt voll erhalten.
Netzteilripple entsteht beim Laden der Netzteilkondensatoren und durch die Last selbst (hier Grundtakt z.B. 352kHz). Angesichts des PWM-Schaltbetriebs derTransistoren müssen die Kondensatoren qualitativ dem Pulsbetrieb gewachsen sein, allerdings gemildert durch die Spulen in Netzteil wie auch auf der Lastseite (zwischen FET und LS).

Wenn man nun anfängt, umzurechnen, wie die 90(oder 100)MHz des Systemtakt sich mit den 352,8kHz (auf 44,1kHz bezogen) vertragen, bleibt bei der PWM-Stufe eine Auflösung von 8 Bit, der Rest muss mE mit Dithering gemacht werden. Von den 1-Bit DACs ist uns NoiseShaping bekannt, es ist naheliegend, dass beim Equibit-Verfahren die Umsetzung des SPDIF-Formats in PWM solche Technologie rechnerisch in einem Generalstreich erledigt.

Der verbleibende Netzteilripple wird quasi auch unter diesem Aspekt zu betrachten sein, er wird beim geditherten Signal quasi angeschnitten.

Ein anderer Aspekt ist, welche Komponenten hörbar werden können: das Filter lässt alles durch, was im Audiobereich liegt, da liegen die 90-100MHz Taktung fernab, ebenso die frequenzmodulierte 352kHz Komponente der Flanke, die zudem gedithert ist. Ich meine, dass damit auch das Noiseshaping des Digitalsignals seinen Einfluss auf den resultierenden Ripple hat.

Hält man das Ohr an den Hochtöner, muss man weniger als 1cm dran sein, um ein Rauschen wahrzunehmen.
Bei einer Analogendstufe schafft man so geringes Rauschen selten.
Grüße Hans-Martin
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timogern
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Beitrag von timogern »

Hallo Charlie, danke auch dir für das Willkommen (Netztfilter für Fritzbox geht demnächst raus)...

Fortsetzung meiner Historie:
1994 kam mit der Dynaudio-Autorisierung (Erster Osthändler ausserhalb Berlins) nicht nur das frühe Aus für meine Naim SBL, die hatte der Contour 1.3 Mk1 wenig entgegenzusetzen, sondern auch der Kontakt zum Audio Endt Entwickler, dessen Netzfilter der damalige Dynaudio-Prokurist Herr Stössel nämlich bei uns im Laden vergass...
Sodass meine HiFi-Anlage sich innerhalb eines Jahres veränderte/verjüngte auf:
Naim CDI ( Audio Endt modifiziert)
Alps Black Poti
Naim NAP-250 (Kreder modifiziert)
Dynaudio Crafft (Audio Endt modifiziert)
Kabel Audio Endt DynGen + Dynaudio ocos
Das ist für mich aus heutiger Sicht (trotz CD-Player) schon ein Stand gewesen, der erstmals sehr entspanntes Musikhören mit Dauergrinsen erlaubte....
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timogern
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Beitrag von timogern »

So, bis jetzt immer noch ein weiter Weg bis zum Aktiven Hören:
Mein nächster grosser Schritt gerätemässig waren die Monoblöcke mit Namen Pur (MosFet) von Audio Endt, die sämtliche im Geschäft verfügbaren Amps überholten (u.a. Naim NAP-250, Bryston 3B, Symphonic Line RG9/3, ASR E1/E2, Accuphase E-305V, Einstein, Horch 3.0, Proceed amp, Audium 4L4, SAC Igel 40, Berendsen Inca)
und kurz darauf ein 100kg Audio Endt LS mit Esotar+ 4x 15W75 (interner Name "Aber Hallo"), der die mod. Dynaudio Crafft ablöste...

http://abload.de/image.php?img=front10djon.jpg

http://abload.de/image.php?img=innenlebenmoj87.jpg

http://abload.de/image.php?img=rs8djo1.jpg
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timogern
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Beitrag von timogern »

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Beitrag von timogern »

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...weiter gings mit Umstieg von Esotar T-330D auf Manger + 15W75 und besserer FW (CFC-Folienspulen, Caddock Wdst.) ebenfalls von Audio Endt (Absolut Mk2)
...und der Naim CDI musste der Kombi aus Rotel RDD-980 (CDM-9/44) mod. Clock+HSDD/ Netzteilmod. und Selbstbau-DAC (CS 43122+CS8420 ?)
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Beitrag von timogern »

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...der nächste Schritt war der vom mod. CD-LW zu mod. DVD-Laufwerk (Masterclock, HSDD-Ausgang, Netzteilmod., Netz-SPDIF-Buchsen getauscht) als Zuspieler zum dann erstmals Power-DAC, d.h. die Audio Endt MosFet-Monos wurden durch XR-55 erstetzt, womit der DAC entfiel. Die letzten passiven LS ebenfalls AE waren
MSW+ Scan-Bass..
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timogern
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Beitrag von timogern »

...und weiter gehts, wie bei unzähligen anderen sympathischen Freaks war Musik vom PC gegenüber optischem LW ein Meilenstein und Zitat:"...ich denke es geht hier allen so...wir brauchen nicht noch mal zurück auf den konventionellen Player für Betrag € .....(hier beliebigen Betrag einfügen).
Das war ein XP Rechner mit mod. ATX-NT, NB-Lüftern, und creative extreme music PCI-Karte modifiziert mit HSDD/SPDIF-out und später ARC-Raumkorrektur von Ralf Stegmüller.

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timogern
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Beitrag von timogern »

So, aber jetzt...erste Aktivlösung sah so aus:
PC mit Marian Trace D4 mod. (XP, Foobar, Bidule, Fabfilter-Weiche) 2x SPDIF out
2x Panasonic X55 mod.
2xocos
AE MSW+Audio Technology Bass 10"

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Einen ganz entscheidenen Schritt, der zeitlich etwas weiter zurückliegt, will ich noch erwähnen, auch weil ich betonen will wie wichtig der war:
Die Anlage beginnt für mich seit dem am Zählerkasten mit der Sicherung (...ohne FI) und einer separaten hifitauglichen Zuleitung, dieser Prozess durchdacht/durchgeführt bei allen Kontakten/Kontaktierungen an jeder zugänglichen Stelle bis zum LS-Chassis (d.h. i.d. R. Kupferkontakt- OFC, OCC, TeCu gelötet) bildet für mich heute die Basis, den Unterbau für die Zielsetzung echte musikalische/natürliche Wiedergabe !
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timogern
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Beitrag von timogern »

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hier meine nächste (wohnzimmertgl.) LS-Kombi mit MSW+SB 17cm/geschlossen (Gehäuse von Abacus) und 38cm/Skytronic Sub mit Entzerrung,
MSW nach unten 400-500Hz (48dB/Oktave)
SB-17cm bis 100Hz
ab da sub
wahlweise mit Marian Trace D4 (Bidule /Fabfilter) oder mini-dsp beides mod.
3x SPDIF in 3x XR55 (Equibit) je nach Frequenzbereich entspr. modifiziert (am Sub mit Dualamp)
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