Stefan (ME Geithain RL 901K)

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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Stephan

Der eingezeichnete Schnittpunkt der Lautsprecherachsen ist auch der Schnittpunkt der Diagonalen des Raums. Du sitzt unmittelbar vor der Raummitte, wo in Längsachse die Grundmode und die 3. Mode Auslöschung, die 2. und 4. Mode auf Maximum sind. Einen perfekt ausgewogen Klang kann man hier nicht erwarten, auch digitale Korrektur kann den nicht zaubern.

Das hätte auffallen können, indem man bei laufender Musik den Raum auf Längsachse einmal abgeht und die unterschiedlichen Klangeindrücke auf sich wirken lässt. Dann wählt man den besten Hörplatz. Supersimpel und sehr effektiv. Auf den Nachhall des Raums hat der Lautsprecher selbst wohl eher wenig Einfluss, sobald der Schall von der Membran in den Raum abgegeben wurde.

Wenn ich nach Schema F vorgehe, bedeutet das, die 901K noch 1m weiter in den Raum vorziehen, Hörplatz noch ca. 1,25m weiter zurückverlegen, erkennbar hinter die Mitte. Wenn dann noch korrigiert wird, wo weniger zu korrigieren bleibt, kann der Unterschied mit/ohne nicht mehr so krass ausfallen. Das ist natürlich alles Spekulation, solange ich den Raum nicht kenne. Vielleicht nur eine Anregung zum Probieren... Wie haben sich bisher Hörposition und Boxenplatzierung ergeben?

Grüße Hans-Martin
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lpj23
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Beitrag von lpj23 »

Hans-Martin hat geschrieben: Wenn ich nach Schema F vorgehe, bedeutet das, die 901K noch 1m weiter in den Raum vorziehen, Hörplatz noch ca. 1,25m weiter zurückverlegen, erkennbar hinter die Mitte.
Hallo,

genau - der TV muss dann natürlich auch mit nach vorne rücken, sonst dürfte der Abstand TV-Sehplatz zu lang werden. Die Frontwand (ergo die Wand hinter TV und Rack) würde ich auch noch großflächig bedämpfen, bspw. mit Akustikbildern oder anderen Absorbern - damit dürfte der Nachhall noch einmal deutlich abgesenkt werden.

Gruß,
Lars
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beltane
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Beitrag von beltane »

Hallo Stefan,

ich würde die Empfehlungen von Hans-Martin einfach mal testen. In meinem Hörraum habe ich genau das nach Empfehlung durch ein anderes Mitglied im Forum getan. Neben einer Verbesserung der Situation bei den am Hörplatz wahrnehmbaren Moden verbesserte sich durch die größere Distanz der Lautprecher zur dahinter liegenden Wand auch das räumliche Klangbild.

Wenn diese Änderungen hinsichtlich des klanglichen Ergebnisses nicht als ausreichend erscheinen, würde ich als digitale Raumkorrektur einmal DIRAC Live testen (wenn noch nicht geschehen). Ich habe Hör- und Anlagensituationen erlebt, in denen bei DIRAC Live nach meinem Empfinden die Lebendigkeit erhalten blieb, bei Acourate nicht. Erstens mag dieses Ergebnis am Anwender und mangelnden Acourate Kenntnissen gelegen haben und zweitens gibt es hier im Forum Forenten, die DIRAC ähnlich erlebten, wie Du Acourate erlebst. Mich persönlich aber hat DIRAC Live in zwei konkreten Anlagen sehr beeindruckt.

Insofern würde ich es einfach mal probieren und mir dann meine eigene Meinung bilden. Vielleicht hilft DIRAC Live ja in Deiner Anlagen- und Raumsituation.

Viele Grüße

Frank
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lpj23
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Beitrag von lpj23 »

koex hat geschrieben:Durch eine großflächige Bedämpfung an der Rückwand und ein Deckensegel habe ich die Nachhallzeit gut im Griff, ein langes Dröhnen oder Wummern ist quasi nie vorhanden.
Hallo Stefan,

würden Diffusoren an der Rückwand in deinem Fall nicht bessere Arbeit verrichten? Der Abstand der Hörposition zur Rückwand ist für Diffusoren auf jeden Fall ausreichend groß genug. Selbst dann noch, wenn du (wie auf Anraten) den Hörplatz weiter in Richtung Rückwand verlagern solltest.

Deckensegel sind super. Müssten bei Verlagerung des Hörplatzes aber wohl umgehängt, wahlweise um weitere Deckensegel ergänzt werden.

Gruß,
Lars
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Grauwacke
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Beitrag von Grauwacke »

lpj23 hat geschrieben: Die Frontwand (ergo die Wand hinter TV und Rack) würde ich auch noch großflächig bedämpfen, bspw. mit Akustikbildern oder anderen Absorbern - damit dürfte der Nachhall noch einmal deutlich abgesenkt werden.
Hat auch bei uns sehr geholfen! Aufstellen von 4-6 Panels an dieser Wand verbessert auch generell die Abbildung, da die frühen Reflexionen sich verringern.

Gruß
Helge
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koex
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Beitrag von koex »

Moin Moin,

Eure Antworten zeigen auf jeden Fall, dass die Wechselidee wenig empfohlen wird, sondern das vorhandene anders genutzt werden könnte.

Die Aufstellungsänderung, wie von Hans-Martin angeben, kann ich leider nicht umsetzen. Durch die Dachschrägen liegen die Moden nicht genau im theoretisch zu berechnenden Bereich, ich müsste min. 1,5 Meter nach hinten rücken (0,5-1m weiter hinten sind die Moden ungünstiger) Da der Raum auch als Wohnraum genutzt wird, ist eine so große Verschiebung nicht möglich. Die Lautsprecher zum Hören verstellen wäre eine Option aber inkl. Ständer muss ich da ca. 2x100kg bewegen...;-)

Mit den Ortsanpassungsfiltern konnte ich kein passendes Ergebnis erzielen. Um die erforderlichen Frequenzen zu dämpfen, wurden andere Bereiche deutlich mehr verändert, was mir insgesamt nicht gefallen hat.

Diffusoren habe ich noch nicht getestet, das wäre einen Versuch wert, hinter dem Sitzplatz stehen aber noch Essgruppe und Schrank etc. und durch die ganzen Möbel wird vermutlich auch schon ein Effekt erzielt.

Als digitale Korrekturalternative habe ich CONEQ schon mal getestet, Dirac noch nicht, klanglich fand ich die Wirkung von den gehörten digitalen Korrekturen sehr ähnlich und da Acourate sehr flexibel einsetzbar ist, habe ich es gewählt. Der Einwand zur falschen Bedienung ist eine Überlegung wert, hier könnte ich mir Unterstützung holen und sehen was noch zu optimieren ist. Mit analogen EQ mit einstellbarer Filtergüte aus dem Studiobereich habe ich auch getestet, das funktioniert gut, ist aber ein teurer Spaß.

Insgesamt kann man sich mit dem Hobby gut beschäftigen, da ich gefühlt im Moment zu viel testen statt zu hören, daher ja der Thread.

Schönen Sonntag
Stefan
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Zwodoppelvier
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Beitrag von Zwodoppelvier »

Hallo Stefan,

gestern habe ich schon kurz hereingeschaut und die Diskussion überflogen. Daß die Umstellmöglichkeiten (zu?) limitiert sind, ist klar ersichtlich - und nach Deinem Eingangspost sind raumakustische Maßnahmen wohl auch relativ weit durchgeführt.

Insofern...
dachte ich bei mir, daß ein Wechsel auf kleinere LS durchaus überlegenswert wäre.

Ein Beispiel aus eigenem Erleben (habe es in meinem V-Faden mangels Zeit nie nachgetragen): in unserem Wohnzimmer können beide Boxen nur wandnah gestellt werden, die rechte muß sogar in die Ecke. Mit Regalboxen, die früher in einem Bücherregal platziert waren, ließ sich noch halbwegs hören. Nach teilweiser Neumöblierung konnte ich der Verlockung nicht wiederstehen und hatte ein Paar ältere vollgeregelte Standboxen (B&M Grande) erworben. Klanglich war das eine Katastrophe: die Raummoden wurden derart stark angeregt, daß Musikgenuß unmöglich war.

Ich habe damals stark in Erwägung gezogen, mit einer DBA-Aufstellung dem Problem zu Leibe zu rücken, zumal mit einem Paar BM6 geeignete LS zur Verfügung standen. Letztlich war mir das aber "nur zum Musikhören" doch zuviel Aufwand.

Meine Interimslösung ist jetzt ein Pärchen passiver kleiner Boxen auf provisorischen Ständern, die für konzentrierteres Hören kurzerhand etwas von Wand/Ecke weggestellt werden können. Selbst in der familienkompatiblen Position muß kein Gedröhne ertragen werden, lediglich die Luftigkeit und räumliche Tiefe leiden etwas. (nur am Rande: langfristig geplant ist schon noch ein Wechsel auf Aktive. Dann werden es wohl sehr kompakte LS wie z.B. Schanks Audio Prisma, die von einem mittig platzierten Sub unterstützt werden).

Vielleicht ergibt sich ja die Möglichkeit, etwas kompaktere LS auszuleihen, um Klarheit zu gewinnen.
Und dazu im Hinterkopf behalten: fehlende "Lebendigkeit" im Klangbild läßt sich auch durch einen Wechsel anderer Bausteine der Kette wettmachen, z.B. durch eine geeignetere Vorstufe (Röhre! :wink: ).

Viele Grüße
Eberhard
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Jupiter
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Beitrag von Jupiter »

Hallo Stefan

Habe eine ähnliche Situation wie du Dachschrägen Acourate und die 901k.

Versuche mal folgendes: Den Abstand der LS von den Seitenwänden zu erhöhen. Einmessen der LS mit Ausrichtung des Mikros auf die Hochtöner bei Ohrhöhe. Dies habe ich nach Vorschlag eines Forumsmitglieds gemacht. Das Klangbild hat sich verändert.

Ich habe bei ca. 8 m Zimmerbreite eine Basisbreite der LS von 2,6 m. Bei einer Basisbreite von 2,8 m hatte ich bei der Überprüfung mit AcourateFlow den Hochton des rechten LS ca. 1 m neben dem LS wahrgenommen. Jetzt, nach der Reduzierung auf 2,6 m Basisbreite, damit ging logischerweise eine Vergrößerung des Seitenabstands einher, hat sich klanglich einiges verändert. Mit der Überprüfung durch Flow liegen die Testtöne jetzt vertikal zueinander ohne eine noch Korrektur mittels Flowregler vornehmen zu müssen.

Übrigens stehen meine 901k frontseitig 1,9 m von der Rückwand. Auch bei der 901k verringert sich mit größerem Abstand von der Rückwand die Bassüberhöhung. Den Vorschlag der Kollegen zwischen LS Rückseite und Wand Füllmaterial einzubauen habe ich mit Bücherregalen gelöst.

Jeder der beschriebenen Schritte hat sich bei mir ausgezahlt. Ist halt immer die Frage wie weit man optisch im Sinne von "Schöner Wohnen" gehen kann.

Gruß Harald
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aktivator
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Beitrag von aktivator »

Hallo Stefan
Jupiter hat geschrieben:Ist halt immer die Frage wie weit man optisch im Sinne von "Schöner Wohnen" gehen kann
Das gleiche Problem hatte ich auch. Habe meiner Frau ein paar Austikelemente abgerungen, die ich aber nach dem benutzten wieder abnehmen muss. Da ich sie nur aufhänge wenn ich mit der Anlage richtig Gas gebe stört mich das nicht so. Und ?(jetzt kommsts :mrgreen: die Auhängung brauch ich nicht zu entfernen)

Bezüglich Vorschläge Rückwand die Reflektionen kommen so spät bei dir an dass du das nicht bemerken dürftest. Es sind ja nicht alle Reflektionen schlecht, nur die frühen.

Gruß Andreas
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Jupiter
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Beitrag von Jupiter »

Hallo Andreas,

bzgl. der Reflektionen hast du sicherlich Recht. Jedoch konnte ich mit den Bücherregalen hinter den LS den Nachhall reduzieren. Im Sinne von "Schöner Wohnen" wurden die Bücherregale sogar begrüßt. Man tut was man kann bzw. was man darf.

Gruß Harald
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lpj23
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Beitrag von lpj23 »

Hallo,

definiert ihr Rückwand und Frontwand eigentlich identisch?

Ich definiere Rückwand als die Wand, die sich hinter der Hörposition befindet. Sollte diese weit genug vom Hörplatz entfernt liegen, so kommen Reflektionen der Rückwand natürlich auch entsprechend verspätet am Hörplatz an. Nichtsdestotrotz machen Diffusoren an der Rückwand Sinn, damit die Reflektionen möglichst ungerichtet und gestreut am Hörplatz ankommen.

Die Frontwand befindet sich dementsprechend hinter den LS.

Bin persönlich ein Anhänger des LEDE-Prinzips, ergo den Frontwand-, Seitenwand- und Deckenbereich möglichst dämpfen (hier im Speziellen die Erstreflektionspunkte). Bei nur geringem Abstand Hörplatz-Rückwand (= weniger als 2 m) die Rückwand ebenfalls dämpfen. Bei größeren Abständen zwischen Hörplatz und Rückwand mit Diffusoren (oder ungleichmäßig gefüllten Regalen) arbeiten. Den Fußboden lasse ich grundsätzlich unbedämpft, da ein Teppich lediglich im oberen Hochtonbereich wirkt - falls dennoch ein Teppich verlegt werden soll, sollte dieser nur maximal 20 % der Bodenfläche bedecken (um eine Überdämpfung im oberen Hochtonbereich zu vermeiden).

Gruß,
Lars
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Jupiter
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Beitrag von Jupiter »

Hallo Lars

Rückwand bzw. Vorderwand, das wird denke ich, je nachdem wie der Themenersteller zu erst definiert hat, weiterverwendet. Hier in diesem Beitrag: Rückwand der LS steht in der Rückwand. So habe ich es verstanden.

Ergo war mein Vorschlag, hinter die LS an die Rückwand Bücherregale anbringen. In meinem Dachgeschosshörzimmer mit Dachschrägen ( 1m Sockel) waren Flaterechos. Mit den Bücherregalen sind diese verschwunden. LS dann noch so weit wie möglich von der Wand Weg gestellt hat klanglich viel verbessert.

Gruß Harald
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Liebe Diskutanten,

ich habe das Thema rund um Stefans raumakustische Probleme und Lösungen hierin verschoben.

Viele Grüße
Rudolf
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