Yamaha MusicCast Netzwerk-Audiosystem

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uli.brueggemann
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Yamaha MusicCast Netzwerk-Audiosystem

Beitrag von uli.brueggemann »

Neue Ankündigung siehe hier

Servus
Uli
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Uli,

danke für den Hinweis. Hier geht's zur deutschen MusicCast-Seite:

http://de.yamaha.com/de/products/audio- ... musiccast/

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Sieht sehr nach Sonos mit HighRes-Funktionalität (bis 192 kHz + DSD) aus ...

Für das Lautsprecherset Yamaha NX-N500 gibt es ein eigenes Thema: http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic.php?f=16&t=6681

Viele Grüße
Rudolf
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totti1965
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Yamaha WXAD-10

Beitrag von totti1965 »

Hallo Musikfreunde,

was ist von diesem neuen "Yamaha-Sonos" zu halten?

https://de.yamaha.com/de/products/audio ... oduct-tabs

Bietet der Original-Sonos durch die Beschränkung auf 44,1 kHz und 16 bit tatsächlich auch im Jahr 2017 noch klangliche Vorteile?

Gert hat ja damals geschrieben, dass die spartanische Beschränkung auf 44,1 kHz / 16 bit der grosse Vorteil des Sonos sei:

Also verwende ich im Sonos folgerichtig einen höchst genauen Taktgenerator, der die Datenerzeugung selbst steuert. Natürlich wird die Taktgenauigkeit dieser Daten etwas verschmiert beim Durchlaufen der diversen Gatter, die an der Datenerzeugung beteiligt sind. Dennoch ist der Datenstrom natürlich sehr sauber, denn er wird von einer Superclock gesteuert erzeugt. Die erwähnte kleine Aufweichung der Taktflanken bei der Erzeugung wird nun direkt am S/PDIF-Ausgang mit einem Flipflop nochmal gesäubert - mit genau der gleichen Superclock.

Der Datenlieferant Sonos hat damit eine unerhört hohe zeitliche Genauigkeit der Datenflanken - wie Hans-Martin ja bereits genau erkannt hat.

Warum macht das der Linn nicht genauso? Ganz einfach - hier mutiert die bisher immer kritisierte Schwäche des Sonos, dass er nur 44,1kHz Samplingrate beherrscht, zu seiner Stärke. Wollte man das genannte Konzept beim Linn anwenden, bräuchte man vereinfacht gesprochen für jede Taktfrequenz eine Superclock. Für 44,1k, 48k, 88,2k, 96k, 176,4k, 192k. Diese Batterie von 6 Superclocks müsste nun je nach Art des Musikfiles passend umgeschaltet werden, einmal zur Datenerzeugung, zum anderen für's Reclocking. Dass diese Umschaltung den Takt nicht besser macht und auch die räumliche Verteilung (6 Clocks können nicht alle optimal nahe platziert werden) die Genauigkeit nicht steigert, leuchtet auf Anhieb ein. Diesen Riesenaufwand mit 6 schaltbaren Superclocks macht nicht mal Linn, zumal das Ergebnis immer noch nicht an die Performance mit nur einer Clock rankäme.

Ja, sagen jetzt bestimmt ein paar Kenner der Materie, man braucht doch nur zwei Superclocks, sagen wir für 176,4k und 192k, und die anderen Frequenzen werden durch Teilen gemacht. Nur: Die Teiler fügen neuen Jitter hinzu.

Die spartanische Beschränkung des Sonos auf 44,1k ermöglicht also erst diese Performance!

Quelle: viewtopic.php?p=22656#p22656
Allerdings scheint ja auch Yamaha etwas tolles erfunden zu haben, um den Jitter zu reduzieren....
Von Yamaha entwickeltes Netzwerkmodul für hochwertige Audioübertragung
Die Schlüsselkomponente für die Klangqualität bei Audioübertragungen per Netzwerk ist das Netzwerkmodul. Es wurde eigens von Yamaha entwickelt und ist mit einer ultra-präzisen Low-Jitter-Clock ausgestattet, mit der die Wiedergabe von hochauflösenden Quellen optimiert wird. Dank der reinen Audio-Taktgenerierung entsteht kein zusätzlicher Jitter durch den Taktgeber. Das reduziert drastisch den Jitter bei der Wiedergabe per Netzwerk oder Bluetooth® und verbessert den Signal-Rauschabstand. So kommen auch die feinsten Nuancen des klanglichen Charakters von hochauflösenden Quellen voll zur Geltung.

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Der Sonos baut ein eigenes, proprietäres WLAN Netz auf. Der Yamaha dagegen funktioniert über Bluetooth oder Airplay. Dies scheint mir, neben der enormen Vielseitigkeit des Yamahas und dessen Kompatibilität mit High Res Quellen der Hauptunterschied zum guten alten Sonos zu sein.

Eure Meinung?

Gruss,

Thorsten
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Hans-Martin
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Registriert: 14.06.2009, 15:45

Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Thorsten,
ich kann dem Yamaha-Text keine außergewöhnlichen Eigenschaften entnehmen. Das bei der digitalen Musikwiedergabe 2 wesentliche Ebenen möglichst perfekt arbeiten müssen, sollte klar sein: die seriellen Daten und ihr Timing.
Das Grundprinzip ist doch immer dasselbe:
Daten werden per Kabel oder drahtlos in einen Zwischenspeicher geladen, in derselben Reihenfolge abgerufen. Bei diesem Schritt interessiert nur noch die Genauigkeit der Clock, mit der der Datenabruf getaktet wird. Dass ein spezieller Schaltkreis neue Daten in den Puffer anfordert, sobald dieser einen gewissen Füllungsgrad unterschreitet, ist eine Frage der Kommunikation mit der dateiliefernden Komponente. Die Größe des Speichers könnte interessieren, um vom Traffic im Netzwerk unabhängig zu sein.
Schon bei USB gibt es verschiedene Betriebsarten, synchron und asynchron, bei LAN ist es asynchron, bei Bluetooth kenne ich nicht nicht aus, aber der Pufferspeicher und eine PLL und angschlossene Kommunikation sorgen dafür, dass der Hörer unterbrechungs- und störungsfrei hören kann, was die Datenintegrität betrifft. Die andere Ebene, das Timing erledigt der Clockoszillator.
Sonos ist da Consumerklasse, die Gertifizierung verhilft dem Gerät mit dem ausgewählten und bestens konstantstromquellenversorgten Clockoszillator zu klanglichen Höhenflügen.
Die Schwierigkeiten reduzieren sich heutzutage auf das Timing, denn schnelle Datenübertragung, Zeitreserve für Übertragungssicherheitsprotokolle, erneutes Anfordern und Senden, sind nicht mehr das Thema. Bei Sinustönen hört das menschliche Wahrnehmungsvermögen irgendwo bei 20kHz auf, es ist aber bekannt, dass Zeitunterschiede in Größenordnungen wahrgenommen werden können, die 200kHz entsprechen.
Gegnüber dem Sonos punktet das WXAD-10 sicher mit eine Fülle von mehr Möglichkeiten bei niedrigerem Preis. Aber die Bandbreite von 44,1-192kHz verlangt nun mal, dass aus dem einzigen vorhandenen Clockoszillator alle erforderlichen Systemtakte gewonnen werden. Wären da 2 Oszillatoren (für 44,1 und Vielfache 88,2 und 176,4 sowie für 48kHz und deren gängige Vielfache 96 und 192 kHz), wäre ein geringerer Jitter zu erwarten als bei nur einem einzelnen, aus dem per unganzzahligem Teiler die benötigte Taktung gewonnen wird. Wen interessieren schon die blumenreichen Worte der Yamaha Werbetexte, das Ergebnis ist 2 Klassen schlechter als was Gert in dem zitierten Text beschrieben hat. Beim Quarzoszillator zeigt das Bild keinen großen Kondensator*, der die Clock vom Rest der Schaltung bestmöglich entkoppelt, das ist von einer 150 Euro Kiste auch nicht zu erwarten, wobei mir einfällt, dass ich kein billigeres Gerät bisher gefunden habe als das Teufel Raumfeld für 200, jetzt von Yamaha preislich unterboten.
*)was der bei einer festen Oszillatorfrequenz bringen würde, wäre hier akademisch, ist auch nicht gefragt, die Teilung bringt sowieso größere Fehler ein.

Zusammengefasst: Was Sonos kann, macht Yamaha nicht besser, kann dafür aber viele andere Funktionen und Formate zusätzlich.

Da die Stromversorgung 5V 1A per USB Stecker geschieht, nehme ich an, dass ein gängiges oder hauseigenes Steckerschaltnetzteil das Gerät versorgt. Da muss man sich dann bei der Verbindung zu anderen Komponenten vergewissern, dass die Audioleitungen angeschlossen sind, bevor man den Netzanschluss vornimmt. Cinch wie auch Klinke machen erst Kontakt mit dem Signalpin, danach erst wird die Masse konnektiert. Ausphasen wird zwecklos sein, mein Digitalvoltmeter zeigt in beiden Positionen um 80V~ an.
Grüße Hans-Martin
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