beltane hat geschrieben:Ich hoffe, dass ich damit die Konfiguration nachvollziehbar beschreiben konnte - wenn nicht, einfach noch einmal nachfragen.
Hallo Frank,
genau so hatte ich mir das auch vorgestellt, wie hätte es nach deiner vorher eigentlich hinreichend genau beschriebenen Konfiguration auch anders sein können, 2 Subwoofer erschienen im Kontext logisch. Deshalb wiederhole ich nochmal:
Hans-Martin hat geschrieben: beltane hat geschrieben:Hätte ich mit richtigem Nachdenken auch bereits im Januar realisieren können....
Welche Logik steht nun dahinter, die man mit "richtigem" Nachdenken sich erschließen kann?
beltane hat geschrieben:Die Klangunterschiede mit/ohne Linetreiber zwischen Vorstufe und Subwoofer sind allerdings äußerst gering - die neue Audio GD Vorstufe scheint hier sehr gut gebaut zu sein. JPlay und ACSS Kabel haben deutlich stärkere klangliche Auswirkungen. Habe das gestern gemeinsam mit meiner Frau getestet.
JPlay mag sie gar nicht und beschreibt ihr Klangempfinden wie folgt: Das Hören ist mit JPlay deutlich anstrengender, sie hat das Gefühl, weiter von den Lautsprechern entfernt sitzen zu müssen. Es wirkt für sie spitzer und mit mehr Hall. Spannend, da ich JPlay 6.0 als klarer, detailreicher und räumlicher empfinde.
Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Mancher erfreut sich am Glanze allein. Ich traue da den Ohren deiner Frau mehr, ohne technisches Verständnis ist sie vermutlich weniger voreingenommen in ihrem ganzheitlichen Hören.
Dass der Abacus Linetreiber für mein Ohr "sounded", habe ich bestimmt im Cleaner-Thread schon kritisiert. Als Knecht oder besser gesagt, Wirt des Cleaners, ist er aber eine ordentliche Grundlage. Zur Bewertung des Cleaner-Effekts legt man einen Schalter um, alles andere bleibt ja gleich. So wie du ihn zusätzlich einsetzt, gibt es aber Probleme.
Einen Nachteil haben die Linetreiber zwischen Subwoofer und Monoendstufe: Es entsteht ein leichtes Brummen auf beiden Kanälen, dass auch am Hörplatz minimal wahrnehmbar ist.
Schlimm, so soll es gewiss nicht sein. Es deutet auf einen Fehler hin, eine mehrschichtige Problematik. Ich will es (sicherlich unvollständig) mal so beschreiben: In einer Kette gibt es einen Anfang und ein Ende. Wer mit 2 Monoendstufen oder Aktiven arbeitet, hat ab dem VV eine Verzweigung, also 1 Anfang und 2 Enden. Bei 1 Stereoendstufe und passiven LS hört die aktive Betrachtung bei der Endstufe auf, nur 1 Ende.
Aus gutem Grund ist der VV traditionell-bewährt der zentrale Erdungspunkt der Anlage. Alle anderen Geräte ordnen ihr Erdungsschema dem unter, oder sollten es tun. Erdungsschema heißt, mögliche Schutzerdung eines Metallgehäuses und nötiger Bezug zwischen abschirmendem Gehäuse zur Signalmasse der inneliegenden Anwendung. Mit einem auftrennbaren Vollverstärker und Aktivsubwoofer mit eingebauter Aktivweiche habe ich keine guten Erfahrungen gemacht, wenn es darum ging, das Hochpasssignal zum Verstärker zurückzuführen. Die räumliche Abbildung war immer erheblich schlechter als wenn der Sub sein Signal bekam, der Signalzweig MT/HT im Vollverstärker kurz gehalten wurde, ohne die Schleife /Umweg durch den Sub.
Dass Kabel einen Einfluss haben, sei unbestritten, dass Signalmassen für L und R gemeinsam sind, ebenfalls. Was passiert nun, wenn ich eine gemeinsame Signalmasse über eine Stereoleitung aufsplitte und am Ende wieder zusammenführe? Bei Stereopaaren ist die Schleife eng, bei der Rückführung wird die Masseschleife schwieriger zu überschauen.
Mit dem Doppel-Einsatz des Linetreibers werden Kettenglieder überbrückt. Zwischen VV und Sub, zwischen Sub und Mono Endstufe gibt es auf einmal wieder eine Masseverbindung zwischen eingehendem und abgehendem Signal, dazwischen der Hochpass mit der Signalphasendrehung. Unberechenbar ist der Effekt der Kabelschleife bezüglich der Signalmasse. Welche Ausgleichsströme fließen wo? Hat der Subwoofer Schutzerde? Welches Streufeld geht von seinem Netztrafo ab oder hat er ein Schaltnetzteil (dann Netzfilter, wohin leiten die Y-Kondensatoren die Störungen ab)? Ist die Monoendstufe geerdet? Hier prasseln die Fragen nur so los.
Und dann der fragwürdige Nutzen eines Linetreibers, der entfernt vom VV die Aufgabe übernimmt, ein Kabel zu treiben, welches völlig überflüssig sein sollte. denn der Kabeltreiber muss nahe dem Sub stehen, um mit kurzem Kabel von diesem angesteuert zu werden, um ein längeres Kabel zum MonoEndverst. zu treiben, also muss der VV (mit seinem guten Ausgang, was könnte ein VV sonst gutes mitbringen, wenn nicht wenigstens dieses?) ein längeres Kabel Richtung Sub treiben, um dann den Linetreiber anzusteuern, der die kurze Verbindung zum Sub übernimmt - also wenn hier nicht der Groschen fällt, dass theoretisch zumindest der Linetreiber an dieser Stelle witzlos erscheint ...
Keineswegs bin ich ein Gegner von Linetreibern. Ich habe schon vor 25 Jahren Aktivkabel gebaut, an Tapedeck und Tuner wunderbare Klangsteigerungen erlebt. Das Burr-Brown IC mit V=1 passte in einen Winkelstecker, 2x 9V Batterien versorgten einen Satz. Umständlich in der Handhabung, ein sauber geregeltes Doppelspannungs-Netzteil brachte aber eine Klangverschlechterung gegenüber Batteriebetrieb, damals waren das unlösbare Problematiken, denen ich mit kapazitätsarmen kurzen Kabeln begegnete.
Dass Audiokabel Unterschiede machen, wird spätestens dann klar, wenn Mehrfacherdung von Kettengliedern vorliegt und der Einfluss des Kabelwiderstandes, der Spannungsabfall darüber sich in das Signal einmischt. In die
Tonne damit! Nur mal angenommen, es fließen zusätzliche Ausgleichsströme über die Signalmassen vom und zum Cleaner, die sich in das Signal einmischen, sie sind bezüglich des Signals gegenphasig, aber im Sub/ Hochpass ist ja auch noch eine Gruppenlaufzeit, wird es unübersichtlich. Die Kette verzweigt kanalmäßig am Vorverstärker, dann an der Aktivweiche zu internem Verstärker und externer Monoendstufe, aber mit einem Kabel-Masse-Shunt im Linetreiber - und auf der räumlich entfernten anderen Raumhälfte dasselbe Spiel.
Wie sind die Schutzerdeverhältnisse der einzelnen Komponenten und was passiert, wenn man bei den Komponenten schrittweise die Schutzerde abklebt (Vorverstärker Schutzerde bleibt)?
Eine bessere Vorn/Hinten-Staffelung ist ein Indiz für eine sauberere Wiedergabe, eine höhenlastige breite Wiedergabe nervt und ist zumindest nicht mein Ziel. Entspanntes Hören setzt Fokussierung der Stimme und Musikinstrumente voraus, darauf würde ich setzen. Viel "Räumlichkeit", eine Anhebung des FG über 12kHz, eine breite, diffusere Projektion mit viel außerhalb der Boxen (dazu müssen gegenphasige Bedingungen im Signal vorhanden sein, meist ein Zufallsprodukt im Zusammenhang mit Fehlern, Rauschen, Klirr) finde ich nicht gut, aber das mag eine persönliche Präferenz sein. MonoEndstufen sind eine heikle Geschichte. Ich habe in den seltensten Fällen gehört, dass der Protagonist, der Solist scharf abgebildet wurde. Ob Burmester ("Ferrari"), Naim 135, Rotel RHB10, Röhren-Monos, immer fiel das Klangbild auseinander, dagegen erschien die Stereovariante in einem Gehäuse fokussierter, aber weniger spektakulär "räumlich". Man könnte meinen, Mikrofonieeffekte seien im Spiel, bei Stereoendstufen auf beide Kanäle neutral wirkend, bei Doppel-Mono verschieden. Wie beim Cleaner-Effekt, wo Störungen auf dem M-Kanal sich letzlich als weniger auffällig bemerkbar machen.
Auf den Blender (breite "offene" Wiedergabe) falle ich nicht mehr herein, wenn dieser Effekt (und mehr scheint es meist nicht zu sein) zu Lasten des Wesentlichen in der Musikwiedergabe geht, und das ist nun mal das, was zwischen den Boxen spielt, und was mühelos greifbar abgebildet werden sollte. Aber auch das alles soll so formuliert und verstanden sein, dass es meine persönliche Sicht der Dinge und Zielsetzung ist, jedem das Seine!
Deine Frau hört das vermutlich so wie ich und damit ist eine gesunde Grundlage für Klangdiskussion und Entscheidung für sinnvolle Verbesserung gegeben.
Grüße Hans-Martin