Gert (AGM 3.3, 5.4, 7.4, 9.4, Backes & Müller BM 6, 20, Abacus C-Box 3, 4)

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nihil.sine.causa
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Spannendes Ohrenbrechen am Nachmittag ...

Beitrag von nihil.sine.causa »

Hallo Gert, hallo Freunde gepflegter Audio-Quellen,

anlässlich einer kleinen Familienfeier in Stuttgart, hat es mich mal wieder nach S-Vaihingen verschlagen. Nochmals vielen Dank für den schönen Nachmittag! Es gab mal wieder sehr viel zu hören und zu vergleichen. Besonders gespannt war ich auf den Vergleich des G-Oppo mit dem G-Oppo2 (= neues Update mit Übertragern). Aber auch der neue G-HA und die Eingruppierung in Bezug auf die bekannte Qualität des G-ADS/1 DAC waren sehr interessant. Aber der Reihe nach.

1. Vergleich des G-Oppo mit dem G-Oppo2

Hierzu hatte ich meinen G-Oppo mitgebracht und wir konnten die Qualität des Stereo-Ausgangs direkt vergleichen. Entlang der üblichen hochauflösenden Test-Stücke Barb Jungr Sara, Diana Krall Temptation sowie Lortie Liszt Pelerinage wurde deutlich, dass der G-Oppo2 doch ein deutliches Stück mehr Auflösung besitzt, packender und vor allem durchhörbarer / feingeistiger / weicher ist. Obwohl schon mit dem G-Oppo ein sehr hohes Niveau erreicht war, wird in den für mich besonders wichtigen Disziplinen Auflösung, dynamische Präzision und Durchhörbarkeit mit dem G-Oppo 2 eine Schippe mehr geboten. Das ist insbesondere im Mehrkanalbereich nicht so leicht zu erreichen (ich würde mich sehr dafür interessieren, mit welchem Equipment, das zu toppen ist). Daher viel mir die Entscheidung leicht, den G-Oppo in Stuttgart zu lassen und das Mehrkanal-Upgrade 2 machen zu lassen. Ich bin mal sehr gespannt auf die verbesserte Bühnendarstellung mit Center...

2. Vergleich des G-Oppo2 mit dem G-ADS/1 DAC

Dies musste sauber ausgepegelt werden. Und auf das erste Hinhören hin war ich erstaunt, wie nahe sich G-Oppo2 und G-ADS/1 DAC kommen. Der G-DAC ist ein klein wenig präziser, packender, schlanker und räumlich genauer. Aber: hierzu bedarf es den direkten Vergleich. Meinen G-Oppo (vor dem zweiten Upgrade) und meinen G-ADS/1 DAC kann ich unterscheiden auch ohne, dass ich einen direkten Vergleich höre.

3. Vergleich des G-HA mit dem G-ADS/1 DAC

Für diesen Vergleich haben wir folgende zwei Pfade verglichen:
A: G-ADS/1 DAC Analogausgang → Lautsprecher (AGM 7.4)
B: G-ADS/1 DAC SPDIF Ausgang → G-HA Analogausgang → Lautsprecher (AGM 7.4)
Auch hier ist penibles Auspegeln wichtig - zumal der G-HA die Lautstärkeregelung analog erledigt. Das war für mich mit die größte Überraschung des heutigen Tages: Zwischen A und B gibt es nur noch einen Hauch eines Unterschieds. Es bedurfte schon mehrerer Vergleiche. Am Ende kommt der G-ADS/1 DAC analog einen Tick präziser (z.B. der Besenschlag bei Temptation) und schlanker (z.B. die Bassläufe beim Liszt). Aber wirklich nur einen Hauch. Beeindruckend!

Beste Grüße
Harald
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Harald, hallo liebe Beobachter meines Vorstellungsthreads,

vielen Dank für den netten Besuch gestern! Das war auch für mich sehr aufschlussreich, denn ich habe den G-Oppo2 auch noch nicht direkt mit dem G-Oppo verglichen, sondern nur über den Umweg jeweils mit meinem Ankergerät G-ADS1 DAC. Und dann trieb mich das Problem um, dass in meinen Ohren G-ADS1 DAC, G-HA und G-Oppo2 inzwischen so nahe beieinander liegen, dass ich mich schon manchmal fragte, ob ich vielleicht einfach gegen die Unterschiede inzwischen irgendwie abgestumpft bin oder ob sie in diesem Fall eben entsprechend klein sind. Da ist ein zweites Paar Ohren immer hilfreich - und insbesondere bei Dir weiß ich, dass ich mich auf Dein Urteil verlassen kann.
nihil.sine.causa hat geschrieben:1. Vergleich des G-Oppo mit dem G-Oppo2

Hierzu hatte ich meinen G-Oppo mitgebracht und wir konnten die Qualität des Stereo-Ausgangs direkt vergleichen. Entlang der üblichen hochauflösenden Test-Stücke Barb Jungr Sara, Diana Krall Temptation sowie Lortie Liszt Pelerinage wurde deutlich, dass der G-Oppo2 doch ein deutliches Stück mehr Auflösung besitzt, packender und vor allem durchhörbarer / feingeistiger / weicher ist. Obwohl schon mit dem G-Oppo ein sehr hohes Niveau erreicht war, wird in den für mich besonders wichtigen Disziplinen Auflösung, dynamische Präzision und Durchhörbarkeit mit dem G-Oppo 2 eine Schippe mehr geboten. Das ist insbesondere im Mehrkanalbereich nicht so leicht zu erreichen (ich würde mich sehr dafür interessieren, mit welchem Equipment, das zu toppen ist). Daher fiel mir die Entscheidung leicht, den G-Oppo in Stuttgart zu lassen und das Mehrkanal-Upgrade 2 machen zu lassen. Ich bin mal sehr gespannt auf die verbesserte Bühnendarstellung mit Center...
G-Oppo vs. G-Oppo2 war eigentlich der einzige Vergleich gestern, bei dem wir uns beide anschauten und sagten, ja, ist klar, die "S" sauberer, alles noch etwas präziser und doch weicher dabei. Bei den anderen Vergleichen waren die Unterschiede deutlich geringer.
2. Vergleich des G-Oppo2 mit dem G-ADS/1 DAC

Dies musste sauber ausgepegelt werden. Und auf das erste Hinhören hin war ich erstaunt, wie nahe sich G-Oppo2 und G-ADS/1 DAC kommen. Der G-DAC ist ein klein wenig präziser, packender, schlanker und räumlich genauer. Aber: hierzu bedarf es den direkten Vergleich. Meinen G-Oppo (vor dem zweiten Upgrade) und meinen G-ADS/1 DAC kann ich unterscheiden auch ohne, dass ich einen direkten Vergleich höre.
Der G-ADS1 DAC stellt das Objektiv ein bisschen genauer auf die Instrumente scharf. Aber ich frage mich jedesmal, ob mir die etwas weichere Gangart des G-Oppo2 nicht ähnlich gut gefällt. Der Unterschied ist recht klein, finde ich auch.
3. Vergleich des G-HA mit dem G-ADS/1 DAC

Für diesen Vergleich haben wir folgende zwei Pfade verglichen:
A: G-ADS/1 DAC Analogausgang → Lautsprecher (AGM 7.4)
B: G-ADS/1 DAC SPDIF Ausgang → G-HA Analogausgang → Lautsprecher (AGM 7.4)
Auch hier ist penibles Auspegeln wichtig - zumal der G-HA die Lautstärkeregelung analog erledigt. Das war für mich mit die größte Überraschung des heutigen Tages: Zwischen A und B gibt es nur noch einen Hauch eines Unterschieds. Es bedurfte schon mehrerer Vergleiche. Am Ende kommt der G-ADS/1 DAC analog einen Tick präziser (z.B. der Besenschlag bei Temptation) und schlanker (z.B. die Bassläufe beim Liszt). Aber wirklich nur einen Hauch. Beeindruckend!
Ja, diese kleine Kiste klingt erstaunlich gut, finde ich auch. Wir hatten beide ziemliche Schwierigkeiten, die beiden Pfade zu unterscheiden. Da die Quelle ja jeweils aus dem G-ADS1 DAC stammt, einmal digital, einmal analog, kann man über die Umschaltanlage auch unterbrechungsfrei umschalten. Ich habe ihr dazu eine neue Funktion einprogrammiert, so dass man beim Umschalten nur sieht, LED an oder aus, aber bei welchem Pfad die LED nach dem Zufallsprinzip an oder aus ist, schaut man dann nach dem Hörtest nach.

Eines will ich aber nicht verschweigen: Der G-HA klingt insbesondere dann so gut, wenn ein G-ADS1 DAC digital die Daten liefert. Mit dem G-Sneaky (und das ist meine geplante Kette zukünftig für's Wohnzimmer) ist es ein bisschen schlechter, und mit dem G-Sonos fällt im Vergleich zu den genannten Edel-Streamern die Bühne doch merklich zusammen.

Der erste Test, den wir aber gestern gemacht haben, war ein ganz anderer. Nämlich einmal den G-ADS1 DAC digital am G-HA, wie gerade beschrieben, und dann den Analogausgang des G-Linn an Haralds AD-Wandler und dessen Digitalausgang auf einen anderen Digitaleingang des G-HA. Damit dieser Vergleich überhaupt Spaß macht, hatte Harald mir seinen Mytek ADC vorher zugeschickt. Ich habe mich dann etwas tiefer mit dem Gerät beschäftigt und dort ein paar kleine Sünden ausgemerzt. Aber dazu wird Harald vielleicht bei Gelegenheit noch etwas schreiben, wenn er bei sich noch ein paar Versuche damit gemacht hat.

Viele Grüße
Gert
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AudEric
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Beitrag von AudEric »

Hallo Gert, liebe Forenten

Vor knapp zwei Wochen haben ein Freund und ich erstmalig in den Genuss der AGM’s, des G-ADSM’s, G-Oppo2, sowie Gert’s Höhrraum und the man himself kommen können.

Gert hat uns sehr freundlich in seinem super tollen Höhrraum empfangen und an dieser Stelle lieber Gert, einen sehr herzlichen Dank für den Empfang, die Bewirtung, die Erläuterungen und Deine Zeit. Es war wirklich toll und es gibt wenig schöneres als von jemandem mit so viel Leidenschaft und Herzblut für die Sache die eigenen Kreationen vorgeführt zu kriegen.

Anlässlich meiner Suche nach aktiven LS, wollte ich natürlich nach dem ausführlichen Lesen der Forumsbeiträge, die umschwärmten AGM’s hören. Nachdem Gert meinen Oppo „gertifiziert“ hatte, habe ich mit ihm einen Termin ausgemacht, an dem ich mit dem Freund einerseits die AGM’s hören könnte, aber auch einen Besuch bei B&M in Kornwestheim vereinbaren konnte. Somit erhofften wir uns einen Vergleich von unterschiedlichen Konzepten und Herstellern. Dazu muss ich noch sagen, dass ich vorher keine vollgeregelten LS gehört hatte mit der eigenen Musik. Ich hatte nur mal die im Bass geregelten Klimax gehört und an der Klangschloss 2013 „irgendwelche grossen“ B&M mit klassicher Musik.

Den Raum kennen alle hier ja schon. So gut der Raum dokumentiert ist, so gut hört er sich auch an. Kaum hatten wir den Raum betreten, herrschte eine sehr angenehme Stille. So fiel es auch viel leichter nach der knapp zweistündigen Fahrt wieder „runter zu fahren“. Da hat Gert wirklich was ganz tolles gebaut.

Die mitgebrachte Musik wurde auf seinen Server geladen und währenddessen hörten wir 3 von Gerts Teststücken:
"Kyrie" aus der Misa Criolla von Ariel Ramirez mit Mercedes Sosa
"Sara" von Barb Jungr
"Orage" von Franz Liszt, Pelerinage Teil 1 mit Louis Lortie

Die Lieder kannte ich zwar nicht, aber es es reichte um zu merken wie toll die AGM’s spielen. Man fühlt sich total mittendrin, es klingt alles sooo echt. Das ist einer der Punkte der mich auch mit meiner Musik fasziniert hat. Die Stimmen präsent wie noch nie, Instrumente klingen so wie sie klingen wenn man sie spielt und die Musik ist einfach im Raum, völlig losgelöst von den Lautsprechern.

Ok, natürlich nur sofern das Lied und die Datei das überhaupt zuliessen. Poppige oder halt eben „Mainstream-Abgemischte“ Musik klang zwar viel besser, im Vergleich zur Anlage zuhause, dennoch klang sie flach. Nicht dass es schlecht war, aber das machte lange nicht so viel spass wie hochwertige Aufnahmen/Abmischungen mit guter Raumabbildung. Dieses Erlebnis ist schon einiges Wert.

Wir hörten an seinen 7.4, sowie an den 5.4, mit einer „Umschalt-App“ konnten wir die Ausgabe steuern. Hast Du das eigentlich selber programmiert, Gert?
Es gab einen Unterschied zwischen beiden, aber der ist schwierig in Worte zu fassen. Die Sitzposition war auch nicht die gleiche für beide Paare, daher bleibt mir nur zu sagen, dass die 5.4 mir genauso gut gefallen haben wie die 7.4.

Wir hörten auch Surround Aufnahmen über den Oppo, die auch sehr gut klangen, haben aber nicht Stereo zum G-ADSM verglichen.

Zum Schluss hörten wir in seinem „Gertifizierungs-Raum“ die 3.3, beeindruckend was aus diesen "kleinen" Lautsprechern kommt.

Erneut, vielen Dank an Dich Gert für die Vorführung. Es hat uns sehr gefreut und wir sind beide stark beeindruckt zurückgekehrt.
 
Liebe Grüsse
Eric
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Eric,

vielen Dank für Deinen netten Bericht. Du und Gregor ward sehr nette und aufmerksame Besucher. Zu Deiner Frage:
AudEric hat geschrieben:Wir hörten an seinen 7.4, sowie an den 5.4, mit einer „Umschalt-App“ konnten wir die Ausgabe steuern. Hast Du das eigentlich selber programmiert, Gert?
Die Umschaltanlage ist natürlich Eigenbau, klar. Gesteuert wird sie aber von meiner Loxone-Homesteuerung und der zugehörigen App, die kinderleicht zu programmieren ist. Von der Loxone habe ich fünf Steuerausgänge für die Umschaltanlage: 1 Steuersignal Stereo, 2 Steuersignal Multikanal, 3 Umschaltung LS1-LS2, 4 Front-Rear tauschen, 5 Stereoquelle A-B. Passend muss nun die Umschaltanlage die beiden Stereoeingänge und den Multikanaleingang an die diversen Lautsprecherausgänge legen, die beiden Delays für's virtuelle Bassarray passend routen und Schaltsignale für die benötigten Lautsprecher liefern. Das ist so ausgeführt, dass immer nur ein Relaiskontakt im Signalweg liegt. Das erreicht man, indem man schlicht von jedem Eingang zu jedem Ausgang ein Relais vorsieht, was eine stattliche Anzahl kleiner Goldkontaktrelais erfordert. Die Umschaltanlage ist damit aber klanglich im Signalweg nicht auszumachen, was mir sehr wichtig war bei der Konstruktion. Die Umsetzung der Umschaltlogik erfolgte ähnlich kompromisslos: Eigentlich ist sowas eine klassische Aufgabe für einen µProzessor. Ich wollte da an diesem empfindlichen analogen Verkehrsknotenpunkt aber keinen HF-Müll von einer µC-Taktfrequenz haben. Deshalb habe ich mir die kleine Mühe gemacht, die Logik in Boolscher Algebra in Normalform aufzuschreiben und das Gleichungssystem mit einfachen CMOS-Gattern NAND und NOR zu lösen, die nicht getaktet sind, sondern die Logik sozusagen mit Gleichspannung darstellen können.

Viele Grüße
Gert
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Liebe Freunde gepflegter Digitalquellen,

dieses Wochenende war es endlich soweit. Fujak und ich wollten eigentlich schon zu Beginn diesen Jahres einen gemeinsamen Termin finden, um einmal seinen ausgereizten Audio-PC gegen den ebenfalls recht ausgereizten Linn G-ADS1 DAC zu testen. Sozusagen das Machbare aus den beiden Welten Audio-PC und Stand-Alone-Streamer miteinander vergleichen. Aber was heißt hier ausgereizt? Das ist ungefähr so, wie wenn jemand in unserem Hobby sagt, jetzt bin ich am Ziel. (Und nächste Woche das ganze bisherige Setup über den Haufen wirft.)

In der Tat war es so, dass sich seit Beginn des Jahres bei unseren beiden Geräteschaften einiges getan hat. Vor allem hat sich bei Fujak viel getan - nach den Erfahrungen beim Forumstreffen der Tausch des DA-Wandlers Audio-GD Master 7 gegen den HE-7. Der neue Reclocker und DDC MC3+USB. Der Uptone USB-Regen. Und natürlich allerlei Änderungen am Drumherum wie Software und Kabel. Bei mir dagegen das Upgrade vom G-ADS1 DAC auf den G-ADS2 DAC. Und die AGM 7.4 in meinem Hörraum haben durch einige Update-Maßnahmen auch nochmal zugelegt.

Auf das Treffen am Samstag warteten:

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- Ein Pärchen AGM 7.4 in meinem akustisch recht ordentlichen Hörraum
- hinten unten im Regal der G-Oppo
- darüber der G-ADS2 DAC
- noch darüber der Sat-Tuner, der hier keine Rolle spielen sollte
- ganz oben im Regal die Delays für das VBA (virtuelles Bassarray)

Dann im selbst gezimmerten Holzrack davor:

- unten der G-ADS1 DAC
- oben drauf der Oppo G-HA

Im Vordergrund noch auf dem provisorisch aufgebauten weißen Ikearegal mein guter alter Jittermonitor zu Versuchszwecken.

Wer genau hingesehen hat, hat vielleicht bemerkt, dass mein Sat-Tuner auf einer speziellen Gerätebasis ruht:

Bild

Da wird nun so mancher fragen, was denn der Quatsch soll, eine Gerätebasis von HMS, die mehr kostet als der Sat-Tuner obendrauf. Ganz einfach: Nach dem Bericht über Gerätebasen im Forum dachte ich mir, ach ja, bei HMS hört sich das ja im Gegensatz zu manch anderem Hersteller zumindest nach physikalischem Hintergrund an wie Mu-Metall und Kupfer-Kern zur Abschirmung sowie Erdungsanschlüssen etc. Dazu dann ein großartiger Testbericht. Also auf Verdacht bestellt und ich war auf die Auswirkungen gespannt, wenn ich das Ding unter den G-ADS2 DAC lege. Das wird doch sicher ein durchschlagender Erfolg, dachte ich. Der Effekt war - null. Ok, vielleicht unter dem G-Oppo? Null. G-HA? Auch null. Ich habe das sauteure Teil dann unter den Sat-Tuner gelegt, da ist der akustische Effekt ebenfalls null, aber es sieht da wenigsten ganz lustig aus. Ich verbuche das unter Lehrgeld. Wenn jemand das Ding großartig finden sollte: Nenn mich einen Banausen, das vertrage ich schon. Ich verkauf dir das Ding sogar :mrgreen: .

Zurück zur Vorbereitung des Treffens mit Fujak. Der Hörplatz wartet auf den Vergleich:

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Nun ist es für mein Verständnis bei Hörvergleichen unabdingbar, für möglichst gleiche Pegel zwischen den Probanden zu sorgen. Wenn man einen Test so macht, dass man mal irgendwas spielen lässt und dann die Lautstärke irgendwie so einstellt, dass es halt gefällt und beim nächsten Gerät, das einen anderen Ausgangspegel hat, genauso verfährt, kommen da leicht Pegelunterschiede von 1-3dB raus und das ist für einen seriösen Vergleichstest ungeeignet. Ich mache das so: Ein fester Bestandteil meiner fest abgespeicherten und schnell zugreifbaren Playlists ist ein vollausgesteuerter 1kHz-Sinus auf beiden Kanälen. Das klingt zwar wenig die Seele ergreifend, wenn in voller Lautstärke über die Lautsprecher abgespielt, aber dazu habe ich einen Knopf auf einer iPhone-App, die das Signal über meine Umschaltanlage anstelle auf die Hauptlautsprecher einfach auf einen zweiten Lautsprecherausgang legt, der bei den Fronts ist. Daran angeschlossen ist links und rechts jeweils ein Multimeter, das true-RMS-tauglich ist. Das Spezialkabel XLR 3pol. auf Banane hat im XLR-Stecker eingebaut einen 20kOhm-Abschlusswiderstand, was exakt dem Eingangswiderstand der AGM entspricht. So kann ich dort auf Knopfdruck sehen, welche Spannung der 1kHz-Sinus direkt an den Lautsprechern bewirkt, je nachdem, welche Quelle ich über die Umschaltanlage (rein passiv mit Goldkontaktrelais gelöst) an die Lautsprecher lege:

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So kann man im Vorfeld gleiche Spannung bei den zu vergleichenden Setups einstellen und muss sich beim Umschalten nicht um die Lautstärke kümmern. Man sieht so außerdem die Kanalgleichheit des jeweiligen Quellgeräts.

Bevor mich nun wieder die grünen Daumen im Forum an den Pranger stellen: Die weiße Schicht auf der Blumenerde kommt vom Dünger, das ist kein Schimmel :) .

Fujak rückt nun mit einem Kofferraum voller Geräte also am Samstag Vormittag an. Da wir genau den süddeutschen Wintereinbruch erwischt haben, sind die Geräte alle in Wollteppiche für den Transport gepackt:

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Wie an Weihnachten. Fujak packt ein Päckchen nach dem anderen aus:

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Aufbau:

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Einstellen:

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Nach einer Stunde lief das ganze PC-basierte Equipment dann und war mit meinem Netzwerk verbunden:

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Hörbericht folgt.

Viele Grüße
Gert
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Gert,

das ist ein wirklich beeindruckender Versuchsaufbau! :shock: Insbesondere der penible Pegelabgleich scheint mir ein oftmals vernachlässigter Aspekt zu sein, dem du trickreich Sorge trägst.

Übrigens, gibt es neuerdings auch G-SAT Tuner?

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:mrgreen:

Viele Grüße
Rudolf
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Gert,

ich bin natürlich gespannt auf die Hörberichte.

Ich möchte aber beisteuern, dass ich kürzlich auch einen Pegelabgleich bei 1 kHz gemacht habe. Gemessen habe ich nicht mit Multimeter, sondern laienhaft mit App des iPads. Anschließend bei Musikmaterial kam mir ein Pegel (gehörmäßig) viel lauter vor, mittels App auf dem iPad kontrolliert und festgestellt, dass sich hier doch noch Unterschiede ergaben (ca. 3dB). Erst nach Abgleich mit Musikmaterial klang es auch für das Ohr gleich. Insofern stellt sich die Frage, ob ein 1 kHz Sinus tatsächlich geeignet für den Abgleich ist. Hast Du schon ähnliche Erfahrungen gemacht?

Grüße Jürgen
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Jürgen,

ich glaube, dass Gert den 1kHz Pegel an den Aktiv-LS Eingängen mißt und an den (bzw. zwischen den) zu vergleichenden Geräten Pegelgleichheit am Aktiv-LS Eingang mit deren Ausgangspegelstellern herstellt. Wenn dann bei Musik bis zu 3dB Lautstärkeunterschied resultieren würde, wäre das (bei geraden Frequenzgängen der zu vergleichenden Quellgeräte) nicht erklärlich.

Gruß,
Winfried

3627
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Winfried,

schon klar. Bei mir war der Pegelabgleich zwischen G-Dac und (zwei unterschiedlichen) Vorstufen, an dem der G-Dac als Quelle angeschlossen wurde. Aus welchen Gründen auch immer resultierte ein anderes Musiksignal, trotz gleichem 1 kHz Pegel. (Kabel etc. immer gleich).

Grüße Jürgen
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Jürgen,

Gert misst die Pegel direkt am Signalausgang, an dem auch die Lautsprecher anliegen. Das ist hinreichend genau und bietet auch keine Überraschungen beim Höreindruck. Die Pegel der einzelnen Kombinationen konnten wir übrigens so weit angleichen, dass die maximale Differenz bei 0,25 dB lag, bei den meisten anderen Kombis weit darunter. Die Differenz ergab sich dadurch, dass der Master 1 seine Lautstärke durch seine Widerstandsmatrix ebenso gerastert einstellt wie die Apps zur Steuerung der LINN-Streamer.

Einen Pegelabgleich mit Testton 1kHz mittels App/iPad halte ich tatsächlich wie Du sagst für laienhaft. Denn es bedeutet, den Weg über das Mikrofon zu nehmen. Wenn der Signalweg bestehend aus Mikrofon, Mic-Preamp, A/D-Chip und Signalauswertung in der App nicht linearisiert ist, ist das Ergebnis nicht aussagekräftig, und es gibt Überraschungen, wenn auf einmal andere Frequenzen ins Spiel kommen. Was bei 1kHz noch gestimmt hat, passt dann für andere Frequenzen nicht mehr. Da mag eine Messung mit musikalischem Frequenzgemisch die Fehler besser mitteln.

Grüße
Fujak
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Jürgen,

den Pegelabgleich muss man, wie Fujak und Winfried richtig erklärt haben, mit dem elektrischen Signal vor den Boxen machen, akustisch geht das regelmäßig schief. Da kommen sonst viel zu viele Fehler rein, das kenne ich auch. Wenn Du das iPhone nur ein bisschen hin- und her bewegst, tanzt der Pegel nämlich rauf und runter. Wenn der Pegel elektrisch bei 1kHz stimmt, stimmt er auch sonst, wenn die Geräte einen hinreichend geraden Frequenzgang haben. Und davon dürfen wir hier mit hoher Genauigkeit ausgehen. Ich habe das bei mir sogar noch auf die vielleicht akademisch zu nennende Spitze getrieben, indem ich den Multimetern einen Widerstand parallel geschaltet habe, der so groß ist wie der Eingangswiderstand der AGM. So sieht jede Quelle die gleiche Last wie beim Betrieb mit Lautsprechern.
Fujak hat geschrieben:Die Pegel der einzelnen Kombinationen konnten wir übrigens so weit angleichen, dass die maximale Differenz bei 0,25 dB lag, bei den meisten anderen Kombis weit darunter.
Die 0,25DB traten doch nur einmal bei MS auf, als der G-Linn aus Versehen bei Stellung 86 im Clipping war mit dem vollausgesteuerten MS-Testsignal, das war ein Messfehler. Bei richtigem Pegel lagen wir immer in der Gegend von 0,1dB.

Zum Hörtest. Wir waren beide ziemlich gespannt, wie die grundverschiedenen Setups denn nun im Vergleich klingen würden. Zunächst sahen die beiden Signalpfade so aus:

1. Streamer Linn G-ADS2 DAC
-> Lautsprecher AGM 7.4

2. Audio-PC mit externen Netzteilen, J-Play-mini, 2x Audioquest Jitterbug, PPA-Splitpower-USB-Kabel
-> Mutec MC-3+USB, SPDIF-Kabel (Oyaide FC510 mit Neutrik BNC zu WBT Nextgen RCA)
-> DAC: Audio-GD-Master HE-7, ACSS-Mini-XLR von Audio-GD
-> Preamp: Audio-GD Master 1

Bild

-> Lautsprecher AGM 7.4

Erstmal genauer Pegelabgleich, siehe oben. Unterschied links-rechts beim G-Linn <0,01dB, Audio-GD <0,02dB, also zum Vergessen, Unterschied zwischen den beiden dann ca. 0,1dB.

Zur Steuerung meiner Linns hatte ich zwei iPads und ein iPhone für die Umschaltanlage versammelt, dazu die Fernbedienung des Master 1 und Fujaks Smartphone für den Audio-PC:

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Nun war uns klar, dass durch die vielen Stellschrauben beim Audio-PC wahrscheinlich ziemlich viele Hördurchgänge folgen sollten. Also gab es folgende Anforderungen an die Musik:

1. Etwas, das wir beide sehr gut kennen
2. Am besten nur ein Stück, bei dem man in den ersten 30s hört, was Sache ist
3. Eine Musik, die möglichst hohe Anforderungen an einen Streamer stellt

Unsere Wahl fiel nach kurzer Beratung auf:

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2. Stück, Sammy's Freilach. Zu Beginn ein präziser, leiser Schlagzeugrhythmus mit Becken, verschmiert das was? Klangfarbe Becken. Lokalisierung leicht links? Dann kurz darauf Einsatz der Klarinette. Präzise mittig bis halb rechts lokalisiert? Franzt die Klarinette zur Seite aus? Klangfarbe? Schrill? Grundtonwärme, wenn sie in den Keller steigt? Wo in der Tiefe abgebildet? Begleitend Gitarrenklänge mit Bass von Korpusgeräuschen. Dröhnt der Bass? Gitarre sauber hör- und lokalisierbar? Wenn es dann komplex wird, wenn alle zusammen spielen, ist das ein Durcheinander oder aufgeräumt?

Der Audio-PC wurde mit meinem WLAN verbunden und kriegte die Musik von meiner NAS auf seine Halbleiter-Disk gelegt, dann WLAN etc. wieder aus, nur keine störenden Zusatzprozesse.

Endlich Töne, und wir hörten in beide Varianten nur relativ kurz rein. Wir sahen uns verwundert an. Das klang ganz grundsätzlich unterschiedlich!

Audio-PC: Breitere Bühne, weniger in der Tiefe ausgebildet. Beim G-Linn die Instrumente viel weiter hinten, beim Audio-PC sprang die Klarinette förmlich nach vorne, dabei ziemlich scharf in den Höhen, aber auch etwas grundtonkräftiger. Fujak lobte zunächst das Anspringende, aber ich fand das falsch, es war so kantig, grobkörnig und überspitzt. Der G-Linn war viel unspektakulärer, und ich lehnte mich entspannt zurück, wenn er spielte. Natürlich, das war meine gewohnte Hörumgebung, mein Raum, meine Lautsprecher und mein Streamer. Fujak dagegen musste sich erst einmal neu eichen auf das Setup. Beiden Setups gemeinsam war aber eine ungeheure Detailauflösung, da waren wir uns einig.

Wer nun glaubt, wir wären damit bereits fertig gewesen, täuscht sich gründlich. Es sollte ein spannender Vergleich werden, der uns bis in den Samstagabend und anschließend nochmal am Sonntag Vormittag beschäftigen sollte. Wir beschlossen, uns nun Notizen zu machen, weil wir das sonst nachher nicht mehr zusammenkriegen würden:

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Nun folgten zwei Änderungen am Audio-PC: Fujak steckte den Uptone USB-Regen noch in die USB-Leitung zum MC-3+USB, und versetzte zudem den Audio-PC in den sog. Hibernate-Modus, wenn er einmal angefangen hatte zu spielen. Das ist nun nicht gerade die Spitze der Benutzerfreundlichkeit, man startet also die Musik und legt dann alle Prozesse, die nicht am Abspielen der Musik beteiligt sind, in den Tiefschlaf. Also nix mit Pausetaste oder ähnlichem Schnickschnack, die Musik hört erst auf, wenn man einen vorher eingesteckten USB-Stick rauszieht, das merkt er dann und stoppt die Musik.

Plötzlich ging das ganz in Richtung des G-Linn! Viel entspannter und tiefer in der Staffelung nach hinten.

Nächster Versuch: Nun anstelle des Audio-PC als Digitallieferant einfach den Digitalausgang meines anderen G-Linn, also des G-ADS1 DAC, an den Wandler Audio GD HE7 gesteckt: Der Klang wurde noch etwas entspannter und weiter hinten abgebildet.

Nun war die Frage: Kann der exzellente Digitalausgang des G-Linn durch die Mutec MC-3+USB weiter verbessert werden?

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Er kann! Der Klang wurde geordneter und aufgeräumter. Das war nicht selbstverständlich. So nimmt die Qualität des Digitalsignals aus dem G-Linn nämlich eher ab, wenn der Vorgänger des MC-3+USB diesen Job macht, der MC-3+. Was durchaus für die Qualität dieses Digitalausgangs spricht. Und nun zog Setup 2 an Setup 1 vorbei! Der Klang bei 2 etwas schlanker, aber genauer fokussiert, und vor allem diese innere Ordnung war es, die uns überzeugte. Zugegeben, nicht gerade die billigste Variante, zunächst braucht man einen G-Linn, dann eine MC-3+USB, dann einen Audio GD HE7 und einen Master1. Die 10T€-Marke lässt diese Zuspieler-Kombination jedenfalls weit hinter sich.

Mittlerweile wurde es draußen schon wieder dunkel (obwohl es an diesem Schneewochenende eigentlich nie richtig hell gewesen war), und wir beschlossen, nun auf MS-Kodierung zu gehen. Es ist dies das Format, das Uli mit seinem Cleaner hier im Forum so beliebt gemacht hat. Man wandelt dazu die Files im Digitalen von L/R nach M/S (Mitte/Seite), wobei Mitte=(L+R)/2 und Seite=(L-R)/2. Das ist recht einfach zu machen. In Ulis acourateNAS ist dafür ein Häkchen da, und z. B. für foobar gibt's ein Plugin.

Nun wandelt also der eine DAC die Mitten- und der andere die Seiteninformation. Im Analogen muss man nun die MS-Kodierung mit einem Dekodierer wieder rückgängig machen, bei Uli bzw. Abacus heißt das Kästchen "Cleaner". In der Studiowelt wird das aber meist mit Übertragern gemacht, das geht damit sehr elegant auf rein passivem Weg. Ein solches Kästchen mit zwei Sowter-Übertragern drin habe ich als Kleinauflage zweimal gemacht, eins für Fujak und eins für Harald:

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Die kleine Büchse wird von Fujak und Harald nur das G-ästchen genannt. Nun, bei meinem G-ADS2 DAC habe ich das noch einfacher gelöst - da sind nämlich schon die passenden Übertrager in der I/V-Stufe drin, die man "nur" anders beschalten muss. Das habe ich mit drei kleinen Goldkontaktrelais mit je zwei Ebenen gelöst, und man kann so zwischen L/R und M/S mit einem kleinen Schalter an der Rückwand umschalten.

Also, nächster Durchgang mit dem MS-kodierten File. Das nun war mit dem G-ADS2 DAC in MS die mit Abstand beste Performance, die wir bis dahin gehört hatten. Klare Sache. Eine so saubere Abgrenzung der Instrumente und innere Ruhe hatten wir bis dahin nicht gehört.

Das verglichen wir nun gegen die Kombi aus G-Linn 1 digital an MC-3+USB plus Audio GD Kette mit MS-Dekodierer dazwischen. Und die verschaffte sich nun leichte Vorteile gegen den MS-G-Linn vor allem im Bass - der war vielleicht etwas straffer, aber die beiden Setups waren auf ziemlich ähnlichem und verdammt hohem Niveau.

Und nun kam etwas Erstaunliches: Der Audio-PC als Digitalzuspieler konnte nun, im MS-Modus, wieder punkten. Klar, natürlich im bockigen Hibernate-Modus mit USB-Regen dahinter. Ohne MS hatte er das Nachsehen gegenüber dem Digitalausgang des G-Linn gehabt, mit MS lag er vorne. Das Klangbild war das ruhigste und aufgeräumteste, das wir an diesem Tag und Abend gehört hatten.

Wir wollten jetzt wissen, was passiert, wenn der Audio-PC den File nicht von der Umwelt isoliert von seiner eingebauten SSD abspielt, sondern, verbunden mit meinem WLAN, wie der Linn den File von der NAS zieht. Nun war der Vorsprung wieder dahin! Die Unterschiede waren nun eher im Geschmacksbereich zum G-Linn2.

Wir wollten gerne noch ein dritte Meinung einholen und baten Annette zu einem Blindtest. Sie hatte keine Ahnung, was da aufgebaut war und was vorne an der Wand eine oder zwei leuchtende LEDs bedeuteten. Zum Blindvergleich kamen die zwei Pfade:

1. G-ADS2 DAC analog

vs.

2. G-ADS1 DAC digital -> MC-3+USB -> Audio GD HE7 -> Sommer Cable XLR -> Master1

Die Sommer-XLR-Verbindung, hatten wir mittlerweile rausgefunden, klang etwas besser als die Verbindung mit Audio GD ACSS.

Ich startete beide Linns gleichzeitig und gab Annette mein iPhone in die Hand mit einem Knopf zum Umschalten. Was ist besser? Eine oder zwei LEDs vorne? Die Entscheidung fiel ihr sichtlich schwer, und sie forderte noch Musik mit einer Gesangsstimme. Sie wollte die Misa Criolla:

Bild

Nach langem Hin und Her und "ist das ähnlich" entschied sie sich schließlich für zwei LEDs, weil es eine Spur wärmer im Klang sei. Fujak machte eine Siegergeste, denn es war dies Setup2.

Nun machten wir den Blindtest noch mit MS - auch da gewann bei Annette die Fujak-Kette, und da empfand ich den Unterschied etwas deutlicher. Es kann aber durchaus sein, dass es auch Mitmenschen gibt, die diesem durchaus schlanken, straffen und sehr trockenen Siegerklang nicht den Apfel reichen würden. Meinen Geschmack jedenfalls trifft Fujaks Setup voll und ganz.

Man kann erahnen, auf welchem Niveau sich die Vergleiche abspielten, wenn der Unterschied mit und ohne MS bei meinem G-Linn scheinbar einen Riesenschritt ausmacht. Wir mussten sozusagen den Maßstab enorm dehnen, denn ehrlich gesagt ist MS oder nicht beim G-Linn im Vergleich zu anderen Streamern, die ich kenne, ziemlich klein. Also, lieber Fujak, Du bist nun ganz oben angekommen mit Deinem Zuspieler, das kann ich bescheinigen. Oder hast Du vielleicht das Wochenende ganz anders in Erinnerung?

Viele Grüße
Gert
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Gert,

spannender Bericht, an dem man aber auch sieht, wieviele Stellschräubchen und Einflußmöglichkeiten zum besserern oder schlechteren Klang führen können. Als G-Linn Besitzer stellt sich mir die Frage, wann gibt es den MS-Schalter zum nachrüsten? :wink:

Da Fujak sicher auch in Zukunft keine Ruhe geben und sein Setup weiter verbessern wird, dürfen wir wohl noch einiges erwarten.

Grüße Jürgen
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Jürgen,
h0e hat geschrieben:Da Fujak sicher auch in Zukunft keine Ruhe geben und sein Setup weiter verbessern wird,
dürfen wir wohl noch einiges erwarten.
wart's ab, der Knaller vom Sonntag Vormittag kommt erst noch :mrgreen: .
h0e hat geschrieben:Als G-Linn Besitzer stellt sich mir die Frage, wann gibt es den MS-Schalter zum nachrüsten?
Die neue G-Linn-Platinengeneration, die ich gerade entwickle, wird das serienmäßig haben. Ich muss mal drüber nachdenken, ob und wie man das evtl. auch nachrüsten kann.

Viele Grüße
Gert
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Daihedz
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Beitrag von Daihedz »

Hallo Gert
Fortepianus hat geschrieben: ... Die 10T€-Marke lässt diese Zuspieler-Kombination jedenfalls weit hinter sich. ...
10 Tera Euro? :shock: :shock: :shock:

Selbstkalibrierende Grüsse
Simon
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Simon,
Daihedz hat geschrieben:
Fortepianus hat geschrieben: ... Die 10T€-Marke lässt diese Zuspieler-Kombination jedenfalls weit hinter sich. ...
10 Tera Euro? :shock: :shock: :shock:
nun, wie so oft reden da Kaufleute und Ingenieure offensichtlich locker mal 9 Zehnerpotenzen aneinander vorbei :cheers: . Übersetzung: T€ in Kaufmannsprache gleich k€ bei den Ingenieuren. Da Geld aber eher etwas aus der Domäne der Kaufleute ist, habe ich halt T gewählt.

Sparsame Grüße
Gert
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