Martin (Wolf von Langa SON)

audiophile Biografien unserer Mitglieder
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SirMartin
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Martin (Wolf von Langa SON)

Beitrag von SirMartin »

Hallo zusammen,

nachdem auch ich hier einige Zeit mitgelesen habe ist es nun an der Zeit selbst Farbe zu bekennen. Daher möchte ich mich an dieser Stelle kurz vorstellen.

Mein Name ist Martin und ich bin ein Kind der frühen 1960er Jahre. Aufgewachsen bin ich im Sauerland, genauer gesagt im berüchtigten Brauereidreieck zwischen Warstein, Krombach und „Veltins“ Grevenstein. Heute wohne ich dort wo andere Urlaub machen und zwar nur einen Steinwurf vom Bodenseeufer entfernt.
Zum Hifi Hobby kam ich allerdings erst Anfang der 80er Jahre, so kurz vor dem Abitur. Damals hatte ich einen Hifi begeisterten Kumpel und wir waren quasi süchtig nach gutem Klang und gediegenen Gerätschaften. Um die Ecke war das Hifi Studio Hegener in Bestwig und wir ließen dort unser Taschengeld allzu oft auf der Ladentheke in dem wir uns immer wieder mit guten Schallplatten eindeckten und natürlich auch mit Hifi Hardware. Meine erste Anlage bestand aus einem Thorens TD 105, einem Yamaha Stereoverstärker und 2 Wege Lautsprechern der Marke „KS“ und einem Beyer Dynamik DT 880.

Gehört habe ich Deep Purple, Alan Parsons, Udo Lindenberg, Jethro Tull, Joe Cocker, Rod Stewart, Charly Antolini usw. und man mag es kaum glauben auch Udo Jürgens war schon dabei.

Dann kamen die Aufbaujahre mit Studium, Heirat, Nachwuchs und Hausbau. Das Hobby war in dieser Zeit abgemeldet, denn es fehlte schlichtweg an den räumlichen Möglichkeiten. Meine alte Anlage habe ich dann nach der Jahrtausendwende auf dem Flohmarkt verkauft. Meine Schallplatten leider auch, was ich heute noch bereue.

Mit den ersten bezahlbaren Beamern habe ich mir dann ab 2003 ein Wohnzimmerkino in 5.1 aufgebaut. Ich muss meiner Frau heute noch danken für so viel Toleranz. Es sah in unserem Wohnzimmer zeitweise aus wie in einem Tonstudio. Es folgten diverse Gerätschaften an AV Receivern und Lautsprechern der Marke „Nubert“ bis ich dann irgendwann auf meinem Sofa saß und über den Sinn des Ganzen nachdachte.

Was war mir denn wichtig? Wo komme ich her? Nein, die „von allen Seiten“ Musikberieselung war es definitiv nicht. Ein Besuch der Swiss HighEnd in Zürich zeigte dann sehr deutlich, das hochwertige Musikreproduktion so spannend und faszinierend sein kann und den Kino Sound locker in den Schatten stellt. Ich wollte neue Prioritäten setzen!

Das war der Wendepunkt in meiner HiFi Karriere. Ich verkaufte die 5.1 Kette und schaffte eine reinrassige (noch passive) Stereokette an. Das war schon ganz nett. Dort spielte ein Pärchen Focal Utopia Diablo in Kombination mit einem Velodyne DD15+ an einer Ayre Stereoendstufe. Das ging eine Weile gut, doch für meinen Geschmack war das noch immer zu viel sichtbare Technik und es fehlte irgendwie an Feinauflösung.

Was mich immer beeindruckte waren die Vorführungen (Workshops) von Backes & Müller. Da stand nur ein Lautsprecherpärchen und zauberte eine fast holographische Bühne in den Raum mit einem beeindruckenden Bassfundament. Echt krass! Doof war nur das der Spaß erst mit der BM-Line Serie ab 20 T€ losging. Zuviel für mich! Ich begriff auch sehr schnell das Aktivlautsprecher und Lautsprecherkonzepte mit gebündelter Schallabstrahlung Vorteile in akustisch schwierigen Räumen haben.

Als dann Avantgarde Acoustic die „Zero 1 Pro“ auf den Markt brachte, war es um mich geschehen. Da passte plötzlich alles. Design, Klang, Dynamik, Bühne. Ich entschied mich dafür und bin aktuell noch immer begeistert von diesem Lautsprecher. Gepaart mit einem Auralic Aries ist das eine tolle Stereokette und seitdem es TIDAL HIFI gibt sind alle CDs in den Keller verbannt worden und die Perlen liegen auf der Synology Diskstation zum Stream bereit. Kino geht auch noch, aber nur in Stereo über einen Oppo BDP 105 der analog an der Zero1 angebunden ist.

Ja, so ändern sich die Zeiten. Vom überfüllten Phonoboard mit CDs und Schallplatten hin zur minimalistischen Streamingkette und der Auswahl von Millionen von Titeln über das iPad in HiFi Qualität. Ich liebe es!

Die Neugier ist allerdings geblieben und wenn hier im Forum zum Austausch geladen wird, warum nicht! Es geht immer noch besser sofern man es sich denn leisten kann! Und was mir besonders gut an diesem Forum gefällt ist der kultivierte Umgang miteinander. Da darf alles angesprochen werden. Es gibt keine Tabuthemen. Und wenn jemand von klangbeeinflussenden Erfahrungen mit unterschiedlichen Kabeln berichtet wird er nicht gleich in die Voodoo Ecke abgedrängt und als Esoteriker beschimpft. Danke für so viel Toleranz und Qualität in der Diskussion. Ich freue mich auf einen regen Austausch mit euch!

Ach ja, ich sollte noch etwas sagen zu meinen musikalischen Vorlieben. Ich bevorzuge Jazz, Blues und Klassik. Ich gehe gern in die Oper und bin ein Verdi, Mozart und Puccini Fan. Aktuell mein absoluter Klangtipp ist das neue Album von Sarah Connor „Muttersprache – Live“.

Zum Einstand will ich in Kürze etwas ausführlicher von meinen Erfahrungen mit dem Aries an der Zero 1 berichten. Davon was ein größeres Netzteil für den Aries bringt, welche Art der Digitalübertragung die Beste ist und wie sich AES/EBU Kabel unterschiedlicher Preisklassen auf die Musikwiedergabe auswirken. Also dann, gehen wir es mal an! :cheers:

Viele Grüße vom Bodensee

Martin
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Vangogh
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Beitrag von Vangogh »

Hallo Martin,

danke für deine Vorstellung. Dann mal "Willkommen an Bord". :cheers:
SirMartin hat geschrieben:Zum Einstand will ich in Kürze etwas ausführlicher von meinen Erfahrungen mit dem Aries an der Zero 1 berichten.
Bin gespannt auf deinen Erfahrungsbericht ...

Viele Grüße
Sven
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Joerghag
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Beitrag von Joerghag »

SirMartin hat geschrieben:... Gehört habe ich Deep Purple, Alan Parsons, Udo Lindenberg, Jethro Tull, Joe Cocker, Rod Stewart, Charly Antolini usw.
...
Als dann Avantgarde Acoustic die „Zero 1 Pro“ auf den Markt brachte war es um mich geschehen. Da passte plötzlich alles. Design, Klang, Dynamik, Bühne. ...
Hallo Martin,

auch vom mir ein herzliches Willkommen. Teile deines Werdegangs kommen mir bekannt vor, nur das ich den Weg zu aktiven Mehrkanal weiter gegangen bin. Wäre die Zero etwas früher auf dem Markt gekommen, hätte mein Weg auch so wie bei dir aussehen können, denn Mehrkanal mit Zeros ist etwas komplizierter.

Gruß Jörg
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SirMartin
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Beitrag von SirMartin »

Danke für den freundlichen Empfang. :)

Hier bei den Neuvorstellungen der Mitglieder habe ich jetzt mal die Neuzugänge bis 2013 zurück verfolgt und war etwas enttäuscht, das ich wohl mit meinen Lautsprechern allein auf weiter Flur unterwegs bin. Na ja, was nicht ist kann ja noch werden! :roll:

Grüße

Martin
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Martin,

herzlich willkommen!

Die Zero 1 erinnert mich mit ihrem futuristischen Design her sehr an die Klangwerk Ella (wenngleich die beiden Lautsprecher von der technischen Seite her nicht viel miteinander zu tun haben). Wie hast du sie zuhause in dein Wohnambiente integriert?

Leider ist die Zero 1 bislang ein Stiefkind in unserem Forum. Umso schöner, wenn du deine Erfahrungen einbringen kannst. Interessant - weil besser nachvollziehbar - wäre es natürlich, wenn du die klanglichen Eigenschaften in Relation zu anderen, unter ähnlichen Bedingungen gehörten Lautsprecher (z.B. Backes & Müller) stellen könntest.

Viel Spaß und viele Grüße
Rudolf
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Hardy
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Beitrag von Hardy »

Hallo!

Martin ich bin schon sehr gespannt auf Deinen Bericht, auch auf das Procedere des Einmessens, die Aufstellung etc.

Ich habe die Zero dreimal gehört (zweimal HE in Muc, 1 x in München-Schwabing und es war immer so lala ...
SirMartin hat geschrieben: Da passte plötzlich alles. Design, Klang, Dynamik, Bühne.
Design und Dynamik: ja, Klang und Bühne waren zumindest eingeschränkt. Kann auch am Musikgeschmack von Herrn Fromme gelegen haben. :lol: Immer jedoch hat man das hohe Potential der Zero mitbekommen ... Ich muss mal in München nach einer Wohnzimmer-Vorführung suchen, es ist imho ein Superkonzept.

Bye, Hardy
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Thomas K.
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Beitrag von Thomas K. »

Hallo Martin,

auch von mir ein herzliches Willkommen. Die Vorgänger Deiner Boxen habe ich auf der High End gehört. Es waren die ersten und bisher einzigen Hornlautsprecher, die bei mir sowohl vom Aussehen, als auch vom Klang punkten konnten.

Viele Grüße aus Konstanz
Thomas
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Martin,
SirMartin hat geschrieben:Hier bei den Neuvorstellungen der Mitglieder habe ich jetzt mal die Neuzugänge bis 2013 zurück verfolgt und war etwas enttäuscht, das ich wohl mit meinen Lautsprechern allein auf weiter Flur unterwegs bin.
Wenn mich nicht alles täuscht, hat unser Mitglied Didi für eine gewisse Zeit mit der Zero 1 gehört. Einen Thread zur Zero 1 gibt es übrigens hier:

http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic.php?f=16&t=4139

Viele Grüße
Rudolf
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SirMartin
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Beitrag von SirMartin »

Hallo Rudolf,

vielen Dank für den Link zur Diskussion über die Zero 1. Ist ja interessant wie unterschiedlich Wahrnehmungen doch sein können. Das die Stimmen quasi am Boden liegen ist mir in den vielen Stunden des vergnüglichen Hörens noch gar nicht aufgefallen. :wink:

Übrigens kann ich nur über den Klang der Zero1Pro berichten. Die Softwarefreischaltung zur XD mit Equalizer-Funktion habe ich noch nicht. Die XD und die Pro sind aber ansonsten völlig baugleich. Ich höre 70% über den Aries meist Flac 44,1 kHz/16 Bit. Weitere 30% sind Kinoanwendungen über das Analogboard. Hochauflösende Musikformate habe ich bisher nur zu Testzwecken mal ausprobiert d.h. gestreamt vom Synology Server. Die mit Abstand beste Anbindung der Zero1 an Musikquellen ist über den AES/EBU Eingang. Der USB Eingang ist in der Übertragungsbandbreite tatsächlich limitiert weil darüber auch Softwareupdates durchgeführt werden. Toslink und auch SPDIF sind allerhöchstens zweite Wahl. Die Zero 1 gewinnt ganz enorm im Klangbild mit der Qualität des Digitalsignals.

Anfänglich hatte ich mal einen AirportExpress über Toslink angebunden. Das klinkt dann wenig räumlich und etwas flach. Kurzum, das war die schlechteste Art der digitalen Anbindung und kann durchaus zu einem abwertenden Urteil führen. Mit dem Aries Femto über AES/EBU sieht das aber ganz anders aus.

Die Zero 1 ist übrigens ziemlich unbarmherzig was schlechte bis mittelprächtige Musikaufnahmen anbetrifft. Die klingen dann tatsächlich auch so. "Jazz at the Pawnshop" ist dann aber eine Klasse für sich, mitreißend, dynamisch, live, einfach klasse.

Ich werde dann bald noch etwas dazu sagen wo ich die Zero 1 Pro einordnen würde. Der Test in der "Audio" vom Dezember hat da sicher nicht die absolute Aussagekraft.
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SirMartin
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Beitrag von SirMartin »

Hallo zusammen,

nun soll noch eine klangliche Einordnung der Zero 1Pro/XD folgen!

Es handelt sich um meine ganz persönliche Einschätzung und jeder mag das anders empfinden. Um es gleich vorweg zu sagen, ich habe bisher noch keine Silbersand, Abacus oder AGM Lautsprecher gehört. Daher verzeiht wenn ich dazu keine Vergleiche ziehen kann.

Was mich an „stereophiler“ Musikwiedergabe bisher immer fasziniert hat ist die Bühne des Musikgeschehens. Wenn sich die Musik von den Lautsprechern löst und fast holographisch vor einem im Raum schwebt. Ganz markant habe ich das vor Jahren an einer passiven Stereokette auf der Swiss HighEnd vorgeführt bekommen. Und das waren „nur“ Kompaktlautsprecher. Aber das, was da geboten wurde, war Musik wie aus einem 3D-Kino nur eben ohne Bilder. Leider weiß ich nicht mehr welche Gerätschaften damals im Einsatz waren aber es sah sehr teuer aus. Und ohne da eine Lautsprechermarke abwerten zu wollen, mit Nubert Lautsprechern habe ich so etwas nie erleben dürfen. Weder in deren Studios, noch auf Messen oder bei mir Zuhause mit den Nuvero Standlautsprechern die ich mal mein Eigen nennen durfte.

Kii Three

Die Kii Three habe ich über ca. 1,5 Stunden auf der letzten Swiss HighEnd hören dürfen. Tonal hat sie viel gemeinsam mit der Zero 1. Sie löst gut auf, hat eine schöne Bühne, einen straffen Bass usw.. Um die Höreindrücke zu festigen bin ich gleich dreimal in die Vorführung gegangen. Meist saß ich ideal im Stereodreieck. Der Funke ist aber nicht übergesprungen. Was ihr fehlt ist die Dynamik die ich von der Zero 1 kenne. Diese Schrecksekunde wenn die Kesselpauken einsetzen, so echt, so nah dran. Nein das hatte sie nicht. Daher würde ich sie etwas unterhalb der Zero 1 einordnen.

B&M Prime 14, BM Line 15, BM Line 20

Backes und Müller Vorführungen habe ich bisher nur auf Messen genießen dürfen. Dafür aber bis zu zweimal im Jahr. Meist hat Herr Kühn die Vorführungen geleitet in Form eines kleinen Workshops. Ich würde eher sagen es war eine Verkaufsveranstaltung. Tonal würde ich die Zero 1 irgendwo auf Höhe der BM Line 15 sehen, evtl. etwas darüber. Die B&M Lautsprecher klingen etwas wärmer und haben einen recht straffen Bass. Richtig begeistert hat mich allerdings erst die aktuelle BM Line 25. Die kostet dann aber auch 50k€.

Avantgarde Acoustic Zero 1XD vs. Uno G2

Den Vergleich Zero 1 XD mit der Avantgarde Acoustic Uno G2 habe ich noch gut im Ohr. Hören durfte ich die Uno in einem akustisch optimierten Raum am großen Avantgarde XA Vollverstärker. Die Uno löst feiner auf und hat zusätzlich alle Tugenden der Zero1. Ein toller Lautsprecher, aber ob das gebotene zum doppelten Preis der Zero 1 (Lautsprecher + Elektronik) das wert ist? Für meinen Geschmack nicht! Außerdem würde man erst mit der neuen UNO XD (Nachfolgemodell) die gleichen Möglichkeiten zur Frequenzgangkorrektur im Bass erhalten. Die ist natürlich wieder teurer. Auch die Trio habe ich schon hören dürfen und zwar an zwei unterschiedlichen Veranstaltungen in München und Zürich. Beides Mal war sie für mich enttäuschend. Sie klingt in meinen Augen steril und ist natürlich nichts fürs Wohnzimmer!

Bowers&Wilkins 802 D3 (offtopic)

Die 802D3 war für mich der Überraschungssieger der letzten Swiss HighEnd. Sie spielt faszinierend involvierend, fein auflösend und zugleich dynamisch. Die Bassperformance ist bemerkenswert. Keine Ahnung wie die das machen? Der Lautsprecher kam aber auch mit Elektronik und Kabelgedöns auf 40K€ und ist somit sehr nahe an der BM Line 25. Ich würde sie ganz klar oberhalb der Zero 1 einstufen und etwas unterhalb der BM Line 25.

Ich möchte mit meiner sehr persönlichen Bewertung auch niemand auf den Schlips treten. Wie gesagt, für mich stellt sich es so dar.

Grüße

Martin
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Vielen Dank Martin,

für deine Einschätzungen, die zeigen, dass die Hersteller (einschließlich B&W) schon wissen, was ihre Lautsprecher "wert" sind. Denn ich gehe mal davon aus, dass du dich nicht in der von einigen immer wieder konstatierten Zwickmühle der Testzeitschriften befindest, Klangpunkte und Euros stets gleichsetzen zu müssen.

Viele Grüße
Rudolf
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SirMartin
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Beitrag von SirMartin »

Hallo liebe Mitforenten,

die Grippe ist überstanden, der Kopf ist wieder klar und ich möchte an dieser Stelle nun meine Erfahrungen mit Verbesserungen an meiner Stereokette mit euch teilen. Ich nutze den Auralic Aries Femto per AES/EBU Verkabelung an der Zero 1 Pro.

Da ich hier im Forum sehr viel über die Optimierung digitaler Komponenten gelesen habe bin ich zumindest schon mal sehr neugierig geworden was bessere Stromversorgungen und andere vermeintlich höherwertige Kabel angeht. Ich habe das jetzt einfach mal ausprobiert wobei ich betonen möchte, dass ich es mir nicht leicht gemacht habe Verbesserungen oder gar Verschlechterungen zu identifizieren bzw. zu quantifizieren. Daher habe ich an unterschiedlichen Tagen immer wieder probiert und meine Eindrücke im A/B Vergleich notiert. Schließlich wollte ich nicht auf den Placebo Effekt hereinfallen. Andererseits suche ich aber auch nach wirklich deutlich nachvollziehbaren Ergebnissen. Nuancen oder Veränderungen die nicht klar identifizierbar sind bleiben außen vor!

Zur Optimierung der Wiedergabekette habe ich mir selbst ein dreistufiges Testprozedere verordnet:
Stufe 1: Aufrüstung Aries Femto mit SBOOSTER Netzteil incl. Ultra Filterung im Gleichstromzweig.
Stufe 2: Einsatz unterschiedlicher AES/EBU Kabel in der digitalen Verbindungskette zwischen Aries und Zero1. (AQVOX, Audioquest Diamond, Wireworld Gold Starlight 7)
Stufe 3: Umstellung auf physikalisch ideale Wechselstromversorgung der gesamten Kette mit PS Audio Gerätschaften aus der Produktreihe P3, P5, P10 (in Planung)

Zur Stufe 1:
Der A/B Vergleich vom Aries Femto Netzteil und SBOOSTER Netzteil ist relativ einfach und plakativ machbar. Man findet im Netz schon so etwas wie einen Vergleich aber das habe ich bisher nur zur Kenntnis genommen. Beide Netzteile wurden mind. 1 Stunde vorher in Betrieb genommen und dann umgesteckt. Ich spare mir an dieser Stelle jetzt mal ausschweifende Beschreibungen welche Musikstücke. Es waren zwei und zwar aus dem Genre POP und Klassik die ich immer wieder abgespielt habe im 16bit/44,1 kHz Flac Format (keine HD Files). Da war alles dabei wie Stimmen, Orchester usw..

Fazit: Das SBOOSTER Netzteil hat einen deutlich nachvollziehbaren positiven Effekt auf den musikalischen Vortrag. Es ist mehr Dynamik im Spiel. Die Wucht und Tiefe der Darbietung nimmt tatsächlich zu. Ich würde es einen Dynamikgewinn nennen. Die Bühne bekommt mehr Raum. Ich weiß nicht wie ich es anders ausdrücken soll, aber so stellt es sich für mich dar. Klar nachvollziehbar und kein Placebo. Die Durchzeichnung und Abgrenzung von Schallereignissen verbessert sich ein wenig. Das ist nicht viel, aber durchaus wahrnehmbar. Auf Stimmen konnte ich keinen Einfluss erkennen, weder positiv noch negativ.
Das Netzteil bleibt! Das war schon mal gut! So darf es eigentlich weiter gehen. :cheers:

Zur Stufe 2:
Über Digitalkabel habe ich schon viel im Netz gelesen. Darüber wie wichtig es sein soll den Wellenwiederstand einzuhalten und ob die Verbindungsstecker das auch tun. Eigentlich ist es ja nur eine simple Weiterleitung eines Digitalsignals, allerdings im HF Bereich was wohl ganz besondere Ansprüche an den Kabelaufbau stellen soll. Auch hier bin ich sehr skeptisch und glaube eigentlich nicht an einen Einfluss.
Als Referenz dient mein AQVOX AES/EBU Kabel mit 1,5 Meter Länge. (Preis 230 Euro)
Erster Testproband ist das Audioquest Diamond mit 1,0 Meter Länge (Preis 980 Euro). Das Diamond ist ein Reinsilberkabel und daher auch recht teuer. Alle weiteren technischen Features spare ich mir an dieser Stelle. Sie sind für mich nicht so wichtig. Letztendlich zählt der akustische Eindruck, sonst nichts.

Fazit: Trotz mehrfacher A/B Vergleiche an unterschiedlichen Tagen konnte ich tonal keinerlei Unterschiede ausmachen. Weder in die eine, noch in die andere Richtung. In meiner Kette spielen beide Kabel auf gleichem Niveau.

Zweiter Testproband ist das Wireworld Gold Starlight 7 mit 1,0 Meter Länge (Preis 500 Euro). Das Wireworld ist ebenfalls ein Reinsilberkabel, jedoch lt. Hersteller mit einer besonderen Kombination aus Leitungsführung (Helix) und Isolationsmaterialien. Das Kabel habe ich gerade noch hier zur Begutachtung und ich bin noch nicht fertig mit dem Test. Details folgen! Es bleibt also spannend! :lol:

Grüsse
Martin
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SirMartin
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Beitrag von SirMartin »

Hallo zusammen,

am Wochenende war ich in Stuttgart auf der HighEnd on Tour in der Liederhalle.

Auch Backes & Müller war vertreten und Herr Kühn hat die Modelle BM Prime 8, BM Line 15, BM Line 25 und die ganz große BM Line 30 vorgeführt. So konnte ich die Höreindrücke etwas auffrischen. Schließlich vergleicht man sich mit seinem eigenen Equipment immer wieder mit dem aktuellen Marktgeschehen. Das finde ich auch ganz legitim, denn schließlich möchte man ja stets was verbessern sofern es denn ins eigene Budget passt. Vorgeführt wurde in einem recht großen Konferenzraum mit Seitenwänden, die teilweise aus Schiebetüren bzw. Holz bestanden. Also keine idealen Bedingungen aber Herr Kühn bestätigt ja immer wieder dass die Lautsprecher der Line Serie an die Raumbedingungen angepasst werden können. Also gut, mich interessierte vor allem die Line 15 weil ich ja eingangs ein Statement abgegeben hatte wo die Zero 1 Pro/XD im Vergleich einzuordnen ist.

In der Zuspielkette war da noch die ICE 802 Vorstufe und der Cocktail Audio X40. Die Lautstärkeregelung erfolgte lt. Andreas Kühn im Lautsprecher, d.h. ohne Wortbreitenverluste.

Leider hat die Vorführung dann doch nicht so wirklich überzeugt. Weder die räumliche Abbildung war so, wie ich sie von der Zero gewohnt bin, noch konnten mich Klangfarben und Feinauflösung überzeugen. Gitarrenanschläge fand ich eher schrill und etwas nervig. Irgendwie ist der Funke nicht übergesprungen obwohl ich mich wirklich einfangen lassen wollte. Das Gesagte hat für mich daher nach wie vor Bestand!

Dann kam die Line 25 in die Vorführung. Vom allerersten Klang an eine ganz andere Nummer. Dieser Lautsprecher spannt ein weites Panorama nach allen Regeln der Kunst. Die Musik lebt und ist authentisch. Ein mehr als deutlicher Unterschied zur Line 15 aber auch ein preislich deutlicher. Schön dass es solche „Superlautsprecher“ gibt!

Es gab natürlich auch noch Vorführungen passiver Lautsprecherkonzepte die wirklich beeindruckend waren. Jedoch ging es da mehr in die Richtung was technisch machbar ist und schnell in den sechsstelligen Eurobereich abdriftete.

Grüsse
Martin
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SirMartin
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Beitrag von SirMartin »

So und hier ist dann noch ein Bild von meiner Hörposition aus.
Alles, nur nicht ideal, mit Eckaufstellung. Und trotzdem funktioniert es sehr gut.

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SirMartin
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Beitrag von SirMartin »

Hallo zusammen,

auch wenn das hier fast auf einen Monolog hinaus läuft, so möchte ich die momentan noch offene Baustelle Kabeltest hiermit gerne abschließen.

Ich habe das Wireworld Gold Starlight 7 etwa 30 Stunden einspielen lassen um halbwegs vergleichbare Aussagen machen zu können. Bei der Gelegenheit sollte ich noch erwähnen, dass auch das zuvor beschriebene Audioquest Diamond wenigstens 30 Stunden genutzt wurde. Außerdem möchte ich anmerken das bei meinen Vergleichen keinerlei Drogen im Spiel waren. Es handelt sich lediglich um eine kritische Beurteilung des tatsächlich hörbaren. Dabei habe ich mehrmals hintereinander umgestöpselt um überhaupt eine Tendenz feststellen zu können. Ihr seht daran schon worauf es hinaus läuft.

Wie schlägt sich nun das Wireworld im Vergleich zum AQVOX Kabel in meiner Kette?

Beim Wireworld konnte ich im Gegensatz zum Audioquest einen tonalen Unterschied zum AQVOX feststellen. Es legt einen leichten Schleier über die Musik, ja man könnte sagen dass es etwas seidiger aus den Lautsprechern klingt. Alles ist etwas abgerundeter, verschliffener und etwas weniger akzentuiert. Bassläufe sind nicht ganz so impulsiv und stimmen ein klein wenig belegter. Demgegenüber ist das AQVOX etwas offener, schärfer in der Abbildung, akzentuierter im Bass. Es ist nicht viel, aber es ist hörbar und nur durch mehrfachen Wechsel des Kabels wirklich erfahrbar. Mein persönliches Fazit lautet, dass Kabelklang speziell bei AES/EBU Kabeln "fast" vernachlässigt werden kann. Die Unterschiede sind klanglich marginal jedoch preislich mitunter schon exorbitant! :wink:

Meinem persönlichen Hörgeschmack kommt das AQVOX Kabel sehr entgegen weshalb ich auch dabei bleiben werde. Es sei denn jemand hier im Forum sagt mir das er das ultimative Kabel gefunden hat und er würde es mir für einen Test mal ausborgen. Man sollte nie nie sagen getreu dem Motto „Versuch macht klug“. Schön dass wir hier unsere Erfahrungen teilen können.

Apropos Versuch, wenn hier jemand einen PS Audio P5 oder P10 sein eigen nennt und gerne damit mal bei mir auf eine Tasse Kaffee vorbei kommen möchte. Ich würde mich freuen! :cheers:

Grüße
Martin
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