Noel (AOS Illu 18, B&W N805 aktiviert, 804D Trifon)

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RS.schanksaudio
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Beitrag von RS.schanksaudio »

Hallo Noel,

schöner Bericht, ich finde solche Entwicklungen sind immer eine Bereicherung.

Eine kurze Anmerkung zum gezeigten Diagramm:

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Unter 40 Grad, so verstehe ich die maximale Anwinkelung zur Winkelmessung lt. Legende, sieht man schon, dass der Mitteltöner (B&W LF02359 ?) bei 2 kHz stärker bündelt, was aufgrund der ca 17 cm (zu) großen Membran auch physikalisch so gegeben ist. Misst man das Rundstrahlverhalten bis zu den üblichen 90 Grad, dann würde diese Senke immer stärker werden. Zu verhindern ist dies nur mit (a) einem deutlich kleinerem Mitteltöner, (b) deutlich niedrigerer Trennfrequenz MT<>HT oder (c) einer Schallführung – natürlich ist auch eine maßvoll Kombination aus allen drein möglich.

Es ist richtig, dass B&W angibt, durch die Kevlermembran das Aufbrechen ebendieser gut kontrollieren zu können, d.h. dass das Abkoppeln der äußeren Bereiche der Membran zur Sicke hin gut funktioniert und zu hohen Frequenzen hin nur noch der Bereich um die Schwingspule herum schwingt – der Treiber ist dann "klein" gegenüber der abgestrahlten Wellenlänge. Das ist ähnlich wie bei einem großen Breitbänder. Dabei hilft sicherlich auch die flache und starre Sicke, die fast keinen Hub zu lässt. Das Phaseplug ist meiner Einschätzung nach aber eher ein Designelement, da er kaum das Rundstrahlverhalten beeinflusst (SEAS war in den 90er einer der ersten die im Homebereich solche Phaseplugs verbauten und der Designer konstatierte damals in einem Interview, das dies nur optische Gründe hatte, allenfalls bei der Ausführung aus Metall noch die Kühlung der Schwingspule durch die größere Oberfläche verbessert, was aber nur im PA Bereich relevant sei) .

Spannend zu sehen wie sich der Werkssound von B&W nach DSP-Korrektur verändert und ob es Dir gefällt.


Viele Grüße
Roland
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NNEU
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Beitrag von NNEU »

Hallo Roland,

Die Legende ist fehlerhaft. Die gelbe Kurve = 40°, Blau = 50°

Viele Grüsse,
Noel
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Toschimoto
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Beitrag von Toschimoto »

Hi Noel,
sehr interessantes Thema.
Bin auch Betroffener.
Habe noch ein Paar B&W N803, die ich mit Abacus aktivieren will.
Dazu habe ich bereits 2 x Dolifet Amps, mit denen ich die 803 gegenwärtig passiv im Bi-amping betreibe.
Wie sind die Unterschiede bei deiner 804D nach der Aktivierung in deinen heimischen Wänden?
Kannst du diesen Schritt empfehlen?
Höre gern.
Gruß.
Torsten
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NNEU
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Beitrag von NNEU »

Hallo Torsten,

Ich habe schon während meines Aufenthalts bei Abacus von deinen Aktivierungsplänen mitbekommen.
Es freut mich, dass sich der ein oder andere durch mein Projekt inspiriert fühlt.

Da du schon zwei Dolifet Endstufen hast, dürfte das die Angelegenheit für dich deutlich vereinfachen.

Wenn ich das richtig verstanden habe, steht die genaue Vorgehensweise bei deiner Aktivierung noch nicht fest.
Das ganze hängt natürlich auch von Budget und Anforderung ab.
Gegebenenfalls kommt für dich auch eine Teilaktivierung in Frage; der Mittelhochtonbereich bleibt unberührt und lediglich der Bass -bei welchem die Aktivierung den grössten Vorteil bringt- wird aktiviert.
Dabei wäre auch der Einsatz eines DSP Boards möglich, womit sich der Bass besser an Hörraum anpassen liesse.

Am besten lässt du dich von Abacus beraten und lässt dir verschiedene Möglichkeiten vorführen .

Eine Teilaktivierung würde sich in jedem Fall lohnen. In wiefern die Vollaktivierung bei deinen Lautsprechern einen weiteren Zugewinn bringen, wirst du selber rausfinden müssen.


Viele Grüsse,
Noel
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Toschimoto
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Beitrag von Toschimoto »

Über eine Teilaktivierung hatte ich auch schon nachgedacht. Allerdings befürchte ich, dass ich dann in der Ungewissheit verbleiben würde, ob nicht eine Vollaktivierung doch besser gewesen wäre.
So werde ich wohl noch eine 3. Dolifet ggfs. den Ampino dazu nehmen für den Hochtonbereich und die eigentliche Aktivierung mit Auslegung der aktiven Weiche von den Sonders vornehmen lassen.
Meine Fähigkeiten reichen für diese Sache nicht mehr aus.

Gruß.
Torsten
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Thorsten,

ich hab ja damals meine Aktivierung schrittweise von Bi-Wiring über Bi-Amping, dann Halbaktivierung und Vollaktivierung gemacht. Meine Erfahrung war, dass der Qualitätsfortschritt zur Halbaktivierung klar größer war als der zur Vollaktivierung. Das heißt aber nicht, dass ich ihn unnötig gefunden hätte! Besonders in den Bereichen Ortbarkeit, Räumlichkeit und Feinauflösung im Höhenbereich war das noch ein sehr lohnender, angenehmer Zugewinn.

my 2 cents worth

Gruß,
Winfried

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Toschimoto
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Beitrag von Toschimoto »

Hallo Winfried,
die N 803 ist passiv im Bassbereich eher ein laues Lüftchen. Somit erwarte ich bei der Teilaktivierung in der Tat den größten Sprung. Im Mittel-/Hochtonbereich empfand ich sie bis dato akzeptabel. Nicht zu vergleichen mit meiner BM12 aber eben als Zweitanlage ausreichend.
Sollte sich jedoch auch im oberen Bereich noch eine spürbare Verbesserung durch Aktivierung erzielen lassen, würde ich den Schritt noch einmal gehen.
Irgendwie sind mir die Teile ans Herz gewachsen.
Sind jetzt 18 Jahre alt, im Finish noch makellos und klanglich geht da bestimmt noch was?!
Danke für deine Erfahrungen.
Gruß.
Torsten
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Thorsten,

ich befürchte hier geht's langsam off-topic, aber im Zweifel: Lassen wir die Moderation einen B&W N803 Aktivierungsthread einrichten. :cheers:

Meine Erfahrung aus der N804 Aktivierung ist, dass die Aktivierung des TT/MT Überganges den Bass nicht nennenswert "verbessert"! Es braucht weitere Maßnahmen, die aber eigentlich auch ohne Aktivierung machbar sind, nämlich durch entsprechende Elektronik vor den vorhandenen Endstufen oder Convolving.

Also ist erstmal wichtig was Du erreichen wilst: Neuabstimmung insgesamt oder "nur" oder "versuchsweise" Verbesserung des Bassbereiches?

In Noels Aktivierungsfotos ist z.B. zu sehen, dass die BR Öffnung (mit einem Ball?) verschlossen wurde, also das BR Prinzip gegen Geschlossen getauscht wurde. Dadurch kann man den Bassbereich sehr schön, ohne BR Einfluss, "tunen". Dazu braucht man aber nicht notwendigerweise eine aktive Weiche! Das geht auch mit einem analogen Filtermodul (in/vor der Endstufe) oder mit Acourate oder mehreren anderen Mitteln oder Geräten.

Lassen wir's erstmal dabei, ich bekomme schon ein schlechtes Gewissen, das hier in Noels Thread über seine so raffiniert und professionell gemachte Aktivierung zu diskutieren...

Gruß,
Winfried

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Toschimoto
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Beitrag von Toschimoto »

Ja Winfried, da hast du Recht.
Wir sind ja hier in Noels Vorstellungsthread.
Nur soviel, der Bass soll präziser werden, nicht zwangsweise lauter. Bassreflex wird dicht gemacht.
Teilaktivierung und Bassentzerrung sollte durch Eingriff in die 2 vorhandenen Dolifets Amps machbar sein.
Ich kann das nicht. Würde ich bei den Sonders machen lassen.
Alles weitere dann ggfs. in einem 803 Aktivierungsthread, oder Noel schaltet sich hier wieder ein :wink:.
Lg
Torsten
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NNEU
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Beitrag von NNEU »

Mich störts nicht ;)

Der Bass wird durch die Aktivierung definitiv präziser, dennoch, ein leicht "Subwooferartiger" Charakter -wie bei B&W üblich- bleibt erhalten.

Präzision im Bass, bzw. empfundene Präzision ist auch stark abhängig von der Abstimmung.
Psychoakustisch wird eine leichte übertönen bei ca. 200Hz als "unpräziser Bass" wahrgenommen.

Eine leichte beule unter 100Hz bewirk genau das Gegenteil, der Bass wird als präziser wahrgenommen und die Mitten haben mehr Platz sich zu entfalten :wink:


Viele Grüsse,
Noel
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Toschimoto
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Beitrag von Toschimoto »

Hallo Noel,
Ich habe das bisher so verstanden, dass in der 803 zwei passive Weichen verbaut sind, 1 x TT und 1x MT/HT.
Bei Teilaktivierung würde die TT Weiche in den LS ausgebaut und der Zweig, der für den TT Bereich in den Dolifet Amps im Biamping zuständig ist, um ein Filtermodul erweitert. Dieses Modul wird jeweils 1 x pro Seite in die beiden vorhandenen Dolifets integriert. Der Anschluss der LS an die Dolifets erfolgt danach wie gehabt, über das vorhandene Anschuß Terminal der LS.
Der nun aktivierte Bass soll von BR auf geschlossen umgebaut und entzerrt werden.
Erreiche ich durch eine Entzerrung einen tieferen und präziseren Bass?
Wie gesagt, mir geht es nicht um mehr Wumps sondern um mehr Kontrolle und dadurch um ein knackigeres Klangbild. Hoch-/Mittelton könnte aus meiner Ansicht auch passiv bleiben, weil garnicht so schlecht.
Die beiden Filtermodule hätte ich gern analog ausführen lassen.
Lg
Torsten
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Thorsten,

B&W hat zumindest in der alten Serie je Chassis eine Weichenplatine angefertigt. Das bedeutet für Halbaktivierung: 1. TT-Tiefpassplatine ausbauen 2. Auf der MT Platine den Hochpass überbrücken und den Tiefpass beibehalten, damit die MT/HT Tre nnung intakt bleibt.

Das Service Manual der N803 kann man hier herunterladen. Die drei Weichenplatinen siehe Seite 10, 11, 12 und die Schaltungen dazu Seite 17, 18, 19.

Gruß,
Winfried

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Toschimoto
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Beitrag von Toschimoto »

Hi Winfried,
Danke für den Hinweis und den tollen Link.
Sehr wertvolle Infos.
Allerdings, ganz ehrlich gesprochen, befürchte ich, dass ich mich hier schon außerhalb meiner Fähigkeiten bewege. Ich werde mir das erstmal in Ruhe ansehen. Ich denke, dass ich bei Abacus mit der Umrüstung, Einmessung und der Analogen Weiche gut aufgehoben sein werde.
Lg und schönen Sonntag.
Torsten
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NNEU
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Beitrag von NNEU »

Hallo Torsten,

Ich habe damals ja auch meine N805 aktiviert. Im Zuge der Aktivierung habe ich auch eine kleine optische Veränderung vorgenommen, welche eventuell auch für dich interessant wäre:

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Der Phasenlug und das Hochtönergitter wurden gegen Ersatzteile der 805 Maserati Edition getauscht. Auch wenn es nur ein Detail ist, bekommen die Lautsprecher dadurch eine "Verjüngungskur".


Viele Grüsse,
Noel
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Toschimoto
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Beitrag von Toschimoto »

Hallo Noel,
diese kleinen Veränderungen stehen den LS wirklich gut.
Worüber hast du sie bezogen?
Lg
Torsten
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