
Meine erste richtige Anlage habe ich mir in den späten 80zigern gekauft. Yamaha Vollverstärker, Onkyo Tape, Hitachi Tuner und ein Tangential-Plattendreher von Technics. Gehört habe ich ausschließlich über einen Kopfhörer von Beyerdynamics 990. Auf 10 qm war das die einzige Möglichkeit sinnvoll zu hören.
Ergänzt habe ich die Anlage dann mit einem Phillips CD 880. Sündhaft teuer für meine damaligen Verhältnisse, so dass ich ihn monatlich mit 100 DM angespart habe. Als das Geld endlich reichte hatte ich schon 35 CDs...

Die ersten richtigen Lautsprecher waren Linn Keilith, die irgendwann gewechselt worden zu den ersten "endgültigen" LS B&W 803. Man sieht vielleicht , dass ich zu diesem Zeitpunkt noch sehr magazingläubig war...



Durch intensive Diskussionen in einem anderen Forum erkannte ich die technische Überlegeheit von aktiven LS und verkaufte die B&W und ersetze sie durch Klein&Hummel o300. Damit häte die Reise eigentlich beendet sein müssen, war sie aber nicht. Trotz technischer Überlegenheit gefiel mir der Klang nicht. Bewußt wurde mir das erst, als meine Frau sagte, das ich nur noch sehr wenig Musik hören würde. Sie hatte recht und ich handelte. Die Hummeln gingen und es kamen ein Paar "endgültige" KEF Reference 203. Dazu ein Shanling Röhrenvollverstärker. Das war viel besser oder besser gesagt ich hörte wieder häufiger Musik.

Eine Onkyo Vorverstärker und eine 5Kanalendstufe von Emotiva nutzte ich für die Surroundbeschallung.
In der letzten Ausbaustufe kamen dann noch 845 Monoblöcke und ein Ayon CD5s Röhren-DAC-Vorverstäker-CD-Spieler hinzu, der Shanling wurde verkauft. Ich war am Ziel und hörte zufrieden Musik.

Dann kam Streaming und ich war und bin es immer noch begeistert meine gerippte CD-Sammlung über mein Tablett zu durchforsten.
Als ich dann die Zero One von Avantgarde Acoustic sah war es um mich geschehen. Eine echte Skulptur im Bauhausstil. Aktiv mit integriertem DA-Wandler. Traumhaft!

Die Testberichte waren enthusiastisch. Ich wollte diesen LS!!!
Kef und Emotiva gingen und bei den 845ern dauerte es 4 Minuten nach Schalten der Anzeige bis der erste anrief.

Ich war bereit für den letzten den "endgültigen" LS. Hörtermin vereinbart. LS gehört und.....Riesenenttäuschung. Das klang gar nicht. Die Stimmenlagen am Boden. Sie waren bei ca. 60 cm zu lokalisieren. Ortbarkeit und Bühne waren unterdurchschnittlich. Eine herbe Enttäuschung.

So leicht gebe ich aber nicht auf. Zweiter Hörtermin in einem anderen Studio für den ich 120 km gefahren bin. Leider das gleiche Resultat.

"Erst hören, dann verkaufen, dann kaufen!" Jeder Idiot kann das...


Da stand ich nun. Da mir die technische Überlegenheit von Aktivboxen immer klar war, sollten die neuen Boxen auf jeden Fall aktiv sein und im Idealfall einen D/A-Wandler an Bord haben.
Die Hörtests zogen sich und um überhaupt Musik hören zu können habe ich mir die Neumann KH120 in weiss gekauft. Die sollen im zukünftigen Setup als Rear-Boxen fungieren.
Da ich im Wohnzimmer höre, hat meine Frau ein Vetorecht bei den Boxen. Farbvorgabe war weiss. Damit fielen die sicherlich tollen KH 420 schonmal raus. Auch Geithains 901k führte nur zu einem Augenrollen bei meiner Frau

Gehört habe ich dann Dynaudios XD 600. Konnte mich nicht wirklich begeistern, was sich bei mir in einem Fusswippen äußert.
In einem Studio konnte ich dann die Genelec 8260 hören. Das war schon sehr gut. Herrliche Bühne, präzise Ortung, knackiger und tiefer Bass. Das passte alles bis auf die Stimmwiedergabe. Weibliche Sängerinnen klangen ein wenig...befremdlich. Schwer zu beschreiben.
Das Gesamtkonzept mit Einmessung fand ich aber überzeugend und hätte mich wohl für die 8351 entschieden, wenn ich nicht im nächsten Studio zwei weitere Boxen gehört hätte.
Zum einen die Kii Three und zum anderen die ATC SCM40. Erstmals bei meinen Aktivboxenhörtests kam Freude auf. Mein Fuß wippte.

Die ATC dröhnte leicht im Bass, bot aber eine präzise ausgeleuchte Bühne mit exakter Ordung und als absolutes Highlights eine fantastische Stimmenwiedergabe. So müssen Stimmen klingen.
Die Kii Three bot den besseren Bass und lag nur bei der Stimmwiedergabe knapp dahinter.
Da es die ATC nicht in weiss gab und der Wandler hier fehlte habe ich mich für die Kii Three entschieden, nachdem ich allerdings lange überlegt habe, ob das mehr an Klang den Aufpreis gegenüber den hervorragenden Neumann KH 120 rechtfertigen kann.
Die Kii Three werden nächste Woche geliefert.
Meine Kette sieht dann so aus.Rechner im Arbeistzimmer mit Foobar >> WLAN zum WLAN Repeater mit Toslink Ausgang >> Toslink-Eingang des Ayon CD5s >> Digital per XLR oder Analog per XLR >> Kii Three
Und ja, ich bin offen für Verbesserungsvorschläge! (Ersatz des WLAN-Repeaters, Weglassen des Ayon CD5s, Kauf eines Audio-Laptops;):mrgreen: