Yamaha NS-1000 M Generalüberholung

NNEU
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Beitrag von NNEU »

Hallo zusammen,

So viel Lob - Danke :D
willi_vintage hat geschrieben:Wie hast du die Kalotten gehandelt? Ich hätte doch sehr große Bedenken die aufgrund des aufgedampften Berylliums auszubauen ...
Von all den Gesundheitsrisiken, waren die Beryllium Kalotten wohl das kleinste. Schleifstaub des alten PU Lackes, Lösemitteldämpfe des neuen PU DD-Lackes, alte Glaswolle ... zum Glück bietet 3M den entsprechneden Atemschutz.

Wie Hans-Martin schon sagte, bestehen die Kalotten nicht aus purem Beryllium.

Bezüglich deren genauer Zusammensetzung, wiedersprechen sich die Quellen. Manche sagen es wurde auf ein Kupfer Rohling aufgedampft - andere auf ein Titan-Rohling.

Um deine ursprüngliche Frage zu beantworten: Man sollte natürlich nicht die Membran selber strahlen. Diese wird so gut es geht abgeklebt und nur die Ränder werden gestrahlt.

Das geht nur mit Glasperlen. Wenn man mit Sand - bzw. Korund - straht, ist das Krepband schneller weg als man darauf reagieren kann.

...

An die Weiche, Potis und ggf. Aktivierung wird dann beim nächsten Paar gedacht. :wink:

Viele Grüsse,
Noel
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cantusfirmus
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Beitrag von cantusfirmus »

Noel,

meine Hochachtung, das sieht ja unglaublich toll aus. Wahnsinn. Falls du mal nach Österreich kommen solltest, dann nimm bitte Dein Werkzeug mit. :D :cheers:

herzliche Grüße, Horst
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NNEU
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Beitrag von NNEU »

Nach längerem Hören kann ich sagen:

Desto länger man hört, desto mehr gefallen findet man an den Lautsprechern.

Grade bei akustischen Liedern wie " Melodia del Rio - Ruben Gonzales ", zeigen die Lautsprecher ihr können.

Ebenfalls ist es beeindruckend, dass solche Bolieden eher durch Transparenz und Detailreichtum bestechen als Bass-Performance. Letztere kann mit einem Shleving-EQ im DSP jedoch auf ein akzeptables Niveau verbessert werden.

Troels hat mit dem Satz ...
For those who take the time sourcing the right equipment and experiment with placement and mid/tweeter attenuation, it may be a lasting love affair.
... genau in Schwarze getroffen.
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Liebe Yamaha-Freunde,

hier noch ein weiterer Link zu einem ebenfalls sehr interessanten Restaurierungs-Projekt der NS-1000 M:

The giant 'Refurbishing my Yamaha NS-1000M's' thread

... und es geht weiter mit der Legende. Yamaha hat kürzlich die NS-5000 vorgestellt:

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Ein Interview mit dem Entwickler der NS-5000:

http://www.avhub.com.au/features/sound- ... iew-429975

Der Preis soll bei schlanken 15.000 € liegen ... :shock:

Viele Grüße
Rudolf
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

... diesmal mit MT und HT innen :wink:

Grüße Hans-Martin
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cinematic
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Beitrag von cinematic »

hier ein Video mit schön restaurierten NS-1000 M:

https://www.youtube.com/watch?v=taU7IKNHHpE

und dasselbe in Weihnachtsgrün :wink:

https://www.youtube.com/watch?v=FFbJYjPWTm4

Gruß
tom
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NNEU
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Beitrag von NNEU »

Ich meine gelesen zu haben dass es die NS 5000 nur in Japan geben soll.
Hans-Martin hat geschrieben:... diesmal mit MT und HT innen :wink:
Seit der Restaurierung sind bei meinen die MT und HT auch nativ innen :wink:
cinematic hat geschrieben:hier ein Video mit schön restaurierten NS-1000 M:

https://www.youtube.com/watch?v=taU7IKNHHpE
Die von Kenrick restaurierten Modelle kenne ich natürlich. Von Kenrick habe ich mir auch einiges abgeschaut. Die farbigen Modelle sind mMn sehr schön, war mir bei meinem Projekt aber zu viel Aufwand - vielleicht nächstes mal.


VG
Noel
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Rudolf
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Infos zur Yamaha NS-5000

Beitrag von Rudolf »

Hallo Noel,
NNEU hat geschrieben:Ich meine gelesen zu haben dass es die NS 5000 nur in Japan geben soll.
hmm, auf der deutschen Homepage wird die NS-5000 ausführlich vorgestellt:

http://de.yamaha.com/de/products/audio- ... s/ns-5000/

Und auch die Bedienungsanleitung enthält ein Kapitel in deutscher Sprache:

http://download.yamaha.com/api/asset/fi ... t_id=67876

Aus der Anleitung habe ich mal den Frequenzgang rauskopiert:

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Viele Grüße
Rudolf
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NNEU
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Beitrag von NNEU »

Hallo Rudolf,

Ich hatte mich diesbezüglich zuletzt vor einem Jahr erkundigt, damals war noch von einem "Japan only" Modell die Rede.

Um so besser, dass dies nun doch nicht der Fall ist.

Mal sehen ob man die LS irgendwo hören kann..


Viele Grüsse,
Noel
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Thomas1960
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Beitrag von Thomas1960 »

Vier Jahre danach... .

Als unruhiger Geist auf der Suche nach neuen/alten Hörerfahrungen konnte ich nicht widerstehen:
nach einem tollen Einstandskauf mit einem Paar NS-670 aus Familienbesitz :) , Messungen von Rudolf und diesem Traumbericht MUSS ich ein Paar NS-1000m besitzen.

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Die Preise sind ja teilweise auf den ersten Blick irre. Aber nach der ersten Hörprobe...- WoW.
Ich bin für ein 100% funktionierendes Paar (auch die Potis laufen fehlerfrei) mit „verbrauchtem“ Gehäuse noch dreistellig geblieben... . Betrieben wird das Ganze halbwegs stilecht an meiner Yamaha C4/M4 - Kombi.

Ich liebe mein Motto „Never change a running system“, so einen Restaurationsaufwand traue ich mir nicht zu.
Jedoch: die Gitter sind etwas zerdrückt, auf den TTs sitzt der Staub der Jahrzehnte und die Terminals mit den Federklemmen sind wirklich :roll: .
Diese Dinge traue ich mir zu.

@NNEU: womit hast Du die TTs bestrichen/behandelt, daß Sie wieder so toll aussehen und wo sind die Terminalanschlüsse zu bekommen?

Lg Thomas
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Thomas1960 hat geschrieben: 24.04.2021, 17:12 Jedoch: die Gitter sind etwas zerdrückt, auf den TTs sitzt der Staub der Jahrzehnte
Hallo Thomas,
die Gitter sollen die leichten Beryllium Kalotten schützen, sie sind eingeklebt. Bei einer Textilkalotte (Yamaha MT) habe ich das Gitter schon einmal lösen können und mit einem Gummihammer an geeignetem Untergrund geglättet.
Ohne Gitter klingen viele MT/HT offener... eine Beule in der ungeschützten Membran kommt einem Totalschaden gleich...

Gilbert A. Briggs (britischer Lautsprecherpionier und Gründer von Wharfedale) schrieb in einem seiner Bücher über Lautsprecher sinngemäß, dass eine dicke Staubschicht ein Garant für guten Klang sei...
Natürlich kann man die Memban mit Bürste absaugen und das Chassis um 180° (unten nach oben) drehen, was ein altersbedingtes Durchsacken der Membran kompensiert. Beim TT Schrauben anziehen auf gleiches Anzugsmoment achten! Bei einen Membraneinstrich muss man immer mit Klangveränderung rechnen. Gelingt es, beide Chassis hinreichend gleich zu behandeln?

Es gibt Berichte über den Einsatz von Ennemosers C37 Lack, dessen zeitliche Veränderungen beim Einspielen den Benutzer durch ein Wechselbad der Gefühle schickten.
Ich würde mich immer am Originalzustand orientieren (die Terminals ausgenommen, die ersetzt man am besten durch Anlöten bewährter Kabel an die Weiche... wie es einst Standard war).
Zweifellos Lautsprecher, die auch heute noch Eindruck machen.
Grüße
Hans-Martin
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NNEU
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Beitrag von NNEU »

Bei einen Membraneinstrich muss man immer mit Klangveränderung rechnen.
Das kommt drauf an, ob man das geeignete Mittel verwendet..

Einen Lack würde ich definitiv nicht darunter zählen.
womit hast Du die TTs bestrichen/behandelt, daß Sie wieder so toll aussehen und wo sind die Terminalanschlüsse zu bekommen?
Mag sich vielleicht komisch anhören: Edding.

Tatsächlich ist das jedoch das einzig richtige Mittel. Edding ist nicht wasserbasiert und weicht somit die Membran nicht auf. Zudem wird der Membran kein Gewicht zugefügt.

Die Klemmen findest du zb. bei eBay; dort gibt es hunderte verschiedene Exemplare.


Viele Grüsse,
Noel
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Thomas1960
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Beitrag von Thomas1960 »

Vielen Dank für eure Infos.

Die Klemmen sind bestellt, auch für meine NS-670.
An den Kalotten lasse ich tunlichst die Finger, da werden ja Preise aufgerufen... .
Sind die Gitter der TTs auch festgeklebt? Der Staub auf den Membranen,
klangfördernd oder nicht :mrgreen: stört mich tatsächlich ein wenig... .

Lg Thomas
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Thomas1960
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Beitrag von Thomas1960 »

Hallo NNEU,

wie hast Du denn die Federklemmen herausbekommen? Sind die festgeklebt?
Ich wollte nicht die Weiche auseinanderbauen, das geht nur schief… :( .

Lg Thomas
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NNEU
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Beitrag von NNEU »

Hallo Thomas,

ja, die Terminals sind verklebt.
Siehe :
NNEU hat geschrieben: 06.10.2016, 19:03
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Grüsse,
Noel
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