"High End"-Vorverstärker im persönlichen Vergleich

audiosix
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Beitrag von audiosix »

Hat er, bidirektionalen Ausgangstreiber statt single J-Fet. HQ MKP statt Elko.
Dist: 0,0016%. Ausgangsimpedanz 150 Ohm versus 2500 Ohm.

Gruss,
Reinhard
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highendy
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Beitrag von highendy »

Der Gefallen kann sich eigentlich nur auf die Optik beschränken, da die Vorstufen klanglich sehr nah beieinander liegen. Die HP 100 klingt marginal "schöner" im Sinne von wärmer. Die HP 200 hat leichte Vorteile bei der Transparenz. Das relativiert sich aber alles sofort durch einen Röhrenwechsel. Die Vorstufe reagiert hier schon recht deutlich, was bei einigen anderen Vorstufen keine Auswirkung hat. Das kann jeder für sich beurteilen, ob das gut oder schlecht ist. Ich finde es dahingehend gut, dass man hier für relativ wenig Geld eine tolle Feinabstimmung vornehmen kann.
Im Übrigen ist der Grundton der Hovland nicht schlank, sondern eher entschlackt, da die Transparenz sehr hoch ist.

Reinhard, vielen Dank für die Info. Meine Hovland stand ja vor Jahren mal bei Dir da ein Ausgangsrelais vom linken Kanal defekt war. Ansonsten nie Probleme!

VG, Marc
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audiosix
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Beitrag von audiosix »

highendy hat geschrieben:Der Gefallen kann sich eigentlich nur auf die Optik beschränken, da die Vorstufen klanglich sehr nah beieinander liegen. Die HP 100 klingt marginal "schöner" im Sinne von wärmer. Die HP 200 hat leichte Vorteile bei der Transparenz.
Bei ansonsten gleichem Aufbau sitzt als Kathodenfolger in der HP 100 eine 12AU7/ECC82 und in der HP 200 eine 12AT7/ECC81. Das erklärt den Unterschied.

Man kann in beiden Geräten ohne irgendeine Änderung die jeweils andere Röhre einsetzen. Abstimmung nach persönlichem Geschmack.

Gruss,
Reinhard
highendy
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Beitrag von highendy »

Hallo Reinhard,

stimmt es, dass man Röhrengeräte keine längere Zeit ohne anliegenden Strom lagern sollte, da Kondensatoren, Elkos usw. schneller altern bzw. austrocknen?
Ich frage, da ich noch eine Röhrenvorstufe seit 3 Jahren verpackt hier gelagert habe.

Vielen Dank im Voraus.

Viele Grüße,
Marc
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Marc,
die Lebensdauer von Elkos wird beschränkt durch zu hohe Betriebsspannung (nahe oder über der Nennspannúng) und durch zu hohe Temperatur, von außen wie von innen (z.B. durch zu große Spitzenströme beim Laden/Entladen).
LongLife Typen haben keine Gummikappe, durch die Elektrolyt ausgasen kann, sondern gasdichtes Pertinax mit Stopfen.
Ein sehr altes* Röhrengerät mit ungewissem Elkozustand würde man mit einem Stelltrafo langsam auf Nennspannung hochfahren, damit die Elkos Zeit haben sich zu formieren. Die Röhren kann man in der Zwischenzeit im Backofen auf 200°C aufheizen, um die Getter zu aktivieren.
3 Jahre sind kein Zeitraum, über den ich irgendeinen Gedanken verlieren würde. Aber *>30 Jahre schon.
In Transistorgeräten mit kleiner Betriebsspannung und hohen Strömen sind die Bedingungen andere als bei Röhrengeräten mit hohen Spannungen und niedrigen Strömen. Das erklärt, dass es heute noch funktionierende Geräte gibt, die in den 1950er Jahren gebaut wurden, manchmal sogar noch mit der Erstbestückung, sonst bräuchte ich das nicht zu erwähnen.
Grüße Hans-Martin
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audiosix
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Beitrag von audiosix »

Die Isolierschicht (Dielektrikum) wird durch Vorspannung aufgebaut und baut sich spannungslos wieder ab.
Bei 3 Jahren würde ich mir aber keine Gedanken machen,

Reinhard
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highendy
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Beitrag von highendy »

Vielen Dank für die sehr ausführlichen Antworten.!

Herzlichen Gruß,
Marc
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Thomas1960
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Beitrag von Thomas1960 »

Hallo liebes Forum,

ich höre gerade mit meinen Aktiven KH410 sehr fein Musik.
Als Pre's konkurrieren derzeit die kleine NAD 165BEE und Funk LAP-2V3.
Der kleine LAP überrascht mich immer wieder:
die Beschreibung klingender Draht kommt für mich sehr nah.
Die NAD überrascht mich immer wieder noch mehr: Sie grooved noch dazu!
Das haben die Scheiben vielleicht gar nicht drauf, aber der Fuß wippt... .
Und ein sehr brauchbarer KH-Verstärker ist auch noch drin.
Nun wird die LAP hier teils kontrovers besprochen. Es ist für mich eine nahezu perfekter Durchreiche.
Aber: will ich das? Und eigentlich komme ich von HÖRNERN und RÖHREN.
Mit den KH410 bin ich jedoch aus verschiedenen Gründen und über alles ziemlich auf meinem Zenit.

Wo ist die Steigerung?
Nun noch etwas Glanz... .
Meine eierlegende Wollmilchsau sähe wie folgt aus:
Etwa mehr Bühne, Perligkeit, Offenheit wünsche ich mir. Knackig, keine Blubberröhre.
Möglichst XLR-Out. KH-Ausgang wäre das I-Tüpfelchen.
Betriebssicher, Service und Ersatzteile sollte vorhanden sein.
Die Octave HP300 war mir zu...- soft - und der Funke sprang nicht über.
Streaming etc. Ist noch nicht meins, ich lege gerne noch CDs und schwarzes Gold auf.
AR...- wirklich so unendlich gut?
Valvet...?
Ach ja: gebraucht bis 2500€ ist möglich... .
Vielleicht kann ich an eurer weiteren Erfahrung teilhaben.

Liebe Grüße Thomas
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Thomas1960 hat geschrieben:...Wo ist die Steigerung?
Nun noch etwas Glanz... .
Meine eierlegende Wollmilchsau sähe wie folgt aus:
Etwa mehr Bühne, Perligkeit, Offenheit wünsche ich mir. Knackig, keine Blubberröhre.
Möglichst XLR-Out. KH-Ausgang wäre das I-Tüpfelchen.
Betriebssicher, Service und Ersatzteile sollte vorhanden sein.
Die Octave HP300 war mir zu...- soft - und der Funke sprang nicht über.
Streaming etc. Ist noch nicht meins, ich lege gerne noch CDs und schwarzes Gold auf.
AR...- wirklich so unendlich gut?
Valvet...?...
Hallo Thomas,

mal ein paar vielleicht ketzerisch wirkende Rückfragen (ich hab nicht den ganzen Thead gelesen :oops: ):

Was macht Dich sicher, dass (allein) der Vorverstärker(wechsel) den gewünschten Durchbruch bringen kann?
Was hast Du z.B in Bezug auf Raumabstimmung, Reflektionsdämpfung/-diffusion usw. gemacht?
Vielleicht brächte ja ein Lautsprecherkorrektursystem (Acourate, DEQX, ....) die gewünschten Verbesserungen?

Wohlmeinende Grüße,
Winfried

4172
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Radiohörer
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Beitrag von Radiohörer »

Hallo,
Probiere doch mal eine symmetrische Röhrenvorstufe aus, evtl. Audio Research, Mal Valve, etc aus. Auch die musikalischen Transistoren wie Jeff Rowland (Synergy IIi würde gut passen) oder Klyne sind mMn gute Kandidaten.

Edit: ja, Raumakustik bringt sicher größere Veränderungen...
Grüße
Balázs
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Thomas1960
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Beitrag von Thomas1960 »

wgh52 hat geschrieben:Was hast Du z.B in Bezug auf Raumabstimmung, Reflektionsdämpfung/-diffusion usw. gemacht?
AAAH - das sagt mir fast jeder :lol: ! Auch danke für die Bestätigung.
Mit Sicherheit ist das nun der sinnvollste Schritt - die Einrichtung soll jedoch bleiben.
So ein Amp ist leichter gekauft und man hat etwas in der Hand fürs Geld... .
Die Antimode 2.0 steht schon auf der Wunschliste.

Trotzdem: den Zauber der Röhre hatte ich schon hier - mit einem Ayon SE Vollverstärker,
der jedoch leider über Zimmerlautstärke eingeknickt ist.
Das Risiko habe ich bei den Hummeln zum Glück nicht. Und nun mit Zauber bitte.
Und dann - die Antimode etc...?

Lg Thomas
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music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

Hallo Thomas,

ich benutze ebenfalls eine LAP2V3 an recht neutralen Monitoren und habe trotz etlicher Vergleiche in weitaus höheren Preislagen bisher noch nix gefunden, was mich zu einem Wechsel veranlasst hätte.

Deinen Wunsch an sich kann ich allerdings nachvollziehen - auch mir fehl(t)en bisweilen die von Dir genannten Klangattribute; sprich, der Wunsch nach einem Hauch mehr groovender Musikalität ist mir nicht fremd. Meine bisherigen Erfahrungen sagen mir aber auch, dass sich so etwas am besten an der Quelle selber erreichen lässt - soll heißen, wenn diese natürlich und musikalisch daherkommt, ist es nicht notwendig, durch die nachfolgenden Komponenten zu kompensieren/ zu sounden - im Gegenteil ist eine stockneutrale Durchreiche (und da kommt die LAP schon recht nah dran, wobei auch sie in meinen Ohren etwas Wärme und Sanftheit drauf"zaubert") da eigentlich das Beste.

Ein anderer wichtiger Punkt ist die Verkabelung (sowohl ICs als auch Strom inkl. ausphasen) und die richtige Aufstellung - beides macht den Unterschied zwischen einer "kalten", "warmen" oder einfach nur korrekt und involvierend aufspielenden LAP2V3.

Grüße,
Thomas

:cheers:

Edit meint: vom Antimode 2.0 würde ich übrigens dringend die Finger lassen; Deine Neumanns werfen Dir dessen unzulängliche Wandler und Ausgangsstufen ungeschönt um die Ohren. Besser direkt am Raum und in der Aufstellung optimieren und den Rest per Kuhschwanzfilter an den Monitoren. Das sieht vielleicht nicht ganz so toll aus wie eine per DSP erzwungene Kurve, hört sich aber um Welten natürlicher und musikalischer an...

Edit2: weil ich gerade von einem einknickenden Verstärker las; auch beim LAP ist es wichtig, dass dieser bei normalen Lautstärken mindestens auf 12 Uhr steht - erst dann lässt er genügend Musik durch... :wink:
Um dass bei leistungsstarken LSP zu erreichen, besser den Ausgangspegel der Quelle reduzieren als die Eingangsempfindlichkeit des VV
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nemu
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Beitrag von nemu »

Hallo Thomas,

ich habe als Lautsprecher von Backes&Müller ein paar BM18 und von Geithain ein paar 901K. Lange habe ich diese mit einem Funk LAP bzw. einem MTX gehört und konnte mir auch nicht vorstellen, dass dies noch besser geht. Aber hier hat mich dieses Forum bzw. nette Forumskollegen, bei denen ich zum Hören war oder die mit Ihren Vorstufen bei mir zum Hören waren, eines besseren belehrt.

Letztendlich bin ich bei einer gebaruchten Röhrenvorstufe gelandet. Zuerst bei einer "MFE Tube ONE SE" und dann anschließend bei einer vollsymetrischen "BAT VK51SE".

Und das liegt sicher nicht daran, dass die Röhrenvorstufen bessere Messwerte haben wie die Funk. Dies ist sicher nicht der Fall. Wie ich hier gelernt habe, sind sehr gute Messwerte, wie bei den Funk Vorstufen, halt nicht unbedingt klangentscheident. Eine gute Vorstufe macht enorm viel aus. Insbesondere Röhrenvorstufen an meinen Aktivboxen haben micht hier überzeugt.

Ich kann Dir nur den Rat geben, möglichst viele verschiedene Vorstufen in Deinem Setup auszuprobieren.

Gruß Stephan
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Kawumm
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Beitrag von Kawumm »

nemu hat geschrieben:Hallo Thomas,

ich habe als Lautsprecher von Backes&Müller ein paar BM18 und von Geithain ein paar 901K. Lange habe ich diese mit einem Funk LAP bzw. einem MTX gehört und konnte mir auch nicht vorstellen, dass dies noch besser geht. Aber hier hat mich dieses Forum bzw. nette Forumskollegen, bei denen ich zum Hören war oder die mit Ihren Vorstufen bei mir zum Hören waren, eines besseren belehrt.

Letztendlich bin ich bei einer gebaruchten Röhrenvorstufe gelandet. Zuerst bei einer "MFE Tube ONE SE" und dann anschließend bei einer vollsymetrischen "BAT VK51SE".


Ich kann Dir nur den Rat geben, möglichst viele verschiedene Vorstufen in Deinem Setup auszuprobieren.

Gruß Stephan

Hallo Stephan

Geithain 901k kenne ich mit 2 Basis 14k , sowie in Solo Einsatz.

Die blasseste Variante war die mit Funk pre und meistens sind die symmetrische Vorstufen von Audiosix eine symbiotische Verbindung . Okay für Tubes sollte man schon ein paar € investieren .

Ein Pre , der schon in der Uper Class Punkte einheimsen konnte , ist der SPL Director !!
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Thomas1960
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Beitrag von Thomas1960 »

Hallo zusammen,

vielen Dank für die Beteiligungen.
Ich denke - hoffe, das ich richtig ausgephast habe und ja, die Funk steht bei 12-14 Uhr
mit gehobener guter Abhörlautstärke.
Auch der KH-Ausgang (Beyerdynamic DT880) kommt nicht so richtig in die Puschen.
Auch da ist die NAD165BEE ein ganz anderes Kaliber - für 900€.
Messtechnik hin, Ohren her: die NAD grooved, auch wenn offensichtlich nicht neutral?
Beim LAP höre ich, beim NAD grinse ich dabei.
@Thomas: Danke für den Einwand bei der Antimode :? .
@ Stephan: nächsten Mittwoch ab 15h steht hier die MFE Tube One SE :lol: - auf Probe.
Danke für diesen Tipp.
Ob ich da mal berichten soll :mrgreen: ? 5900€ sind allerdings eine echte Ansage :shock: .
Das mit der MFE hat sich (hoffentlich klappts) kurzfristig ergeben, ein Händler aus Mainz führt bei mir vor!
Wer hat Zeit und Lust? Zwei Plätze hätte ich noch... . Bitte bei Interesse per PN melden.
@Kawumm: SPL... - bezahlbares Profizeugs, würde sich auch gut die KH410 ergänzen... .

Spannend wieder.

Liebe Grüße Thomas
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