Hallo Jochen,Melomane hat geschrieben:Aber wie war das doch mit rassereinen Monosystemen: Die mochten doch keine Stereorillen? Und damit haben wir es bei heutigen Monoproduktionen vom Schnitt her doch letzendlich zu tun.
andersherum: Stereorillen mögen keine Monosysteme, sofern denen die Fähigkeit fehlt, vertikale Komponenten der Rille (Kanaldifferenzen bei Stereo) abzutasten, stattdessen den Verschleiß an der Stereorille brutal in die Höhe zu treiben.
Das Stereosystem kann alles schonend und bewahrend, eine Monosummenbildung würde ich über 2 Widerstände aus dem Tape Rec Out zu Tape Monitor Play In mischen und einen LS totlegen. Die Widerstände erübrigen sich in vielen Vorverstärkern, weil sie intern zur Entkopplung (billiger als Ausgangstreiber) schon vorhanden sind, dann reicht ein Y-Adapter.
Man sollte aber sich daran erinnern, dass in den frühen Jahren der Langspielplatte sphärische Nadeln dominierten, und die Schallplattenhersteller ihre eigenen Süppchen kochten, was Vorausentzerrung der erwarteten Abtastverzerrungen aufgrund der Nadelgeometrie betraf (auch die Schneidkennlinienverzerrung/Preemphasis). Und der vertikale Abtastwinkel betrug 15°, wurde viel später auf 20° vereinheitlicht, beide jedoch mit individuellem Spielraum, den die Schneidingenieure nach Gusto ausnutzten.
Eine kleine Anhebung oder Absenkung des Tonarms kann zu Optimierung der Geometrie führen, die von Schallplatte zu Schallplatte variieren kann. Viel Spaß beim ständigen Verstellen!
Ich sehe da mindestens genauso viel Potenzial wie (eigentlich mehr als) bei der denkbaren Erweiterung der Anlage um einen Monotonabnehmer.
Grüße Hans-Martin