Netzstecker und -kabel

Sinfonix
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Beitrag von Sinfonix »

EuroChamp hat geschrieben:Hallo Willi,

soweit ich weiß, muß (zumindest in Österreich) die Erde so stark sein wie die Leiter.
Danke Bernhard für deinen Hinweis, werde ich bedenken.
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SolidCore
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Beitrag von SolidCore »

Hallo zusammen

Ich schließe mich da Hans-Martin an.

Möchte einfach nur noch mal erwähnen, das man besonders das Stromkabelthema nicht pur theoretisch angehen sollte. Vergleicht man unterschiedliche Stromkabel, wird man schnell erkennen, das dort Potential schlummert.

Den einzigen Denkfehler, den man machen könnte, wäre, zwar 4 verschiedene Netzkabel zu testen, die aber alle OFC Feinlitzen 2,5mm² beinhalten. Diese werden, ganz gleich welcher Marke und Preis, auch zumindest sehr ähnlich klingen.

Gruss
Stephan
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dietert
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Beitrag von dietert »

Hallo miteinander,

vielleicht noch zwei Beobachtungen zu dem Thema:

1) Habe neulich eine Reihe geschirmte Netzkabel konfektioniert und zwar mit handelsüblichen Steckern (Schuko und Kaltgeräte), natürlich alles Asienware. Dabei sehe ich immer wieder genietete Verbindungen, die vermutlich irgendwann wackelig werden. In der Regel sind z.B. die Metallelemente, in denen die Kabelenden festgeschraubt/-gelötet werden, mit den eigentlichen Kontaktfedern vernietet, auf lange Sicht betrachtet eine Schwachstelle. Habe dann angefangen, an solchen Stellen grundsätzlich Drahtbrücken drüberzulöten. Ansonsten habe ich noch nie Unterschiede im Klang beim Austausch von Netzkabeln gehört. Vermutlich sind meine Kabel und Mehrfachsteckdosen eben ganz ordentlich.

2) Vor wenigen Tagen gab es eine Sendung im Fernsehen, wo die katastrophale Qualität der handelsüblichen, billigen Steckdosenleisten dokumentiert wurde, und wie leicht es ist, mit einer etwas älteren, oxydierten Steckdosenleiste einen Brand zu stiften. Viele Steckdosenleisten werden ja hinter irgendeinem Möbel oder einem Vorhang versteckt. Viele Laien haben nicht die geringste Ahnung, wie leicht so eine Steckdosenleiste zu überlasten ist, und was dann für Gefahren drohen.

@Bernhard:
Kultivieren von Störungen: Damit meine ich, dass jemand den Klang besser findet mit Störungen als ohne. So muss es ja wohl sein, wenn die Beseitigung von Störungen einen "müden Klang" macht. So ist eben die Störung dem einen eine Störung, dem anderen interessant.

Grüße,
Dieter T.
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EuroChamp
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Beitrag von EuroChamp »

dietert hat geschrieben:Kultivieren von Störungen: Damit meine ich, dass jemand den Klang besser findet mit Störungen als ohne. So muss es ja wohl sein, wenn die Beseitigung von Störungen einen "müden Klang" macht. So ist eben die Störung dem einen eine Störung, dem anderen interessant.
Merci, alles klar. Wünsche Dir einen harten Start in die Woche ;)
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blackpepperjam
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Beitrag von blackpepperjam »

Hallo Zusammen!

Ich kann dem Stephan nur zustimmen.

Meine Erfahrung mit Ferrit Netzkabel ist, dass sie in sehr gegensaetzlichen Stromsituationen, von verseucht bis sauber, immer ihre negativen Eigenschaften zeigen. Am Anfang,wo ich es noch nicht besser wusste, war ich angetan von dieser "Waerme". Die Kabel hatten Probleme kaschiert (unter anderem Digitalitis), die man besser auf andere Art und Weise beseitigt. Da war die Wiedergabekette auch noch nicht auf dem Niveau wo sie heute ist.

Das ganze ging erstmal eine Weile gut. Dennoch ein staerker werdendes Gefuehl, dass etwas nicht stimmte. Die Waerme im Klangbild fuehlte sich irgendwie falsch an und als Bonus oben drauf kam mir der Hochton sehr rau vor (und nervte mit der Zeit).

Das erste Aha-Erlebnis war dann ein Vovox Initio, dass ich direkt am KHV angeschlossen hatte, spaeter dann am Wandler. Gleich viel klarer, lebendiger. Dennoch, ein Unwohlsein. Wie sich spaeter im Vergleich zu einem Swisscable herausstellte war, dass das Initio Timing Probleme hatte. Es stoplerte irgendwie nervoes nach vorne.

Heute ist bis auf weiteres alles mit Vovox Textura (Boersen schonend alle gebraucht gekauft) verkabelt. Fuer die Swisscables Netzleiste hat sich Stephans 7n als beste Zuleitung bewiesen, da so die gesamte Anlage von der Ausgewogenheit profitiert. Ein Harmonic Technology Reference als zuleitung ist ebenfalls aus der Anlage geflogen. Spielte fuer mich im Hochton unsauber, ein no-go.

Fazit: Erfahrung ist durch nix anderes zu ersetzen als durch mehr Erfahrung und das hilfreichste dabei ist open-minded und experimentier freudrig zu sein. :D

lg,
Daniel
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rpaul
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Beitrag von rpaul »

Hallo Stephan, Bernhard, Hans-Martin,´n Abend in die Runde,

Danke für Eure Tipps und eure Hinweise.

Ich habe mir das 3x1,0 Lapp Ölflex 110 CY bei Thomas Stein/Stein Industrietechnik gekauft.

Ich werde von diesem und - entsprechend Eurer Empfehlungen - von den beiden genannten, allerdings dann mit einem anderen Querschnitt, jeweils mal ein Kabel mit 1m Länge anfertigen und "schauen", ob es Unterschiede gibt.

Will ja eigentlich nur die Standard-Strippen ersetzen, da alle viel zu lang sind und es ein recht großes Knäuel bei den Geräten gibt.

Bin gespannt.
Robert
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SolidCore
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Beitrag von SolidCore »

Hallo rPaul

Mit dem Ölflex wirst du gegen das Orginalkabel kaum Unterschiede vernehmen.

Ich finds aber gut, dass du zumindest mal andere, und vor allem auch anders aufgebaute mal zum Hörtest heranziehst. Damit solltest du eigentlich auch zumindest Tendenzen heraushören.

Dickere Adern, mit höherem Querschnitt, haben andere Klangcharakter als Feinlitzen, die gleichen in 4mm² statt 2,5mm² klingen wiederum anders. Zum Beispiel, bleiben wir mal beim Ölflex (nur meine subjektive Meinung), klingt das 1,5mm² eher bedeckt und mulmig bassig, das 2,5mm² dagegen frischer, aber auch nervöser. Technisch betrachtet hätte das 2,5mm² ja fetter im Bass, und stabiler spielen müssen. Hörs dir an, ist durchaus nachvollziehbar, gleiche Stecker vorausgesetzt.

Wo du letztendlich landest, hängt von deinem selbst gestecktem Preislimit ab. Bevor du aber eine Netzspinne baust, danach erst erkennst, die wäre doch noch geiler mit guten Kabeln, würde ich den Test verschiedener Netzkabel im Vorfeld durchführen.

Mein Empfohlenes im Dumpingsektor von 22,-/m wäre in meinen Augen das absolute Minimum, um langfristig Ruhe zu haben. Besser geht immer. Spielt der Preis keine Rolle, wählst du z.B Refine, und wirst erschrocken feststellen müssen, was da noch geht.Dazwischen tummeln sich noch sehr viele bemerkenswerte Kabel, für jeden Preisbereich ist eins dabei. Viele Empfehlungen findest du auch im Forum.

Gruss
Stephan
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dietert
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Beitrag von dietert »

Hallo Robert,

genau aus demselben Lapp Kabel habe ich meine geschirmten Netzkabel konfektioniert. Man kann den Schirm an beiden Enden zusätzlich mit Schutzerde verbinden und hat dann gleich den doppelten Querschnitt für den Schutzleiter. Das ist sicher sinnvoll, wie früher schon angesprochen. Der Schirm bietet ja auch einen gewissen mechanischen Schutz. Zur Konfektionierung von Netzleitungen gehört eine gewisse Fachkunde und ein Vielfachmessgerät, hoffentlich beides vorhanden.

Habe irgendwann auch schon mal für Aktivboxen mit externen Verstärkereinheiten 12-adrige 1mm² Lappkabel gemacht, keine Probleme. Diese Kabel sind preiswert und gut.

Grüße,
Dieter T.
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Dieter,
dietert hat geschrieben:Man kann den Schirm an beiden Enden zusätzlich mit Schutzerde verbinden und hat dann gleich den doppelten Querschnitt für den Schutzleiter. Das ist sicher sinnvoll, wie früher schon angesprochen
Es gab hierzu schon einige Threads die wenn ich mich richtig erinnere in die Richtung gehen, das genau das NICHT unbedingt sinnvoll ist.

Hans- Martin kann das sicher besser aufdröseln. ;)

Grüße

Christian
dietert
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Beitrag von dietert »

Hallo Christian,

in welchem Thread? Irgendwie finde ich deinen Kommentar inhaltsleer und insofern überflüssig. Und Hans-Martin kann das schon alleine. Soll das so eine Art Mobbing sein?

Ich bin halt anderer Meinung und habe auch eine Begründung geliefert, nämlich den erhöhten Querschnitt des Schutzleiters.

Grüße,
Dieter T.
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Nö, Mobbing sollte das nicht sein. Ich habe nur den Hinweis gegeben, dass es dazu schon Informationen im Forum gibt. Mir war nicht klar, dass ich jetzt auch verantwortlich dafür bin sie auf dem Silbertablett zu liefern. :cheers:

Das habe ich z.B. von Hans-Martin dazu gefunden:
Hans-Martin hat geschrieben:Gern wird der Schirm nur netzseitig aufgelegt, verbraucherseitig offen gelassen, so die allgemeine Empfehlung, davon ausgehend, dass die Schutzerdung belastet wird und abstrahlen könnte, oder der Schirm Störungen einfangen könnte, die bei dem inneren Ableiter unterhalb des Schirms so nicht existieren.
Gefunden in diesem Thread: http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic. ... bschirmung

Wenn du solche Hinweise also Mobbing empfindest uns selber die Suchfunktion nicht nutzen möchtest ... OK

Grüße

Christian
Kawumm
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Beitrag von Kawumm »

Hornguru hat geschrieben:Helft mir es zu verstehen :D

Was bleibt an relevanten Parametern???
Hallo

Eine Frage die ich mir vor ca. 14 Jahren gestellt hatte, vorausgehend war ein über die Jahre stattfindendes Stromstecker/Kabel-Changing mit in der Konsequenz, immer denselben Knackpunkt. Wo fange ich mit Stromkabel an und was ist nach der Kältgerätebuchse /Steckern?

Damals trat Ruben mit seinem Silver Mica Power AC Kabel & AG Stecker auf den Plan und das war die Initialzündung für den Ag Weg im Strom vom Hausssicherungskasten bis an den Trafo der einzelnen Geräte und Verteilung fand über eine Sternförmige Stromleiste in 3D statt. Die Initialzündung war so nachhaltig, das alle Seriengeräte verkauft wurden und DIY Geräte mit identischen Kabelmaterial aufgebaut wurden. Die Adernstärke variierte je nach Bedarfsprofil. Dasselbe Vorgehen bezog sich auch auf den Nf Bereich.

g/otto
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dietert
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Beitrag von dietert »

Hallo Christian,

dann ist es doch nett, auch mal eine andere Meinung zu hören.

Bei einer vernünftigen Netzinstallation bleibt der Schutzleiter grundsätzlich stromfrei, d.h. der von Hans-Martin vorgetragene Ansatz ist unzutreffend. Es hat in diesem Fall keinen Nachteil, beide Enden der Abschirmung anzuschließen. Ein größerer Querschnitt beim Schutzleiter ist im Fehlerfall hilfreich. Unabhängig davon bleibt es natürlich jedem überlassen, durch eigene Experimente zu klären, ob die von Hans-Martin befürchteten Störungen tatsächlich auftreten oder nicht. Das ist nun wirklich eine Kleinigkeit. Ich habe das hinter mir und bin zu dem Schluss gekommen, dass es besser ist, die Abschirmung an beiden Enden anzuschließen. Sonst hätte ich sowas nicht geschrieben.

Wenn ich die Übertragung von HF-Störungen durch ein Netzkabel mindern möchte, ist das richtige Mittel der Wahl ein Klappferrit. Oder halt ein geeignetes Netzfilter in oder vor der Steckdosenleiste.

Grüße,
Dieter T.
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo,

da ich mich mehrfach aufgerufen fühle, möchte ich meinen Kommentar am besten in Form eines kleinen Fragenkomplexes abgeben:
  • Wenn Netzfilter mit Y-Kondensatoren (üblich sind mehrere nF) eingesetzt werden, wohin leiten Sie den Strom ab?
  • Wenn man beim Ausphasen mit einem Voltmeter das Gehäusepotential gegenüber Schutzerde misst, zweckmäßigerweise das geringere Potential wählt, wohin gleicht sich das Potential im Betrieb des Gerätes aus?
  • Wenn man mehrere Geräte mit Schutzerdeanschluss kombiniert oder in einer Kette z.B. einen (oder 2) schutzgeerdete(n) Subwoofer betreibt, den Receiver aber an das Breitbandkabel angeschlossen hat, und es kommt zur sogennanten Brummschleife (aus den LS brummt es hörbar), worüber fließen schließlich die Ausgleichsströme?
Grüße Hans-Martin

P.S. Die Auflösung kommt in der nächste Folge ... :wink:

P.P.S. Ich teile Stephans Bewertung der Lapp Ölflex, für mich ist der Hype um diese Netzkabel nach eigenen Hörvergleichen nicht nachvollziehbar.

@Otto: Ich habe einige Meter Audioplan Powercord S (silber), welches ich ganz hervorragend finde (4-adrig ohne Schirm).
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dietert
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Beitrag von dietert »

Hallo miteinander,

ich teile Hans-Martins Erwägungen nicht, seine Gedankenmodelle sind mir oft allzu theoretisch und wenig praxisrelevant. Klar können über den Schutzleiter unter bestimmten Bedingungen Ströme fließen. Hier wird aber steif und fest behauptet, dass bei einem geschirmten Netzkabel die Funktion der angeschlossenen Hifi-Komponente davon abhängt, ob diese Ströme über den Schutzleiter, über die Abschirmung oder über beides fließen. Sowas konnte ich nicht feststellen, deswegen habe ich Schutzleiter und Abschirmung bei meinen Netzkabeln an beiden Enden verbunden, um einen möglichst großen Querschnitt zu bekommen.

Und ja, es gibt noch andere Hersteller geschirmter Kabel, es spricht aber auch nichts gegen Lapp.

Grüße,
Dieter T.
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