ich bin mal gespannt: ich kenne dieses Forum kaum. Warum habe ich mich angemeldet? Ich bereite gerade meinen Einstieg in die Welt der Aktivlautsprecher vor, doch dazu später mehr ...
Ich vermute mal, dass hier der audiophile Werdegang am meisten interessiert:
Es war so um 2003, dass ich mich, gerade von 8 beruflich hauptsächlich im Ausland verbrachten Jahren heimgekehrt, wieder mehr meiner Leidenschaft Jazz-Musik zuwand. Als erstes benötigte ich eine vernünftige Stereoanlage, aus früherer Erfahrung heraus und weil der Einstieg kostengünstig war, besorgte ich mir CD-Player und Verstärker von Yamaha, Boxen von Magnat (Quantum). Ich lebte damals in einem kleineren Loft, und die Akustik war unerwarteterweise ziemlich gut.
Der Hifi-Virus erwischte mich dann ca. 1 Jahr später, als ich meinen alten Plattenspieler vom Speicher holte ... es begann eine ca. 10-jährige Odyssee, in der ich viel, sehr viel Geld in Komponenten und Zubehör versenkte, dem High-End-Gedanken anhing, viel lernte aber auch viel Blödsinn machte. Ich entwickelte mich zum reinen Klanghörer, hörte die Flöhe husten und war ständig am Frickeln ... Ihr hättet mal das Gesicht meiner Freundin sehen sollen, als ich ihr das erste Mal meine Plattenwaschmaschine vorführte.
Der Wendepunkt kam 2010, als ich dazu überging, anstatt teuren HighEnd-Geraffels mich vermehrt für die Träume meiner Jugend zu interessieren - ich ergatterte eine Revox B77 und war verblüfft: beim Abspielen einer alten Masterbandkopie eines Bekannten war klar - das ist bis dahin die beste Quelle, die ich je gehört habe. Löten gelernt, die B77 selbst revidiert, Messgeräte angeschafft, Einmessen gelernt und ich hab Spass! Das narzisstische Gehabe im High-End ist nicht mehr meins. Kein Voodoo mehr. Mir muss es gefallen ... und sonst keinem ...
Mittlerweile kamen hinzu:
Thorens TD 166 MKII (modifiziert), Dual 704, Yamaha-Kassettendeck - alles selbst überholt und justiert. Momentan revidiere ich einen Revox B750, werde demnächst mit einem Revox B710 beginnen; ich will eine weitgehend vollständige Revox-Anlage der 70er haben - ein B795 wird allerdings eher Blickfang als Abspielgerät sein.
Während der letzten Jahre hat sich mein Koordinatensystem im Hifi verändert. Analytisches bzw. Klanghören tritt in den Hintergrund. Ich will Musik geniessen. Es muss mir gefallen. Deshalb Vintage-HiFi ... kombiniert mit einem Streamer plus NAS; CD-Player brauch ich nicht mehr. Optik war und ist mir wichtig.
Ich spiele bevorzugt Platte & Band (wenn die Aufnahme gut ist), ansonsten von der NAS. Ich liebe es, Mixtapes zu erstellen ... von der NAS auf Band oder Kassette. Und für mich gelten folgende Regeln:
- Klangregelung ist ein Muss! Ohne Loudnesstaste geht nix! Der angebliche Purismus und die angebliche Klangverschlechterung durch Klangregelnetzwerk - für mich Blödsinn.
- Ich höre beides: Analog und Digital. Welches klingt besser? Keine Ahnung, es hängt stark vom Mastering ab.
- Ich gebe zu, Nostalgie wirkt bei mir. Das Design der 70er ist für mich grandios .. .wie Oldtimer fahren.
- Ich will viele Knöpfchen und VU-Meter-Zucken und Blink-Blink. 3-Knopf-Anlagen gefallen mir nicht.
- Ich beschäftige mich gerne mit Technik (ein anderes Hobby ist Fotografie (auch Analog UND Digital!))
Der Revox B750 ist mein erster auftrennbarer Verstärker. Ich bin neugierig und probiere gerne aus. Zum Anfang gerade probiere ich eine Aktivweiche, um den Subwoofer anders anzusteuern. Irgendwann demnächst möchte ich Aktivmonitore probieren - ich hoffe, hier viele Anregungen zu finden. Vielleicht auch mal digitale Entzerr-Möglichkeiten versuchen, mit einem dbx-Driverack o.ä.
Und jetzt: Feuer frei
Ach ja: habe 2 Kinder (14, 16) lebe in Scheidung, habe eine tolerante Freundin, fahre Cabrio, Chemiker/Biologe, wenig Zeit, steh auf blond, und ich hasse Besserwisser und Missionare!
Gruss, Axel