Hallo Charles,
darauf gibt es eine einfache Antwort: Brückenbetrieb.
Auf dem Bild zeigt Thomas 14 Spulen/Kondensatoren von 14 Filtern zu 7 Ausgängen.
Mit der für die Toccata/Texas typische H-Brücke von 4 FETs wird der Ripple der gemeinamen Versorgungsspannung praktisch nicht an den 2-poligen Ausgang weitergegeben.
Die Grundfrequenz der PWM Leistungsstufe ist stabil, ihre zeitgleichen Flanken werden beim Brückenbetrieb wegen ihres Gleichtaktes am LS unterdrückt. Die nicht zeitgleichen Flanken (PWM
Modulation) liegen im ca 100MHz Raster, sie sind zeitlich aus der Mitte verschoben, der eine Ausgang zeitlich vor, der andere zurück, damit lassen sich beide Polaritäten des Ausgangssignals auch mit einer Betriebsspannung herausgeben, allerdings haben beide Ausgangspole eine Gleichspannung überlagert, die der halben Betriebsspannung entspricht.
Das Ausgangsfilter aus 10uF Spule und 0,7uF Kondensator unterdrückt zunehmend Frequenzanteile oberhalb 80kHz, zielt auf die Tiefpassfilterung der PWM Grundfrequenz, hilft aber nicht bei der Klirrunterdrückung im Audiobereich.
Der Vergleich eines der ersten Großserien Class-D Verstärker, der von der Erstausgabe Mk1 bis Mk3 unter Beibehaltung des Netzteils und der Leistungsstufe sich nur in der DSP-Leiterplatte unterscheidet, zeigt folgende Werte:
TacT Millennium mk2
Klirrfaktor: <0,1 % 20Hz-20Khz alle Frequenzen, alle Pegel <0,018% bei 20W 20Hz-20Khz
TacT Millennium mk3
Klirr + Rauschen < 0.01% @1kHz 10W an 8 Ohms (<0.02% von 1-150W)
Mk2: Störabstand: >96dB unbewertet gemessen bei 18 Bit -60dB DigitalEingang
Mk3: Dynamikbereich 113dB digital plus 26 dB Netzteilvariation - über alles 139 dB
Man könnte daraus eine Verbesserung herauslesen, die sich im Wesentlichen auf die Signalbearbeitung, aber nicht auf die PWM Stufe zurückführen lässt.
Weitere Werte (Mk4):
Ausgangsimpedanz (Quellimpedanz) <25 mOhm (20Hz-1kHz), 400 mOhm (20kHz)
Auch ohne Gegenkopplung weist dieser Verstärker einen Dämpfungsfaktor um 300 (8 Ohm) im Grundtonbereich aus. Dem Ausgangsfilter kommt natürlich eine besondere Bedeutung zu.
Die von TacT/Lyngdorf im Millennium verwendeten Jensen Kupfer/Bienenwachs Spulen und Jensen Kondensatoren haben Abmaße und Preise, die beantworten
Bernd Peter hat geschrieben:deine umfangreichen Modifikationen lassen den Schluss zu, daß Class D Verstärker in einfacher Ausführung viel Potential verschenken.
Links oben kann man die 4 geänderten Spulen und Ausgangskondensatoren erkennen (ich vermute WIMA MKP und Reinsilberdraht in Teflon als Spulenwicklung):
Die Unterbringung im Originalgehäuse stößt an räumliche Grenzen.
Grüße Hans-Martin