Nachdem meinem Setup in der letzten Zeit produktive Veränderungen widerfahren sind, ist es an der Zeit, den aktuellen Stand zu dokumentieren.
"Audio over IP" heißt das Stichwort.
Bereits mit dem modifizierten und im HE-7 DAC via I²S integrierten Singxer F-1 habe schon auf einem wirklich hohem Niveau Musik hören können. (
http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic. ... 97#p139497 und
http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic. ... 56#p143356).
Doch meine jüngsten Gehversuche mit Dante über meinen Office-PC waren eine deutliche Klangsteigerung in Richtung mehr Präzision, Sauberkeit, Detailauflösung, Raumabbildung und Ruhe. Lediglich die hellere Tonalität gegenüber meiner Sinxer-Lösung trübt ein wenig den Genuss. Über meine Eindrücke habe ich bereits im AoIP-Thread berichtet (
http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic. ... 02#p149902).
Nun habe ich in den vergangenen Stunden das Digimedia I/O-Board einer ersten Modifikation unterzogen, um es über I²S an meinem Audio-GD HE-7 anzubinden. Damit die Netzwerkbuchse genau in die RJ45-Aussparung des DAC passt, konnte ich die Karte nur hochkant einbauen. Dazu musste ich aber die nun oben liegende Kante der Platine um ein paar Millimeter abflexen, damit der Deckel auch noch zugeht. Außerdem habe ich die Hohlsteckerbuchse für die Stromzuführung ausgelötet, damit das Board bündig an der Rückwand steht.
Günstigerweise liegt durch diese Positionierung der Steckerport für I²S am unteren Ende der Platine, sodass ich die bei unsymmetrischem I²S klangrelevante Leitungslänge sehr kurz halten konnte.
Man sieht, dass ich die Stromzufuhr über ein separates Kabel nach draußen führe. Am anderen Ende ist mein Akku-Kraftwerk angeschlossen.
Und nun zur wichtigsten Frage: Gibt es noch eine Klangsteigerung mit I²S vs. SPDIF? Antwort: Ja. Auch wenn es kaum noch vorstellbar ist, kriegt man doch erst durch die nächste Stufe mit, was vorher gefehlt hat. Zwar fällt der Unterschied nicht ganz so deutlich aus, wie bei dem Singxer DDC, doch können die oben genannten Parameter (Präzision, Sauberkeit, Detailauflösung, Raumabbildung und Ruhe) hörbar zulegen. Schöner Nebeneffekt: die vorher für meinen Geschmack zu helle Klangsignatur ist über I²S hörbar wärmer geworden mit mehr Dynamik und Detailinformation im Grundtonbereich.
Ich kann nur jedem empfehlen, der an seinem DAC eine I²S-Buchse hat (oder intern auf der Platine einen I²S-Steckerport), diese unbedingt für die Verkabelung des DIO-Board zu nutzen. Der Umweg über SPDIF (der zudem mit einem weiteren Digitalkabel verbunden ist), lässt einiges Klangpotenzial brach liegen.
Der nächste Schritt wird die Reaktivierung eines "richtigen" Audio-PCs sein. Zur Erinnerung: Wir schreiben Jahr 2015. Es war in einem kalten Dezember, als ich den folgenschweren Entschluss traf, die Ära der Audio-PCs ad acta zu legen - ausgelöst durch die überzeugende Performance des G-Sonos (
http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic. ... 42#p110642).
Nun, etwas mehr als 2 Jahre später hält der Audio-PC wieder Einzug in meine Kette - notgedrungen, so möchte ich hinzufügen, denn das Bedienkonzept diverser Streamer habe ich zwischenzeitlich sehr schätzen gelernt. Doch ohne Audio-PC kein Audio over IP.
Was nimmt man als verrückter Audiophiler nicht alles auf sich, um den Klangolymp zu erreichen...
Grüße
Fujak